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Vorlage - 136/2018  

 
 
Betreff: Verstetigung Projekt ZUKUNFT im Ostalbkreis
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Bildung und Kultur   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Entscheidung
16.07.2018 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen ungeändert beschlossen   
Anlagen:
Fallbeispiele

Antrag der Verwaltung

 

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen

 

  1. stimmt zu, dass die im Pilotprojekt ZUKUNFTNEU erprobten Inhalte und Schularten Teil von Projekt ZUKUNFT werden.

 

  1. stimmt der Verstetigung des Projektes ZUKUNFT zum 1.1.2019 zu.

 

  1. stimmt der Verlängerung der Pilotphase ZUKUNFTGYM um weitere zwei Jahre mit verringertem Stundenkontingent zu.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

1. Allgemeines

 

Seit dem Jahr 2014 ist der Ostalbkreis Modellregion des Landes Baden-Württemberg zur Umsetzung des vom Ausbildungsbündnis formulierten Eckpunktepapiers. Die im Zuge der Modellregion entstandenen Strukturen und Maßnahmen erlauben es, den an der Gestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf beteiligten Akteuren, den Übergangsprozess nochmals intensiver zu bearbeiten und die Maßnahmen der beruflichen Orientierung weiterzuentwickeln. Die Weiterentwicklung wird dabei als gemeinsame Aufgabe der unterschiedlichsten Institutionen und Akteure gesehen. Deshalb entstand im Rahmen der Einführung der Modellregion die „Verantwortungsgemeinschaft Ostalbkreis – Übergang Schule–Beruf/Studium“. Die Mitglieder der Verantwortungsgemeinschaft – u. a. allgemein bildende und Berufliche Schulen, Landkreisverwaltung, Agentur für Arbeit, Kammern, Jobcenter, Bildungsträger – vertreten rechtsübergreifend die Grundgedanken „Keiner darf verloren gehen“ und „Für jeden Abschluss den passenden Anschluss finden“.

 

2. Projekt ZUKUNFT

 

a. Geschichtliche Entwicklung

Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, SchülerInnen bereits frühzeitig im Prozess der beruflichen Orientierung zu begleiten, realistische Berufswünsche aufzubauen und sie beim Übergang von der Schule in den Beruf zu unterstützen. Die BildungsbegleiterInnen des Projektes ZUKUNFT sind Bestandteil des Übergangsmanagements des Ostalbkreises und ein zentrales Element bei der Gestaltung eines erfolgreichen Übergangsprozesses.

Gestartet wurde das Projekt 2007 an den Hauptschulen im Ostalbkreis gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt, der abo und der Agentur für Arbeit. SchülerInnen, die von Schulversagen oder Schulabbruch bedroht waren, wurden individuell durch die Bildungsbegleitung unterstützt. Ziel war es, dass diese SchülerInnen einen Schulabschluss erreichen sowie, verbunden mit der Erhöhung der Ausbildungsfähigkeit, die nötige Ausbildungsreife erlangen.

Die ersten Projektanpassungen gab es im Jahr 2010, mit der Einführung der Werkrealschulen. In den vergangenen elf Jahren wurde das Projekt auf Veränderungen wie: demographischer Wandel, Fachkräftemangel, verändernde Schulland- und Schülerschaft immer wieder überprüft und den aktuellen schulischen und wirtschaftlichen Entwicklungen angepasst. Bei den letzten Anpassungen wurden auch die Inhalte des aktuell gültigen Bildungsplans berücksichtigt.

Seit 2014 wird an den Schulen im Raum Schwäbisch Gmünd das Projekt ZUKUNFTNEU, ein mit den erweiterten Bausteinen „Berufsorientierungsbüro als feste Anlaufstelle an der Schule für alle SchülerInnen“, „aufsuchende Elternarbeit“ und „mindestens sechsmonatige Nachbetreuung“ erprobt. Zudem wird ZUKUNFTNEU an zwei Pilotrealschulen in Schwäbisch Gmünd ausgebaut. Finanziell wird dieses Pilotprojekt von der Stadt Schwäbisch Gmünd mit einem Beitrag in Höhe von 33.000 Euro unterstützt.

Vor dem Hintergrund der vielfältigen Berufsoptionen für AbiturientInnen und der Veränderung der Schülerschaft in den Gymnasien, wie z.B. auf Grund des Wegfalls der Notenhürde in Klasse 4, wurde für GymnasiastInnen ein Berufsorientierungskonzept entwickelt (ZUKUNFTGYM), das seit 2016 an drei Gymnasien in Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd als Pilotprojekt bis Ende 2018 durchgeführt wird und dem eine finanzielle Beteiligung der drei Städte in Höhe von 15.000 Euro zu Grunde liegt.

 

 

 

b. Projektinhalte

Im Projekt ZUKUNFT werden von sogenannten BildungsbegleiterInnen (pädagogische MitarbeiterInnen) gemeinsam mit den SchülerInnen Möglichkeiten einer beruflichen Perspektive erarbeitet, so dass ein nahtloser Übergang von der allgemein bildenden Schule oder Beruflichen Schule in eine Ausbildung oder eine weiterführende Schule gelingen kann. Im Vordergrund steht das Ziel „Kein Abschluss ohne Anschluss“ und der Anspruch „Keiner darf verloren gehen“. Das mit diesen Slogans verbundene Ziel ist es, für jeden Schulabschluss den passenden Anschluss zu finden – sei es im Rahmen einer Ausbildung oder durch den Übertritt auf eine weiterführende Schule. Die Umsetzung der Weiterentwicklungen im Rahmen von Projekt ZUKUNFTNEU an den Schulen in Schwäbisch Gmünd wurde von der PH Schwäbisch Gmünd evaluiert. Die Weiterentwicklungen sollen die Grundlage für die Fortführung  der Berufsorientierung im Ostalbkreis im Rahmen von „ZUKUNFT“ sein. Daher werden die Inhalte im Folgenden nochmals genauer dargestellt.

 

 

Das Projekt ZUKUNFT hat ab dem 1.1.2019 folgende Projektinhalte und Handlungsschwerpunkte, die über die Pilotphase (2014-2018) intensiv getestet wurden. Die Ergebnisse werden nachfolgend aufgezeigt und mit einer Empfehlung von Seiten des Bildungsbüros zur Projektfortführung ergänzt:
 

  • Allgemeine Berufsorientierung (Teil des Kreisangebotes): Kernstück des Projekts ist das sogenannte Berufsorientierungsbüro. Diese Anlaufstelle in den Schulen ermöglicht es auch SchülerInnen ohne Unterstützungsbedarf in Form der allgemeinen Berufsorientierung, punktuelle Unterstützung (z.B. Korrektur der Bewerbungsunterlagen) zu erhalten und eine/n AnsprechpartnerIn zu haben. Hierfür haben sich festgelegte und verlässliche Sprechzeiten der BildungsbegleiterInnen an der Schule für SchülerInnen und Eltern sehr bewährt. Dieses Angebot, das in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten dauert, wird von den SchülerInnen sehr rege wahrgenommen und sollte deshalb auch zukünftig ein wesentlicher Baustein im Berufsorientierungs-Konzept sein. Eine Befragung der SchülerInnen in den Pilotschulen hat ergeben, dass folgende Inhalte für sie von besonderer Bedeutung waren.

-                      Stärken-Schwächen-Analyse

-                      Informationen über mögliche Ausbildungsberufe / Berufe

-                      Wichtige Stütze und Begleitung im Bewerbungsprozess

-                      Einfluss bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz als Alternative zur  Schule

-                      Erstellung der Bewerbungsunterlagen

 

  • Vertiefte Berufsorientierung (Teil des Kreisangebotes): Zentraler und wichtigster Themenbereich im Projekt ist die intensive Begleitung und Unterstützung der SchülerInnen, die trotz der schulischen Berufsorientierung und der Unterstützung durch die BerufsberaterInnen noch weiteren Förderbedarf aufweisen. Im Rahmen der vertieften Berufsorientierung, oftmals über 3 Schuljahre (Klasse 8-10) hinweg, erarbeiten die jungen Menschen gemeinsam mit der Bildungsbegleitung mindestens drei Alternativen (Plan A, B, C) für ihre berufliche Zukunft. SchülerInnen in der vertieften Berufsorientierung werden bis zum erfolgreichen Übergang in eine Ausbildung sehr eng begleitet und bei allen Fragen und Aufgaben (Interessenerkundung, Erkundung des Ausbildungsmarkts, Praktika- und Ausbildungsplatzsuche, Bewerbungstraining und Coaching, etc.) unterstützt. Wichtig ist hierbei die ständige Motivation, sich mit der Frage „Was mache ich nach der Schule“ auseinanderzusetzen. So kommt es, dass einzelne SchülerInnen bis zu 25 mal pro Schuljahr im einzelnen Austausch mit den BildungsbegleiterInnen sind. Hinzu kommen die Kontakte, die im Klassenverband und in Kleingruppen (Elternabende, BIZ-Besuche, Betriebsbesuche) stattfinden. Auch die Zusammenarbeit mit den Eltern hat bei diesen Jugendlichen eine besondere Bedeutung.
    Die vertiefte Berufsorientierung nimmt je nach Schule zwischen 50 % und 70 % des Projektumfangs ein und muss als Schwerpunkt in das Projekt etabliert werden.

 

  • (Aufsuchende) Elternarbeit (durch Kommunen wählbar): Da Eltern im Prozess der beruflichen Orientierung oftmals ihre Kinder maßgeblich für einen bestimmten Werdegang (z.B. Streben nach einem höheren Abschluss) mit beeinflussen, ist es von großer Bedeutung, auch die Eltern aufzuklären und deren Unterstützung einzufordern. Die aufsuchende Elternarbeit ist neu und beinhaltet, aktiv das Gespräch mit den Eltern zu suchen. Das Einladen zu Gesprächen durch die BildungsbegleiterInnen zeigt Erfolge, da diese einen anderen Gesprächsansatz als Lehrer bei Elterngesprächen wählen können. Bei ihren Gesprächen geht es nicht vorrangig um Noten und Fehlverhalten, sondern um vorhandene Kompetenzen und um das Unterstützungsangebot. Auch aufsuchende Elternarbeit, wenn Eltern den Einladungen nicht folgen, ist erforderlich.
    Es zeigt sich, dass je intensiver die Zusammenarbeit sich mit den Eltern gestaltet, umso größer der Erfolg. Deshalb wurden verschiedenste weitere Ansätze und Projekte zur „Elternarbeit“ in den vergangen Jahren initiiert und an Schulen umgesetzt. Daher sollte auch die (aufsuchende) Elternarbeit ein Teil des zukünftigen Gesamtkonzepts darstellen.

 

  • Aktive Nachbetreuung (durch Kommunen wählbar): Ein neues Element im Projekt war die aktive Nachbetreuung, die die Nachhaltigkeit auch nach dem Übergang in die duale Ausbildung oder eine weiterführende Schule gewährleistet. Bei SchülerInnen, bei denen mögliche Probleme vorhersehbar sind, bleibt der Kontakt durch die BildungsbegeiterInnen auch nach der Schulzeit bestehen. Weitere SchülerInnen werden nach Ausbildungsstart und Schulstart telefonisch aufgesucht. Ein weiteres Nachfassen geschieht dann meist nochmals im Januar, bevor die Probezeit endet. Um Abbrüche zu vermeiden, aktivieren die BildungsbegleiterInnen bei auftauchenden Problemen das Ihnen bekannte Netzwerk und stellen die Verbindung zu den nötigen Personen oder Institutionen her. Durch das über Jahre ausgebaute Vertrauensverhältnis zwischen SchülerInnen und BildungsbegleiterInnen gibt es gute Beispiele, bei denen die Nachbetreuung auch erst zwei Jahre später endet, wenn der Jugendliche endlich am richtigen Platz angekommen ist.
    Im Laufe des Projektes wurde deshalb die Nachbetreuung ein immer wichtigerer Baustein im Aufgabenfeld der BildungsbegleiterInnen, da durch die Nachbetreuung bspw. der ein oder andere drohende Ausbildungsabbruch verhindert werden konnte. Auch dieses Element hat sich bewährt und sollte ein Teil des Gesamtkonzepts abbilden.

 

  • Analyse handwerklich-motorischer Kompetenzen (wird nicht mehr durchgeführt): Die sogenannte „hamet“-Testung (externe Umsetzung) als Ergänzung zum Profil AC dient dazu, die Stärken und Schwächen der SchülerInnen zu identifizieren. In den ersten zwei Projektjahren von ZUKUNFTNEU (2014-2015) war dies ein fester Bestandteil bei allen sechs Pilotschulen, 2016 und 2017 wurde dies teilweise eingestellt mit der Begründung, dass die verpflichtende Testung (Profil AC) durch die Lehrer von Seiten der Schule bei Bedarf mit kleinen handwerklichen Anteilen ergänzt werden kann. Somit wird dieses Tool in der weiteren Planung nicht mehr berücksichtigt.

 

  • Koordinierung der Berufsorientierung (im Rahmen des Übergangsprozesses Teil des Kreisangebotes): Die BildungsbegleiterInnnen arbeiten eng mit den Berufsorientierungs (BO)-Lehrkräften und den BerufsberaterInnen der Arbeitsagentur im Übergangsprozess zusammen. Das in der Rahmenvereinbarung des Landes definierte Tandem zwischen BO-LehrerIn und BerufsberaterIn wird durch die BildungsbegleiterInnen, als sogenannte „Dritte“, an den Schulen unterstützt. Durch diese im Laufe der Pilotphase entstandene gesetzliche Regelung der Koordinierungsaufgaben können sich die BildungsbegleiterInnen verstärkt der Berufsorientierung und der Netzwerkarbeit widmen.
    Ferner beinhaltet die berufliche Orientierung auch die jährlich stattfindenden Übergabegespräche zwischen den BildungsbegleiterInnen der allgemein bildenden Schulen und der Beruflichen Schule statt. Ziel ist es, dass jeder Jugendliche nach der allgemein bildenden Schule seinen Anschluss findet.
    Eine weitere Aktivität auf dem Weg zum Ziel „kein Jugendlicher darf verloren gehen“ sind die Treffen der sogenannten Jugendberufsagentur mit den Vertretern des Jobcenters, der Agentur für Arbeit, des Jugendamts und des Bildungsbüros. Gemeinsam besprechen sie – sehr lösungsorientiert und praxisnah – auch von den BildungsbegleiterInnen aus den Schulen eingebrachte Fälle mit besonderen und teilweise rechtskreisübergreifenden Schwierigkeiten.

 

c. Erfolg des Projekts

Projekt ZUKUNFT ist an den Schulen inzwischen ein fester Bestandteil. Die BildungsbegleiterInnen werden von der Schulleitung und dem Lehrerkollegium sehr geschätzt und als hilfreiche Unterstützung angesehen. Das zusätzliche Angebot als Ergänzung zum Lehrplan wird zudem nicht nur von den SchülerInnen der Werkreal- und Gemeinschafts-,  sondern auch von den SchülerInnen der Realschule als wichtige Hilfe und Mehrwert im Prozess der beruflichen Orientierung wahrgenommen und beeinflusst nachhaltig die Berufswahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Zum Schuljahresende befragt das Bildungsbüro die Schulen zu den Werdegängen der SchulabgängerInnen. Die erhobenen Daten, welche in 2017 erstmals auch durch das Kultusministerium in den Modellregionen erhoben wurden, weißen eine hohe Übergangsquote in eine Ausbildung aus. Hier lag der Ostalbkreis bei über 40 % im Vergleich zum Durchschnitt von 28 % der anderen Modellregionen in Baden-Württemberg. Die Evaluation des Projektes ZUKUNFTNEU durch die PH Schwäbisch Gmünd ergab zudem die Rückmeldung, dass die SchülerInnen im Ostalbkreis gut orientiert sind und dadurch eine fundierte Vorstellung davon haben, was sie nach der Schulzeit machen werden.

Die zwischenzeitlich über die Kreisgrenze hinaus bekannte Gestaltung des Übergangsprozesses im Ostalbkreis, die im Mai 2018 auch im „Landeskonzept Berufliche Orientierung Baden-Württemberg“ veröffentlicht wurde, wäre ohne die BildungsbegleiterInnen im Projekt ZUKUNFT nicht umsetzbar. Die im Gegensatz zu den landesweiten hohen Übergangszahlen in eine Ausbildung und die durch die Konzeption erreichte Übergangstransparenz durch das geschaffene Netzwerk „Verantwortungsgemeinschaft Ostalbkreis Übergang Schule - Beruf/Studium“.

 

Zur Weiterentwicklung von ZUKUNFTGYM können durch die Erhebung der PH Schwäbisch Gmünd und den Rückmeldungen aus den Schulen folgende Aussagen getroffen werden.

Im Kontrollgruppenvergleich zeigen sich die befragten SchülerInnen der Pilotschulen tendenziell entschiedener und weiter in der Planung des anstehenden Übergangs. Durch die intensive Auseinandersetzung und Präsenz der Thematik sind sie im Orientierungsprozess weiter vorangeschritten. Die GymnasiastInnen der Pilotschulen scheinen weitblickender zu sein. Die Auseinandersetzung reicht über den eigentlichen Berufswunsch hinaus bis in die Beschäftigungsphase und deutet mit etwa 80 % auf eine längerfristige und nachhaltige Zukunftsplanung. Im Hinblick auf die bislang kurze Projektlaufzeit von einem Kalenderjahr sind die hohen Werte zur Rückmeldung bzgl. der Unterstützung um Berufs- und Studienorientierungsthemen hohe Werte und deuten auf eine sehr gute Präsenz des Angebotes innerhalb der Schule hin.

 

3. Empfehlung

Verstetigung des Projektes ZUKUNFT zum 1. Januar 2019 mit den im Projekt

ZUKUNFTNEU erprobten Inhalten unter Berücksichtigung folgender Kennzeichen.

Im allgemein bildenden Schulwesen hat sich das Angebot der verschiedenen Schularten in den vergangen Jahren stark verändert. Somit werden jetzt an Werkreal-, Gemeinschafts- und Realschulen die gleichen bzw. gleichwertigen Abschlüsse erreicht. Das hat zur Folge, dass in den verschiedenen Schularten die SchülerInnen mit den unterschiedlichsten Leistungsniveaus gemeinsam beschult werden können. Daher ist es wichtig, das Angebot des Pilotprojekts ZUKUNFT auch auf die Schulart „Realschule“ zu übertragen. Die Verantwortungsgemeinschaft Ostalbkreis „Übergang Schule-Beruf“ hat den Anspruch „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Bei dieser Zielsetzung ist die duale Ausbildung ein wichtiger Faktor und für die Abgänger der Realschulen eine hervorragende Alternative zu weiterführenden schulischen Bildungsangeboten. Die Verstetigung von Projekt ZUKUNFT trägt dazu bei, dass der vorbildliche und für die SchülerInnen zielführende Übergangsprozess beibehalten werden kann. Übergangszahlen in Ausbildung von über 40 % wären ohne das in den Schulen zusätzliche Unterstützungsangebot für die SchülerInnen sicherlich nicht möglich. Folgende Ansätze sind in der Verstetigung daher von besonderer Bedeutung.

1. Ergänzende Motivation zur Schule bei der Erreichung eines Schulabschlusses

2. Förderung der Ausbildungsreife für SchülerInnen mit erhöhtem Förderbedarf

3. Unterstützung im gesamten Bewerbungsprozess

3. Steigerung der Attraktivität der dualen Ausbildung in der allgemein bildenden Schule

4. Überprüfung der persönlichen Möglichkeiten für eine entsprechende Schullaufbahn

5. Intensive (aufsuchende) Elternarbeit

6. Vermeidung von Abbrüchen

7. ZUKUNFT als Teil eines aktiven Netzwerkes „Übergangsmanagement Ostalbkreis“

Die konkrete Umsetzung und der Bedarf wird mit den Schulleitern der jeweiligen Schule und dem Bildungsbüro abgesprochen. Eine Umsetzung dahingehend, wie im Pilotprojekt in Schwäbisch Gmünd umgesetzt, dass eine Person mehrere Schulen betreut, ermöglicht es, den Bedarf und die Umsetzung den möglichen Veränderungen innerhalb dieser Schulen anzupassen. 

Die in den Jahren 2017 und 2018 zur Verfügung stehenden Finanzierungsmittel (435.220 €) können auf alle Schularten verteilt werden, um eine Grundausstattung von Projekt ZUKUNFT für jede Schule zu gewährleisten.

Darüber hinaus besteht für die Schulen die Möglichkeit, weitere Angebote, analog ZUKUNFTNEU, einzusetzen, hierfür ist jedoch eine Finanzierungsbeteiligung des Schulträgers erforderlich. Der Finanzierungsbetrag je Schule ergibt sich aus den eingesetzten Modulen.

Die Absprache mit der jeweiligen Kommune geht über die Schulleitung in Kooperation mit dem Bildungsbüro.

Fortführung von Pilotprojekt ZUKUNFTGYM

Das Pilotprojekt ZUKUNFTGYM wurde an drei Pilotgymnasien im Ostalbkreis erprobt. Die Berufliche Orientierung hat in den Gymnasien bislang keinen so hohen Stellenwert wie in den anderen allgemein bildenden Schulformen. Die Gymnasien sehen ihren Auftrag vorrangig darin, die SchülerInnen auf ein Studium vorzubereiten. Mit dem neuen Bildungsplan und der neuen Landesvereinbarung soll das Thema Berufliche Orientierung verpflichtend mehr Gewicht auch in den Gymnasien erhalten. Um eine realistische Wirksamkeit in Bezug auf das Projekt ZUKUNFTGYM und die Platzierung der Beruflichen Orientierung zu erhalten, wird es für sinnvoll erachtet, die Pilotphase um weitere zwei Jahre zu verlängern. Das Stundenkontingent sollte sich dabei auf max. zwei mal vier Stunden beschränken.

 


Finanzierung und Folgekosten

 

Projekt ZUKUNFT

 

Mittelkontingent (wie in 2018) pro Jahr von insgesamt 435.220 € für die Umsetzung von Projekt ZUKUNFT für die Haupt-, Werkreal-, Gemeinschafts- und Realschulen im Ostalbkreis. Die Ausweitung von 25 Schulen auf 31 Schulen erfolgt bei gleichem Budget. Eine bedarfsgerechte Verteilung auf die Schulen erfolgt durch das Bildungsbüro in Abstimmung mit den Schulen. Das Bildungsbüro ist angehalten, jährlich alle Fördermöglichkeiten und Ausschreibungen für eine Beteiligung von Fremdmitteln zu prüfen. Der Eigenanteil der Städte wäre davon unberührt.

 

Projekt ZUKUNFTGYM

 

Kosten für drei Pilotschulen bei Reduzierung der Stunden von insgesamt 34.560 €.
Mit einem Eigenanteil von 15.000 € durch die Schulträger, würden die Kosten für die Landkreisverwaltung jährlich 19.560 € betragen.

 

 

 


Anlagen
 

Fallbeispiele

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sichtvermerke

 

 

 

Bildungsbüro

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Nowottnick

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Fallbeispiele (134 KB)