Bürgerinformationssystem

Vorlage - 099/2018  

 
 
Betreff: Landesausschreibung "Regionale Digitalisierungszentren (Digital Hubs)" und Beteiligung des Ostalbkreises am Regionalen Digitalisierungszentrum (Digital Hub) Ostwürttemberg
Status:öffentlich  
Federführend:Stabsstelle Wirtschaftsförderung - Tourismus - Europabüro   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Kenntnisnahme
08.05.2018 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen (offen)   
Kreistag Kenntnisnahme
15.05.2018 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

 

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen empfiehlt / der Kreistag beschließt:

 

1. Der Ausschuss für Bildung und Finanzen / der Kreistag nimmt den Bericht der

Verwaltung zur Kenntnis.

 

2. Der Ostalbkreis begrüßt und unterstützt die Beteiligung am Förderaufruf „Regionale Digitalisierungszentren (Digital Hubs)“ ausdrücklich und befürwortet die Einrichtung eines Digitalisierungszentrums (Digital Hub) Ostwürttemberg u. a. mit Standorten in Aalen und Schwäbisch Gmünd.

 

3. Im Rahmen seiner Kreisentwicklungs- und Strukturförderaktivitäten beteiligt sich der Ostalbkreis für einen Zeitraum von zehn Jahren als Konsortialpartner an der

regionalen Initiative zur Einrichtung und zum Betrieb des Digital Hub Ostwürttemberg mit einem jährlichen Betrag zwischen 60.000 und 80.000 EUR.

 

4. Die Verwaltung wird beauftragt und ermächtigt, die weiteren Verhandlungen zur

Umsetzung der Initiative zu führen und die erforderlichen Vereinbarungen

abzuschließen.

 

 

 

 

 

 

 


I. Sachverhalt/Begründung

 

1. Ausgangslage und Hintergrund

Der Ostalbkreis mit seinen Bürgern, Kommunen, Hochschulen und Unternehmen

partizipiert seit vielen Jahren erfolgreich von Landesfördermitteln,

Wettbewerbsbeteiligungen und europäischen Förderprogrammen:

 

 

2. Kreisentwicklung, RegioWIN und Hochschulstrategie

In einem umfassenden Kreisentwicklungsdialog der Jahre 2012 bis 2016 haben 

Kreistag und Kreisverwaltung gemeinsam mit zahlreichen Akteuren die Studie Standortanalyse und Kreisentwicklung im Ostalbkreis, das regionale Entwicklungskonzept Nachhaltige Innovationen im Ostalbkreis (NIO) mit der Prämierung des Landkreises als (Regio)WINregion sowie eine Hochschulstrategie 2030 auf den Weg gebracht.

Hintergrund für diesen breit angelegten Kreisentwicklungsprozess war und ist die

Dynamik des demografischen Wandels und sozialer Umbrüche in der Gesellschaft, die eingeleitete Energiewende, eine zunehmende Digitalisierung in allen Lebensbereichen sowie die fortschreitende Internationalisierung und Globalisierung von Unternehmen und Märkten in der Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts. Ziel war und ist es dabei die Bereiche Wirtschafts- und Gründungsdynamik, Innovationsfähigkeit, Forschung und

Entwicklung, Wissens- und Technologietransfer sowie Arbeitsmarkt und Fachkräfteentwicklung weiter zu vernetzen und zu fördern, um die Standortqualität von Landkreis und

Region nachhaltig zu sichern und auszubauen.

 

 

 

 

3. Digitalisierung - Landesinitiative Wirtschaft 4.0

Die Digitalisierung ist für die Wirtschaft in Handel, Handwerk, Industrie und

Dienstleistung und dabei insbesondere auch für den Mittelstand Chance und

Herausforderung zugleich. Mit der Initiative Wirtschaft 4.0 unterstützen das Land und die Partner aus Unternehmen, Kammern, Verbänden, Gewerkschaften und Wissenschaft den digitalen Wandel. Die Initiative soll dazu beitragen, dass Baden-Württemberg auch

künftig ein Premiumstandort der digitalen Wirtschaft ist und als solcher international

wahrgenommen wird.

 

4. Förderaufruf „Regionale Digitalisierungszentren (Digital Hubs)“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg

Regionale Digital Hubs sind eine zentrale Maßnahme der Initiative Wirtschaft 4.0. Sie zielen darauf ab, die Digitalisierung der Wirtschaft gerade auch in der Fläche des

Landes voranzubringen. Als regionale Digitalisierungszentren sollen die regionalen

Digital Hubs Kristallisationspunkte für digitale Innovationen und Anlaufstellen für die

digitale Transformation in den jeweiligen Regionen bilden. Die Digital Hubs dienen insbesondere der Förderung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Branchen und Unternehmen unterschiedlicher Größe sowie Start-ups und wachsende Unternehmen, um auf diese Weise Innovationspotenziale freizusetzen. Dabei sollen auch

Finanzierungsaspekte wie Frühphasen- und Wagniskapitalfinanzierung,

Vernetzungs- und Qualifizierungsaktivitäten, Beratungsleistungen und andere

Serviceangebote Berücksichtigung finden. Ziel ist es, dass regionale Ökosysteme für

digitale Innovationen und die digitale Transformation entstehen, welche die regionale

Innovationskraft und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit stärken.

 

Das Ministerium hatte im Juli 2017 die erste Stufe eines Auswahlverfahrens zur

Einrichtung und Förderung für „Regionale Digitalisierungszentren (Digital Hubs)“ mit folgenden Modalitäten ausgeschrieben:

 

     4.1 Antragsberechtigte und Verfahren:

Antragsberechtigt sind ausschließlich juristische Personen, die später auch als              Träger und Betreiber des regionalen Digital Hubs fungieren. Nach

Einreichung einer gegenstandsbezogenen (siehe unten) Projektskizze bis

November 2017 entscheidet eine Jury über eine Auswahl förderwürdiger

und -fähiger Projekte, die in der zweiten Stufe zu konkretisierten

Förderanträgen weiterentwickelt werden. Diese Erarbeitung erfolgt in

Abstimmung mit dem Wirtschaftsministerium, welches auch die

Schlussbewilligung vornimmt. Diese ist für Herbst 2018 vorgesehen.   

 

     4.2 Gegenstand:

  • Gewährleistung „Hub-Management“
  • Bereitstellung von Räumlichkeiten und technischer Infrastruktur für Angebote und Kooperationen im Bereich Digitalisierung,  z. B. Coworking Spaces,

Experimentierräume, … 

  • Einbindung von Unternehmen und ggf. weiteren Partnern - nachzuweisen

  über LOI

  • Inhaltliches und organisatorisches Konzept zu den Angeboten und zur

Vernetzung mit den Akteuren des regionalen Innovationssystems

  • Bereitstellung eines Service- und Beratungsangebotes als erste regionale           Anlaufstelle
  • Einbindung des Hubs in eine regionale Innovations- und

Entwicklungsstrategie (Liegt durch NIO und RegioWIN Ostalbkreis als

Antragsgrundlage für die gesamte Region vor).

 

 

    4.3 Förderung:

        Der Fördersatz beträgt bis zu 50 % der zuwendungsfähigen Ausgaben bei einer Projektlaufzeit von drei Jahren. Die maximale Fördersumme               je Hub beträgt 1,0 Mio. EUR.

 

 

5. Regionale Bewerbung für ein Digitalisierungszentrum (Digital Hub)

Ostwürttemberg  

Mit der beiliegenden Antragsskizze/dem Konzept (siehe Anlage) hat sich die Region termingerecht mit dem Konsortialführer IHK Ostwürttemberg sowie den

Konsortialpartnern Ostalbkreis und Landkreis Heidenheim in der ersten Auswahlstufe für die Etablierung eines regionalen Digital Hubs mit Standorten in Aalen, Heidenheim und Schwäbisch Gmünd und damit für flächendeckende Innovations- und

Unterstützungsangebote im Bereich Digitalisierung erfolgreich beworben.

Über Gespräche, Interessensbekundungen und Absichtserklärungen (LOI) sind nahezu 100 institutionelle, kommunale oder gewerbliche Partner, darunter insbesondere auch die weiteren großen Kreisstädte der Region, Ellwangen(Jagst) und Giengen,

eingebunden. Anlässlich des landesweiten „Digitalgipfels 2018“ am 5. Februar 2018 in Stuttgart erhielt Ostwürttemberg neben weiteren neun Regionen/Raumschaften (siehe Karte) eine grundsätzliche Förderzusage des Landes zur Errichtung des

Digitalisierungszentrums Ostwürttemberg. In den nächsten drei Jahren können damit als Höchstfördersumme insgesamt 1,0 Mio. EUR in die Region fließen.

 

C:\Users\Julia.Holzinger\AppData\Local\Microsoft\Windows\Temporary Internet Files\Content.Outlook\REP31AZZ\Unbenannt-2 (2).jpg

 

Derzeit ist der Antrag seitens der IHK Ostwürttemberg sowie der Konsortialpartner

Ostalbkreis und Landkreis Heidenheim und insbesondere der Standortkommunen Aalen, Heidenheim und Schwäbisch Gmünd noch weiter zu konkretisieren. Damit geht u. a. die Benennung von lokalen Besonderheiten, Liegenschaften, Räumlichkeiten, Ausstattungen, vertieften Personal- und Kostenschlüsseln, etc., einher. Die geförderte Mindestlaufzeit sieht derzeit drei Jahre vor. Die finanzielle Tragfähigkeit ist jedoch mindestens auf fünf Jahre anzulegen. Neben dem Konsortialführer IHK Ostwürttemberg und den Konsortialpartnern Ostalbkreis und Landkreis Heidenheim beteiligen sich auch Wirtschaftsunternehmen durch Finanz- und Sachzuwendungen an der Einrichtung und dem Betrieb des Digital Hub. Durch Einbindung des Digi Hub-Konzeptes in bestehende Innovationsstrukturen, wie Technologie-, Kompetenz- und Gründerzentren, Institute, Kammern und

Transferzentren, sind insbesondere auch die Schlüsselakteure im Ostalbkreis (Landkreisverwaltung, Standortkommunen, Hochschulen) stark an einer längerfristigen Ausrichtung des Konzeptes auf einen Zeitraum von zehn Jahren interessiert. Dies wurde vom Land auch in der Antragsbewertung sehr positiv aufgenommen. Nach Impulsgebung des

Landes, kann man damit auf regionaler Ebene der großen Bedeutung des Themas

Digitalisierung für Wirtschaft und Gesellschaft sowie den enormen Potenzialen im

Ostalbkreis und der Wirtschaftsregion Ostwürttemberg Rechnung tragen.

 

 

5.1 Digi Hub Standort Aalen bietet u. a. folgende Potenziale:

  • Möglicher Schwerpunkt „Digitale Technologien im industriellen Bereich“
  • Zentrale und dauernde Verortung „Digital Hub (DIGI-Z)“ Aalen im

ehemaligen IHK-Bildungszentrum in der Blezingerstr. 15, Aalen.

Dortige Einrichtung einer interaktiven/audio-visuell gestalteten

Präsentation zum Thema Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft.

Gleichzeitig bestehen Erweiterungsmöglichkeiten für Coworking Space und  für Start-ups, etc. (InnoZ und Wirtschaftsförderung Aalen).

Das Gebäude Blezingerstr. 15 steht im Eigentum des Landkreises und kann für diese Zwecke mittels der notwendigsten, unabweisbaren Instandsetzungsmaßnahmen als guter Standort in unmittelbarer Nähe zum

  Kreisberufsschulzentrum und zum neuen IHK-Bildungszentrum ertüchtigt werden.

  • Lernfabrik „Smart Factory 4.0“ am KBSZ Aalen
  • Start-up Förderung im Bereich Digitalisierung durch das

Innovationszentrum (InnoZ) an der Hochschule Aalen

  • Expertisen zur Digitalisierung in den Bereichen „3D-Druck“, „Machine

Learing“, „Industrie 4.0“, usw. (Hochschule Aalen)

 

 

5.2 Digi Hub Standort Schwäbisch Gmünd bietet u. a. folgende Potenziale:

  • Möglicher Schwerpunkt Bildung und Qualifizierung
  • Experimentierräume/Makerspaces an der Wissenswerkstatt EULE
  • Zentrum Digitale Transformation in der Fort- und Weiterbildung

(Technische Akademie)

  • Studiengang Interaktionsgestaltung (Hochschule für Gestaltung-HfG-)
  • Studiengang Internet der Dinge (HfG und Hochschule Aalen)
  • Digitale Gesellschaft und digitales Lernen (PH Schwäbisch Gmünd)
  • Coworking Space (Angebot durch Wirtschaftsförderung Schwäbisch Gmünd)

 


II. Finanzierung und Folgekosten

Für Zuwendungen des Ostalbkreises als Konsortialpartner für die Etablierung und den Betrieb des Digital Hub Ostwürttemberg von 60.000 bis 80.000 EUR jährlich, ist bereits im Haushalt 2018 über das „Grüne Blatt“ beim Produkt  2510010000 - 43150000

„Zentrum für Digitalisierung“ ein Ansatz von 70.000 EUR eingestellt. Ab dem Jahr 2019 ff., sind die erforderlichen Beträge im Rahmen der Haushaltplanung und der

mittelfristigen Finanzplanung zu berücksichtigen.

 


III. Anlagen

Antragsskizze/Konzept (Farbdruck, geheftet)

 

 

Sichtvermerke

 

Stabsstelle 02

__________________________________________

 

R. Fünfgelder

 

 

 

 

Dezernat II

__________________________________________

 

Kurz

 

 

Landrat

__________________________________________

 

Pavel