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Vorlage - 104/2017  

 
 
Betreff: Gebäudesanierung des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd
- Beauftragung einer ARGE für die Leistungsphasen 5-9
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Vorberatung
12.12.2017 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen      
Kreistag Entscheidung
19.12.2017 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   

 

 

Antrag der Verwaltung

 

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen empfiehlt / Der Kreistag beschließt:

 

 

  1. Für die Generalsanierung des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd wurde im Jahr 2015 ein EU-weites zweistufiges VOF-Verfahren durchgeführt. Das im Verfahren zweitplatzierte Architekturbüro KTL-Architekten (Rottweil) wird mit der Zusammenstellung und Leitung einer Arbeitsgemeinschaft für die ausführungsorientierten Leistungsphasen 5-9 der Generalsanierung beauftragt.

 

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, mit der Arbeitsgemeinschaft unter Leitung des Architekturbüros KTL-Architekten einen Generalplanervertrag nach den im VOF-Verfahren verankerten Rahmenbedingungen abzuschließen.

 

  1. Dem dargestellten weiteren Projektablauf und dem neuen Zeitplan für die Generalsanierung des Hauptgebäudes am Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd wird zugestimmt.

 

 

 

 

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

Durchführung des VOF-Verfahrens zur Auswahl des Generalplaners

 

Das Hauptgebäude des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd bedarf vor allem hinsichtlich der technischen Anlagen einer umfassenden Generalsanierung.

 

Der Kreistag hat deshalb am 21.10.2014 die Verwaltung beauftragt, im Rahmen eines zweistufigen EU-weiten Ausschreibungsverfahrens einen externen Generalplaner für diese komplexe Sanierungsmaßnahme zu finden.

 

Der komplexen Herausforderung folgend wurde im Zeitraum Juni-Dezember 2015 ein zweistufiges VOF-Verfahren durchgeführt.

 

Zur zweiten Stufe des VOF-Verfahrens wurden vier Büros zugelassen, wobei ein Büro auslastungsbedingt seine Bewerbung zurückgezogen hatte.

 

Die drei verbliebenen Büros waren in der zweiten Stufe aufgefordert, ein Planungs- und Umsetzungskonzept für die umfassende Gebäudesanierungsmaßnahme zu erarbeiten. Einen Schwerpunkt bildete dabei die Gestaltung der Haustechnik im Hinblick auf die laufenden Bewirtschaftungskosten des Schulgebäudes.

 

Am 01.10.2015 haben die drei Büros ihre Planungskonzepte der Fachjury vorgestellt. Dabei konnte die ARGE unter Leitung des Architekturbüros Nitsche und Pfeifer (Schwäbisch Gmünd) das überzeugendste Konzept hinsichtlich Gestaltung und Minimierung der Haustechnik präsentieren. Im Rahmen des VOF-Verfahrens hat die ARGE Nitsche und Pfeifer die Gesamtkosten mit 19,5 Mio. € beziffert. Die weiteren beiden Büros hatten damals höhere Projektkosten angegeben.

 

Der Kreistag bestätigte am 15.12.2015 die Entscheidung des Auswahlgremiums und beauftragte die ARGE Nitsche und Pfeifer mit der Planung der Gebäudesanierungsmaßnahme beim Hauptgebäude des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd.

 

 

Abschluss des Generalplanervertrages und weitere Projektschritte

 

Nach dem Abschluss des VOF-Verfahrens wurde mit der ARGE Nitsche und Pfeifer ein Generalplanervertrag mit stufenweiser Beauftragung abgeschlossen. Der abgeschlossene Vertrag sieht ausdrücklich vor, dass zunächst nur die Leistungsphasen 1-4 beauftragt sind und die weitere Beauftragung der ausführungsorientierten Leistungsphasen 5-9 durch den Ostalbkreis separat und schriftlich zu erfolgen hat. Ein Anspruch auf diese Beauftragung besteht nicht.

 

Die erste Vorstellung der Planungskonzeption durch die „ARGE KBSZ GD“ unter Leitung des Büros Nitsche und Pfeifer erfolgte durch einen mündlichen Bericht im Ausschuss für Bildung und Finanzen am 03.03.2016. In der Präsentation wurden die Gesamtkosten mit 19,23 Mio. € definiert.

 

Der Kreistag genehmigte dann nach der Vorberatung im Ausschuss für Bildung und Finanzen am 18.10.2016 die Konzeption zur Sanierung des Hauptgebäudes des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd mit fortgeschriebenen Gesamtkosten von 22,95 Mio. €. In beiden Sitzungen wurde die Vorlage des kompletten Bauantrags und der detaillierten Kostenberechnung für November/Dezember 2016 versprochen. Die Ausschreibung der ersten größeren Baumaßnahmen sollte zur Jahresmitte 2017 und der Baubeginn zum August 2017 erfolgen. Die Fertigstellung wurde auf das Jahresende 2020 terminiert.

 

 

Bisherige Zusammenarbeit mit der ARGE KBSZ GD

 

Im Rahmen des VOF-Verfahrens wurde auch die personelle Ausstattung der federführenden Architekturbüros und deren bisherige Erfahrung mit Projekten der gleichen Kosten- und Größenordnung bewertet. Die ARGE Nitsche und Pfeifer hatte damals die Zusage gegeben, für die arbeitsintensive Planungs- und Ausführungsphase die Personalkapazität des Architekturbüros deutlich zu erhöhen. Dies ist nach dem Kenntnisstand der Verwaltung bis heute nicht erfolgt. In der Folge konnte der vollständige Bauantrag entgegen den im Oktober 2016 gegenüber dem Kreistag getätigten Zusagen erst Ende Januar 2017 der Baurechtsbehörde der Stadt Schwäbisch Gmünd vorgelegt werden.

 

Zunehmend traten unterschiedliche Auffassungen über die ausreichende Einbeziehung der Landkreisverwaltung in die Gestaltungs- und Planungsfragen auf. Als die ARGE KBSZ GD Anfang April 2017 der Landkreisverwaltung eine Kostenberechnung über rund 27 Mio. € und damit einer Kostensteigerung von über 4 Mio. € gegenüber dem Stand vom Oktober 2016 vorlegte, wurde das gegenseitige Vertrauensverhältnis stark beeinträchtigt. Ein wesentlicher Grund für die Kostensteigerung war, dass die ARGE KBSZ GD vom im VOF-Verfahren noch propagierten Konzept einer „schlanken“ Haustechnik abgewichen ist.

 

In der Folge war auch die bisherige Terminplanung für die Gesamtsanierungsmaßnahme nicht mehr einzuhalten. Nach mehreren Gesprächen zwischen dem Landratsamt als Auftraggeber und Bauherr und der ARGE KBSZ GD empfiehlt die Landkreisverwaltung die Sanierungsmaßnahmen in den Leistungsphasen 5-9 mit einem neuen Partner durchzuführen.

 

 

Empfehlung der Verwaltung zur Beauftragung einer ARGE unter Leitung des Architekturbüros KTL-Architekten für die Leistungsphasen 5-9

 

Aus den oben dargestellten Gründen empfiehlt die Verwaltung, das im VOF-Verfahren zweitplatzierte Architekturbüro KTL-Architekten (Rottweil) mit den Leistungsphasen 5-9 zu beauftragen. Das Architekturbüro KTL-Architekten würde in Abstimmung mit der Verwaltung eine neue Arbeitsgemeinschaft mit Fachplanern zusammenstellen und die am 14.04.2017 genehmigte Gebäude- und Brandschutzsanierung umsetzen.

Mit dem Büro KTL-Architekten, Herrn Lünz, haben bereits Vorgespräche stattgefunden. Das Büro KTL-Architekten ist zeitlich und personell in der Lage, diese Generalplanerfunktion zu übernehmen.

Die Landkreisverwaltung hat mit dem Büro KTL-Architekten beim Umbau und der Erweiterung des Kreisberufsschulzentrums Aalen (Projektvolumen rund 25 Mio. €) in den Jahren 2003-2005 bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. Außerdem überzeugt das Büro durch die in den letzten Jahren betreuten Sanierungsmaßnahmen, die in einer vergleichbaren Größenordnung zum Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd liegen. Auch ist das Büro bereits mehrfach mit den ausführungsorientierten Leistungsphasen 5-9 beauftragt worden, ohne die Leistungsphasen 1-4 selbst originär verantwortet zu haben.

 

Die neue ARGE unter Leitung des Büros KTL-Architekten wird auf dem ursprünglichen Konzept der schlanken und einfachen Haustechnik sowie den Planungen der bisherigen Fachingenieure aufbauen und sich dazu und zu den weiteren Eckpunkten der Gebäudesanierung mit der Verwaltung und den Schulleitungen des beruflichen Schulzentrums Schwäbisch Gmünd abstimmen.

 

Die Honorierung der Architekten- und Ingenieurleistungen wird auf Grundlage des bereits im VOF-Verfahren zu Grunde gelegten Generalplanervertrages erfolgen, weshalb keine Mehrkosten die Beauftragung einer „neuen“ ARGE entstehen.

 

Dieses Vorgehen wurde hinsichtlich der Rahmenbedingungen der Schulbauförderung mit dem Regierungspräsidum Stuttgart abgestimmt und von dort als förderunschädlich bewertet.

 

 

Weiterer Projekt- und Terminverlauf

 

Die Zusammenstellung einer neuen ARGE und deren Einarbeitung in die vorliegenden - bau- und brandschutzrechtlich genehmigten - Planungs- und Konzeptinhalte der Leistungsphasen 1-4 bedingen eine zeitliche Verschiebung der Gesamtmaßnahme.

 

Der Baubeginn für die Generalsanierung des Hauptgebäudes wird sich voraussichtlich um ein Jahr von April 2018 auf April 2019 verschieben. Die Fertigstellung der Maßnahme würde dann voraussichtlich zum Jahresende 2021 oder Jahresbeginn 2022 erfolgen.

 

 

Zeitraum

Maßnahme

Jahr 2017

Installation eines Personenaufzugs im Aulabereich des Hauptgebäudes zur Herstellung der Barrierefreiheit (Montage der Aufzugskabine bis 13.12.2017; Durchführung: GB Hochbau und Gebäudewirtschaft)

Jahr 2018

Einarbeitung des neuen Generalplaners

(ARGE unter Leitung des Büros KTL-Architekten)

Jahreswechsel 2018/2019

EU-weite öffentliche Ausschreibung der Bauleistungen sowie vorbereitenden Maßnahmen

April 2019

Herstellung der neuen Klassenzimmer in den bisherigen Untersichten am Haupteingang und Nebenausgang in Richtung Sportplatz, um Ausweichräume für die abschnittsweise Sanierung zu schaffen

August 2019

Baubeginn der Sanierungsmaßnahme

Jahresende 2021

Abschluss der Sanierungsmaßnahme im Hauptgebäude

 

 

Nach der Einarbeitung der neuen ARGE unter Leitung des Architekturbüros KTL-Architekten wird der Zeit- und Kostenrahmen erarbeitet und dem Ausschuss für Bildung und Finanzen sowie dem Kreistag zur Entscheidung vorgelegt.

 


Finanzierung und Folgekosten

 

Der weitere Finanzbedarf der Sanierungsmaßnahme wird in den Haushaltsplänen der Jahre 2018-2022 dem Bauverlauf entsprechend bereitgestellt.

 

 


Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

Geschäftsbereichsleiter

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Bihr

 

 

Dezernat I      

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Wolf

 

 

Dezernat II

__________________________________________

 

Kurz

 

 

Landrat

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Pavel