Beschlussantrag

Der Verwaltungsrat nimmt den Bericht des Vorstands zur Fortführung der IT-Strategie für die Kliniken Ostalb zur Kenntnis.

Sachverhalt/Begründung

Die sofortige aktenunabhängige Verfügbarkeit von Patienten- sowie Untersuchungsdaten, insbesondere der ständig zunehmenden Vielzahl von Bilddokumenten, gewinnt immer größere Bedeutung. Vor allem ist dies auch Ausfluss der Abrechnung der stationären Patientenbehandlung auf der Basis der DRGs, welcher gewaltigen Zeitdruck auf die Behandlungsabläufe versursacht. So ist es mittlerweile unentbehrlich, dass z. B. der in der Notaufnahme aufnehmende Arzt sofortigen Zugang zu sämtlichen vorhandenen Daten früherer Aufenthalte erhält. Dieses Erfordernis gilt selbstverständlich auch für die weitere Behandlung des Patienten, in dem sich anschließenden Klinikaufenthalt, sodass der Arzt alle neu hinzukommenden Befunde aus dem Klinikinformationssystem in Echtzeit abrufen kann und so stets alle Informationen über den Patienten und den Behandlungsverlauf verfügbar hat.

Ziel bis zum Jahr 2020 ist, dass Arzt und Pflege in den einzelnen Funktionsbereichen oder auch bei Visite am Krankenbett mittels eines mobilen Endgerätes stets sämtliche Patientendaten zur Verfügung haben und durch den geplanten Anschluss von Medizingeräten an das Kliniknetz auch neue Befunde oder Anordnungen über die elektronische Patientenakte (EPA) sofort zur Verfügung stehen. Das ganz grundsätzliche Ziel ist also eine vollständige elektronische Patientenakte (EPA), welche zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort innerhalb des Klinikums einen umfassenden Dokumentationsstand und auch ein Arbeitsmittel für weitere Anordnungen bietet. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde durch Herrn Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Riedel vom Institut für Krankenhauswesen – IfK – eine IT-Strategie für die Kliniken des Ostalbkreises erarbeitet und in der Sitzung des Ausschusses für Kliniken und Gesundheit am 15.09.2014 vorgestellt.

Verbunden mit Ausführungen zu einzelnen Schritten des Ausbaus eines IT-Konzeptes wurde eine Investitionsplanung für eine IT-Strategie für die Kliniken des Ostalbkreises vorgestellt, welche in den Jahren 2015 bis 2020 ein Investitionsvolumen von
1.050.000 € pro Jahr, also insgesamt rd. 6,3 Mio. € bis zum Jahr 2020 umfasst. In den Haushaltsplänen der folgenden Jahre bzw. in der mittelfristigen Finanzplanung wurden diese Beträge stets eingeplant.

Wie die beigefügte Grafik zeigt, erfolgten ab dem Jahr 2015 zielgerichtet die notwendigen und sinnvollen Schritte. Für das Jahr 2017 bzw. 2018 sind nun Arbeiten zur Vorbereitung der technischen WLAN-Infrastruktur in den einzelnen Kliniken vorgesehen.

Es handelt sich hierbei um eine wesentliche Basisinfrastruktur für die Digitalisierung der Kliniken Ostalb.

Ein Vergleich zwischen der WLAN-Technologie und alternativer mobilfunkbasierter Verfahren (LTE) wurde durchgeführt. Das Ergebnis ist, dass die WLAN-Technologie kostengünstiger ist und sich außerdem in der Kosten-Nutzen-Relation noch deutlich vorteilhafter darstellt.

Bei planmäßiger Fortsetzung der IT-Strategie kann dann ab Ende des Jahres 2018 auch allen Patienten bzw. Gästen des Klinikums ein Internetzugang zur Verfügung gestellt werden.

Vorbereitend für den Ausbau der elektronischen Patientenakte wurden außerdem insbesondere im Jahr 2017 energisch Maßnahmen zur Internetsicherheit, Datensicherheit und Datenverfügbarkeit umgesetzt. Krankenhäuser stellen sensible Infrastruktur dar, was bei allen IT-Projekten laufend entsprechende Sensibilität und Maßnahmenplanung erfordert.

Wie die beigefügte Grafik zeigt, soll die IT-Strategie für die Kliniken des Ostalbkreises im Jahr 2020 abgeschlossen sein.

Finanzierung und Folgekosten

Die Mittel für die IT-Strategie an den Kliniken Ostalb sind ab dem Jahr 2015 bis zum Jahr 2020 in den Haushaltsplänen der Kliniken bzw. in der mittelfristigen Finanzplanung enthalten.

Anlagen

Grafik „IT-Strategie 2020 der Kliniken Ostalb“

Sichtvermerke