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Vorlage - 051/2017  

 
 
Betreff: Konzept zur ambulanten und stationären radiologischen Patientenbefundung und -versorgung im Raum Ellwangen - Betriebsstätte St. Anna-Virngrund-Klinik
Status:öffentlich  
Federführend:Eigenbetrieb Immobilien Kliniken Ostalb Beteiligt:Kliniken Ostalb gkAöR
Beratungsfolge:
Verwaltungsrat Kliniken Ostalb gkAöR Entscheidung
04.04.2017 
Sitzung des Verwaltungsrats Kliniken ungeändert beschlossen   
Betriebsausschuss Klinikimmobilien Entscheidung
04.04.2017 
Sitzung des Betriebsausschusses Klinikimmobilien ungeändert beschlossen   
Anlagen:
Präsentation_Radiologie_St.Anna-Virngrund-Klinik

Beschlussantrag

 

Der Verwaltungsrat Kliniken Ostalb gkAöR beschließt:

 

  1. Dem Konzept zur radiologischen fachärztlichen ambulanten und stationären Patientenbefundung und –versorgung durch die Facharztpraxis Dr. Görner und Partner sowie in Folge Dr. Görner, Dr. Heuchemer und Partner an der Betriebsstätte St. Anna-Virngrund-Klinik Ellwangen im Arzt- und Therapiezentrum wird zugestimmt. Die konventionelle ambulante, stationäre radiologische Patientenversorgung sowie CT-Befundung wird um eine MRT-Kernspintomographie erweitert und komplettiert.
     
  2. Die Umsetzung erfolgt durch die Installierung einer radiologischen Facharztpraxis bei der St. Anna-Virngrund-Klinik im Bauabschnitt 3, Gebäudeteil D,

Ebene 3 - Radiologie. Grundlage hierzu ist kassenarztrechtlich der Erwerb des radiologischen Facharztsitzes für den Raum Ellwangen durch die Praxis

Dr. Görner und Kollegen im Benehmen mit der Facharztpraxis

Dr. Heuchemer und Kollegen sowie dem Ostalbkreis/Klinik-Eigenbetriebe

(vgl. hierzu Beschluss des Ausschusses für Kliniken und Gesundheit am 03.12.2013).
 

  1. Die Kliniken Ostalb gkAöR wird beauftragt, auf Grundlage der Gesamtkonzeption den bestehenden Kooperationsvertrag zwischen der Kliniken Ostalb gkAöR – Betriebsstätte St. Anna-Virngrund-Klinik Ellwangen und Dr. Görner und Kollegen zu erweitern.

 

 

 

 

 

 

 

Der Betriebsausschuss Klinikimmobilien beschließt

(unter Vorbehalt der Zustimmung des Verwaltungsrates zu den oben aufgeführten Punkten):

 

  1. Der Baumaßnahme „MRT – Pavillon“ mit direkter Anbindung an die Radiologie der St. Anna-Virngrund-Klinik Ellwangen - Bauabschnitt 3, Ebene 3,

Gebäudeteil D mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von ca. 1 Mio. € wird zugestimmt. Die Investitionskosten für das MRT-Kernspingerät sowie die dazugehörige technische Ausstattung/Installation trägt die Facharztpraxis.

 

  1. Die im Wirtschaftsplan 2016 des Arzt- und Therapiezentrums eingestellte Kreditermächtigung über 500 T € wird im Rahmen des Wirtschaftsplanes 2017 des Eigenbetriebs Kliniken Ostalb um 400 T € auf 900 T € erhöht.


Zusätzlich stehen Eigenmittel des Eigenbetriebs Immobilien Kliniken –
Bilanzkreis ATZ, mit ca. 140 T € für die Baumaßnahme zur Verfügung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

Im Raum Ellwangen ist seit Jahren der durch die Kassenärztliche Vereinigung

Baden-Württemberg ausgewiesene fachärztliche radiologische Kassenarztsitz nicht besetzt. Der Ausschuss für Kliniken und Gesundheit hat bereits in seiner Sitzung am 03.12.2013 dem Erwerb des Facharztsitzes durch die Praxis Dr. Görner und Kollegen (Schwäbisch Gmünd/Mutlangen) im Benehmen mit der Praxis Dr. Heuchemer und Kollegen (Aalen) zugestimmt.

 

Die konventionelle radiologische Patientenbefundung bei der St. Anna-Virngrund-Klinik erfolgt seit Januar 2014 durch das gesundheitsbedingte Ausscheiden des radiologisch tätigen Facharztes Herrn Dr. Nägelein durch die Chefärzte der Klinik. Diese Übergangslösung war aus rechtlichen und medizinischen Gründen nur durch die besondere Sachkunde von Chefärzten im Rahmen des Bestandsschutzes möglich.

Eine Klinik der Grund- und Regelversorgung (Innere Medizin, Chirurgie und Intensivmedizin) benötigt im Rahmen des Facharztstandards für die radiologische Patientenbefundung Fachärzte. In der Übergangsphase erfolgte die radiologische

CT-Befundung im Rahmen der Teleradiologie durch die Fachärzte Dres. Görner und Partner.

 

Seit April 2016 erfolgt die stationäre radiologische Patientenbefundung in der Betriebsstätte St. Anna-Virngrund-Klinik Ellwangen in Kooperation mit der

Praxis Dr. Görner und Partner:

  • seit April 2016 im Rahmen einer 3-tätigen Präsenz eines radiologischen Facharztes
  • seit September 2016 durch eine 5-tägige wöchentliche Präsenz eines Radiologen der Praxis Dr. Görner und Partner. Weiterhin leistet die Facharztpraxis im Rahmen der Kooperation seit April 2016 radiologische Hintergrunddienste im Rahmen einer fachärztlichen 24-Stunden-Vorhaltung.

 

Im Falle der Anstellung/Vorhaltung von radiologischen Fachärzten durch die Klinik im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen 24-Stunden-Vorhaltung wäre die Anstellung von 2,5 bis 3 Vollzeitstellen erforderlich. Am Arbeitsmarkt besteht jedoch im Bereich Radiologie ein großer Fachärztemangel und die Kosten wären im Fall einer Anstellung deutlich höher.

 

Aus Sicht der radiologischen Facharztpraxis ist der Betrieb einer ambulanten Facharztpraxis sowie die stationäre Patientenbefundung und –versorgung organisatorisch und wirtschaftlich nur an einem Standort machbar. Das heißt, radiologische Facharztkonsile, CT- und MRT-Befundung von stationären Patienten können organisatorisch für die Klinik mittelfristig nur geleistet werden, wenn auch am Standort der Klinik die ambulante, radiologische Facharztpraxis installiert ist.

 

Aus Sicht der Kliniken Ostalb ist eine radiologische Patientenbefundung und -versorgung am Standort Ellwangen zwingend erforderlich. Hierzu müssten insgesamt genügend eigene Fachärzte durch die Kliniken Ostalb vorgehalten werden. Aus organisatorischen, wirtschaftlichen Gründen und Marktsicht besteht ein großes Interesse, dass die Facharztpraxen ihre KV-Praxis beim Arzt- und Therapiezentrum der

St. Anna-Virngrund-Klinik installieren und damit eine stationäre und ambulante radiologische Patientenbefundung (konventionell, CT- und MRT-Befundung) sichergestellt wird. Die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Haus- und Fachärzten im Raum Ellwangen sowie im Arzt- und Therapiezentrum eingemieteten Facharztpraxen sowie den Chefarzt-Ambulanzen (Ermächtigungen der KV-BW) des Klinikums verstärkt und unterstützt den sektorenübergreifenden Kooperationsgedanken und erbringt deutliche Marktvorteile im Verbund sowie wirtschaftliche Synergien für die Kliniken Ostalb und für die Praxen Görner und Partner und Heuchemer und Partner (vgl. Finanzierung und Folgekosten).

 

Weitere positive Effekte entstehen in der Organisationsstruktur sowie Prozess- und Ablaufstruktur im Klinikbetrieb und Praxisbetrieb. Dabei erfolgt eine Stärkung der Marktposition der Kliniken Ostalb, des Arzt- und Therapiezentrums der

St. Anna-Virngrund-Klinik und der KV-Praxis. Insbesondere, weil seit Jahren keine radiologische Facharztpraxis im Raum Ellwangen besteht und neben dem Ostalb-Klinikum Aalen und dem Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd auch die Kliniken in den benachbarten Landkreisen Schwäbisch Hall (Standorte Schwäbisch Hall und Crailsheim), Ansbach (Standort Dinkelsbühl) und Donau-Ries (Standort Nördlingen und Donauwörth) über eine MRT-Befundung verfügen.

 

Letztlich ergeben sich durch die Erweiterung der bestehenden Kooperation im Bereich Radiologie folgende Chancen:

 

  1. Es erfolgt die Besetzung des seit Jahren vakanten freien Facharztsitzes im Bereich Radiologie im Raum Ellwangen

 

  1. Sicherstellung des radiologischen Facharztstandards im ambulanten und stationären Bereich sowie verstärkte Patientenbindung an den Ostalbkreis – Kliniken Ostalb und niedergelassener Fachärzte

 

  1. Wirtschaftliche Patientenversorgung durch Erweiterung des bestehenden Kooperationsvertrages. Wirtschaftliche Synergien für Kliniken Ostalb und Fachärzte. Eine vollumfängliche Radiologie durch die Betriebsstätte
    St. Anna-Virngrund-Klinik Ellwangen sowie eine separat betriebene ambulante Facharztpraxis außerhalb der Klinik wäre unwirtschaftlicher und nicht im Interesse der Patientenversorgung sowie der regionalen Gesundheitsdienstleister

 

  1. Stärkung des Arzt- und Therapiezentrums am Standort Ellwangen. Erweiterung der Zusammenarbeit mit Facharztpraxis Dr. Görner und Partner auch am Standort Ellwangen (vgl. Mutlangen)

 

  1. Erhöhung des Nutzungsgrades der radiologisch diagnostischen Gerätekapazitäten durch ambulante und stationäre Nutzung sowie Verkürzung von Wartezeiten in den Bereich CT- und MRT-Befundung durch Kooperation/Fusion der Facharztpraxen Görner und Partner (Schwäbisch Gmünd) und Dr. Heuchemer und Partner (Aalen)

 

  1. Geringere Kosten durch Kooperation als im Rahmen der Anstellung von radiologischen Fachärzten an der Klinik. Teilweise Kostenkompensation aus Kliniksicht durch Erweiterung des Kooperationsumfangs

 

  1. Stärkung des Klinikverbundes Kliniken Ostalb (Marktposition) und positives Signal an die Öffentlichkeit durch Schließung einer diagnostischen Facharztlücke, Stärkung der Diagnostik und Befundung (Qualitätssteigerung) sowie der Versorgungssicherheit und der gemeinsamen Marktposition

 

  1. Rechtssicherheit (Sicherstellung Facharztstandard)

 

  1. Stärkung der Zusammenarbeit mit Kreisärzteschaft (im Rahmen der Zuweiserbefragungen ist die mangelnde Präsenz einer radiologischen Facharztpraxis stets ein Anliegen der regionalen Kreisärzte im Raum Ellwangen)

 

  1. Lösung aufgrund Fachärztemangel am Arbeitsmarkt

 


Finanzierung und Folgekosten

 

  1. Der Anbau für den MRT wird vom Eigenbetrieb Kliniken Ostalb, Bilanzkreis Arzt- und Therapiezentrum, erstellt und an die Radiologische Praxis vermietet (Kostenmiete). Die Baukosten sind vom Arzt- und Therapiezentrum selbst zu finanzieren. Hierfür wird die bereits im Wirtschaftsplan 2016 eingestellte Kreditermächtigung in Höhe von
    500 T € im neuen Wirtschaftsplan 2017 des Eigenbetriebs Kliniken Ostalb um
    400 T € auf 900 T € erhöht. Aus den Eigenmitteln des Arzt- und Therapiezentrums können darüber hinaus noch bis zu 140 T € beigesteuert werden.

 

  1. Die Kliniken Ostalb gkAöR vergütet der Radiologischen Praxis die am Praxisgerät durchgeführten MRT-Untersuchungen für stationäre Klinikpatienten. Die Entgelthöhe wird im Kooperationsvertrag geregelt.

 

  1. Die Radiologische Praxis erbringt in den Räumen und mit Geräten und medizinisch-technischem Personal der Kliniken Ostalb gkAöR Leistungen für ambulante Patienten der Praxis. Die Kliniken Ostalb gkAöR erhält dafür von der Radiologischen Praxis den Aufwand in Form eines adäquaten, pauschalen Kostenersatzes für die Mitnutzung der Klinikressourcen im Rahmen des ambulanten Praxisbetriebes. Die Höhe des angemessenen Kostenersatzes wird im Kooperationsvertrag geregelt.

 

  1. Zur Sicherstellung der finanziellen Parameter im Rahmen der geplanten Erweiterung der bestehenden Kooperationsvereinbarung wird eine vorvertragliche Regelung mit der Radiologischen Praxis getroffen (Miete und angemessener Kostenersatz).

 

 

 

 

 


Anlagen

 

Präsentation zur Sitzung am 04. April 2017

 

 

 

 

 

Sichtvermerke

 

Assistenz Vorstandsvorsitzender

__________________________________________

 

Braun

 

 

Betriebsleiter/ Vorstand

__________________________________________

 

Schneider

 

 

Dezernat II     

__________________________________________

 

Kurz

 

 

Landrat/ Verwaltungsratsvorsitzender

__________________________________________

 

Pavel

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Präsentation_Radiologie_St.Anna-Virngrund-Klinik (2290 KB)