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Vorlage - 028/2017  

 
 
Betreff: Vorstellung der Konzepte für die Remstal Gartenschau 2019
Status:öffentlich  
Federführend:D e z e r n a t IV   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Vorberatung
07.03.2017 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen (offen)   
Kreistag Entscheidung
28.03.2017 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

 

1.      Der Bericht zur Remstal Gartenschau wird zur Kenntnis genommen.
 

2.      Der Kreistag unterstützt die dargestellte Aktion und die interkommunale Zusammenarbeit und stimmt den vorgeschlagenen Maßnahmen zu.
 

  1. Die finanzielle Unterstützung der teilnehmenden Kommunen im Ostalbkreis
    und die Planungsrate für die Präsentation des Landkreises werden befürwortet.
  1. Im Haushaltsplan 2017 wird für die an der Remstal Gartenschau teilnehmenden Kommunen im Ostalbkreis überplanmäßig ein Betrag in Höhe von 50.000 € zur Verfügung gestellt.
  2. Im Haushaltsplan 2018 sind 275.000 € und im Haushaltsplan 2019 sind 275.000 € für die Remstal Gartenschau einzuplanen.

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

Vorbemerkung

 

In seiner Sitzung am 16.12.2014 beschloss der Kreistag, dass der Ostalbkreis der „Remstal Gartenschau 2019 GmbH“ als gleichberechtigter Gesellschafter beitritt und 1.500 Geschäftsanteile zu je 1,00 Euro übernimmt.

 

Sachverhalt

 

Die Remstal Gartenschau 2019 ist bundesweit die erste Gartenschau mit 21 Partnern:
16 beteiligte Kommunen, drei Landkreise, die Fördergesellschaft bwgrün und der Verband Region Stuttgart veranstalten miteinander 2019 eine interkommunale Garten-schau. Die Remstal Gartenschau ist ein Gemeinschaftsprojekt über kommunale Grenzen hinweg und verfolgt damit einen neuen Ansatz mit einer beispielhaften Zusammenarbeit. Gemeinschaftlich wird das Remstal von der Quelle bis zur Mündung mit seiner Vielfalt und seinen Besonderheiten in den Themenbereichen

 

  • Natur
  • Kultur und Tradition
  • Wohnen und Leben
  • Genuss und
  • Aktiv

 

herausgestellt. Die beteiligten 16 Städte und Gemeinden erstellen jeweils für ihre Kommune eine eigene Konzeption mit städtebaulichen Akzenten und Maßnahmen zur innerörtlichen Entwicklung, gleichzeitig sind sie gemeinsam Gastgeber der ersten interkommunalen Gartenschau.

Jede Kommune wird ihre eigenen Besonderheiten zur Attraktion herausstellen und alleine die Präsentation der individuellen Prägung der Kommunen verspricht den Besuchern bereits eine große Vielfalt. Gleichzeitig soll das verbindende Element der Remstal-Kommunen durch interkommunale Projekte dargestellt werden.

 

Zu den interkommunalen Projekten mit planerischem Hintergrund zählen die Kanuroute Winterbach - Waiblingen, die Wanderkonzeption und die Installation von 16 Objekten in der Landschaft. Diese interkommunalen Projekte werden vom Verband Region Stuttgart für die Kommunen im Verbandsgebiet gefördert.

 

Die Kanuroute Winterbach - Waiblingen beinhaltet Maßnahmen zur Befahrung der Rems und der Steigerung der Aufenthaltsqualität.

Die Wanderwegekonzeption schafft im gesamten Landschaftraum ein zusammen-hängendes Wanderwegenetz. Es werden für einzelne Zielgruppen örtliche Rund-
und Streckenwege, einheitliche Qualitätsstandards und eine einheitliche Ausstattung entwickelt. Aufenthalts- und Aussichtsplätze sollen aufgewertet werden.

16 Stationen in der Landschaft sollen als weiteres verbindendes Element Blickbezieh-ungen schaffen. An einer gut sichtbaren Stelle wird in jeder Kommune als Objekt im Landschaftsraum eine besondere architektonische Station errichtet, die in ihrer Gesamt-heit als visuelle Anziehungspunkte eine Nah- und eine Fernwirkung erzielen und Treffpunkt für Besucher und Anwohner sein sollen.


Mit einem Kurator wurden 16 namhafte Architekten ausgewählt und jedem Architekt wurde eine Kommune zugelost, in der das Architekturbüro jeweils eine Station entwerfen und errichten wird.

Die Baukosten sollen inklusive Planungspauschale 68.425 Euro brutto nicht übersteigen, der Verband Region Stuttgart fördert das Projekt in seinem Verbandsgebiet mit 35.700 Euro brutto je Station.

Über die interkommunalen Projekte hinaus werden weitere verbindende Themen wie Genuss und Kunst konzeptionell entwickelt. So werden die Themen Wein und Streuobst aufgearbeitet, Weinbergwege attraktiver gestaltet und Streuobstwiesen sollen touristisch genutzt werden.

Ausgehend von dem Ansatz 80 km = 80 x Kunst wird bis März 2017 ein Vorschlag aufbereitet, wie bestehende und ausgeliehene Skulpturen dargestellt werden können, um Kunst im öffentlichen Raum zu inszenieren.

Die B 29 als Verbindungsachse soll durch gezielte Maßnahmen (z. B. Begrünung, Ausstattung Parkplätze) aufgewertet werden. Geplant wird zudem eine Sperrung der B 29 für einen Tag zur Halbzeit der Gartenschau mit dem Ziel, möglichst viele verschiedene Veranstaltungen auf der gesperrten B 29 anzubieten.

Im interkommunalen Projekt Bauen 4.0 wird gemeinsam mit Werner Sobek Design GmbH eine Lärmschutzwand für die B 29 entworfen, die gleichzeitig CO2 binden wird. Gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg wird die Lärmschutzwand an der B 29 realisiert werden.
 

Der Remstal-Radweg führt in 2019 durchgehend auf knapp 100 Kilometern durch das Remstal und soll zu den Gartenschau-Attraktionen führen und auch der Wohnmobil-Tourismus soll durch Steigerung der Attraktivität der Angebote gestärkt werden.

 

 

Planungen der an der Remstal Gartenschau beteiligten Kommunen im Ostalbkreis

In allen Kommunen gibt es Ideenwerkstätten und Arbeitsgruppen, in denen sich die Bürger mit ihren Ideen für dieses Gemeinschaftsprojekt einbringen können und aktiv eingebunden werden.
 

In Essingen sind ein grünes Band vom Schlosspark über die Schlossterrassen zum Wasserspielplatz an der Rems bis zur Remsquelle die wesentlichen Elemente der infrastrukturellen Planungen.
Schlosspark und Remsquelle selbst sollen aufgewertet und herausragend präsentiert werden, ein Remsspielplatz und ein Wasserlauf mit kreativen Überraschungen soll angelegt werden.

In Mögglingen steht im Mittelpunkt der Planungen für die Remstal Gartenschau 2019
die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Ab 2019 wird auf der Remsbahn tagsüber durchgängig ein Halbstundentakt angeboten. Mit dem Halbstundentakt wird die Bahn in Ergänzung zum Wandern und Radfahren das zentrale Mobilitätsangebot für die Besucher der Remstal Gartenschau sein und die Gemeinde will ihre Besucher mit einem attraktiven Bahnhofsgewand empfangen. Des Weiteren soll die Rems erlebbar und begehbar wer-den. Weitere Planungen z. B. für die Umgestaltung der Ortsmitte sind von der Reali-sierung der Ortsumfahrung der B 29 abhängig.

 

Als zentrales Projekt wird in Böbingen am alten Bahndamm ein Bürger- und Seniorenpark angelegt, der u. a. einen Demenzpark mit vier Hochbeeten, einen Teich mit Wasserspiel, verschiedene Spielangebote und einen Kleintierpark enthalten soll. Der Park wird attraktives Angebot für die Bewohner des Seniorenzentrums, vor allem aber auch als Grünfläche mitten im innerörtlichen Zentrum Verbindung der Lebensbereiche.

In Schwäbisch Gmünd ist Leitgedanke die Weiterentwicklung des grünen Bandes der Landesgartenschau 2014 über den Zeiselberg zum Königsturm sowie die Anbindung des Leonhard-Friedhofs. Ein Glaubensweg Via Dolorosa von der Herrgottskapelle durch das Zentrum bis zum Salvator soll geschaffen werden und in Hussenhofen soll ein Dorfplatz entstehen, von dem aus die Rems begehbar ist.

Die Planungen in Lorch konzentrieren sich u. a. auf den Remsmittelpunkt. Zwischen Quelle und Mündung liegt der Remsmittelpunkt in Lorch-Waldhausen und wird entsprechend präsentiert durch in die Rems eingebaute Steinkreise. In Lorch wird der Zugang zu Götzenbach und Rems attraktiv gestaltet, Schillerplatz und Kirchgarten sollen aufgewertet werden, das Kloster Lorch wird als Hauptattraktion in die Präsentation eingebunden.

 

 

Beteiligung und Präsentation des Ostalbkreises

 

Der Landkreis begleitet die teilnehmenden Kommunen und bietet mit regelmäßigen Treffen seit 2014 die Gelegenheit zum Austausch, zur Abstimmung und zur Ideen-findung der Präsentation des oberen Remstals als Einheit.
 

Große Zustimmung fand der Impuls von Herrn Landrat Pavel, den Radweg zu einem Erlebnisradweg zu gestalten, der letztlich fünf interessante Stationen verbinde. Dies können bspw. fünf eindrucksvolle Wohnmöglichkeiten der Zukunft sein, gestaltet durch Werner Sobek Design GmbH. Nach Vermittlung des Kontakts mit Professor Sobek werden in den Kommunen bereits unterschiedlichste Planentwürfe wie Gesundheitszentrum oder Mehrfamilienhäuser diskutiert. Ergänzend dazu soll der Erlebnisradweg weitere attraktive Anreize mit Ausstrahlungskraft anbieten. Besen-wirtschaften, Spielplätze, originelle Übernachtungsmöglichkeiten aber auch inter-kommunale Projekte wie Vegetationsbilder, 80 x Kunst, Rastplätze in Form des Logos der Remstal Gartenschau können Bausteine des Erlebnisradweges sein.

 

An verschiedenen „Ostalb-Punkten“ soll eine sich wiederholende „Ausstattung“ ebenfalls verbindendes Element der beteiligten Ostalb-Kommunen sein. Bevorzugt wird derzeit eine Panoramaschaukel mit Platz für mehrere Personen, die Entspannung und Spaß bietet und gleichzeitig einen grandiosen Ausblick in das Remstal gewährt.
 

Weitere „Ostalb-Punkte“ sollen Zugänge zur Rems schaffen, um diese erlebbar zu machen. Diese Zugänge können Gärten oder Schaufenster zur Rems sein und sich verschiedenen Leitgedanken wie Landwirtschaft, Wald, Wasser, Kultur- oder Natur-garten widmen.
 

In diesen Gärten zur Rems in den Kommunen kann sich der Ostalbkreis als Landkreis präsentieren. Im Durchführungsjahr 2019 wird sich der Ostalbkreis mit den für die Besucher interessanten Bereichen vorstellen. Prädestiniert für eine Präsentation im Rahmen der Remstal Gartenschau können die Themenbereiche Wasser, Landwirtschaft, Forst, Tourismus und Energie, ÖPNV oder Naturschutz sein.



Der Landkreis beabsichtigt, fünf Waldarbeiterwagen ansprechend auszustatten und in den Kommunen an einem „Ostalb-Punkt“ aufzustellen. In den Waldarbeiterwagen soll Informationsmaterial ausliegen, sie können Basis für Ausstellungen, Open-Air-Vorträge und Aktionen der Landkreisverwaltung sein und sie sind Anlaufstelle für den „Ostalb-Hock“, eine gemeinsame Einladung von Kommune, Vereinen und Landkreis zum Vesper.

 

Die beteiligten Landkreise setzen das Thema Wasser in den Fokus und bieten in Zusam-menarbeit mit der WBW-Fortbildungsgesellschaft für Gewässerentwicklung bereits ab dem Jahr 2017 einen Kurs zum Gewässerführer an. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich ausbilden lassen und im Durchführungsjahr 2019 ihr Fachwissen und die Leitgedanken der Nachhaltigkeit im Rahmen von Führungen an der Rems weitergeben.

 

In Ergänzung zum Kunstprojekt 80 x Kunst schlägt Herr Landrat Pavel vor, in jeder Kommune ein Freilicht-Künstler-Atelier einzurichten. An einem prominenten Platz solle für jeden erlebbar ein Künstler seine Kunstwerke erschaffen. Der Ostalbkreis übernimmt die Organisation dieses Projekts.

 

Im Durchführungsjahr 2019 wird der Treffpunkt Baden-Württemberg bei der Remstal Gartenschau drei feste Standorte haben. In dem Standort, der im Ostalbkreis einge-richtet wird, wird ebenfalls eine Präsenz des Landkreises erwartet.

 

 

Finanzierung und Folgekosten

 

 

Um den teilnehmenden Kommunen im Ostalbkreis die Chance zu geben, sich ent-
sprechend den Kommunen im Verbandsgebiet zu präsentieren und keinen Nachteil zu erleiden, sollte die Förderung des Verband Region Stuttgart durch den Landkreis zumindest teilweise übernommen werden.

 

Die Remstal Gartenschau ist geprägt von ihrem Leitziel, die Lebensqualität und das ökologische Klima in den Städten und Gemeinden zu verbessern, strukturfördernd zu wirken und städteplanerische Ziele zu verwirklichen. Sie ist Impulsgeber für strukturelle Entwicklungen in den ausrichtenden Kommunen. Im Jahr 2019 werden 16 Städte und Gemeinden Gastgeber der ersten interkommunalen Gartenschau sein. Allein schon die interkommunale Planung und Durchführung ist ein Alleinstellungsmerkmal. Dies schafft ein Zusammengehörigkeitsgefühl der Rems-Anlieger über alle Gemeinde-, Kreis- und Regionalgrenzen hinweg, die das Flusstal als gemeinsamen Lebens- und Freizeitraum sehen. Von der Quelle bis zur Mündung werden im Remstal rund 335.000 Einwohner direkt erreicht und von der nachhaltigen Gestaltung des Landschaftsraumes langfristig profitieren. Die Ausdehnung der Gartenschau über 80 km stellt eine Besonderheit, Chance und Herausforderung für diesen Landschaftsraum dar. Ziel des Projekts ist die nachhaltige Aufwertung des Lebensraums für Natur und Mensch. Landschaftliche Besonderheiten werden betont und städtebauliche Akzente werden hervorgehoben. Es darf aus diesen Gründen deshalb kein Gefälle in der Darbietung und den finanziellen Möglichkeiten zwischen den Kommunen in den drei Landkreisen geben.

 

Der Verband Region Stuttgart fördert die interkommunalen Projekte der Remstal Gartenschau mit 2 Mio. Euro für die beteiligten Kommunen im Verbandsgebiet. Es werden bisher die Kanuroute, die Wanderkonzeption (Beschilderung, Mobiliar) und die 16 Stationen gefördert.

 

Die Landkreisverwaltung schlägt deshalb folgende finanzielle Unterstützung für die teilnehmenden Kommunen des Ostalbkreises vor:
 

 

Entsprechend der Förderung des Verband Region Stuttgart eine Ko-Finanzierung der 16 Stationen zu je 35.000 €



= 175.000 €

für das Open-Air-Künstleratelier eine
finanzielle Unterstützung von jeweils 25.000 €


= 125.000 €

zur Finanzierung weiterer interkommunaler oder kommunaler Projekte eine Pauschalunterstützung von jeweils 50.000 €



= 250.000 €

für die Präsentation des Ostalbkreises im
Durchführungsjahr für die Ausstattung der
Waldarbeiterwagen, den Ostalb-Hock, Flyer etc.




= 100.000 €

Summe:

650.000 €

 


Für die Remstal Gartenschau sind im Haushaltsplan 2017 im Teilhaushalt 57 50 01, HHStelle 1000 427 1003 bereits 62.000 Euro eingestellt. 12.000 € sind für die Ge-
wässerführerausbildung eingeplant, die bereits in 2017 vorbereitet und angeboten
wird, 50.000 € sind als Planungsrate für die Remstal Gartenschau vorgesehen. Um
den Gemeinden insbesondere bei infrastrukturellen Maßnahmen eine Planungs- und Ausführungsrate zu ermöglichen, sollten bereits im Haushaltsjahr 2017 100.000 Euro zur Verfügung gestellt werden, d. h. es sind 50.000 Euro überplanmäßig zu veraus-gaben. Im Haushaltsplan 2018 sollen 275.000 Euro und im Durchführungsjahr 2019 275.000 Euro ausgewiesen werden.

 

 

 

 

 


Anlagen

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Sichtvermerke

 

 

 

Dezernat IV

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Seefried

 

 

Dezernat II

__________________________________________

 

Kurz

 

 

Landrat

__________________________________________

 

Pavel