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Antrag der Verwaltung
Der Ausschuss für Bildung und Finanzen empfiehlt / Der Kreistag beschließt:
Sachverhalt/Begründung
Das Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd wurde 1975 in Betrieb genommen. Das Hauptgebäude erfordert nach der rund 40-jährigen intensiven Nutzung umfangreiche Sanierungsmaßnahmen. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Brandschutz, haustechnische Anlagen sowie verschiedene bauliche und energetische Verbesserungsmaßnahmen. Der Kreistag hat deshalb am 21.10.2014 beschlossen, das Hauptgebäude umfassend zu sanieren und die erforderlichen Maßnahmen umzusetzen.
Nach der Durchführung eines europaweiten zweistufigen VOF-Ausschreibungsverfahrens mit Lösungsvorschlägen hat der Kreistag am 15.12.2015 die „Arbeitsgemeinschaft KBSZ Schwäbisch Gmünd“ (vertreten durch das Büro Nitsche und Pfeifer, Freie Architekten BDA, Schwäbisch Gmünd) mit der Planung der Sanierungsmaßnahme beauftragt.
Eine Vorstellung der Projektorganisation und der einzelnen Planungsschritte erfolgte durch Herrn Architekt Nitsche in der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen am 03.03.2016. In den vergangenen Wochen ist eine intensive Abstimmung zwischen den beteiligten Planungsbüros und der Landkreisverwaltung sowie den Schulleitungen des beruflichen Schulzentrums erfolgt. Auf Grundlage der nun vorliegenden Entwurfskonzeption können die weiteren Schritte erfolgen.
Nach der Beschlussfassung durch den Kreistag am 18.10.2016 ist die Baufreigabe auf Grundlage der Entwurfs- und Genehmigungsplanung für die Kreistagssitzung am 20.12.2016 vorgesehen.
Wesentliche Inhalte und Ziele der Sanierungskonzeption
Die Gebäudesanierung umfasst
Folgende Ziele werden verfolgt
Brandschutzsanierung (Vorbeugender Brandschutz)
Das Brandschutzkonzept ist durch Verkürzung der Rettungswege auf die Personenrettung ausgerichtet. Dies wird mit zusätzlichen außenliegenden Treppenhäusern erreicht. Da Bestandswände und die Raumstruktur weitgehend erhalten bleiben sollen, konzentriert sich die Brandschutzsanierung auf das Ersetzen von Brandschutztüren, in Treppenhäusern und Fluren auf die Ertüchtigung von Innenwänden und die fachgerechte Brandabschottung der verschiedenen Leitungsnetze im Gebäude. Eine flächendeckende und hohlraumüberwachende Brandmeldeanlage kompensiert bauliche Defizite in der Raumstruktur.
Sanierung der technischen Anlagen
Weite Teile der technischen Anlagen und Leitungsnetze des Hauptgebäudes sind veraltet und dringend erneuerungsbedürftig. Notwendige Reparaturen an defekten Lüftungs- und Heizungsleitungen haben in der Vergangenheit hohe Kosten verursacht. Ein Kernbestandteil ist die Umsetzung eines nachhaltigen Technikkonzepts. Die veralteten Bestandsleitungen des Wasser-, Heizungs- und Lüftungsnetzes werden entfernt und durch neue schlankere Leitungsnetze mit geringeren Querschnitten ersetzt. Die vier großen Lüftungszentralen auf dem Dach werden komplett erneuert und mit einer energieeffizienten Wärmerückgewinnung ausgestattet.
Energetische Gebäudesanierung
Mit der Dämmung der Gebäudehülle und der Installation neuer mehrfachverglaster Fenster gemäß den Vorgaben aus der Energieeinsparverordnung ist die Umsetzung einer nachhaltigen Energiekonzeption möglich. Hierdurch sind geringere Heizleistungen im Winter, geringere Wärmelasten durch Sonneneinstrahlung im Sommer, eine deutlich kleinere Lüftungsanlage und mit neuer LED-Beleuchtung geringere Wärmelasten erzielbar. Die Reduzierung der Anlagentechnik vermindert Unterhaltungs- und Wartungskosten für die Zukunft.
Raumkonzeption
Die Raumkonzeption ist geprägt vom Stil der 1970er Jahre. Im Laufe der Schulnutzung verbaute Innenhöfe verdunkeln das Gebäudeinnere und die Farbgestaltung ist nicht mehr zeitgemäß.
Die Sanierungskonzeption umfasst
Die Sanierungskonzeption sieht das Freistellen der Innenhöfe vor. Diese wurden im Laufe der Zeit durch den Zubau von Lehrerzimmern und Lagerräumen verbaut. Damit können sie ihrer ursprünglich zugedachten Funktion (Licht- und Frischluftzufuhr in das Gebäude) nicht mehr gerecht werden. Mit dem Freistellen der Innenhöfe werden die Raumqualität durch natürliches Tageslicht erhöht und neue pädagogische Konzepte ermöglicht. Die an den Innenhöfen wegfallenden Lehrerzimmer werden zu Lehrerstützpunkten in bestehenden Klassenräumen zusammengefasst und an der Außenfassade angeordnet. Durch den Einbau eines Aufzugs wird die Barrierefreiheit im Hauptgebäude sichergestellt.
Neue Eingangssituation am Haupteingang des beruflichen Schulzentrums
Der Haupteingang ist bisher durch die unattraktiven und dunklen Überhangflächen geprägt. Aus energetischen Gründen werden die bisher außenliegenden Überhangflächen am Haupteingang und an der Nordseite unterbaut.
Hierdurch ergeben sich mehrere Vorteile:
Im Übrigen bleiben die bestehenden Innenwände erhalten. Die Bodenbeläge werden erneuert. Kernbestandteil des Entwurfskonzepts ist eine Aufwertung der zentralen Aula. Hier entstehen Gemeinschaftsflächen für Schüleraufenthalt, Schülerbibliothek/Mediathek und offenes Lernen.
Bildung von vier Technikabschnitten sowie vorgesehene Baustellenlogistik
Die Erstellung der Klassenräume im Erdgeschoss in den bestehenden Überhangflächen ermöglicht die Sanierung des Hauptgebäudes in weitaus größeren und wirtschaftlicheren Bauabschnitten.
Mit der Einteilung in vier Quadranten ist die Gebäudesanierung in vier Technikabschnitten und 14 Bauabschnitten vorgesehen. Jeweils zu den Sommerferien 2017, 2018, 2019 und 2020 wird jährlich eine Dachtechnikzentrale erneuert. Die Schulräume werden flurweise saniert. Die Gebäudesanierung im laufenden Schulbetrieb bedingt einen strukturierten und auf alle Gewerke abgestimmten Bauablauf. Auch während der Bauzeit sind die Brandschutzbelange, die Gebäudebelüftung und -heizung in den sanierten und unsanierten Schulbereichen sicherzustellen.
Die Bauabschnitte werden über die Gerüste und Fassaden beliefert, so dass der Schulbetrieb mit geringstmöglichen Beeinträchtigungen durchgeführt werden kann. Prüfungszeiten der Schulen und Meilensteine der Sanierung werden kontinuierlich aufeinander abstimmt.
Kostenfortschreibung
Im Rahmen des VOF-Verfahrens hat die ARGE KBSZ Schwäbisch Gmünd eine Kostenschätzung in Höhe von 19,2 Mio. € abgegeben. Die zwischenzeitlich erfolgten Detailuntersuchungen der Fachplaner haben in den folgenden Bereichen zu Veränderungen oder Anpassungen geführt:
Durch die Festlegung von Baustandards können die Baukosten in der folgenden Entwurfsplanung gesenkt werden. So ist es vorgesehen, insbesondere bei technischen Anlagen und Gebäudeleittechnik, eine deutliche Senkung der Baukosten sowie eine Senkung der künftigen Wartungs- und Unterhaltungskosten zu erreichen. In den Bereichen Beleuchtung und Lüftungsanlage werden derzeit Fördermöglichkeiten im Rahmen der „Nationalen Klimaschutzinitiative“ des Bundes geprüft.
Schulbaufördermittel
Der Ostalbkreis hat für die Gebäude- und Brandschutzsanierung des Hauptgebäudes am 30.09.2014 Fördermittel aus der Schulbauförderung des Landes Baden-Württemberg beantragt. Die Sanierungskonzeption wurde Vertretern des Regierungspräsidiums Stuttgart (Abteilung Schule und Bildung) sowie Architekten des Landesbetriebs Vermögen und Bau vorgestellt. Die Konzeption wird mitgetragen und positiv beurteilt. Eine Förderung des Landes wurde in Höhe von 6,0 Mio. € in Aussicht gestellt. Bei Gesamtkosten von rund 22,95 Mio. € ergibt sich unter Berücksichtigung der Schulbauförderung ein Netto-Aufwand von 16,95 Mio. €.
Kostenfortschreibung (Stand: Oktober 2016)
Die aktualisierte Kostenfortschreibung stellt sich wie folgt dar:
- 1 Umbau Hauptgebäude - Kostengruppe 300 Baukonstruktionen 9.485.600 € - Kostengruppe 400 Technische Anlagen 6.568.200 € - Kostengruppe 700 Planungshonorare 3.133.500 € - Baukosten (ohne Zusatzmaßnahmen)19.187.300 €
- 2 Austausch von Bodenbelägen - 2 aus energetischen und technischen Gründen 735.000 € - 3 Zusätzlicher Austausch von Heizleitungen 120.000 € - 4 Mehraufwand bei elektrotechnischen Anlagen 365.000 € - 5 Schaffung von Räumen in Überhangflächen im EG 452.000 € - 6 Unvorhergesehenes (2 % aus 19.187.300 €) 384.000 € - Baukosten inkl. vorgeschlagener Zusatzmaßnahmen21.243.300 €
- 7 Außenanlagen (Planung durch Gebäudemanagement) 500.000 € - Baukosten inkl. Außenanlagen21.743.300 €
- 8 Baukostenindex aufgrund langer Bauzeit bis 2020 959.400 € - Voraussichtliche Baukosten inkl. Baukostensteigerung22.702.700 €
- 9 Ausstattung, Möblierung, Mediathek (Beteiligung Schule) 250.000 € - Baukosten inkl. Ausstattung und Möblierung22.952.700 €
10 Zu erwartende Schulbauförderung durch das Land -6.000.000 € - Netto-Investitionskosten für den Ostalbkreis 16.952.700 €
Fortschreibung des Terminplans
Der Terminplan sieht vor, dass die Ausführungsplanung bis zur Jahresmitte 2017 abgeschlossen ist. Ab der Jahresmitte 2017 wird mit dem 1. Bauabschnitt begonnen. Der Abschluss der Gebäude- und Brandschutzsanierung ist zum Jahresende 2020 eingeplant.
Herr Architekt Nitsche wird im Rahmen der Sitzung die Konzeption anhand von Plänen ausführlich erläutern.
Finanzierung und Folgekosten
Die Finanzierung der Gesamtmaßnahme ist in den Haushaltsjahren 2016-2020 vorgesehen.
Anlagen
- Grundrisse und Ansichten zur geplanten Generalsanierung des Hauptgebäudes
Sichtvermerke
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