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Vorlage - 145/2016  

 
 
Betreff: Genehmigung der Konzeption der Gebäudesanierung des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Gebäudemanagement   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Vorberatung
04.10.2016 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen (offen)   
Kreistag Entscheidung
18.10.2016 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   
Anlagen:
Planunterlagen KBSZ GD Generalsanierung

 

 

Antrag der Verwaltung

 

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen empfiehlt / Der Kreistag beschließt:

 

  1. Der von der „Arbeitsgemeinschaft KBSZ Schwäbisch Gmünd“ erarbeiteten Vorplanung wird zugestimmt.

 

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, auf Grundlage der vorgelegten Planung die erforderlichen Genehmigungsunterlagen und das Baugesuch zu erstellen.

     


Sachverhalt/Begründung

 

Das Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd wurde 1975 in Betrieb genommen. Das Hauptgebäude erfordert nach der rund 40-jährigen intensiven Nutzung umfangreiche Sanierungsmaßnahmen. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Brandschutz, haustechnische Anlagen sowie verschiedene bauliche und energetische Verbesserungsmaßnahmen.

Der Kreistag hat deshalb am 21.10.2014 beschlossen, das Hauptgebäude umfassend zu sanieren und die erforderlichen Maßnahmen umzusetzen.

 

Nach der Durchführung eines europaweiten zweistufigen VOF-Ausschreibungsverfahrens mit Lösungsvorschlägen hat der Kreistag am 15.12.2015 die „Arbeitsgemeinschaft KBSZ Schwäbisch Gmünd“ (vertreten durch das Büro Nitsche und Pfeifer, Freie Architekten BDA, Schwäbisch Gmünd) mit der Planung der Sanierungsmaßnahme beauftragt.

 

Eine Vorstellung der Projektorganisation und der einzelnen Planungsschritte erfolgte durch Herrn Architekt Nitsche in der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen am 03.03.2016. In den vergangenen Wochen ist eine intensive Abstimmung zwischen den beteiligten Planungsbüros und der Landkreisverwaltung sowie den Schulleitungen des beruflichen Schulzentrums erfolgt. Auf Grundlage der nun vorliegenden Entwurfskonzeption können die weiteren Schritte erfolgen.

 

Nach der Beschlussfassung durch den Kreistag am 18.10.2016 ist die Baufreigabe auf Grundlage der Entwurfs- und Genehmigungsplanung für die Kreistagssitzung am 20.12.2016 vorgesehen.

 

 

Wesentliche Inhalte und Ziele der Sanierungskonzeption

 

Die Gebäudesanierung umfasst

 

  • die Brandschutzsanierung (Verbesserung des vorbeugenden Brandschutzes)
  • die Sanierung der technischen Anlagen
  • die Sanierung der Leitungsnetze (Wasser, Abwasser, Wärme, Elektro)
  • die energetische Gebäudesanierung
  • den Einbau einer Aufzugsanlage

 

Folgende Ziele werden verfolgt

 

  • Herstellung der Barrierefreiheit in weiten Teilen des Hauptgebäudes (ca. 85%)
  • Schaffung einer verbesserten Aufenthaltsqualität im gesamten Gebäude
  • Erneuerung der technischen Anlagen auf den Stand der Technik
  • Bereitstellung einer effizienten Gebäudeleittechnik
  • energetische Verbesserung des Gebäudezustands und daraus resultierend die nachhaltige Reduzierung der Bewirtschaftsungskosten

 

 

Brandschutzsanierung (Vorbeugender Brandschutz)

 

Das Brandschutzkonzept ist durch Verkürzung der Rettungswege auf die Personenrettung ausgerichtet. Dies wird mit zusätzlichen außenliegenden Treppenhäusern erreicht. Da Bestandswände und die Raumstruktur weitgehend erhalten bleiben sollen, konzentriert sich die Brandschutzsanierung auf das Ersetzen von Brandschutztüren, in Treppenhäusern und Fluren auf die Ertüchtigung von Innenwänden und die fachgerechte Brandabschottung der verschiedenen Leitungsnetze im Gebäude. Eine flächendeckende und hohlraumüberwachende Brandmeldeanlage kompensiert bauliche Defizite in der Raumstruktur.

 

 

Sanierung der technischen Anlagen

 

Weite Teile der technischen Anlagen und Leitungsnetze des Hauptgebäudes sind veraltet und dringend erneuerungsbedürftig. Notwendige Reparaturen an defekten Lüftungs- und Heizungsleitungen haben in der Vergangenheit hohe Kosten verursacht. Ein Kernbestandteil ist die Umsetzung eines nachhaltigen Technikkonzepts. Die veralteten Bestandsleitungen des Wasser-, Heizungs- und Lüftungsnetzes werden entfernt und durch neue schlankere Leitungsnetze mit geringeren Querschnitten ersetzt. Die vier großen Lüftungszentralen auf dem Dach werden komplett erneuert und mit einer energieeffizienten Wärmerückgewinnung ausgestattet.

 

 

Energetische Gebäudesanierung

 

Mit der Dämmung der Gebäudehülle und der Installation neuer mehrfachverglaster Fenster gemäß den Vorgaben aus der Energieeinsparverordnung ist die Umsetzung einer nachhaltigen Energiekonzeption möglich. Hierdurch sind geringere Heizleistungen im Winter, geringere Wärmelasten durch Sonneneinstrahlung im Sommer, eine deutlich kleinere Lüftungsanlage und mit neuer LED-Beleuchtung geringere Wärmelasten erzielbar. Die Reduzierung der Anlagentechnik vermindert Unterhaltungs- und Wartungskosten für die Zukunft.

 

 

Raumkonzeption

 

Die Raumkonzeption ist geprägt vom Stil der 1970er Jahre. Im Laufe der Schulnutzung verbaute Innenhöfe verdunkeln das Gebäudeinnere und die Farbgestaltung ist nicht mehr zeitgemäß.

 

Die Sanierungskonzeption umfasst

 

  • das Freistellen der Lichthöfe im Gebäudeinneren
  • die Neukonzeption der Lehrerzimmer
  • die Neugestaltung der Aula mit zentralen Lernflächen und Inseln für neue pädagogische Konzepte
  • die Schaffung von Lagerflächen
  • die Erneuerung des Bodenbelags im Erdgeschoss aufgrund energetischer und bauphysikalischer Anforderungen

 

Die Sanierungskonzeption sieht das Freistellen der Innenhöfe vor. Diese wurden im Laufe der Zeit durch den Zubau von Lehrerzimmern und Lagerräumen verbaut. Damit können sie ihrer ursprünglich zugedachten Funktion (Licht- und Frischluftzufuhr in das Gebäude) nicht mehr gerecht werden. Mit dem Freistellen der Innenhöfe werden die Raumqualität durch natürliches Tageslicht erhöht und neue pädagogische Konzepte ermöglicht. Die an den Innenhöfen wegfallenden Lehrerzimmer werden zu Lehrerstützpunkten in bestehenden Klassenräumen zusammengefasst und an der Außenfassade angeordnet. Durch den Einbau eines Aufzugs wird die Barrierefreiheit im Hauptgebäude sichergestellt.

 

 

Neue Eingangssituation am Haupteingang des beruflichen Schulzentrums

 

Der Haupteingang ist bisher durch die unattraktiven und dunklen Überhangflächen geprägt. Aus energetischen Gründen werden die bisher außenliegenden Überhangflächen am Haupteingang und an der Nordseite unterbaut.

 

 

 

Hierdurch ergeben sich mehrere Vorteile:

 

  • Schaffung von hochwertigen Räumen im Erdgeschoss zu sehr günstigen Preisen
  • Neue Eingangssituation durch einen hellen und attraktiven Haupteingang
  • Errichtung einer einheitlichen Fassade
  • Energieeinsparung bei den derzeit nicht gedämmten Decken
  • Einsparung von Sanierungskosten der Freiflächengestaltung
  • Berücksichtigung bei der Schulbauförderung
  • Strafferer Bauablauf beim Umbau im laufenden Schulbetrieb

 

 

Im Übrigen bleiben die bestehenden Innenwände erhalten. Die Bodenbeläge werden erneuert. Kernbestandteil des Entwurfskonzepts ist eine Aufwertung der zentralen Aula. Hier entstehen Gemeinschaftsflächen für Schüleraufenthalt, Schülerbibliothek/Mediathek und offenes Lernen.

 

 

 

 

Bildung von vier Technikabschnitten sowie vorgesehene Baustellenlogistik

 

Die Erstellung der Klassenräume im Erdgeschoss in den bestehenden Überhangflächen ermöglicht die Sanierung des Hauptgebäudes in weitaus größeren und wirtschaftlicheren Bauabschnitten.

 

Mit der Einteilung in vier Quadranten ist die Gebäudesanierung in vier Technikabschnitten und 14 Bauabschnitten vorgesehen. Jeweils zu den Sommerferien 2017, 2018, 2019 und

2020 wird jährlich eine Dachtechnikzentrale erneuert. Die Schulräume werden flurweise saniert. Die Gebäudesanierung im laufenden Schulbetrieb bedingt einen strukturierten und auf alle Gewerke abgestimmten Bauablauf. Auch während der Bauzeit sind die Brandschutzbelange, die Gebäudebelüftung und -heizung in den sanierten und unsanierten Schulbereichen sicherzustellen.

 

Die Bauabschnitte werden über die Gerüste und Fassaden beliefert, so dass der Schulbetrieb mit geringstmöglichen Beeinträchtigungen durchgeführt werden kann. Prüfungszeiten der Schulen und Meilensteine der Sanierung werden kontinuierlich aufeinander abstimmt.

 

 

 

Kostenfortschreibung

 

Im Rahmen des VOF-Verfahrens hat die ARGE KBSZ Schwäbisch Gmünd eine Kostenschätzung in Höhe von 19,2 Mio. € abgegeben. Die zwischenzeitlich erfolgten Detailuntersuchungen der Fachplaner haben in den folgenden Bereichen zu Veränderungen oder Anpassungen geführt:

 

  • Aus energetischen, bauphysikalischen wie auch technischen Gründen ist ein Austausch der Bodenbeläge im Erdgeschoss sinnvoll (Mehrbedarf rd. 735.000 €).
  • Der zusätzliche Austausch von altersbedingt korrodierten Heizleitungen ist auch aus energetischer Sicht zu empfehlen (Mehrbedarf rd. 120.000 €).
  • Bei den elektrotechnischen Anlagen ergibt sich im Rahmen der Detailplanung ein Mehrbedarf von 365.000 € gegenüber der Kostenschätzung im VOF-Verfahren.
  • Die Schaffung von Räumen im Bereich der bisherigen Überhangflächen im Erdgeschoss wertet das Hauptgebäude auf, ist auch aus energetischer Sicht äußerst sinnvoll und ermöglicht eine noch effizientere Gebäudesanierung in insgesamt vier Bauabschnitten (Mehrbedarf rd. 452.000 €).
  • Die Entwicklung der Baukosten war in den vergangenen vier Jahren von einer deutlichen Preissteigerung gekennzeichnet. Unter Zugrundelegung einer 5 %-igen Baupreissteigerung würde dies im Bauzeitraum von 2017-2020 einem Mehraufwand von insgesamt rd. 959.400 € entsprechen. Dieser Betrag kann sich sowohl erhöhen als auch geringer ausfallen.
  • Die Neugestaltung der Außenanlagen war bisher nicht vorgesehen bzw. nicht Bestandteil des Planungsauftrages im VOF-Verfahren. Hierfür sind weitere rund 500.000 € vorgesehen. Die Planung erfolgt durch das Gebäudemanagement.
  • Für die teilweise Neumöblierung und die Beschaffung von Ausstattungsgegenständen wird mit einem Mehraufwand von 250.000 € gerechnet. Die Schule hat bereits zugesagt, dass sie sich mit 50 % an diesen Kosten beteiligen wird.

 

 

Durch die Festlegung von Baustandards können die Baukosten in der folgenden Entwurfsplanung gesenkt werden. So ist es vorgesehen, insbesondere bei technischen Anlagen und Gebäudeleittechnik, eine deutliche Senkung der Baukosten sowie eine Senkung der künftigen Wartungs- und Unterhaltungskosten zu erreichen. In den Bereichen Beleuchtung und Lüftungsanlage werden derzeit Fördermöglichkeiten im Rahmen der „Nationalen Klimaschutzinitiative“ des Bundes geprüft.

 

 


Schulbaufördermittel

 

Der Ostalbkreis hat für die Gebäude- und Brandschutzsanierung des Hauptgebäudes am 30.09.2014 Fördermittel aus der Schulbauförderung des Landes Baden-Württemberg beantragt. Die Sanierungskonzeption wurde Vertretern des Regierungspräsidiums Stuttgart (Abteilung Schule und Bildung) sowie Architekten des Landesbetriebs Vermögen und Bau vorgestellt. Die Konzeption wird mitgetragen und positiv beurteilt. Eine Förderung des Landes wurde in Höhe von 6,0 Mio. € in Aussicht gestellt. Bei Gesamtkosten von rund 22,95 Mio. € ergibt sich unter Berücksichtigung der Schulbauförderung ein Netto-Aufwand von 16,95 Mio. €.

 

 

 

Kostenfortschreibung (Stand: Oktober 2016)

 

Die aktualisierte Kostenfortschreibung stellt sich wie folgt dar:

 

 

- 1  Umbau Hauptgebäude

-     Kostengruppe 300 Baukonstruktionen  9.485.600 €

   Kostengruppe 400 Technische Anlagen  6.568.200 €

-     Kostengruppe 700 Planungshonorare                     3.133.500 €

-     Baukosten (ohne Zusatzmaßnahmen)19.187.300 €

 

 

- 2  Austausch von Bodenbelägen

- 2  aus energetischen und technischen Gründen     735.000 €

- 3  Zusätzlicher Austausch von Heizleitungen     120.000 €

- 4  Mehraufwand bei elektrotechnischen Anlagen     365.000 €

- 5  Schaffung von Räumen in Überhangflächen im EG     452.000 €

- Unvorhergesehenes (2 % aus 19.187.300 €)               384.000 €

-     Baukosten inkl. vorgeschlagener Zusatzmaßnahmen21.243.300 €

 

 

- Außenanlagen (Planung durch Gebäudemanagement)        500.000 €

-     Baukosten inkl. Außenanlagen21.743.300 €

 

 

- Baukostenindex aufgrund langer Bauzeit bis 2020           959.400 €

-     Voraussichtliche Baukosten inkl. Baukostensteigerung22.702.700 €

 

 

- Ausstattung, Möblierung, Mediathek (Beteiligung Schule)      250.000 €

-    Baukosten inkl. Ausstattung und Möblierung22.952.700 €

 

 

10  Zu erwartende Schulbauförderung durch das Land       -6.000.000 €

-    Netto-Investitionskosten für den Ostalbkreis  16.952.700 €

 

 

 


Fortschreibung des Terminplans

 

Der Terminplan sieht vor, dass die Ausführungsplanung bis zur Jahresmitte 2017 abgeschlossen ist. Ab der Jahresmitte 2017 wird mit dem 1. Bauabschnitt begonnen.

Der Abschluss der Gebäude- und Brandschutzsanierung ist zum Jahresende 2020 eingeplant.

 

Herr Architekt Nitsche wird im Rahmen der Sitzung die Konzeption anhand von Plänen ausführlich erläutern.

 


Finanzierung und Folgekosten

 

Die Finanzierung der Gesamtmaßnahme ist in den Haushaltsjahren 2016-2020 vorgesehen.

 

 

 

 

 

 

 


Anlagen

 

- Grundrisse und Ansichten zur geplanten Generalsanierung des Hauptgebäudes

 

 

Sichtvermerke

 

Geschäftsbereich Gebäudemanagement

 

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Bihr

 

 

 

 

Dezernent I      

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Wolf     

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Planunterlagen KBSZ GD Generalsanierung (2241 KB)