Bürgerinformationssystem
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Antrag der Verwaltung
Kenntnisnahme. Sachverhalt/Begründung
1.Ausgangslage:
Als Fortführung der 2006 begonnenen Information über die Entwicklung der Schülerzahlen im Vollzeit- und Teilzeitbereich an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis wird auch 2016 diese Sitzungsvorlage dem Ausschuss für Bildung und Finanzen zur Kenntnis gegeben. Zum zweiten Mal werden auch die Schülerzahlen der vier Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), der früheren Sonderschulen, zur Kenntnis gegeben.
2.Schülerzahlen:
a) Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ)
Die Schülerzahlen haben sich vom Jahr 2010 an wie folgt entwickelt:
Nachdem im vergangenen Schuljahr die Schülerzahlen der SBBZ leicht gestiegen sind, sind sie in diesem Jahr erneut und deutlich angestiegen. Der Schüleranstieg bei der Klosterbergschule erfolgte durch Zuzüge und durch drei Kinder mit Migrationshintergrund. Die Steigerung bei der Schloss-Schule ist durch Quereinsteiger in der zweiten Klasse und durch Zuzüge begründet. Der starke Anstieg der Schülerzahlen bei der Heideschule ist auf den verbesserten Erstkontakt mit den Eltern durch die Arbeit der neu eingerichteten Frühförderung zurückzuführen.
b) Berufliche Schulen
Die Schülerentwicklung im Teilzeit- und Vollzeitbereich hat sich vom Jahr 2000 an wie folgt entwickelt:
Siehe hierzu auch die beigefügte Grafik.
Nach mehreren Jahren des kontinuierlichen Anstiegs der Schülerzahlen im Teilzeitbereich musste im Jahr 2010 erstmals ein Rückgang in diesem Bereich verzeichnet werden. Dieser hat sich bis heute auf niedrigem Niveau stabilisiert.
In allen Bereichen der Wirtschaft wird aktuell auf einem hohen Niveau ausgebildet. Vermehrt haben die Betriebe Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden. Dies zeigen auch die Ausbildungszahlen im Bereich der IHK. In Zusammenarbeit mit den Beruflichen Schulen und der Agentur für Arbeit Aalen führt der Ostalbkreis jährlich Ausbildungsplatzmessen in Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd durch. Von Seiten der ausstellenden Betriebe erfahren diese Messen eine immer größer werdende Nachfrage. Auch viele Städte und Gemeinden, allgemein bildende Schulen und Betriebe führen Veranstaltungen zur Berufsorientierung und zur Kontaktaufnahme mit den Ausbildungsbetrieben und den Beruflichen Schulen durch. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich die Schulabgänger rechtzeitig über Ausbildungsmöglichkeiten und Ausbildungsangebote informieren können. Durch Schnupperpraktika wird den Schülern darüber hinaus die Möglichkeit gegeben, ihre Fähigkeiten und Neigungen auszuloten.
Der neue einjährige, vollschulische Bildungsgang im Übergangsbereich der Beruflichen Schulen mit der Bezeichnung AV dual (duale Ausbildungsvorbereitung) wird nun flächendeckend im Ostalbkreis angeboten. Zielgruppe von AV dual sind Jugendliche, die im Anschluss an die allgemeine Schulpflicht noch Förderbedarf haben, um eine Ausbildung beginnen zu können. AV dual soll im Wesentlichen die bisherigen Bildungsgänge VAB bzw. BVJ und BEJ ersetzen.
Die Beruflichen Schulen des Ostalbkreises haben wiederum flexibel auf die veränderte Situation reagiert und neue Ausbildungsgänge eingerichtet bzw. Änderungen Kaufmännische Schule1 Klasse Wirtschaftsgymnasium AalenProfil „Finanzmanagement“ in Substitution mit einer Klasse des Wirtschaftsgymnasiums
Agnes-von-Hohenstaufen-SchuleBerufsfachschule Altenpflegehilfe Schwäbisch Gmünd-Umwandlung von 1-jährig auf 2-jährig
2-jährige Berufsfachschule Altenpflegehilfe für Migranten
2. Klasse am einjährigen Berufskolleg I Pflege (BKPI) durch Substitution des 1-jährigen Be- rufskollegs Ernährung und Erziehung (BKEE)
Die Schülerzahlen im Vollzeitbereich sind im Vergleich zum Vorjahr leicht um 24 Schüler auf 4.752 Schüler zurückgegangen. Damit liegen sie mit 240 Schülern unter dem Spitzenwert von 2007 mit 4.992 Vollzeitschülern.
Die Eingangsklassen der Beruflichen Gymnasien im Ostalbkreis sind auch in diesem Schuljahr wieder relativ gut belegt. In einigen Profilen sind nicht alle Plätze belegt. Nach Aussage der Schulleitungen gibt es keine Warteliste mehr. Für die Bewerber für die Beruflichen Gymnasien wurde für das aktuelle Schuljahr erstmalig das neue „Online-Bewerberverfahren (BewO) als Pilotverfahren im Ostalbkreis (neben Göppingen und Heidenheim) durchgeführt. So wurden bereits im Frühjahr die Halbjahreszeugnisse der Bewerber gesichtet und bei Vorliegen der Voraussetzungen eine vorläufige Zusage an die Bewerber heraus gegeben. Nach Vorlage der Abschlusszeugnisse wurden Ende Juli die endgültigen schriftlichen Zusagen an die Bewerber versandt.
Berufsschulzentrum Aalen
1)Das Profil wurde vom Regierungspräsidium Stuttgart erst im Februar genehmigt und Anmeldeschluss für die Gymnasien ist der 1. März. 2)Auf Grund von veränderten Regularien werden die Schülerinnen und Schüler zukünftig im AV dual beschult. 3)10 der angemeldeten Schüler sind zum Schuljahresbeginn nicht zum Unterricht erschienen.
Berufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd
4)VAB-R wurde in diesem Schuljahr neu eingerichtet. 5)In der Eingangsklasse haben sich nur 20 Schüler angemeldet. 6)Von den Schülern wird aktuell mehr das Sozialwissenschaftliche Gymnasium als das Er- nährungswissenschaftliche Gymnasium nachgefragt.
Von Seiten der Agentur für Arbeit Aalen wird mitgeteilt, dass in der Summe im Ost-albkreis in diesem Vermittlungsjahr 2.829 Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen. Dies sind 179 Ausbildungsplätze mehr (+ 6,8 %) als im Vorjahr. Derzeit gibt es noch 636 nicht besetzte Ausbildungsstellen. Die Zahl der Bewerber verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 100 (- 4,0 %). Daraus ergibt sich ein Verhältnis der gemeldeten Ausbildungsstellen zu gemeldeten Bewerbern von 1,19 : 1. Den 636 offenen Ausbildungsstellen stehen 258 Bewerber gegenüber (Verhältnis 2,47 : 1). Durch ein anhaltend hohes Angebot an Ausbildungsstellen und das Angebot der Arbeitsagentur an überbetrieblichen Ausbildungsplätzen und an Plätzen für die Einstiegsqualifizierung ist es in den letzten Wochen insgesamt gelungen die Zahl der nicht versorgten Bewerber deutlich zu verringern. Die Arbeitsagentur geht davon aus, dass bis zum Ende des Vermittlungsjahres das sehr gute Ergebnis des Vorjahres wieder erreicht wird und alle Bewerber in ein entsprechendes Angebot vermittelt werden können. Dieses Ergebnis konnte auch dadurch erreicht werden, dass aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung weitere Ausbildungswillige in der letzten Phase vermittelt werden konnten. Dies auch deshalb, da noch einige Bewerber durch die Agentur für Arbeit in Berufsqualifizierungsmaßnahmen vermittelt werden. Nach Einschätzung der Agentur für Arbeit werden voraussichtlich rd. 300 offene Ausbildungsstellen nicht besetzt werden können. Ein endgültiges Ergebnis kann jedoch erst Ende Oktober vorgelegt werden.
Mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres, Anfang September, berichtet die IHK Ostwürttemberg, dass die bei ihr eingetragenen Ausbildungsverträge für den Bereich des Ostalbkreises um 15 (- 1,3 %) auf 1.164 (Vj.1.179) zurückgegangen sind. Für die IHK sind die demografische Entwicklung und die weiterhin wachsende Tendenz der Jugendlichen zum Studium die wesentlichen Gründe dafür.
Wie die Kreishandwerkerschaft Ostalb berichtet, sind für den Bereich des Ostalbkreises bei der Handwerkskammer Ulm insgesamt 529 neue Ausbildungsverträge eingegangen. Im vorangegangenen Ausbildungsjahr beliefen sich die neueingetragenen Ausbildungsverhältnisse zu diesem Zeitpunkt auf 503. Dies stellt einen leichten Anstieg um 5,2 % gegenüber dem Vorjahr dar. Darüber hinaus ist aber nicht auszuschließen, dass zum Ende des Vermittlungsjahres, Ende September 2016, noch in geringem Umfang weitere Ausbildungsverhältnisse eingegangen werden. Diesen 529 neu eingegangenen Ausbildungsverhältnissen stehen aktuell noch 160 (Vj. 213) offene Stellen im Handwerk gegenüber was einem Rückgang der noch offenen Stellen um 25 % bedeutet.
Die Kreishandwerkerschaft berichtet von einem Anstieg der Ausbildungsverhältnisse, jedoch ist die Schülerentwicklung im Teilzeitbereich unserer Beruflichen Schulen leicht rückläufig. Dies kommt dadurch zustande, dass z.B. die Landschaftsgärtner, die Konditoren und die Konditoreifachverkäufer im Ostalbkreis ihren Ausbildungsbetrieb haben, aber berufsschulisch in einem anderen Landkreis ausgebildet werden.
3.Lehrerversorgung:
Zu Beginn des neuen Schuljahres führte die Verwaltung bei den Beruflichen Schulen des Ostalbkreises eine Umfrage bezüglich der Lehrerversorgung durch. Von den Schulen wurden die in der Anlage 2 aufgeführten Zahlen zur Lehrerversorgung mitgeteilt. Aus der Übersicht ergibt sich, dass aufgrund der Stellenzuweisungen sich das Deputatedefizit im neuen Schuljahr, im Vergleich mit dem Vorjahr, leicht vergrößert hat. Insgesamt fehlen noch rd. 13,8 Deputate (Vorjahr: 8,7 Deputate) an den Beruflichen Schulen des Ostalbkreises für eine vollständige Unterrichtsversorgung.
Allgemein haben die Schulen vermehrt Probleme geeignete Bewerber zu finden. Es stehen nicht genügend ausgebildete Lehrer zur Verfügung, da junge Lehrer vermehrt Anstellungen in den Ballungsräumen suchen und Spezialisten für Technik, Gewerbe oder Betriebswirtschaftslehre häufig in die Wirtschaft abwandern. Ähnlich trifft dies bei den beiden SBBZ mit dem Förderschwerpunkt Sprache zu. Hier können, wenn überhaupt, die Stellen zum Teil nur mit befristet eingestellten Grundschullehrern, kirchlichen Lehrkräften oder mit Fachlehrern besetzt werden. Von Junglehrern wird der ländliche Bereich als Arbeitsort immer weniger gewählt.
4.Fazit:
Nach den vorliegenden Zahlen hat sich die Ausbildungsplatzsituation für Ausbildungsplatzsuchende im Ostalbkreis weiter verbessert. Erfreulicherweise ist festzustellen, dass die Zahl der nicht vermittelten Bewerber voraussichtlich wieder auf nahezu Null zurückgehen wird und dass durch die weitsichtige und vorausschauende Planung des Ostalbkreises und seiner Beruflichen Schulen alle Schüler in schulischen Angeboten versorgt und einer verbesserten Qualifizierung zugeführt werden können.
Leider muss aber auch festgestellt werden, dass der demografische Wandel den Ost-albkreis stark erfasst hat und die Betriebe noch mehr Schwierigkeiten haben, die angebotenen Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. Es ist festzustellen, dass im Ostalbkreis der Zenit bei den Schülerzahlen in den Beruflichen Schulen im Schuljahr 2009/2010 erreicht wurde. Auch zukünftig ist es immens wichtig, dass Sondermaßnahmen aller, an der beruflichen Bildung beteiligten Akteure, greifen, um einen Fachkräftemangel entgegen zu wirken.
Auch zukünftig wird der Ostalbkreis in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, den Kammern, den Innungen und den Schulleitungen dafür Sorge tragen, dass die Jugendlichen einen Ausbildungs- bzw. einen Schulplatz erhalten, um eine erfolgreiche Ausbildung starten zu können.
Finanzierung und Folgekosten
Keine.
Anlagen
Anlage 1: Schülerentwicklung im Teilzeit- und Vollzeitbereich im Ostalbkreis Anlage 2: Übersicht über die Lehrerversorgung
Sichtvermerke
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