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Vorlage - 335-1/03  

 
 
Betreff: Erweiterung des Kreisberufsschulzentrums Aalen
- Entscheidung über den Architektenwettbewerb mit Planungsfreigabe
Status:öffentlich  
  Bezüglich:
335/03
Federführend:Geschäftsbereich Kämmerei Beteiligt:Kreisbauamt
    Geschäftsbereich Kämmerei
   Schul- und Kulturamt
Beratungsfolge:
Schul- und Kulturausschuss Vorberatung
Kreistag Entscheidung
18.02.2003 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung:

Antrag der Verwaltung:

 

Der Kreisschul- und Kulturausschuss hat in seiner Sitzung am 28. Januar 2003 einstimmig folgende Empfehlung an den Kreistag beschlossen:

 

1.Das Architekturbüro Pfaff und Partner, Rottweil wird auf der Grundlage des durch­geführten Realisierungswettbewerbs und entsprechend der einstimmigen Empfehlung des Preisgerichts mit der Planung zur Erweiterung des Kreisberufsschulzentrums Aalen beauftragt.

 

2.Gleichzeitig wird die Verwaltung unter Einschaltung von Fachingenieuren und in Abstimmung mit den Schulleitungen und dem Oberschulamt Stuttgart beauftragt, alles zu veranlassen, damit die notwendigen Pläne und Unterlagen für den Antrag auf Schulbaufördermittel des Landes bis zum 30. September 2003 beim Oberschul­amt Stuttgart vorgelegt werden können.

 

3.Der vorgeschlagenen abschnittsweisen Realisierung zur Erweiterung des Kreisberufs­schulzentrums Aalen wird vorbehaltlich der noch später zu treffenden Baufreigaben zugestimmt.

 

4.Die Verwaltung wird beauftragt, für die Erweiterung des Kreisberufsschulzentrums Aalen planungs- und baubegleitend eine Projektsteuerung einzuschalten.

 

Anmerkung:

 

Die Mitglieder und deren Stellvertreter des Schul- und Kulturausschusses haben die Anlagen zur Sitzungsvorlage bereits für die Sitzung des Schul- und Kulturausschusses am 28. Januar 2003 erhalten.

Sachverhalt/Begründung:

Sachverhalt / Begründung:

 

1.Ausgangslage:

 

Auf der Grundlage des einstimmigen Kreistagsbeschlusses vom 26. September 2000 und der einstimmigen Beschlüsse des Kreisschul- und Kulturausschuss vom 19. März 2002 und 15. Juli 2002 wurde zwischenzeitlich der Wettbewerb zur Erweiterung des Kreis­berufs­schulzentrums Aalen als einstufiger Realisierungswettbewerb in Form eines begrenzt offenen Wettbewerbs mit vorgeschaltetem EU-weiten offenen Bewerbungs­verfahren durchgeführt.

 

Insgesamt haben sich bei diesem Bewerbungsverfahren 1.383 Teilnehmer beworben, 27 Bewerbungen waren ungültig. Somit nahmen 1.356 Bewerber am Losverfahren teil. Entsprechend dem Beschluss des Kreisschul- und Kulturausschusses vom 19. März 2002 wurden 32 Teilnehmer zu diesem Realisierungswettbewerb zugelassen. Davon wurden 25 Teilnehmer durch das Los bestimmt, 7 Teilnehmer waren gesetzt.

 

Gesetzt waren folgende Teilnehmer:

 

1.Pfaff und Partner, Rottweil

2.Kaiser + Kaiser, Stuttgart

3.Auer + Weber, Stuttgart/München

4.Schöne, Seeberger, Müller, Schwäbisch Gmünd

5.Prof. Ostertag/Vornholt, Stuttgart

6.Arbeitsgemeinschaft Voitl/Glück + Partner/Zechmeister + Stütz, Aalen/Stuttgart/Schwäbisch Gmünd

7.Isin Architekten Projektgruppe, Aalen

 

Von den 32 Wettbewerbsteilnehmern sind 28 Arbeiten eingegangen. Diese wurden nach der Vorprüfung durch das Architekturbüro Tröster und der Verwaltung zur Beurteilung durch das Preisgericht zugelassen.

 

 

2.Preisgericht:

 

Das Preisgericht tagte am 06. Dezember 2002 und stellte auf der Grundlage des Berichts der Vorprüfer die Wettbewerbsfähigkeit der 28 vorliegenden Arbeiten fest. Die 28 Arbeiten, Modelle und Pläne wurden dem Preisgericht anonym mit Tarnzahlen versehen, vorgestellt.

 

Zusammensetzung des Preisgerichts:

 

Das Preisgericht tagte in folgender Besetzung:

 

Fachpreisrichter:

 

Herr Prof. Peter Schenk, Schwäbisch Gmünd

Herr Prof. Jörg Aldinger, Stuttgart

Herr Dipl.-Ing. Hannes Hübner, Heidelberg

Herr Dipl.-Ing. Gerd Mann, München

Herr Dipl.-Ing. Manfred Steinbach, Aalen

Herr Dr. Ing. Eckhart Rosenberger, Fellbach

 

Stellvertretende Fachpreisrichter:

 

Frau Dipl.-Ing. Gabriele D´Inka, Fellbach

Frau Dipl.-Ing. Jórunn Ragnarsdóttir, Stuttgart

 

Sachpreisrichter:

 

Herr Landrat Klaus Pavel

Herr Kreisrat Gerhard Ilg (CDU)

Frau Kreisrätin Irmela Seraphim (SPD)

Herr Kreisrat Bürgermeister Herbert Witzany (Freie Wähler)

Herr Kreisrat Karl-Andreas Tickert (Bündnis 90/Die Grünen)

 

Sachverständige Berater:

 

Herr Werner Hubel (Finanz- und Schuldezernent)

Herr Helmut Schäffler (Geschäftsführender Schulleiter)

Frau Elisabeth Moser (Oberschulamt Stuttgart)

Herr Dipl.-Ing. Peter Haist

 

Vorprüfer:

 

Herr Dipl.-Ing. Mathis Tröster

Herr Dipl.-Ing. Robert Kikowatz

 

Vorsitzender des Preisgerichts war Herr Professor Peter Schenk, Schwäbisch Gmünd, der in der Sitzung des Schul- und Kulturausschusses das Ergebnis des Wettbewerbs erläutern wird. In mehreren Bewertungsrundgängen wurden die Arbeiten nach folgenden Prüfkriterien einer kritischen Beurteilung unterzogen.

 

         Städtebauliche Einbindung und Maßstäblichkeit, Auseinandersetzung mit den örtlichen Gegebenheiten und mit dem Bestand
 

         Innere und äußere Erschließung, ruhender und fließender Verkehr, Fußwegebeziehungen
 

         Umsetzung Raumprogramm und Funktionserfüllung (Organisation und Funktion)
 

         Gestalterische und räumliche Qualität Baukörper und Innenraum, Architekturfassaden
 

         Freiraumgestaltung funktional und gestalterisch
 

         Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb (Konstruktion und Material)
 

         Beiträge zur Ökologie und Umweltverträglichkeit
 

         Zusammenfassende Würdigung des Entwurfes

 

 

Auf das beiliegende Protokoll über die Sitzung des Preisgerichts am 06. Dezember 2002 wird verwiesen. Das Preisgericht beschloss nach über 13-stündiger Beratung, Prüfung und Abwägung aller Kriterien einstimmig folgende Empfehlung:

 

Dem Ostalbkreis als Auslober des Wettbewerbs wird empfohlen, den Verfasser der Arbeit mit der Tarnzahl 1015 mit den weiteren Architektenleistungen auf Grundlage des Wettbewerbsentwurfs zu beauftragen. Dabei soll der Verfasser die Kritik, die im Protokoll enthalten ist, beachten und der Entwurf entsprechend überarbeitet werden.

 

Bei dem anonym durchgeführten Verfahren wurden anhand der Tarnzahl und den zu den Arbeiten gehörenden verschlossenen Umschlägen mit den Verfassererklärungen nach Öffnung dieser Umschläge die Preisträger wie folgt ermittelt.

 

 

Feststellung der Preisträger:Preisgelder:

 

1. PreisPfaff + Partner GbR, Oberndorfer Str. 73, 78628 Rottweil59.000 €

 

2. PreisVoitl/Glück + Partner/Zechmeister und Stütz,

Ulmer Str. 80, 73431 Aalen39.000 €

 

3. PreisWeinbrenner + Single, Rembrandtstr. 76, 72622 Nürtingen22.000 €

 

3. PreisAuer + Weber, Hausmannstr. 103 A, 70188 Stuttgart22.000 €

 

AnkaufWerkgemeinschaft HHK, Dürrheimer Str. 7, 70372 Stuttgart11.670 €

 

AnkaufB. Thoma + G. Henninger-Thoma, Mozartstr. 64, 79104 Freiburg11.670 €

 

Ankauf Marc Lösch, Kandelstr. 9, 79106 Freiburg11.670 €

 

 

Nach den GRW (Grundsätze und Richtlinien für Wettbewerbe) wurde eine Wettbewerbs­summe von 177.000 € ermittelt. Der Qualität der Arbeit entsprechend hat das Preis­gericht die Preisgelder wie oben dargestellt einstimmig beschlossen.

 

Das Architekturbüro Gottschlich, Hahn und Partner mit Architekt Pfaff, Rottweil war bereits mit der Realisierung des bestehenden Kreisberufsschulzentrums Aalen 1975 beauftragt.

 

Das Preisgericht hat zur Tarnzahl 1015, dem Entwurf des 1. Preisträgers, Architekturbüro Pfaff + Partner, Rottweil, folgende Beurteilung abgegeben:

 

Der Entwurf akzeptiert den Bestand, schafft es aber, einerseits mit der Cafeteria den Eingang zum Schulzentrum neu zu definieren und andererseits mit der eingeschossigen landschaftsbezogenen gebauten Hangkante den Freiraum überzeugend zu arrondieren. Das eigentliche Schulgebäude nimmt die Hangneigung auf und vermittelt dadurch zur umgebenden Landschaft.

 

Der Schulbau integriert sich trotz seiner eigenständigen Form wie selbstverständlich in den Bestand. Durch seinen Bezug zu den neu zu schaffenden Stellplätzen eröffnet er einen neuen qualitätvollen nördlichen Zugang.

 

Die schwebende Leichtigkeit der Cafeteria wertet den südlichen Freibereich des Schulzentrums erheblich auf, auch die Lage des Baukörpers ist kaum besser denkbar.

 

Der Hauptbaukörper der Schule “schwebt" über der gebauten Geländekante und öffnet sich überkragend mit seinem Eingangsbereich zum Vorplatz hin. Bemerkenswert ist die Treppenkaskade, die aus der Vorhalle geradewegs raumgreifend in die oberen Geschosse führt. Diese hohe räumliche Qualität der inneren Erschließungszone wird durch das von oben anfallende Tageslicht noch verstärkt. Eine ähnliche Qualität findet sich im eingeschossigen Querbau, wo die Erschließungszonen durch helle gestaltete Innenhöfe gegliedert sind.

 

Die geforderten Funktionen der Gebäude werden voll erfüllt, flexible Umnutzungen sind gut vorstellbar. Die Baukörper sind kompakt ausgebildet. Sie lassen sich mit Sicherheit wirtschaftlich ausführen und betreiben. In ökologischer Hinsicht schlägt der Verfasser die thermische wie energetische Nutzung der Sonne vor, die Nutzung des Regenwassers als Grauwasser und in offenen Teichen. Auch auf die landschaftsbezogene Gestaltung der großen Zahl neuer Stellplätze mittels einer übergrünten Terrassierung wird Wert gelegt.

 

Der Entwurf zeigt eine überzeugende Lösung auf, wobei der Umgang mit dem Bestand, dessen räumliche Abrundung und der Bezug zur umgebenden Landschaft ebenso hoch zu werten sind wie die innere Qualität der Gebäude und die zu erwartende Architektur.

 

 

3.Planungsfreigabe:

 

Auf Grund des abgeschlossenen Realisierungswettbewerbs und der Entscheidung des Preisgerichts schlägt die Verwaltung vor, dem Architekturbüro Pfaff + Partner aus Rottweil den Planungsauftrag zu erteilen.

 

Um eine qualifizierte Planung durchführen zu können, ist bereits im Anfangsstadium die Einschaltung von Fachingenieuren, die besonders für eine wirtschaftliche Konstruktion sowie eine funktionierende und auch wirtschaftliche Haustechnik erforderlich sind, vorzunehmen. Entsprechend dem Grundsatzbeschluss des Kreistags wird die Verwaltung von Anfang an auch einen Projektsteurer einschalten; um insbesondere auch dafür zu sorgen, das vom Kreistag anlässlich der Haushaltsplanberatungen 2003 vorgegebene Kostenlimit für die Gesamtmaßnahme zur Erweiterung und zum Umbau des Kreisberufsschulzentrums Aalen in Höhe von 25 Mio. Euro einhalten zu können. Vom Zeitplan her ist vorgesehen, die komplette Planung des Projekts im Jahre 2003 abzuwickeln. Dabei soll die Planung in kritischer Begleitung und in Abstimmung mit den Schulleitungen und dem Oberschulamt so vorangetrieben werden, dass der Antrag auf Schulbaufördermittel des Landes bis spätestens 30. September 2003 beim Oberschulamt Stuttgart vorgelegt werden kann.

 

 

4.Abschnittsweise Realisierung des Bauvorhabens:

 

Parallel zur Planung ist nach Abstimmung aller notwendigen Details vorgesehen, die Ausschreibung der Rohbaugewerke soweit vorzubereiten, dass der Baubeginn im Frühjahr 2004 erfolgen kann und mit einer Baufertigstellung im Herbst 2006 zu rechnen ist. Die Realisierung des Bauvorhabens ist aus organisatorischen Gründen in mehreren Abschnitten umzusetzen.

 

1. Bauabschnitt - Parkplätze

 

Bedingt durch die gravierende Parkplatzsituation am Kreisberufsschulzentrum Aalen ist vorrangig die akut schwierige Parkplatzfrage zu lösen, zumal durch die Baumaßnahme rund 140 Parkplätze wegfallen.

 

Dies bedeutet, dass entsprechend der Beschlussfassung des Kreisschul- und Kulturausschusses vom 15. Juli 2002, 300 weitere und die wegfallenden 140 PKW-Stellplätze vorab zu bauen sind. Einbezogen in das Gesamtkonzept sind 100 überdachte Fahrrad- und Motorradstellplätze.

 

Die Anlage der Stellplätze ist schon dadurch bedingt, weil die Erschließung der Baumaßnahme über die Blezinger Straße erfolgt und diese uneingeschränkt durch Baufahrzeuge zu befahren ist. Das Parkplatzproblem wäre damit im Sinne der Schule und der Anlieger gelöst. Für einen reibungslosen Bauverlauf ist die Einrichtung der Parkplätze ab Herbst 2003 vorgesehen.

 

 

2. Bauabschnitt - Neubau der Justus-von-Liebig-Schule und Cafeteria

 

Aus wirtschaftlichen Gründen werden der Neubau der Justus-von-Liebig-Schule und der Neubau der Cafeteria gemeinsam zur Umsetzung kommen. Als Baubeginn ist Frühjahr 2004 vorgesehen.

 

 

3. Bauabschnitt - Umbau und Erweiterung im vorhandenen Kreisberufsschulzentrum

 

Nach Auszug der Justus-von-Liebig-Schule in den Neubau erfolgen parallel:

 

           Umbau der bestehenden Cafeteria für schulische Zwecke

           Umwidmung und gegebenenfalls Umbau der freiwerdenden Räume der Justus-von-Liebig-Schule für die Technische Schule und für die Kaufmännische Schule

           Erweiterungsbauten für den nicht abgedeckten Bedarf von Räumen und Werkstätten an der Technischen Schule und an der Kaufmännischen Schule.

Finanzierungen und Folgekosten:

Finanzierungen und Folgekosten:

 

Entsprechend der Haushaltsplanberatung 2003 wurde der Gesamtkostenrahmen auf 25 Mio. Euro festgesetzt. In der Mittelfristigen Finanzplanung 2002 bis 2006 ist dieser Kostenrahmen enthalten. Bisher wurden in den Haushaltsplänen 2000 bis 2003 insgesamt 2.657.904 Euro bereitgestellt sowie eine Verpflichtungsermächtigung für das Jahr 2004 in Höhe von 1 Mio. Euro.

Anlagen:

 

Anlagen:

 

-Protokoll über die Sitzung des Preisgerichts

-Planentwurf Architekturbüro Pfaff + Partner

 

 

Sichtvermerke:

 

Fachamt__________________________________________________

KikowatzHöschle

 

 

Hauptamt__________________________________________________

Wolf

 

 

Fachdezernat/__________________________________________________

KämmereiHubel

 

 

Landrat__________________________________________________

Pavel

Stammbaum:
335/03   Erweiterung des Kreisberufsschulzentrums Aalen - Entscheidung über den Architektenwettbewerb mit Planungsfreigabe   Geschäftsbereich Kämmerei   Beschlussvorlage
335-1/03   Erweiterung des Kreisberufsschulzentrums Aalen - Entscheidung über den Architektenwettbewerb mit Planungsfreigabe   Geschäftsbereich Kämmerei   Beschlussvorlage