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Vorlage - 069/2016  

 
 
Betreff: Erweiterung des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd - Neubau Mensa - Darstellung des Baufortschritts und der Baukostenentwicklung
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Gebäudemanagement   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Kenntnisnahme
03.05.2016 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen ungeändert beschlossen   
Anlagen:
Anlage 1 - KBSZ GD Mensa - Plan Außenanlagen
Anlage 2 - KBSZ GD - Entlastungsleitung
Anlage 3 - KBSZ GD Mensa - Kostenstand 19-04-2016

 

 

Antrag der Verwaltung

 

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen beschließt:

 

 

  1. Der Bericht über den Baufortschritt und die Baukostenentwicklung beim Neubau des Mensagebäudes beim Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd wird zur Kenntnis genommen und der Baukostenstand wird genehmigt.

 

  1. Der Maßnahme „Pausenhofgestaltung“ mit einem Kostenaufwand von 60.000 € und der Maßnahme „Entwässerung des Schulzentrums durch eine neue Entlastungsleitung“ mit einem Kostenaufwand von weiteren 60.000 € wird im Vorgriff auf die Sanierung des Hauptgebäudes zugestimmt.

 

 

 

 


Sachverhalt/Begründung

 

Beschlussfassung zum Neubau des Mensagebäudes

am Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd

 

Der Kreistag hat am 17.12.2013 dem Neubau der Mensa beim Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd auf Grundlage der Kostenschätzung des Architekturbüros Liebel (Aalen) vom 21.10.2013 mit Kosten von 3.090.000 € zugestimmt.

 

Der seiner Bestimmung übergebene Erweiterungsbau Theorieräume wurde dem Neubau der Mensa vorgezogen, um während der anstehenden Gebäudesanierungsmaßnahme auf Ausweichklassenräume in Containern verzichten zu können.

 

Daraufhin erteilte der Kreistag am 12.05.2015 die Baufreigabe für den Neubau des Mensagebäudes auf Grundlage der aktualisierten Kostenberechnung des Architekturbüros Liebel vom 31.03.2015 über 3.374.537 €.

 

Der höhere Kostenrahmen begründet sich einerseits durch die Verschiebung der Baumaßnahme um rund zwei Jahre und der gestiegenen Baukosten durch die hohe Baukonjunktur in den letzten Jahren. Andererseits ergaben sich im Zuge der Detailplanung und aus der Baugenehmigung verschiedene Vorgaben, die bautechnisch für den Gebäudebetrieb sehr sinnvoll bzw. baurechtlich zu erfüllen sind. Dazu zählen die Vergrößerung der sanitären Anlagen, die Berücksichtigung von moderner und effizienter LED-Beleuchtung für den Mensabereich sowie die Installation eines bargeldlosen Bezahlungssystems. Die Baukostensteigerung und die genannten zusätzlichen Maßnahmen führten zu Mehrkosten von rund 285.000 €.

 

 

Darstellung des Baufortschritts

 

Die Rohbauarbeiten werden Ende April 2016 abgeschlossen sein. Die Zimmererarbeiten sind im Mai eingeplant und die Installationsarbeiten (Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro) sind für den Zeitraum Ende April / Mai vorgesehen.

Die Fassaden befinden sich derzeit in der Montageplanung und als Montagebeginn ist der Monat Juli vorgesehen.

 

Es kam zu Verzögerungen bei den Zimmererarbeiten, die nun nicht im April, sondern erst im Mai zur Ausführung kommen werden. Diese Verzögerung wird sich auf den Fertigstellungstermin, der für Ende Dezember 2016 vorgesehen war, auswirken.

Mit einer Fertigstellung des Mensagebäudes kann im Februar 2017 gerechnet werden.

 

 

Eine aktuelle Aufnahme des Mensagebäudes im Rohbauzustand

vom Dach des Erweiterungsbaus Theorieräume aus (14.04.2016)

 

 

 

 

Darstellung der Baukostenentwicklung

 

1. Vergabepaket (Ausschuss für Bildung und Finanzen vom 07.07.2015)

 

Mit der Baufreigabe vom 12.05.2015 wurde die Landkreisverwaltung gleichzeitig mit der öffentlichen Ausschreibung der Gewerke und Bauleistungen beauftragt. In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Liebel wurde das 1. Vergabepaket öffentlich ausgeschrieben und am 09.06.2015 submittiert.

 

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen traf am 07.07.2015 die Vergabeentscheidungen zu den Gewerken Rohbau sowie Elektroinstallation. Außerdem wurde der Ausschuss über die Ergebnisse der weiteren vier Gewerke des ersten Vergabepaketes sowie über die Kostensteigerungen informiert. Die Kostenberechnung für das 1. Paket lag bei 1.099.374 € und die Auftragssumme bei 1.339.491 €, was Mehrkosten von 240.117 € (+ 22 %) entspricht. Diese Mehrkosten sind hauptsächlich mit 228.547 € auf das Gewerk Rohbau zurückzuführen, bei dem zwar neun Leistungsverzeichnisse abgeholt, letztlich jedoch nur vier Angebote eingereicht wurden.

 

Die Mehrkosten des 1. Vergabepaketes resultieren zu rund 60 % aus dem Vorgriff der Bauarbeiten für die Neugestaltung des Schulhofes und Veränderungen bei der Statik. Die zusätzlich notwendigen Aufwendungen im Bereich der Bodenplatte konnten erst im Zuge der genaueren geologischen Untersuchungen des Baufeldes festgestellt werden. Die weitere Kostensteigerung von rund 40 % ist auf die Baukonjunktur und die schlechte Beteiligung der Unternehmen am Gewerk Rohbau zurückzuführen.

 

Angesichts der Kostenüberschreitung stellte die Landkreisverwaltung als Bauherr Überlegungen bezüglich der Aufhebung der Ausschreibung und der Verschiebung des Baubeginns an. Nach eingehender Prüfung wurde diese Möglichkeit jedoch verworfen, da ein späterer Baubeginn aller Voraussicht nach nicht den erhofften Einspareffekt erbracht hätte. Zusätzlich wären durch die Verzögerung auch höhere Honorarkosten aufgetreten.

 

 

2. Vergabepaket (Ausschuss für Bildung und Finanzen vom 06.10.2015)

 

Die vier Gewerke (Holzbau; Verglasung/Klempner; Küche; Dachabdichtung) des 2. Vergabepakets wurden ebenfalls öffentlich ausgeschrieben und dem Ausschuss für Bildung und Finanzen am 06.10.2015 zur Vergabe vorgelegt.

 

Für das 2. Vergabepaket sah die Kostenberechnung des Architekturbüros Liebel insgesamt 1.200.139 € vor. Die Auftragssumme lag mit 1.430.915 € um 230.776 € oder 19 % über der Kostenberechnung vom 31.03.2015.

 

Durch die überhitzte Baukonjunktur und die hohe Auslastung der Betriebe wurden bei den Hauptgewerken Holzbau und Verglasungs-/Klempnerarbeiten jeweils nur drei Angebote eingereicht.

 

Das Gewerk Fernmeldeanlage mit einem Kostenvolumen von rund 60.000 € wurde erstmals im Rahmen des 2. Pakets ausgeschrieben. Trotz der mehrfachen Aufforderung von Firmen erhielt der Ostalbkreis kein Angebot für diese Leistungen, weshalb das Gewerk erneut im Rahmen des 3. Vergabepaketes ausgeschrieben werden musste. Es gingen zwei Angebote ein, die rund 18.000 € über dem Ansatz in der Kostenberechnung lagen.

 

 

 

3.-5. Vergabepaket (Zuständigkeit der Verwaltung)

 

Das 3. und das 4. Vergabepaket wurden mittlerweile öffentlich ausgeschrieben. Die Vergaben liegen jeweils in der Zuständigkeit der Verwaltung.

 

Im 3. Vergabepaket beträgt der Kostenansatz 204.892 €. Die im März durch die Verwaltung vergebenen Aufträge belaufen sich auf 260.557 €, was Mehrkosten in Höhe von 55.665 € entspricht.

 

Das 4. Vergabepaket wurde am 05.04.2016 submittiert. Der Kostenansatz beträgt 108.695 € und die Auftragssumme 180.597 €.

 

Das 5. und letzte Vergabepaket mit den Gewerken Möblierung, Bodenbelagsarbeiten und Außenanlagen wird im Mai öffentlich ausgeschrieben. Nach der Kostenberechnung des Architekturbüros sind hier 142.500 € vorgesehen. Die Vergaben liegen in der Zuständigkeit der Verwaltung.

 

 


 

Gesamtübersicht zum Kostenstand

 

In der nachfolgenden Gesamtübersicht ist der Kostenstand zum 15.04.2016 dargestellt. Zu diesem Zeitpunkt sind mit dem 1.-4. Vergabepaket rund 94 % der Bauleistung vergeben worden.

Eine ausführliche Übersicht zu allen Gewerken ist als Anlage 3 dieser Vorlage beigefügt.

 

 

 

Gewerke

Kosten-berechnung

Auftrags-

summe

Abweichung

1. Vergabepaket

(Rohbau; Elektro; Heizung/Lüftung/ Sanitär; Blitzschutz)

Ausschuss für Bildung und Finanzen,

Vergabe am 07.07.2015

1.099.374 €

1.339.491 €

(+) 240.117 €

2. Vergabepaket

(Holzbau; Verglasung/Klempner;

Küche; Dachabdichtung)

Ausschuss für Bildung und Finanzen,

Vergabe am 06.10.2015

1.200.139 €

1.430.915 €

(+) 230.776 €

3. Vergabepaket

(Fernmeldeanlage; Putz/Trockenbau; Estrich; Schreiner; Mobile Trennwände)

Zuständigkeit der Verwaltung,

Vergabe im März 2016

204.892 €

260.557 €

(+) 55.665 €

4. Vergabepaket

(Maler; Tischler (Verkleidungen,

Türen, Trennwände); Fliesen)

Zuständigkeit der Verwaltung,

Vergabe im April 2016

108.695 €

180.597 €

(+) 71.902 €

Gesamt (1.-4. Vergabepaket)

2.613.100 €

3.211.560 €

(+) 598.460 €

 

 

 

Begründung zu den Mehrkosten

 

Die Mehrkosten resultieren überwiegend aus der überhitzten Baukonjunktur. Neben den dargestellten Mehraufwendungen im Zuge der Detailplanung (Sanitäre Anlagen, LED-Beleuchtung, Bezahlsystem) werden vor allem im Bereich der Außenanlagen höhere Kosten anfallen. Im Vorgriff auf die Sanierung des Hauptgebäudes werden die Außenanlagen erweitert abgebrochen und provisorisch neu hergestellt. Außerdem musste eine bestehende Ferngasleitung überbaut und zusätzlich aufwendig gesichert werden.

 

Weitere Kostensteigerungen ergeben sich aus Umplanungen in den Bereichen der thermischen Abluft durch effektivere Oberlichtfenster, der Medientechnik (Beamer und Leinwände im Veranstaltungsbereich) und des Brandschutzes (neue rechtliche Auflagen für Brandschutztüren).

 

 


Vorgeschlagene Maßnahmen im Vorgriff auf die Gebäudesanierung

 

Im Zusammenhang mit dem Neubau der Mensa schlägt die Verwaltung vor, im Vorgriff auf die anstehende Sanierung des Hauptgebäudes folgende Zusatzmaßnahmen durchzuführen, die im Rahmen der bereits eingerichteten Mensabaustelle kostengünstiger umgesetzt werden können:

 

 

Gestaltung der neuen Eingangssituation bzw. des Schulcampus‘

 

Zwischen dem Erweiterungsbau Theorieräume und dem Neubau der Mensa soll zukünftig die neue Eingangssituation zum Schulcampus entstehen und die Aufenthaltsqualität für die Schülerinnen und Schüler verbessern. Dieser Schulcampus ist im Zuge der Gebäudesanierung des Hauptgebäudes im Jahr 2020 nach Abschluss der Maßnahmen vorgesehen.

Im Zuge der aktuellen Baumaßnahmen (Theorieräume und Mensa) mussten Anschlussleitungen (Strom, Wärme, Wasser/Abwasser) verlegt und eine Ferngasleitung sicher überbaut werden.

Derzeit liegt deshalb der Eingangsbereich als Schotterfläche offen da. Die Verwaltung empfiehlt, diese Schotterfläche mit rund 1.100 m² provisorisch mit einem einfachen Betonpflaster und der entsprechenden Entwässerung herzustellen. Damit wäre ein gesicherter Hauptweg zur Schule und in das Mensagebäude vorhanden.

Diese Leistung würden wir im Zuge des 5. Pakets ausschreiben. Die Kosten für diese Zusatzmaßnahme, die in der Kostenberechnung des Mensagebäudes nicht enthalten sind, belaufen sich auf rund 60.000 €.

 

 

Entwässerung des gesamten Schulzentrums durch eine Entlastungsleitung

 

Im Zuge der Entwässerungsplanung haben die Fachingenieure festgestellt, dass der gesamte Schulbereich unter der Rückstauebene des öffentlichen Abwasserkanalsystems in der Heidenheimer Straße liegt. Die Küchen der Hauswirtschaftlichen Schule im Untergeschoss des Hauptgebäudes und die Sporthalle sind durch Rückstau besonders gefährdet. Im Küchenbereich traten deshalb bereits zwei mal Überflutungen mit entsprechenden Reinigungs- und Instandsetzungskosten auf.

Aus diesen Gründen wurde in der Baugenehmigung für die Mensa eine mechanische Abwasserhebeanlage gefordert.

 

Die Verwaltung empfiehlt jedoch, auf eine separate und wartungsintensive Abwasserhebeanlage für die Mensa zu verzichten und stattdessen eine zusätzliche Entlastungsleitung für den gesamten Gebäudekomplex herzustellen (siehe Anlage 2 - Entwässerung des Schulzentrums).

 

Der Vorteil dieser Leitung besteht darin, dass das gesamte Schulareal bei der Entwässerung entlastet wird und Rückstauereignisse dadurch vermieden werden können.

Die Entlastungsleitung würde auf einer Länge von rund 200 Metern bis zum öffentlichen Kanalanschluss in die Heidenheimer Straße führen. Mit der neuen Entlastungsleitung könnte auf die Abwasserhebeanlage verzichtet werden.

 

Die Planung für die neue Entlastungsleitung ist mit dem Tiefbauamt der Stadt Schwäbisch Gmünd abgestimmt. Die Kosten für die von den Fachplanern empfohlene Entlastungsleitung belaufen sich auf rund 80.000 €. Abzüglich der dann eingesparten Kosten für die Hebeanlage von 20.000 € würden somit Mehrkosten von rund 60.000 € für diese Zusatzmaßnahme verbleiben.

 


Finanzierung und Folgekosten

 

Im Haushalt 2015 sind für den Neubau der Mensa Gesamtkosten von 3.000.000 € vorgesehen. Diese wurden in den Jahren 2013 (700.000 €) und 2014 (2.300.000 €) veranschlagt.

 

Die Kostenüberschreitung gegenüber der Kostenberechnung beträgt nach der Vergabe von rund 94 % der Bauleistung insgesamt 598.460 € (+ 23 %).

Die Gesamtkosten des Mensaneubaus liegen voraussichtlich bei 3.900.000 € brutto.

 

Durch die Vorsteuerabzugsmöglichkeit ergeben sich für den Ostalbkreis Netto-Investitionskosten von 3.277.311 € verbleiben.

 

Mit einem Zuschuss des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 580.000 € ist zu rechnen, womit der Ostalbkreis letztlich einen Investitionsaufwand von 2.697.311 € zu tragen hätte.

 

Die Mehrkosten sind über den Haushaltsplan 2017 zu finanzieren.

 

 

Anlagen

 

Anlage 1Übersichtsplan zu den Außenanlagen am KBSZ Schwäbisch Gmünd

Anlage 2Geplante Entlastungsleitung zur Entwässerung des Schulzentrums

Anlage 3Gesamtkostenstand zum 19.04.2016

 

 

 

 

 

 

 


 

 

Sichtvermerke

 

Stv. Geschäftsbereichsleiter

__________________________________________

 

Kikowatz     

 

 

Dezernent I      

__________________________________________

 

Wolf     

 

 

Dezernat II

__________________________________________

 

Kurz

 

 

Landrat

__________________________________________

 

Pavel

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1 - KBSZ GD Mensa - Plan Außenanlagen (2013 KB)    
Anlage 2 2 Anlage 2 - KBSZ GD - Entlastungsleitung (1140 KB)    
Anlage 3 3 Anlage 3 - KBSZ GD Mensa - Kostenstand 19-04-2016 (58 KB)