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Vorlage - 212/2015  

 
 
Betreff: Ergebnis des VOF-Verfahrens zur Gebäudesanierung des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Gebäudemanagement   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Vorberatung
30.11.2015 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen ungeändert beschlossen   
Kreistag Entscheidung
15.12.2015 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   

 

 

Antrag der Verwaltung

 

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen empfiehlt / Der Kreistag beschließt:

 

Die ARGE Nitsche und Pfeifer Freie Architekten BDA wird mit der Planung der Gebäudesanierungsmaßnahme beim Hauptgebäude des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd beauftragt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1.  

Sachverhalt/Begründung

 

Das Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd wurde 1975 in Betrieb genommen. Die Gebäudehülle, Innenausbauten und der überwiegende Teil der technischen Installationen des Hauptgebäudes entsprechen dem baulichen und energetischen Standard aus einer Bauzeit vor 40 Jahren.

 

 

 

 

Darüber hinaus erfordern die gestiegenen gesetzlichen Anforderungen an die Gebäudesicherheit, im Hinblick auf den vorbeugenden Brandschutz, bauliche Maßnahmen.

 

Für die Planung und Umsetzung bedarf es eines kompetenten externen Objekt- und Fachplaners. Im Sinne einer ganzheitlichen Planung wie auch zur Reduzierung des Koordinationsaufwandes wurde die Sanierung mit der Begleitung durch ein interdisziplinäres Planungsteam als sog. Generalplaner als sinnvollste Lösung erachtet. Die Auswahl des Planungsteams erfolgt durch ein VOF-Verfahren.

 

 

Die bisherige Beteiligung des Kreistages

 

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen wurde am 29.07.2014 bei einem Rundgang in Schwäbisch Gmünd über den Zustand vom Hauptgebäude und die weiteren Planungsprojekte am Kreisberufsschulzentrum informiert.

 

In der öffentlichen Sitzung des Kreistags am 21.10.2014 wurde die Verwaltung beauftragt, das EU-weite Ausschreibungsverfahren durchzuführen, um in einem interdisziplinären Wettbewerb einen Generalplaner auszuwählen.

 

 

 

 

Das VOF-Verfahren

 

Die Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) regelt die Ausschreibung von freiberuflichen Leistungen durch öffentliche Auftraggeber in Deutschland. Aufträge für Dienstleistungen sind oberhalb eines Schwellenwertes von 207.000 € europaweit auszuschreiben.

 

Aufgabe des VOF-Verfahrens ist es einen qualifizierten und leistungsfähigen Anbieter zu finden, bei hoher Transparenz und Effizienz die Chancengleichheit der Bewerber zu wahren und eine Auswahl zu treffen, die für den Ostalbkreis als Auftraggeber die bestmögliche Leistung für die Planungsaufgabe erwarten lässt.

 

 

Interdisziplinäres zweistufiges Verfahren mit Lösungsvorschlägen

 

Im Sinne der Aufgabe wurde ein zweistufiges VOF-Verfahren mit Lösungsvorschlägen gewählt. Innerhalb der 1. Stufe, des Teilnahmewettbewerbs, wurden nach den vorgegebenen Eignungskriterien, wie bspw. der Nachweis der Fach- und Sachkunde anhand von Referenzprojekten, die Bewerber nach Punktzahl ermittelt und für die Teilnahme an der 2. Stufe, dem Verhandlungsverfahren, eingeladen.

 

 

Das Bewerber- und Auswahlverfahren - 1. Stufe

 

Die Veröffentlichung der Maßnahme erfolgte am 08.06.2015 im europäischen Amtsblatt. Im Rahmen der 1. Stufe wurden die Aufgaben beschrieben und die notwendigen und aussagefähigen Nachweise zur Auswahl der Bewerber abgefragt.

 

Zur Teilnahme am Verfahren bewarben sich 14 Teilnehmer. 7 Bewerber legten fristgerecht am 15.07.2015 ihre Bewerbungsunterlagen vor. Nach Vorprüfung der Unterlagen wurden am 06.08.2015 die 4 Wirtschaftsteilnehmer mit der höchsten Punktzahl zur Teilnahme an der 2. Stufe des VOF-Verfahrens eingeladen. Ein Bewerber zog auslastungsbedingt seine Bewerbung zurück.

 

 

Das Verhandlungsverfahren - 2. Stufe

 

Innerhalb der 2. Stufe wurde den ausgewählten Teilnehmern vorgegeben, ein Planungskonzept zur Umsetzung einer Lösung für die umfassende Gebäudesanierung und für eine nachhaltige Bewirtschaftung (insbesondere unter energetischen Gesichtspunkten hinsichtlich der Haustechnik) vorzulegen. In diesem Zusammenhang sollten die wesentlichen Punkte wie die Gestaltung, innenräumliche Organisation und Erschließung des Gebäudes, das Sanierungskonzept hinsichtlich des Brandschutzes, der geplanten technischen Anlagen und der bauabschnittsweisen Gebäude- und Techniksanierung sowie Aussagen zur bauabschnittsweisen Bauausführung im laufenden Schulbetrieb, zum behutsamen und sorgsamen Umgang mit der bestehenden Bausubstanz sowie planerische Möglichkeiten hinsichtlich der Nachhaltigkeit bei der Materialwahl ausgearbeitet werden. Am 01.10.2015 hatten die teilnehmenden Büros die Gelegenheit, ihre Planungskonzepte dem Auswahlgremium vorzustellen.

 

 

 

 

 

 

Das Auswahlgremium

 

Das Auswahlgremium war mit Architekten, Fachingenieuren aus dem Bereich des Brandschutzes, der Heizungs-/Lüftungstechnik sowie Vertretern der Bauherrschaft besetzt.

 

Die Mitglieder des Auswahlgremiums waren:

 

Herr Landrat Klaus Pavel, Ostalbkreis

Herr Prof. Jörg Aldinger, Aldinger Architekten, Architekt, Stuttgart

Herr Markus Krauss, Ing.-Büro Transsolar (Lüftung/Haustechnik), Ingenieur, München

Herr Werner Prokoph, Sachverständiger, Kreisbrandmeister a. D., Oberkochen

Herr Karl Kurz, Finanz- und Schuldezernent, Landratsamt Ostalbkreis

Herr Robert Kikowatz, Architekt, Landratsamt Ostalbkreis,

 

 

Ergebnis des Verfahrens und Beschlussvorschlag

 

Die teilnehmenden Planungsbüros präsentierten sich fachlich und persönlich kompetent mit qualifizierten Lösungsvorschlägen. Das Angebot des Büros HSP Hoppe Sommer Planungs GmbH (Stuttgart) erzielte 191 von 350 Punkten. Das Angebot des Büros KTL-Architekten GbR (Rottweil) konnte bei der Bewertung durch das Auswahlgremium 256 von 350 Punkten erzielen.

 

Das Angebot der ARGE Nitsche und Pfeifer Freie Architekten BDA erzielte mit 270 von 350 Punkten die höchste Punktzahl. Darüber hinaus hat dieses Büro nach Auswertung durch die Vorprüfung die günstigste Sanierungsmöglichkeit erarbeitet.

 

Das Planungsteam der ARGE Nitsche und Pfeifer Freie Architekten BDA formuliert in seiner Gebäudekonzeption das Brandschutzkonzept und stellt plakativ die Kriterien Gestaltung, Ästhetik, Barrierefreiheit, Gesundheit und Behaglichkeit in den Mittelpunkt. Das energetische Konzept geht unkonventionelle Wege und sieht bei Minimierung des Energiebedarfs, Minderung der Investitions- und Betriebskosten eine Komforterhöhung für Nutzer und Nutzung. So sollen z.B. Speichermassen durch den Wegfall der abgehängten Decken ertüchtigt werden. Die Anlagentechnik kann damit schlanker ausfallen. Für die Ausführung der Bauleistungen wurden Gesamtbaukosten von rund 19,5 Mio. € ermittelt.

 

 

Zeitlicher Rahmen für das weitere Vorgehen:

 

Nach dem Beschluss des Kreistags ist vor der Auftragsvergabe eine fünfzehntägige Wartefrist nach GWB (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen) einzuhalten, wobei unterlegenen Mitbewerbern die Gelegenheit eingeräumt wird, um gegen die Entscheidung vorzugehen.

 

Danach kann der Auftrag an das Planungsteam ab 31.12.2015 erteilt werden. Das Jahr 2016 wird der Planung der komplexen Baumaßnahme dienen. Es gilt die unterschiedlichen Anforderungen der Teildisziplinen , die baukonstruktiven und technischen Gewerke im Hinblick auf die ab 2017 folgenden Ausführung zu verzahnen.

 

Der Baubeginn kann im Januar 2017 erfolgen. Geplant ist die Ausführung der Maßnahme in kleinen Abschnitten innerhalb von vier Jahren von 2017 - 2020.

 

 


Finanzierung und Folgekosten

 

Eine Realisierung der Maßnahme wird mit einer Finanzierung für den Zeitraum 2016 -2020 vorgesehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Sichtvermerke

 

Geschäftsbereichsleiter

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Langer

 

 

Dezernent I

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Wolf

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel