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Antrag der Verwaltung
Der Ausschuss für Bildung und Finanzen stimmt der Erprobung der Berufs- und Studienorientierung auf der Basis von ZUKUNFTneu vom 01.01. – 31.12.2016 an drei allgemeinbildenden Gymnasien zu. Sachverhalt/Begründung
Ausgangslage
Der Ausschuss für Bildung und Finanzen hat in der Sitzung am 10. Februar 2015 den Bericht über den aktuellen Stand des Regionalen Übergangsmanagements zur Kenntnis genommen und das Bildungsbüro beauftragt, bis Herbst 2015 auf der Grundlage von ZUKUNFTneu eine Konzeption zur Stärkung der Berufs- und Studienorientierung an allgemeinbildenden Gymnasien zu erarbeiten. Mit einer Erprobung im Jahr 2016 besteht die Chance, die Ergebnisse in ein ab 2017 greifendes Gesamtkonzept Übergang Schule-Beruf/Studium zu integrieren.
Die Konzeption liegt nun vor und könnte nach einem positiven Votum des Gremiums an drei Gymnasien im Jahr 2016 erprobt werden.
Berufliche-/Studienorientierung an allgemeinbildenden Gymnasien
Die berufliche Orientierung wird verstärkt als ein wichtiges Element im Bildungsprozess von Heranwachsenden gesehen und beeinflusst zusehends die schulischen Bildungsinhalte und Strukturen. In diesem Zusammenhang lassen sich verschiedene Tendenzen erkennen, die ihren Ausdruck u. a. in Entwicklungen wie einer stärkeren Betonung der Kooperation zwischen Schulen und Betrieben oder einer Ausweitung der Kooperationsverbünde finden. Einen nicht geringen Anteil an diesen Entwicklungen haben Programme des ESF und Maßnahmen und Unterstützungsangebote der Agentur für Arbeit sowie örtliche Bildungsträger, die jedoch vor allem die Gruppe der sozial Benachteiligten in den Fokus nehmen. Eine geringere Beachtung im Rahmen von Unterstützungsangeboten fanden seither die SchülerInnen an den Gymnasien. Doch bildungspolitische Entscheidungen und gesellschaftliche Entwicklungen führen dazu, sich dem Thema an den Gymnasien stärker anzunehmen. So ist nach dem Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung in Zukunft mit einer heterogeneren Schülerschaft zu rechnen, sodass nach Auffassung von verschiedenen AkteurInnen aus dem gymnasialen Bereich häufiger mit SchülerInnen zu rechnen ist, die dem gymnasialen Niveau nicht gewachsen sein werden und noch vor dem Erwerb des Abiturs das Gymnasium verlassen werden. Daneben gibt es auch SchülerInnen, die eine Berufsbildung einem Studium vorziehen. Darüber hinaus verweisen die hohen Abbruchzahlen bestimmter Studiengänge darauf, dass auch bei der Studienplatzwahl - im Nachhinein betrachtet - nicht jede Abiturientin bzw. jeder Abiturient eine glückliche Entscheidung getroffen hat.
Somit gilt es vor dem Hintergrund einer sich ändernden Schülerklientel, Veränderungen im Berufswahlverhalten sowie der Tatsache, dass GymnasiastInnen die meisten beruflichen Wahlmöglichkeiten haben, die systematische Berufsorientierung an den Gymnasien weiterzuentwickeln. Grundlage hierfür sind u. a. die bereits für die anderen Schulformen vorhandenen Konzepte und Projekte. Entgegen den Schwerpunktsetzungen der Unterstützungsangebote an den anderen Schulformen soll der Fokus bei der Arbeit in den Gymnasien jedoch vor allem in der Potenzialanalyse der SchülerInnen liegen. Neben der Studienorientierung ist die Heranführung an Ausbildungsberufe für SchülerInnen ebenfalls ein wichtiger Ansatz. Zugleich gilt es festzuhalten, dass angesichts der Stofffülle im Vergleich zu den anderen Schulformen die geringsten schulischen Zeitdeputate zur Berufs- und Studienorientierung zur Verfügung stehen.
Bei der Entwicklung von ZUKUNFTNEU waren die Gymnasien bereits auch Gegenstand der Überlegungen. Aufgrund der Erfordernis eines eigenen pädagogischen Konzepts für diese Schulform wurde beim Modellprojekt ZUKUNFTNEU der Fokus jedoch zunächst nur auf die Haupt-, Werkreal-, Gemeinschafts- und Realschulen gelegt.
Im Rahmen der Sitzung des Bildungs- und Finanzausschusses am 10. Februar 2015 wurde die Möglichkeit der Erweiterung auf Gymnasien dargelegt und die Chance für ein ganzheitliches Berufsübergangskonzept ab dem Jahr 2017 beschrieben. Ziel ist hier, auch ein auf die gymnasiale Schülerschaft zugeschnittenes Unterstützungsangebot zu implementieren und somit die Häufigkeit von eingeschlagenen Irrwegen zu reduzieren und einen noch zielgerichteteren Übergang von Schule-Beruf/Studium zu erreichen.
Das Bildungsbüro hat federführend mit der Unterstützung einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der allgemeinbildenden Gymnasien, der IHK und der Handwerkskammer, für diese Schulart eine Konzeption entwickelt. Diese ist in der Kurzfassung dieser Vorlage beigefügt (Anlage).
Angedacht ist die Erprobung an drei Gymnasien in den drei Raumschaften im Ostalbkreis. Folgende Schulträger und Schulen haben ihr Interesse für eine Erprobung der Konzeption bekundet: Kopernikus Gymnasium AA-Wasseralfingen, Peutinger Gymnasium Ellwangen und Scheffold Gymnasium Schwäbisch Gmünd.
Aufgrund des befristeten Modellvorhabens ist vorgesehen, die Umsetzung der Bildungsbegleitung auszuschreiben und einem qualifizierten Bildungsträger zu übertragen. Finanzierung und Folgekosten
Die Kosten sind im Haushalt 2016 zu finanzieren. Nach einer Kostenbeteiligung von rund einem Drittel der Schulträger der Modellschulen entfallen auf den Landkreis ca. 38.000 € für Dienstleistungen und Sachkosten. Die Projektsteuerung erfolgt ohne Mehraufwand im Rahmen der Aufgabenstellung des Bildungsbüros. Anlagen
Kurzfassung der Konzeption „Berufs- und Studienorientierung an den Gymnasien
Sichtvermerke
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