Bürgerinformationssystem
Antrag der Verwaltung
Kenntnisnahme. Sachverhalt/Begründung
1. Ausgangslage:
Als Fortführung der 2006 begonnenen Information über die Entwicklung der Schülerzahlen im Vollzeit- und Teilzeitbereich an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis wird auch 2015 diese Sitzungsvorlage dem Ausschuss für Bildung und Finanzen zur Kenntnis gegeben. Erstmalig werden auch die Schülerzahlen der vier Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), der früheren Sonderschulen, zur Kenntnis gegeben.
2. Schülerzahlen:
a) Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ)
Die Schülerzahlen haben sich vom Jahr 2010 an wie folgt entwickelt:
Der Rückgang der Schülerzahlen im Sonderschulbereich ist auf die demografische Entwicklung und auf die inklusive Beschulung von Schülern zurückzuführen.
b) Berufliche Schulen
Die Schülerentwicklung im Teilzeit- und Vollzeitbereich hat sich vom Jahr 2000 an wie folgt entwickelt:
Siehe hierzu auch die beigefügte Grafik.
Nach mehreren Jahren des kontinuierlichen Anstiegs der Schülerzahlen im Teilzeitbereich musste im Jahr 2010 erstmals ein Rückgang in diesem Bereich verzeichnet werden. Dieser hat sich bis heute auf niedrigem Niveau fortgesetzt.
In allen Bereichen der Wirtschaft wird aktuell auf einem hohen Niveau ausgebildet. Vermehrt haben die Betriebe Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden. In Zusammenarbeit mit den Beruflichen Schulen und der Agentur für Arbeit Aalen führt der Ostalbkreis jährlich Ausbildungsplatzmessen in Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd durch. Von Seiten der ausstellenden Betriebe erfahren diese Messen eine immer größer werdende Nachfrage. Auch viele Städte und Gemeinden, allgemein bildende Schulen und Betriebe führen Veranstaltungen zur Berufsorientierung und zur Kontaktaufnahme mit den Ausbildungsbetrieben und den Beruflichen Schulen durch. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich die Schulabgänger rechtzeitig über Ausbildungsmöglichkeiten und Ausbildungsangebote informieren können. Durch Schnupperpraktika wird den Schülern darüber hinaus die Möglichkeit gegeben, ihre Fähigkeiten und Neigungen auszuloten.
Die Beruflichen Schulen des Ostalbkreises haben wiederum flexibel auf die veränderte Situation reagiert und neue Ausbildungsgänge eingerichtet. So wurde an der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd, an der Agnes-von-Hohenstaufen-Schule Schwäbisch Gmünd und am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen ein neuer einjähriger, vollschulischer Bildungsgang im Übergangsbereich der Beruflichen Schulen mit der Bezeichnung AV dual (duale Ausbildungsvorbereitung) als Schulversuch eingerichtet. Nachdem bereits im vergangenen Schuljahr die Technische Schule Aalen und die Justus-von-Liebig-Schule Aalen gestartet sind, wird AV dual nun flächendeckend im Ostalbkreis angeboten. Zielgruppe von AV dual sind Jugendliche, die im Anschluss an die allgemeine Schulpflicht noch Förderbedarf haben, um eine Ausbildung beginnen zu können. AV dual soll im Wesentlichen die bisherigen Bildungsgänge VAB bzw. BVJ und BEJ ersetzen.
Folgende neue Ausbildungsgänge wurden eingerichtet bzw. Änderungen
Gewerbliche Schule AV dual (Arbeitsvorbereitung dual) Schwäbisch Gmünd
Kaufmännische Schule 1 Klasse Wirtschaftsgymnasium Schwäbisch Gmünd Profil „Finanzmanagement“
Agnes-von-Hohenstaufen-Schule AV dual (Arbeitsvorbereitung dual) Schwäbisch Gmünd
KBSZ Ellwangen AV dual (Arbeitsvorbereitung dual)
Die Schülerzahlen im Vollzeitbereich sind im Vergleich zum Vorjahr leicht um 69 Schüler auf 4.676 Schüler zurückgegangen. Damit liegen sie mit 316 Schülern unter dem Spitzenwert von 2007 mit 4.992 Vollzeitschülern.
Die Eingangsklassen der Beruflichen Gymnasien im Ostalbkreis sind auch in diesem Schuljahr wieder relativ gut belegt. In einigen Profilen sind nicht alle Plätze belegt. Nach Aussage der Schulleitungen gibt es keine Warteliste mehr. Es hat sich erneut gezeigt, dass es im Bewerbungsverfahren für die Beruflichen Gymnasien wieder viele Mehrfachbewerber gab. Dies stellte sich in dem aufwendigen Vergabeverfahren, welches die Beruflichen Gymnasien des Ostalbkreises jedes Jahr durchführen, heraus. So werden bereits im März eines jeden Jahres die Halbjahreszeugnisse der Bewerber gesichtet, die Bewerbungen unter allen Beruflichen Gymnasien im Ostalbkreis nach den angegebenen Prioritäten abgestimmt und bei Vorliegen der Voraussetzungen eine vorläufige Zusage an die Bewerber heraus gegeben. Nach Vorlage der Abschlusszeugnisse findet Ende Juli eines jeden Jahres die finale Abstimmungsrunde der Beruflichen Gymnasien statt. Danach werden die endgültigen schriftlichen Zusagen an die Bewerber versandt.
Im aktuellen Schuljahr setzen sich die Schülerzahlen im Vollzeitbereich wie folgt zusammen:
Von Seiten der Agentur für Arbeit Aalen wird mitgeteilt, dass in der Summe im Ost-albkreis in diesem Vermittlungsjahr 2.650 Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen. Dies sind 7 Ausbildungsplätze mehr (+ 0,3 %) als im Vorjahr. Derzeit gibt es noch 647 nicht besetzte Ausbildungsstellen. Die Zahl der Bewerber stieg gegenüber dem Vorjahr um 45 (+ 1,8 %). Daraus ergibt sich ein Verhältnis der gemeldeten Ausbildungsstellen zu gemeldeten Bewerbern von 1,06 : 1. Den 647 offenen Ausbildungsstellen stehen 205 Bewerber gegenüber (Verhältnis 3,1 : 1). Durch ein anhaltend hohes Angebot an Ausbildungsstellen und das Angebot der Arbeitsagentur an überbetrieblichen Ausbildungsplätzen und an Plätzen für die Einstiegsqualifizierung ist es in den letzten Wochen insgesamt gelungen die Zahl der nicht versorgten Bewerber deutlich zu verringern. Die Arbeitsagentur geht davon aus, dass bis zum Ende des Vermittlungsjahres das sehr gute Ergebnis des Vorjahres wieder erreicht wird und alle Bewerber in ein entsprechendes Angebot vermittelt werden können. Dieses Ergebnis konnte auch dadurch erreicht werden, dass aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung weitere Ausbildungswillige in der letzten Phase vermittelt werden konnten. Dies auch deshalb, da noch einige Bewerber durch die Agentur für Arbeit in Berufsqualifizierungsmaßnahmen vermittelt werden. Nach Einschätzung der Agentur für Arbeit werden voraussichtlich rd. 300 offene Ausbildungsstellen nicht besetzt werden können. Ein endgültiges Ergebnis kann jedoch erst Ende Oktober vorgelegt werden.
Mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres, Anfang September, berichtet die IHK Ostwürttemberg, dass die bei ihr eingetragenen Ausbildungsverträge für den Bereich des Ostalbkreises um 30 (+ 2,6 %) auf 1.179 angestiegen sind. Angesichts der Rückgänge bei den Schulabgängern in den allgemeinbildenden Schulen bewertet die IHK die Zahlen als „ein ordentliches Ergebnis“.
Wie die Kreishandwerkerschaft Ostalb berichtet, sind für den Bereich des Ostalbkreises bei der Handwerkskammer Ulm insgesamt 503 neue Ausbildungsverträge eingegangen. Im vorangegangenen Ausbildungsjahr beliefen sich die neueingetragenen Ausbildungsverhältnisse zu diesem Zeitpunkt auf 511. Dies stellt einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr dar. Darüber hinaus ist aber nicht auszuschließen, dass zum Ende des Vermittlungsjahres, Ende September 2014, noch in geringem Umfang weitere Ausbildungsverhältnisse eingegangen werden. Diesen 503 neu eingegangenen Ausbildungsverhältnissen stehen aktuell noch 212 offene Stellen im Handwerk gegenüber.
3. Lehrerversorgung:
Zu Beginn des neuen Schuljahres führte die Verwaltung bei den Beruflichen Schulen des Ostalbkreises eine Umfrage bezüglich der Lehrerversorgung durch. Von den Schulen wurden die in der Anlage 2 aufgeführten Zahlen zur Lehrerversorgung mitgeteilt. Aus der Übersicht ergibt sich, dass aufgrund weiterer Stellenzuweisungen sich das Deputatedefizit im neuen Schuljahr, im Vergleich mit dem Vorjahr, nochmals leicht verringert hat. Insgesamt fehlen noch rd. 8,7 Deputate (Vorjahr: 9,3 Deputate) an den Beruflichen Schulen des Ostalbkreises für eine vollständige Unterrichtsversorgung. Allgemein haben die Schulen immer noch Probleme geeignete Bewerber zu finden. Es stehen nicht genügend ausgebildete Lehrer zur Verfügung.
4. Fazit:
Nach den vorliegenden Zahlen hat sich die Ausbildungsplatzsituation für Ausbildungsplatzsuchende im Ostalbkreis weiter verbessert. Erfreulicherweise ist festzustellen, dass die Zahl der nicht vermittelten Bewerber voraussichtlich wieder auf nahezu Null zurückgehen wird und dass durch die weitsichtige und vorausschauende Planung des Ostalbkreises und seiner Beruflichen Schulen alle Schüler in schulischen Angeboten versorgt und einer verbesserten Qualifizierung zugeführt werden können.
Leider muss aber auch festgestellt werden, dass der demografische Wandel den Ost-albkreis stark erfasst hat und die Betriebe noch mehr Schwierigkeiten haben, die angebotenen Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. Es ist festzustellen, dass im Ostalbkreis der Zenit bei den Schülerzahlen in den Beruflichen Schulen im Schuljahr 2009/2010 erreicht wurde. Auch zukünftig ist es immens wichtig, dass Sondermaßnahmen aller, an der beruflichen Bildung beteiligten Akteure, greifen, um einen Fachkräftemangel möglichst gering zu halten.
Auch zukünftig wird der Ostalbkreis in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, den Kammern, den Innungen und den Schulleitungen dafür Sorge tragen, dass die Jugendlichen einen Ausbildungs- bzw. einen Schulplatz erhalten, um eine erfolgreiche Ausbildung starten zu können. Finanzierung und Folgekosten
Keine. Anlagen
Schülerentwicklung im Teilzeit- und Vollzeitbereich im Ostalbkreis Übersicht über die Lehrerversorgung
Sichtvermerke
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