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Vorlage - 125/2015  

 
 
Betreff: Neu- und Weiterbewilligungsanträge zur Förderung der Schulsozialarbeit
Status:öffentlich  
Federführend:Beratung, Planung, Prävention   
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Kenntnisnahme
14.07.2015 
Sitzung des Jugendhilfeausschusses geändert beschlossen   
Kreistag Kenntnisnahme
28.07.2015 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

 

Der Jugendhilfeausschuss empfiehlt/der Kreistag beschließt:

 

  1. Der Ostalbkreis fördert ab dem Schuljahr 2015/2016, frühestens ab 1.9.2015, die unter Punkt II aufgeführten Schulsozialarbeiterstellen im beantragten Stellenumfang. Die Förderung erfolgt auf der Grundlage der Konzeption „Schulsozialarbeit im Ostalbkreis“ (Stand März 2015).

 

  1. Der Ostalbkreis fördert, die unter Punkt IV aufgeführten Schulsozialarbeiterstellen auch weiterhin, d. h. bis vorläufig zum Ende des Schuljahrs 2017/2018.
Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

I. Ausgangssituation

 

Schulsozialarbeit ist zu einem wichtigen und unverzichtbaren Baustein der Jugendhilfe geworden. Schulsozialarbeit fördert junge Menschen in ihrer individuellen, sozialen und schulischen Entwicklung. Sie trägt dazu bei, Bildungsbenachteiligungen zu vermeiden bzw. abzubauen, berät und unterstützt Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte bei der Erziehung und trägt zu einer schülerfreundlichen Umwelt bei. Hierfür arbeitet Schulsozialarbeit mit Schule, Eltern sowie den Institutionen und Initiativen im Gemeinwesen zusammen.

 

Auch im Ostalbkreis hat sich Schulsozialarbeit fest etabliert. Mit einem Stellenumfang von 33,1 Vollzeitstellen profitieren aktuell 36 allgemeinbildende Schulen bzw. Schulzentren oder Schulverbünde sowie die 3 beruflichen Schulzentren im Ostalbkreis von diesem unterstützenden Angebot. Träger der Schulsozialarbeit sind 6 Städte und Gemeinden sowie 6 Träger der freien Jugendhilfe.

 

Seit dem Jahr 2012 fördert das Land Baden-Württemberg die Schulsozialarbeit an öffentlichen Schulen mit einer Pauschale von 16.700 € pro Vollzeitstelle und Jahr. Die restlichen Personalkosten werden je zur Hälfte vom Schulträger und vom Ostalbkreis getragen. Im Haushaltsplan des Ostalbkreises für das Jahr 2015 sind für die Schulsozialarbeit an den allgemeinbildenden Schulen insgesamt 508.600 € eingestellt.

 

Grundlage für die Förderung der Schulsozialarbeit durch den Ostalbkreis bildet die Konzeption in der aktuell gültigen und vom Kreistag am 24. März 2015 verabschiedeten Fassung. In dieser Konzeption werden u. a. die Fördervoraussetzungen, das Antragsverfahren und der Förderumfang definiert.

 

 

II. Neuanträge

 

Zum Schuljahr 2015/2016 gingen beim Ostalbkreis 6 Neuanträge auf Förderung der Schulsozialarbeit ein sowie 2 weitere Anträge auf Stellenerweiterung. Eine Schule, an der Schulsozialarbeit bislang gefördert wird, wird zum Ende des Schuljahres 2014/2015 geschlossen. Insgesamt handelt es sich bei den eingegangenen Anträgen um einen Netto-Stellenzuwachs zum Schuljahr 2015/2016 um 4,2 Vollzeitstellen.

 

Im Einzelnen handelt es sich um folgende Schulen:

 

 

  1. Schule:                                                        Härtsfeldschule Neresheim

Schulart(en):                                          Grund-, Werkreal- und Realschule (Verbundschule)

Anzahl der Schüler:                            810

Beantragter Stellenumfang:              1,0

 

  1. Schule:                                                        Propsteischule Westhausen

Schulart(en):                                          Gemeinschaftsschule

Anzahl der Schüler:                            380

Beantragter Stellenumfang:              0,7

 

  1. Schule:                                                        Schubart-Gymnasium Aalen

Schulart(en):                                          Gymnasium

Anzahl der Schüler:                            733

Beantragter Stellenumfang:              0,5

 

  1. Schule:                                                        Theodor-Heuss-Gymnasium Aalen

Schulart(en):                                          Gymnasium

Anzahl der Schüler:                            720

Beantragter Stellenumfang:              0,5

 

  1. Schule:                                                        Kopernikus-Gymnasium Aalen-Wasseralfingen

Schulart(en):                                          Gymnasium

Anzahl der Schüler:                            610

Beantragter Stellenumfang:              0,5

 

  1. Schule:                                                        Klösterleschule Schwäbisch Gmünd

Schulart(en):                                          Grundschule

Anzahl der Schüler:                            364

Beantragter Stellenumfang:              0,5

 

  1. Schule:                                                        Kocherburgschule Aalen-Unterkochen

Schulart(en):                                          Gemeinschaftsschule

Anzahl der Schüler:                            514

Stellenumfang bisher:                            0,5

Beantragter Stellenumfang:              1,0

Bemerkungen:                                          Schulsozialarbeit seit 2013

 

  1. Schule:                                                        Hofherrnschule Aalen-Hofherrnweiler
                                                                          (künftig: Gemeinschaftsschule Welland)

Schulart(en):                                          Gemeinschaftsschule

Anzahl der Schüler:                            349

Stellenumfang bisher:                            0,5

Beantragter Stellenumfang:              1,0

Bemerkungen:                                          Schulsozialarbeit seit 2006 (Förderung durch Ost-

                                                                      albkreis seit 2008)

 

 

III. Förderempfehlung und Vorschlag der Verwaltung

 

Aus den Antragsbegründungen geht hervor, dass die Problemstellungen an den Schulen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen haben. Die Bandbreite reicht von Verhaltensauffälligkeiten einzelner Schüler (z. B. Schulverweigerung, mangelnder Respekt gegenüber Erwachsenen, fehlende soziale Einstellungen, mutwillige Sachbeschädigungen, Beleidigungen, Smartphone- und Internetsucht …) über körperliche Gewalt, Störungen im Unterricht, Mobbing bis hin zur Hilflosigkeit oder auch Gleichgültigkeit der Eltern bei schulischen oder persönlichen Problemen der Schüler, mangelnde Fürsorge und Kindeswohlgefährdung.

 

Das verstärkte Auftreten von Problemen an der Schule wird verschiedenen Ursachen zugeschrieben, z. B. der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung, der zunehmenden Berufstätigkeit beider Eltern und der wachsenden Anzahl alleinerziehender Eltern oder der sozialen Belastung im Einzugsgebiet der Schule (z. B. Einkommensarmut, schlechte Wohnverhältnisse, hohe Arbeitslosigkeit, häusliche Gewalt, Suchtproblematik). Eine wesentliche Rolle spielen auch die Ganztagsschule, wo Konflikte vermehrt in der Schule zu Tage treten, große Schulklassen, ein äußert heterogenes Leistungsspektrum der Schüler aufgrund des Wegfalls der verbindlichen Grundschulempfehlung sowie der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund (interkulturelle Konflikte, Sprachprobleme aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse, spezieller Förder- und Integrationsbedarf).

 

Ebenso werden in den Begründungen auch Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der inklusiven Beschulung genannt. Auffallend ist auch die Zunahme psychischer Probleme bei den Schülerinnen und Schülern.

 

Die Einführung der Gemeinschaftsschule führt durch eine Erhöhung der Schülerzahlen und der Erweiterung des Einzugsgebiets ebenfalls zu diversen Problemlagen. Außerdem gehört die Schulsozialarbeit zum Profil einer Gemeinschaftsschule.

 

Auch die Gymnasien stehen mittlerweile vor neuen Herausforderungen, die sie ohne weitere Unterstützung nicht bewältigen können. Die Lehrkräfte stoßen auch dort an ihre Grenzen.

 

In den Antragsbegründungen spielt auch der präventive Ansatz der Schulsozialarbeit eine wichtige Rolle. Insbesondere vor dem Hintergrund der beschriebenen Problemlagen nimmt dieser Aspekt eine bedeutsame Funktion ein.

 

Den beiden Anträgen auf Stellenerweiterung liegt zugrunde, dass die Schulsozialarbeit mit dem bisherigen Stellenumfang deutlich an ihre Grenzen stößt und den vorhandenen Bedarf nicht decken kann. Die Kocherburgschule in Aalen-Unterkochen wird zudem ab dem kommenden Schuljahr Gemeinschaftsschule und die Hofherrnschule in Aalen-Hofherrnweiler nimmt zum kommenden Schuljahr die Schüler der Bohlschule Aalen auf, die geschlossen wird. In Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt Göppingen schlägt die Verwaltung vor, ab dem Schuljahr 2015/2016 die Schulsozialarbeit an den o. g. Schulen im beantragten Stellenumfang zu fördern.

 

 

IV. Weiterbewilligungsanträge ab dem Schuljahr 2015/2016

 

Bereits in der am 15. Mai 2012 vom Kreistag verabschiedeten Konzeption wurde festgelegt, dass eine Förderung der Schulsozialarbeit durch den Ostalbkreis für längstens 3 Jahren erfolgt. Eine Weiterbewilligung dieser Frist ist auf Antrag möglich. Im Antrag sind die Gründe für eine Fortführung der Schulsozialarbeit detailliert darzulegen. Diese Regelung wurde auch in der am 24. März 2015 verabschiedeten Fortschreibung der Konzeption beibehalten.

 

Beim Landkreis sind folgende Anträge auf Weiterbewilligung ab dem kommenden Schuljahr eingegangen:

 

  1. Schule:                                                        Rosenstein-Gymnasium Heubach

Schulart(en):                                          Gymnasium

Beginn der Schulsozialarbeit:              01.09.2011

Träger der Schulsozialarbeit:              Stadt Heubach

Stellenumfang:                                          0,5

 

  1. Schule:                                                        Greutschule Aalen

Schulart(en):                                          Grundschule

Beginn der Schulsozialarbeit:              01.09.2013

Träger der Schulsozialarbeit:              Stadt Aalen

Stellenumfang:                                          0,5

 

  1. Schule:                                                        Uhland-Realschule Aalen

Schulart(en):                                          Realschule

Beginn der Schulsozialarbeit:              01.01.2010

Träger der Schulsozialarbeit:              Stadt Aalen

Stellenumfang:                                          1,0

 

  1. Schule:                                                        Schulzentrum Leinzell

Schulart(en):                                          Grundschule, Werkrealschule, Realschule

Beginn der Schulsozialarbeit:              01.01.2013

Träger der Schulsozialarbeit:              Franz von Assisi gGmbH Schwäbisch Gmünd

Stellenumfang:                                          1,0

 

  1. Schule:                                                        Friedrich-von-Keller-Schule Abtsgmünd

Schulart(en):                                          Grundschule, Werkrealschule, Realschule

Beginn der Schulsozialarbeit:              15.02.2013

Träger der Schulsozialarbeit:              Gemeinde Abtsgmünd

Stellenumfang:                                          1,0

 

  1. Schule:                                                        Deutschorden-Schule Lauchheim

Schulart(en):                                          Grundschule, Hauptschule, Realschule

Beginn der Schulsozialarbeit:              01.01.2009

Träger der Schulsozialarbeit:              Stadt Lauchheim

Stellenumfang:                                          0,65

 

  1. Schule:                                                        Schiller-Realschule Schwäbisch Gmünd

Schulart(en):                                          Realschule

Beginn der Schulsozialarbeit:              01.01.2013

Träger der Schulsozialarbeit:              Franz von Assisi gGmbH Schwäbisch Gmünd

Stellenumfang:                                          1,0

 

  1. Schule:                                                        Mittelhofschule Ellwangen

Schulart(en):                                          Gemeinschaftsschule

Beginn der Schulsozialarbeit:              15.11.2012

Träger der Schulsozialarbeit:              Stadt Ellwangen

Stellenumfang:                                          1,0

 

  1. Schule:                                                        Dreißentalschule Oberkochen

Schulart(en):                                          Gemeinschaftsschule

Beginn der Schulsozialarbeit:              08.09.2008

Träger der Schulsozialarbeit:              Caritas Ost-Württemberg

Stellenumfang:                                          1,0

 

  1. Schule:                                                        Realschule Bopfingen

Schulart(en):                                          Realschule

Beginn der Schulsozialarbeit:              01.09.2012

Träger der Schulsozialarbeit:              DRK Kreisverband Aalen e.V.

Stellenumfang:                                          0,5

 

Sämtliche Antragsteller haben die Notwendigkeit einer Fortführung der Schulsozialarbeit dargelegt und ausführlich begründet. Auch diese Anträge wurden zusammen mit dem Staatlichen Schulamt Göppingen geprüft und beurteilt. Es waren keine Gründe erkennbar, die eine Beendigung der Schulsozialarbeit rechtfertigen. Daher schlägt die Verwaltung in Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt Göppingen vor, die Schulsozialarbeit an den genannten Schulen ab dem Schuljahr 2015/2016 für vorläufig weitere 3 Jahre zu fördern.


Finanzierung und Folgekosten

 

Der Landkreiszuschuss für die vorgeschlagenen 4,2 Stellen beläuft sich im Jahr 2015 abzüglich der Landesförderung auf rund 28.400 €. In den Folgejahren wird mit einem jährlichen Kreisanteil von ca. 86.000 € gerechnet.

 

Die Kosten für die Weiterbewilligungen sind bereits im Haushalt für das Jahr 2015 berücksichtigt.


Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

Stabsstelle V/01

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Joklitschke

 

 

Dezernat V

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Rettenmaier

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel