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Vorlage - 088/2015  

 
 
Betreff: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept Ostalbkreis - Aktueller Planungsstand
Status:öffentlich  
Federführend:Beratung, Planung, Prävention   
Beratungsfolge:
Sozialausschuss Kenntnisnahme
30.06.2015 
Sitzung des Sozialausschusses zur Kenntnis genommen   

Antrag der Verwaltung

 

Kenntnisnahme

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

I. Ausgangssituation

 

In den gemeinsamen Sitzungen des Sozialausschusses und des Jugendhilfeausschusses am 14. Oktober 2014 und 24. Februar 2015 wurde über das Vorhaben der Landkreisverwaltung informiert, ein Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Ostalbkreis zu erstellen. Die Mitglieder der beiden Ausschüsse haben beschlossen, für die Erstellung dieses Konzeptes die Unterstützung eines Fachinstituts in Anspruch zu nehmen. Die Verwaltung hat die Leistung im Wege eines beschränkten Vergabeverfahrens ausgeschrieben. Die Bewertung der eingegangenen Angebote erfolgte nach den Kriterien Qualität des Umsetzungskonzeptes, Leistungsfähigkeit des Anbieters und Qualifizierung der beauftragten Mitarbeiter/- innen, Kosten- und Zeitplan. Nach Bewertung der eingegangenen Angebote wurde der Auftrag an die Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (AfA) in München vergeben.

 

II. Zielsetzung und methodisches Vorgehen

 

Zielsetzung eines integrativen, regionalen Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes ist es nach Vorstellung der AfA, eine bedarfsgerechte, leistungsfähige, regional gegliederte, ortsnahe und aufeinander abgestimmte ambulante, teilstationäre und vollstationäre Versorgung der Bevölkerung zu sichern. Dabei sollte der Grundsatz „ambulant vor stationär“ konsequent umgesetzt werden, um damit zur Erhaltung eines möglichst lange selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Lebens in der eigenen Häuslichkeit, in der gewohnten sozialen Umgebung und zur Vermeidung von Pflegebedürftigkeit beizutragen.

 

Ein besonderer Schwerpunkt wird deshalb auf die jeweiligen Voraussetzungen der Städte und Gemeinden im Ostalbkreis zu legen sein, damit diese Zielvorstellungen Wirklichkeit werden können. Dabei gilt es, deren Potenziale zu erkennen und weiter zu entwickeln.

 

Um diese Ziele zu erreichen wird vorgeschlagen, folgende thematische Handlungsfelder zu bearbeiten:

 

-          Wohnen zu Hause und alternative Wohnangebote,

-          Orts- und Entwicklungsplanung,

-          Mobilität,

-          Beratung, Information und Öffentlichkeitsarbeit,

-          Präventive Angebote,

-          Gesellschaftliche Teilhabe,

-          Bürgerschaftliches Engagement,

-          Betreuung und Pflege inklusive geriatrischer und gerontopsychiatrischer Angebote,

-          Unterstützung pflegender Angehöriger,

-          Angebote für besondere Zielgruppen,

-          Kooperationen und Koordinationsstrukturen,

-          Hospizdienste und Palliativversorgung.

 

Zwischen den einzelnen Handlungsfeldern gibt es Überschneidungen und Wechselwirkungen, die zu berücksichtigen sind.

 

Zur Entwicklung eines Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts für den Ostalbkreis wurden von der AfA folgende methodische Arbeitsschritte vorgeschlagen:

A)     Entwicklung einer Planungskonzeption für den Ostalbkreis

 

Die Entwicklung einer Planungskonzeption umfasst die Abstimmung der einzelnen Module und wurde im vorgelegten Angebot bereits angedacht.

 

 

B)      Datenerhebungen und -analysen

 

1.        Darstellung und Analyse der Bevölkerungsprojektionen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg für den Ostalbkreis und die kreisangehörigen Städte und Gemeinden.

 

2.        Analyse der Anzahl pflegebedürftiger Menschen im Ostalbkreis und deren Vorausschätzung anhand der demografischen Entwicklung auch für einzelne Versorgungsregionen. Grundlage hierfür ist die Bevölkerungsstruktur der Versorgungsregionen und deren Entwicklung.

 

3.        Erfassung der vorhandenen Infrastruktur entsprechend der oben genannten Handlungsfelder. Die Analyse erfolgt auf der Landkreisebene und auf der Ebene der Städte und Gemeinden.

 

4.        Durchführung einer Gemeindebefragung und Ermittlung der weiteren im Landkreis vorhandenen Angebote im Bereich der Seniorenarbeit.

 

 

C)     Bürger-/ Expertenbefragungen, Workshops

 

5.        Beteiligung der älteren Landkreisbewohner/- innen durch eine schriftliche Befragung zur Berücksichtigung der Lebenssituationen und Bedürfnisse der Betroffenen im Gesamtkonzept. Zusätzlich soll auch eine Vollerhebung in den Städten und Gemeinden ermöglicht werden.

 

6.        Einrichtung eines Begleitgremiums und Durchführung moderierter Expertenworkshops. Ersteres soll den gesamten Arbeits- und Entwicklungsprozess begleiten, letztere das vorhandene Expertenwissen ausschöpfen.

 

D)    Entwicklung von Handlungsempfehlungen

 

7.        Darstellung, Vorstellung, Abstimmung, Diskussion und Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse in einem Seniorenpolitischen Gesamtkonzept.

 

E)      Präsentation von Zwischenergebnissen und der Gesamtergebnisse in den Kreisgremien

 

8.        Präsentation von Zwischenergebnissen und des Gesamtkonzepts.

 

F)      Erstellung des Abschlussberichts

 

 

Das methodische Vorgehen erfolgt modular und aufeinander abgestimmt in enger Absprache mit der Landkreisverwaltung. Mit den ersten vorbereitenden Arbeiten wurde im April 2015 begonnen. Voraussichtlich wird das Seniorenpolitische Gesamtkonzept eine Projektdauer von ca. 16 Monaten bis zur endgültigen Präsentation im Kreistag haben, d. h. Sommer/Herbst 2016.

 

Weitere Details zum aktuellen Planungsstand werden in der Sitzung am 30. Juni 2015 vorgestellt.


Finanzierung und Folgekosten

 

Die Kosten für die Leistungen der Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (AfA) München belaufen sich auf insgesamt 48.360 € zzgl. Mehrwertsteuer. Im Haushaltsplan für das Jahr 2015 sind unter dem Produktsachkonto 31 10 - 4291002 bereits 30.000 € eingestellt. Die restlichen Kosten sind im Jahr 2016 zu erbringen.


Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

Stabsstelle V/01

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Joklitschke

 

 

Dezernat V

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Rettenmaier

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel