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Vorlage - 046/2015  

 
 
Betreff: Darstellung der aktuellen Personalsituation und Vorstellung des Personalentwicklungskonzepts der Landkreisverwaltung
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Personal   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Kenntnisnahme
04.05.2015 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen zur Kenntnis genommen   
Anlagen:
Krankheitsquote
Personalentwicklungskonzept
Freie Stellen Stand30_04_2015

Antrag der Verwaltung

 

Kenntnisnahme.

Sachverhalt/Begründung

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Sachverhalt und Begründung

 

In der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen am 1. Dezember 2014 wurde die Landkreisverwaltung beauftragt, einen Personalbericht vorzulegen, der auch Aussagen über besondere Arbeitsbelastungen und krankheitsbedingte Ausfälle der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landkreisverwaltung sowie Maßnahmen des Ostalbkreises als Arbeitgeber zur Gesunderhaltung und Förderung seines Personals enthält.

 

 

Die Landkreisverwaltung aktuell – Zahlen, Daten, Fakten

 

Am Stichtag 1. Februar 2015 waren in den 22 Verwaltungsgebäuden der Landkreisverwaltung des Ostalbkreises 1.794 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Diese teilen sich in 483 Beamte (27 %), 1.209 TVöD-Beschäftigte

(67 %) sowie 102 Auszubildende und Praktikanten (6 %) auf. In diesen Zahlen sind 85 Beurlaubte/Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Elternzeit enthalten (Zahl gegenüber den Vorjahren konstant).

 

Der Stellenplan 2015 umfasst 1.254,25 Stellen.

 

Von den 1.794 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind 1.092 Frauen (61 %) und 702 Männer (39 %). 640 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in Teilzeit. Hierbei ist zu bemerken, dass die Teilzeitquote in den letzten Jahren stetig angestiegen ist (von 31 % im Jahr 2008 auf jetzt 36 %). Diese vor dem Hintergrund einer optimalen Vereinbarkeit von Beruf und Familie an sich positive Entwicklung hat für die Landkreisverwaltung im Gegenzug auch organisatorische und logistische  Herausforderungen. So müssen beispielsweise die Vorgesetzten in Bereichen mit hoher Teilzeitquote und unterschiedlichen Arbeitszeiten die Arbeitsabläufe und den Personaleinsatz zeitlich sehr präzise planen. Auch der Raum- und Ausstattungsbedarf steigt durch eine hohe Teilzeitquote tendenziell an. Die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie fordert hier ihren Tribut.

 

Das arithmetische Durchschnittsalter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landkreisverwaltung beträgt aktuell 43,8 Jahre. Es ist in den letzten Jahren stetig angestiegen (2005:  41,9 Jahre, 2011: 43,4 Jahre, 2013:  43,5 Jahre). Hierbei besteht ein deutlicher Unterschied bei Betrachtung der beiden Geschlechter: Während das Durchschnittsalter der Mitarbeiterinnen 42,1 Jahre (Vorjahr 42,0 Jahre) beträgt, beläuft sich das Durchschnittsalter der Mitarbeiter auf 46,6 Jahre (Vorjahr 47,5 Jahre). Bereits vor dem Hintergrund dieser Zahlen ergibt sich die Notwendigkeit, alle Beschäftigten verstärkt durch geeignete Angebote im Präventions- und Gesundheitsbereich zu unterstützen.

 

 

 

Eintritte, Austritte, Beschäftigungsdauer

 

Im Jahr 2014 sind 69 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ohne Auszubildende) in den Dienst bei der Landkreisverwaltung eingetreten, während 68 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Landkreisverwaltung verlassen haben (davon 40 in Ruhestand, 24 Kündigungen oder Auflösungsverträge, 3 Versetzungen zu anderen Dienstherren sowie ein Todesfall). Des Weiteren gingen 23 Mitarbeiterinnen im Jahr 2014 in Mutterschutz bzw. Elternzeit.

 

Nahezu alle Arbeitsverhältnisse  bei der Landkreisverwaltung sind unbefristet. Lediglich 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in befristeten Arbeitsverhältnissen, davon sind 6 Beschäftigte des Landes.

 

Das Gros der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landkreisverwaltung setzt sich aus langjährigen Beschäftigten zusammen, was sich auch in der hohen Zahl an Jubilarinnen und Jubilaren ausdrückt. Im Jahr 2014 konnten 47 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr 25-jähriges Dienstjubiläum und 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr 40-jähriges Dienstjubiläum feiern. Ein Mitarbeiter wurde für sein 50-jähriges Dienstjubiläum geehrt. Die hohe Zahl an langjährig beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist ein deutliches Zeichen für die Attraktivität und Qualität des Ostalbkreises als Arbeitgeber.

 

 

Entwicklung des Krankenstandes

 

Die Landkreisverwaltung erstellt monatlich eine Statistik zur aktuellen Lage des Krankenstandes (Kurz- und Langzeitkranke pro Tag und Monat). Die Auswertung für die Jahre 2009 bis 2014 liegt dieser Vorlage als Anlage 1 bei. Verglichen mit den Werten der Krankenkassen für den öffentlichen Dienst liegt hier der Ostalbkreis auf den ersten Blick im Bereich des Durchschnittswerts. Bei dieser Statistik ist allerdings zu beachten, dass bei der Landkreisverwaltung eine Erfassung bereits ab dem ersten Krankheitstag erfolgt, während die Erfassung bei den Krankenkassen i.d.R. erst ab dem 4. Krankheitstag einsetzt. Daher liegt der Krankenstand beim Landratsamt Ostalbkreis unter dem Durchschnitt.

 

Die Anzahl der kranken Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist im Jahresdurchschnitt in etwa konstant (Jahresdurchschnitt im Vergleich: 2010: 81,3 Krankheitsfälle/Tag, 2014: 82,5 Krankheitsfälle/Tag). Es treten jedoch sehr starke jahreszeitliche Schwankungen auf. Die höchsten Krankenzahlen sind vor allem im Monat Februar zu verzeichnen (Höchststand: 115 Kranke im Februar 2011), während die niedrigsten Zahlen in den Sommermonaten auftreten (Tiefststand: 41 Kranke im August und September 2011). Erfahrungsgemäß sind diese jahreszeitlichen Schwankungen insbesondere auf die vermehrt auftretenden Grippe- und Erkältungserkrankungen in den Wintermonaten zurückzuführen.

 

Der Anteil der Langzeitkranken im Betrachtungszeitraum (individuelle Krankheitsdauer mehr als 4 Kalenderwochen ohne Unterbrechung) ist im Jahresdurchschnitt ebenfalls sehr konstant. Die Werte hier liegen zwischen 31 Kranken (Höchststand November 2011) und 11 Kranken (Tiefstwert April 2015). Der Durchschnittswert zwischen 2010 und 2015 ist leicht zurückgegangen (2010: 24,4 Langzeitkranke/Tag, 2014: 22,4 Langzeitkranke/Tag).

 

Da die Landkreisverwaltung in den letzten Jahren bei konstanten Krankenzahlen jedoch zahlenmäßig weiter gewachsen ist (insbesondere durch die Übernahme des Jobcenters in kommunale Trägerschaft sowie die zunehmende Teilzeitquote), ist die eigentliche Krankheitsquote (= Anteil kranker Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter/Gesamtzahl aller Beschäftigten) von 2010 bis 2012 von 5,36 % auf
4,04 % gesunken (siehe Anlage 1). In den Jahren 2013 (4,87 %) und 2014
(5,10 %) war wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Auch bei den Langzeitkranken sank die Krankheitsquote konstant von 1,48 % (Jahr 2010) auf 1,05 % (Jahr 2013). Der Wert für 2014 betrug 1,34 %. Daher wird die Landkreisverwaltung in Zukunft noch mehr als bisher ein besonderes Augenmerk darauf legen, durch gezielte Maßnahmen eine dauerhafte Senkung der Krankenquote zu erreichen.

 

 

Psychische Belastungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

 

Gemäß § 3 Abs. 9 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) gehören Daten, die sich mit der Gesundheit befassen, zu den sogenannten besonderen Arten personenbezogener Daten. Es ist nicht zulässig, diese Daten an Arbeitgeber weiterzuleiten, um sie hinsichtlich den ihnen zu Grunde liegenden Krankheiten auszuwerten (z.B. Unterteilung in physische und psychische Krankheiten). So können beispielsweise keine Aussagen über die Zunahme psychischer Belastungsstörungen getroffen werden. Vor diesem Hintergrund liegen auch keine Informationen über Häufungen von Krankheitsfällen in bestimmten Dezernaten oder Geschäftsbereichen der Landkreisverwaltung vor, die auf psychosomatische Erkrankungen zurückzuführen sind. Außerdem liegt es bei diesem Krankheitsbild gerade in der Natur der Sache, dass sich betroffene Mitarbeiter hierüber eher in Schweigen hüllen. Auch der Personalrat konnte und durfte auf Grund seiner Schweigepflicht (§ 10 Abs. 1 Landespersonalvertretungsgesetz) keine Aussagen treffen.

 

Die Landkreisverwaltung ist ein moderner Dienstleistungsbetrieb, der mit seinen vielfältigen Projekten, Initiativen sowie auf Grund seiner anerkannt guten Bürgerbetreuung im täglichen Betrieb durchweg mit hoher Schlagzahl arbeitet. Das damit verbundene hohe Anspruchsdenken bringt es mit sich, dass hierbei in Einzelfällen auch Leistungsgrenzen erreicht werden. Auch geben die Auswertungen der individuell geleisteten Mehrarbeitsstunden im Rahmen der geltenden Gleitzeitregelung keine Hinweise auf eventuelle individuelle Überlastungen.

 

Aktuell liegt lediglich eine einzige Überlastungsanzeige, und zwar aus dem Bereich Jugend und Familie/ASD (Allgemeiner Sozialer Dienst) vor. In diesem Bereich wurden auf Grund gehäuft aufgetretener Schwangerschaften in den letzten Monaten Stellennachbesetzungen erforderlich, die jetzt abgeschlossen sind. Im landesweiten Vergleich liegt die personelle Besetzung im Bereich ASD beim Landratsamt Ostalbkreis unter dem landesweiten Durchschnitt. Daher erfolgt derzeit zwischen dem Geschäftsbereich Personal und Organisation und dem Sozialdezernat eine Abstimmung darüber, inwieweit eine Anpassung der Personalausstattung geboten ist.

 

Im Geschäftsbereich Gebäudemanagement, der gemäß Berechnungsverfahren der KGSt bei den Stellenanteilen deutlich unter den Soll-Werten lag, wurde bereits durch Beschluss des Ausschusses für Bildung und Finanzen nachjustiert.

 

Die wichtigsten Maßnahmen der Landkreisverwaltung zur Senkung der Krankheitsquote

 

Gesundheitsförderung

 

Die Landkreisverwaltung bietet bereits seit Jahren sehr erfolgreiche, vielfältige Aktionen, Kurse und Informationsveranstaltungen zum Thema Gesundheit an. Hierzu finden in regelmäßigen Abständen Bewegungs-, Ernährungs-, Raucherentwöhnungs- und sonstige Kurse sowie die Blutspendeaktionen und Grippeschutzimpfungen statt. Außerdem werden laufend vielfältige Seminare, z.B. zu den Themen „Umgang mit Menschen in Ausnahmesituationen“, „Gesund Führen“, „Professionelle Organisation“, „Zeitmanagement und Büroeffizienz“ etc. angeboten. Um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch gegen psychische Belastungen zu stärken, werden zudem regelmäßige Schulungen zum Thema „Resilienz“ (Stärkung der psychischen Gesundheit) angeboten. Ferner bestehen Kooperationen mit Fitness- und Gesundheitsstudios im Ostalbkreis.

 

Hierzu zwei Zahlen: Im Jahr 2014 fanden zu den o.g. Themen insgesamt 39 Veranstaltungen und Workshops statt, an denen 627 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilgenommen haben. Hierdurch werden sowohl das hohe Engagement des Ostalbkreises als Arbeitgeber als auch das große Interesse an den genannten Angeboten eindrucksvoll dokumentiert.

 

Es ist geplant, im Laufe des Jahres 2015 ein neues Konzept unter dem Titel „Gemeinsam gesund - alles rund“ zu erstellen. In diesem Rahmen sollen insbesondere auf der Basis einer Mitarbeiterumfrage diejenigen Angebote und Maßnahmen ermittelt werden, für die seitens der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der größte Bedarf besteht.

 

Betriebliches Eingliederungsmanagement („BEM“) und Integration schwerbehinderter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

 

Sind Beschäftigte länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig, erhalten diese das Angebot zur Teilnahme am Betrieblichen Eingliederungsmanagement. Ziel ist, Maßnahmen zu vereinbaren, die die Betroffenen so rasch wie möglich in die Lage versetzen, an ihre Arbeitsplätze zurückzukehren (Angebotsverpflichtung des Arbeitgebers gem. § 84 Abs. 2 SGB IX). Das Betriebliche Eingliederungsmanagement ist eine vertrauliche Angelegenheit zwischen den betroffenen Mitarbeitern sowie dem „BEM-Team“, bestehend aus dem Betriebsarzt, dem Personalrat, den Personalverantwortlichen sowie ggf. der Schwerbehindertenvertretung. Ablauf und Verfahren wurden im Jahr 2012 mit dem Personalrat in einer separaten Dienstvereinbarung geregelt.

 

Darüber hinaus wird ein besonderes Augenmerk auf die dauerhafte berufliche Integration der schwerbehinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelegt. Der Ostalbkreis zeichnet sich bereits seit Jahren durch eine über dem Soll-Wert liegende Schwerbehindertenquote aus.

 

Arbeitsschutz

 

Auch Arbeitsunfälle und Krankheiten, die im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz stehen (z.B. Bandscheibenschäden durch schlechtes Sitzen, ungeeignete Stühle etc.) haben direkte Auswirkungen auf die Krankheitsquote. Daher werden regelmäßig Begehungen direkt an allen Arbeitsplätzen durch den Betriebsarzt und die Fachkräfte für Arbeitssicherheit durchgeführt, um direkt vor Ort Hilfestellungen zum Arbeitsschutz und zur Gesundheitsprävention zu geben. Dies ist insbesondere bei gefährlichen Tätigkeiten wie der Waldarbeit oder im Straßenbau von größter Wichtigkeit. Alle festgestellten Mängel werden systematisch erfasst und behoben. Gleichzeitig werden im Rahmen der Begehungen wichtige Informationen, Anregungen und Tipps rund um das Thema „Gesundheitsprävention“ vermittelt.

 

Maßnahmen zur Krisenprävention (Schulungen der Polizei, Alarm)

 

Ein großer Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeitet auf Arbeitsplätzen mit Kundenkontakt. Hierbei kommt es leider in der täglichen Praxis immer wieder auch zu schwierigen Situationen, in denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landkreisverwaltung von Kunden bedroht oder in Einzelfällen sogar tätlich angegriffen werden (z.B. im Sozialbereich). Die Landkreisverwaltung hat insbesondere auf Grund schwerwiegender Vorkommnisse in einigen Jobcentern sofort reagiert und ihre internen Angebote hier nochmals ausgebaut.

 

Neben regelmäßigen Präventionskursen zum Thema „Umgang mit schwierigen Kunden“, die bereits seit dem Jahr 2001 angeboten werden, werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Kundenkontakt in Kooperation mit den Präventionsspezialisten des Polizeipräsidiums Aalen zum richtigen Verhalten in Extremsituationen seit dem Jahr 2013 intensiv geschult. Auch für den Krisenfall sind Maßnahmen getroffen, um den Betroffenen zur Seite zu stehen und sie zu unterstützen (Ausstattung aller Arbeitsplätze mit Alarmierungsmöglichkeit, Regelungen zur akuten psychischen Betreuung nach Extremsituationen etc.).

 

Betriebssport

 

Die im Jahr 1988 gegründete Betriebssportgemeinschaft bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein vielfältiges sportliches Programm. Angeboten werden neben Volleyball, Fußball und Badminton auch diverse Gymnastik- und Fitnesskurse. Neu hinzugekommen ist eine Laufgruppe, die an Sportveranstaltungen im Landkreis teilnimmt. Das Programm wird durch Wanderungen, Radtouren, Skiausfahrten und andere Gemeinschaftsveranstaltungen abgerundet.

 

Einen breiten Überblick über alle statistischen Daten sowie die Maßnahmen der Landkreisverwaltung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt das Personalentwicklungskonzept für das Landratsamt Ostalbkreis (Anlage 2).

 

 

Wiederbesetzung offener Stellen

 

Grundsätzlich wird im Hinblick auf eine wirtschaftliche und effiziente Personalpolitik bei jeder frei werdenden Stelle geprüft, ob eine Wiederbesetzung überhaupt, nur teilweise oder wieder im bisherigen Umfang erforderlich ist oder ob ggf. organisatorische Änderungen erforderlich sind. Ist eine Wiederbesetzung notwendig, wird stets eine zeitnahe Nachfolgelösung angestrebt, um in der Interimszeit die zusätzliche Arbeitsbelastung der Kolleginnen und Kollegen im gleichen Aufgabenbereich so weit wie möglich im Rahmen zu halten.

 

In der Anlage 3 sind freie Stellen, die zur Besetzung anstehen, mit dem aktuellen Verfahrensstand (30. April 2015) dargestellt.

 

Aktuell sind 36 Stellen der Landkreisverwaltung nicht besetzt. Unter Berücksichtigung der Gesamtzahl von 1.254,25 Stellen entspricht dies einer Quote von lediglich 2,9 %. Hierbei ist zu beachten, dass es in einer Verwaltung dieser Größe völlig normal ist, dass einzelne Stellen vorübergehend (z.B. auf Grund von Personalfluktuation) oder in Einzelfällen auch länger (z.B. auf Grund innerorganisatorischer Änderungen) unbesetzt sind.

 

Aus Anlage 3 ist zu entnehmen, dass bei 28,5 der aktuell 36,0 offenen Stellen die Wiederbesetzung ansteht, da bereits Stellenbesetzungsverfahren laufen, interne Umsetzungen geplant sind oder eine Wiederbesetzung durch die Übernahme  hierfür vorgesehener Auszubildender bereits geklärt ist. Die restlichen 7,5 Stellen werden zumindest vorübergehend nicht besetzt, da vor der Wiederbesetzung zunächst organisatorische Rahmenbedingungen geklärt werden müssen (z.B. auf Grund der noch unklaren Entwicklung im Forstbereich) oder weil eine Wiederbesetzung nicht erforderlich ist (z.B. auf Grund gesunkener Fallzahlen). In jedem Fall wird aus der beigefügten Aufstellung deutlich, dass in der Landkreisverwaltung keine übermäßigen Belastungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch unbesetzte Stellen vorhanden sind.

 

 

Fluktuationsplanung

 

Um Nachbesetzungsbedarf auf frei werdenden Stellen bereits frühzeitig zu erkennen, hat die Landkreisverwaltung eine Fluktuationsprognose für alle Geschäftsbereiche der Landkreisverwaltung erstellt, die Auskunft über die in den Jahren 2015 bis 2020 voraussichtlich durch Altersfluktuation frei werdenden Stellen gibt. Demnach werden voraussichtlich in den nächsten Jahren altersbedingt ausscheiden:

 

  •           2015: 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  •           2016: 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  •           2017: 34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  •           2018: 44 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  •           2019: 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  •           2020: 52 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 

 

Konkrete Berechnungen bis zum Jahr 2025 haben ergeben, dass ab dem Jahr 2020 die Altersfluktuation weiter zunehmen wird.

 

Allerdings sind nicht alle Dezernate und Geschäftsbereiche gleichermaßen von Fluktuation betroffen. Insbesondere in den folgenden Bereichen wird die Personalgewinnung zunehmend schwieriger:

 

 

Soziale Dienste

 

Aktuell ist bei den Berufsbildern der Sozialarbeiter, Sozialpädagogen bzw. Bachelor of Arts - Studienbereich Sozialwesen - eine erhebliche Fluktuation gegeben. Einerseits tritt, bedingt durch den hohen Frauenanteil, laufend eine hohe Zahl von Mitarbeiterinnen in Mutterschutz-/Elternzeit ein, andererseits aber werden gehäuft Kündigungen aufgrund eines Tätigkeitswechsel nach außerhalb der Landkreisverwaltung eingereicht. Dies trifft insbesondere die Sozialen Dienste beim Geschäftsbereich Jugend und Familie. Seit dem 01.01.2014 bis heute haben 4 Beschäftigte gekündigt.

 

Betrachtet man den Zeitraum seit dem 1. Januar 2014 und berücksichtigt die bereits für die Zukunft bekannten Veränderungen, so erfahren die Sozialen Dienste im Geschäftsbereich Jugend und Familie (45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) eine Fluktuation von 13 Beschäftigten wegen Mutterschutzes und Elternzeit, Ruhestand oder Kündigung. Dies entspricht in diesem Bereich einer Fluktuationsrate von über 30 %. Neben der Überbrückung von Vakanzen bis zur Wiederbesetzung der freigewordenen Stellen fällt damit auch ein zusätzlicher Aufwand für die Einarbeitung der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an.

 

In den letzten Jahren konnten alle Auszubildenden im Bereich Sozialwesen (durchschnittlich 6 an der Zahl), sofern sie an einer Weiterbeschäftigung interessiert waren, übernommen werden. Dennoch musste ein zusätzlicher Personalbedarf durch externe Einstellungen abgedeckt werden. Die Stellenangebote für diese Berufsgruppe sind derzeit sehr zahlreich und damit ist die Resonanz an Bewerbungen entsprechend gering. Dies zeigt sich insbesondere beim ASD, bei dem die teilweise starke mentale Belastung durch die Problematik der Kindeswohlgefährdung - sowohl bei jüngeren aber auch bei erfahrenen Kräften - oftmals zu einem Wunsch nach einem Tätigkeitswechsel führt. Insbesondere freie Träger bieten Arbeitsplätze, bei denen die individuelle Belastung teilweise geringer und deren Bezahlung in manchen Fällen auch besser ist. Häufig ist das Lohnniveau bei den freien Trägern höher als im öffentlichen Dienst bei den Landkreisen.

 

Einige Geschäftsbereiche der Landkreisverwaltung, insbesondere die Bereiche Soziales sowie Jugend und Familie, sind darüber hinaus von einem sehr hohen Frauenanteil geprägt (Soziales: Frauenanteil 90,8 %, Jugend und Familie 84,4 %) und damit überdurchschnittlich von Mitarbeiterfluktuation betroffen.

 

Gehobener Verwaltungsdienst - Public Management

 

Eine ähnliche Situation zeichnet sich in einem weiteren Kernbereich der öffentlichen Verwaltung, dem gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst (Bachelor of Arts - Public Management), schon seit längerer Zeit ab. Die Stellenangebote können kaum noch mit dem ausgebildeten Personal abgedeckt werden. Deshalb ist ein Konkurrenzkampf um die Bewerberinnen und Bewerber unter den Verwaltungsbehörden (Land, Landkreis, Kommunen und sonstige Träger der öffentlichen Verwaltung) vorprogrammiert. Das Land leistet mit seiner Besoldungspolitik zu dieser Situation einen zusätzlichen Beitrag, indem es mit der Absenkung der Eingangsbesoldung um 4 % oder die fragliche Übernahme des Tarifabschlusses die Attraktivität des Berufsbilds für Abiturientinnen und Abiturienten sowie Schülerinnen und Schüler mit Fachhochschulreife zusätzlich abwertet.

 

Nach Berechnungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg liegt die Anzahl der Beamtinnen und Beamte, die in diesem Berufszweig in den nächsten 10 Jahren in den Ruhestand gehen werden, über den Zulassungszahlen für die Ausbildung an den Hochschulen Kehl und Ludwigsburg. Diese Tatsache ist höchst unbefriedigend und entspricht eher weniger einer zukunftsgerichteten  Planung seitens des Landes.

 

Die Landkreisverwaltung legt daher hier ein besonderes Augenmerk auf eine innovative Nachwuchswerbung, die schon am Beginn der Ausbildung ansetzt. Außerdem ist es das mittelfristige Ziel, die Ausbildungsquote von derzeit 6 % weiter zu erhöhen, um zusätzlichen Spielraum für Nachbesetzungen zu gewinnen.

 

Technische/Gewerbliche Berufe

 

Auch im technisch-/gewerblichen Bereich wird es zunehmend schwieriger, frei gewordene Stellen wieder adäquat zu besetzen. So geht insbesondere in Zeiten guter Konjunktur die Schere in der Bezahlung zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor immer weiter auseinander. Dies zeigt sich beispielsweise bei Stellen für Architekten, Ingenieure, aber auch im Hausmeister- und Reinigungsdienst sowie in den Berufen der Vermessungs- und Flurneuordnungsverwaltung. Insbesondere in diesen Bereichen sind gute und qualifizierte Bewerber auf dem Stellenmarkt kaum mehr zu finden.

 


Anlagen

 

Anlage 1: Krankheitsstatistik Landratsamt Ostalbkreis 2009 bis 2014

Anlage 2: Personalentwicklungskonzept für das Landratsamt Ostalbkreis

Anlage 3: Freie Stellen mit aktuellem Verfahrensstand

 

 

 

Sichtvermerke

 

Personal und Organisation

__________________________________________

 

Erhardt/Brandt

 

 

Dezernat I

__________________________________________

 

Wolf

 

 

 

Dezernat II

                                                                              __________________________________________

                                                                             Kurz

 

Dezernat III                                                                __________________________________________

                                                                             Reck

 

Dezernat IV                                                               ___________________________________________

                                                                             Frau Seefried

 

Dezernat V                                                               ___________________________________________

                                                                             Rettenmaier

 

Dezernat VI                                                               ___________________________________________

                                                                             Dr. Walter

 

Dezernat VII                                                               ___________________________________________

                                                                             Wagenblast

 

Landrat                                                                ___________________________________________

                                                                             Pavel

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Krankheitsquote (188 KB)    
Anlage 2 2 Personalentwicklungskonzept (3192 KB)    
Anlage 3 3 Freie Stellen Stand30_04_2015 (40 KB)