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Vorlage - 045/2015
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Antrag der Verwaltung
Der Ausschuss für Bildung und Finanzen beschließt:
Sachverhalt/Begründung
Der Geschäftsbereich Gebäudemanagement verantwortet die wirtschaftliche Energiebeschaffung für die Kreisgebäude (Verwaltungsgebäude, Berufliche Schulen, Sonderschulen, Haus der Gesundheit, Wohnraum für Flüchtlinge). Dies beinhaltet die Belieferung der Abnahmestellen mit Strom und Erdgas.
Der Kreistag hat am 14.05.2013 den Grundsatzbeschluss gefasst, ab dem Jahr 2016 den externen Strombezug zu 100 % aus erneuerbaren Quellen zu bestreiten.
Um diese Vorgabe flächendeckend für alle 109 Stromabnahmestellen zu erfüllen, hat das Kaufmännische Gebäudemanagement die Stromlieferung für den Zeitraum 2016-2018 öffentlich ausgeschrieben. Die Ausschreibung erfolgte im EU-weiten Offenen Verfahren unter fachlicher und rechtlicher Begleitung durch die GT-Service Dienstleistungsgesellschaft mbH des Gemeindetags Baden-Württemberg.
Ausschreibungsverfahren zur Lieferung von Strom im Zeitraum 2016-2018
Die öffentliche Bekanntmachung des Ausschreibungsverfahrens erfolgte am 04.04.2015 im Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union. Das Verfahren wurde vollelektronisch über eine Vergabeplattform abgewickelt.
Bei der Ausschreibung der Ökostromlieferung wurde eine technische Losbildung gewählt:
Die Bildung von Losen nach technischen Gesichtspunkten ist vergaberechtlich zulässig und ermöglicht einen möglichst breiten Bieterwettbewerb.
Über den dreijährigen Lieferzeitraum der Jahre 2016-2018 hinaus ist eine optionale Verlängerung des Liefervertrages um ein Jahr bis Ende des Jahres 2019 für den Auftraggeber Ostalbkreis möglich. Diese Verlängerungsoption wird die Landkreisverwaltung nach einer Analyse der Börsenstrompreise und des allgemeinen Marktumfeldes im Jahr 2017 prüfen und bei entsprechender Wirtschaftlichkeit ausüben.
Im Los 1 sind insgesamt 11 Sondervertragsabnahmestellen (Mittelspannung und Niederspannung mit Leistungsmessung) mit einem jährlichen Abnahmevolumen von rund 3,4 Mio. kWh enthalten.
Dabei handelt es sich um folgende Abnahmestellen:
- Kreisberufsschulzentren Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd - Klosterbergschule Schwäbisch Gmünd - Landratsamt Ostalbkreis, Stuttgarter Straße 41, Aalen - Landratsamt Ostalbkreis, Bahnhofstraße 50, Aalen - Landratsamt Ostalbkreis, Oberbettringer Straße 166, Schwäbisch Gmünd - Landratsamt Ostalbkreis, Bahnhofplatz 1 (Jobcenter), Schwäbisch Gmünd - Haus der Gesundheit, Weißensteiner Straße 33, Schwäbisch Gmünd - Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge, Oberbettringer Str. 172, Schwäbisch Gmünd - Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge, Benzholzstraße 6, Schwäbisch Gmünd
Zum Ende der Angebotsfrist am 19.05.2015 sind für die Stromlieferung an die Sondervertragsabnahmestellen fünf Angebote, davon drei von Energieversorgungsunternehmen aus dem Ostalbkreis, eingegangen. Weitere sieben Interessenten haben kein Angebot abgegeben.
Die Prüfung und Wertung der Angebote erbrachte folgendes Ergebnis:
Vergabevorschlag für die Stromlieferung an Sondervertragsabnahmestellen (Los 1)
Die Verwaltung empfiehlt die Stromlieferung für die Sondervertragsabnahmestellen im Zeitraum 2016-2018 an die wirtschaftlichste Bieterin, die Stadtwerke Aalen GmbH, zum Preis von jährlich 666.117 €, zu vergeben.
Im Los 2 sind insgesamt 98 Tarifabnahmestellen (Niederspannung ohne Leistungsmessung) mit einem jährlichen Abnahmevolumen von rund 1,1 Mio. kWh enthalten. Dabei handelt es sich um die übrigen Abnahmestellen in den Gebäudekategorien Verwaltung, Schule und Wohnraum für Flüchtlinge.
Zum Ende der Angebotsfrist am 19.05.2015 sind für die Stromlieferung an die Sondervertragsabnahmestellen fünf Angebote, davon drei von Energieversorgungsunternehmen aus dem Ostalbkreis, eingegangen. Weitere sieben Interessenten haben kein Angebot abgegeben.
Die Prüfung und Wertung der Angebote erbrachte folgendes Ergebnis:
Vergabevorschlag für die Stromlieferung an Tarifabnahmestellen (Los 2)
Die Verwaltung empfiehlt die Stromlieferung für die Tarifabnahmestellen im Zeitraum 2016-2018 an die wirtschaftlichste Bieterin, die Stadtwerke Aalen GmbH, zum Preis von jährlich 248.926 €, zu vergeben.
Anmerkung zu den Stromkosten
Der Strompreis besteht neben dem Arbeitspreis aus weiteren Bestandteilen, deren Höhe der Ostalbkreis nicht beeinflussen kann.
Die dargestellten Preisbestandteile sind in den Brutto-Auftragssummen von 666.117 € (Los 1) und 248.926 € (Los 2) enthalten. Es ergeben sich somit Brutto-Strompreise von 19,6 ct/kWh (Los 1) und 22,6 ct/kWh (Los 2). Vor allem die im Zuge des Stromnetzausbaus steigenden Netzentgelte und die jährlich neu zu berechnenden gesetzlichen Abgaben und Umlagen werden die Höhe der tatsächlich zu bezahlenden Strompreise wesentlich beeinflussen.
Das Kaufmännische Gebäudemanagement hat die Erdgaslieferung für die Kreisgebäude im Zeitraum 2017-2018 öffentlich ausgeschrieben. Die Ausschreibung erfolgte ebenfalls im EU-weiten Offenen Verfahren unter Begleitung der GT-Service GmbH.
Die öffentliche Bekanntmachung des Ausschreibungsverfahrens erfolgte am 04.04.2015 im Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union. Das Verfahren wurde vollelektronisch über eine Vergabeplattform abgewickelt.
Eine Losbildung wurde im Ausschreibungsverfahren zur Lieferung von Erdgas nicht vorgenommen, da nach technischen Gesichtspunkten nur eine Sondervertragsabnahmestelle (Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd) existiert. Die jährliche Liefermenge bei 35 Abnahmestellen beträgt rund 10,3 Mio. kWh Erdgas. Diese Liefermenge kann auch von kleineren Energieversorgungsunternehmen angeboten werden. Zudem bestand im Ausschreibungsverfahren die Möglichkeit zur Bildung von Bietergemeinschaften.
Über den zweijährigen Lieferzeitraum der Jahre 2017-2018 hinaus ist eine optionale Verlängerung des Liefervertrages um ein Jahr bis Ende des Jahres 2019 für den Auftraggeber Ostalbkreis möglich. Diese Verlängerungsoption wird die Landkreisverwaltung nach einer Analyse der allgemeinen Erdgaspreisentwicklung an den Rohstoffmärkten im Jahr 2017 prüfen und bei entsprechender Wirtschaftlichkeit ausüben.
Ergebnis: Erdgaslieferung für die Kreisgebäude
Zum Ende der Angebotsfrist am 19.05.2015 sind für die Erdgaslieferung an sämtliche Abnahmestellen fünf Angebote, davon vier von Energieversorgungsunternehmen aus dem Ostalbkreis, eingegangen. Weitere sechs Interessenten haben kein Angebot abgegeben.
Die Prüfung und Wertung der Angebote erbrachte folgendes Ergebnis:
Vergabevorschlag für die Erdgaslieferung
Die Verwaltung empfiehlt die Erdgaslieferung für die Kreisgebäude im Zeitraum 2017-2018 an die wirtschaftlichste Bieterin, die Stadtwerke Ellwangen GmbH, zum Preis von jährlich 497.879 €, zu vergeben.
Der Erdgaspreis besteht neben dem Arbeitspreis aus weiteren Bestandteilen, deren Höhe der Ostalbkreis nicht beeinflussen kann.
Die dargestellten Preisbestandteile sind in den Brutto-Auftragssumme von 497.879 € enthalten. Es ergibt sich somit ein Brutto-Erdgaspreis von 4,8 ct/kWh.
Schlussbemerkung zur Entwicklung der Strompreise
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz legt einerseits die Vergütungszahlungen an die Betreiber von Photovoltaik-, Biogas- und Windenergieanlagen fest. Andererseits sorgt es durch den gesetzlichen Einspeisevorrang dafür, dass an der Strombörse Leipzig durch das immer größere Angebot von Strom aus erneuerbaren Quellen die Großhandelspreise ab dem Jahr 2011 gesunken sind und auf einem niedrigen Niveau verharren. Von dieser Marktentwicklung profitiert auch der Ostalbkreis.
Zu beachten ist, dass die EEG-Umlage zur Finanzierung der Vergütungszahlungen im Jahr 2015 bereits 6,17 ct/kWh (netto) beträgt. Bei einem externen Strombezug von rund 4,5 Mio. kWh entsteht eine jährliche Belastung durch die EEG-Umlage in Höhe von 330.404 € (brutto). Da der Landkreis nicht zum produzierenden Gewerbe zählt, kann er auch keine Vergünstigung bei der EEG-Umlage beantragen.
Die gegenläufige Entwicklung von Börsenstrompreis und EEG-Umlage führt dazu, dass die Einsparungen durch den niedrigeren Arbeitspreis durch die höheren Umlagen weitestgehend kompensiert werden. Die Stromkostenentwicklung wird im jährlichen Energiebericht zu den Kreisgebäuden ausführlich dargestellt.
Der Erdgaspreis hat sich in jüngster Vergangenheit positiv entwickelt. Am Weltmarkt hat die Erdgasförderung aus unkonventionellen Vorkommen (Schiefergas) zu einem größeren Angebot und sinkenden Preisen geführt. Wie dem nachfolgenden Schaubild zu entnehmen ist, ging der Erdgaspreis an der Rohstoffbörse von rund 2,8 ct/kWh zu Jahresbeginn 2012 auf 2,2 ct/kWh im Frühjahr 2015 zurück.
Von dieser Entwicklung hat auch der Ostalbkreis profitiert. Gegenüber dem derzeitigen Preisniveau werden in den Jahren 2017-2018 jährlich rund 75.000 € Erdgaskosten bei der Bewirtschaftung der Kreisgebäude eingespart.
Finanzierung und Folgekosten
Die Strom- und Erdgaskosten werden über die Ansätze für Bewirtschaftungskosten in den jeweiligen Haushaltsplänen gedeckt. Sichtvermerke
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