Bürgerinformationssystem

Vorlage - 005-1/2015  

 
 
Betreff: Bauliche Veränderungen am Schönborn Haus - Altbau und Neubau
Status:öffentlich  
Federführend:Hospitalstiftung zum Heiligen Geist   
Beratungsfolge:
Stiftungsausschuss Kenntnisnahme
Kreistag Entscheidung
24.02.2015 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   
Anlagen:
Anlage

Antrag der Verwaltung

 

1.              Der Kreistag nimmt von den geplanten Umbaumaßnahmen am Schönborn Haus

              Kenntnis.

 

2.              Der Kreistag stimmt der baulichen Umsetzung im Altbau mit einem Kostenvolumen in Höhe von rund 1,8 Mio. zu.

 

3.              Der Kreistag stimmt der Pinselsanierung und der Erweiterung der Aufenthaltsräume auf Station 7 mit einem Kostenvolumen in Höhe von 204.000 zu.

 

4.              Das Architekturbüro Preiß wird mit den Leistungsphasen 3 - 4 beauftragt.

 

 

Anmerkung:

 

Der Stiftungsausschuss hat in seiner Sitzung am 03.02.2015 dem Kreistag einstimmig empfohlen, dem Antrag der Verwaltung zuzustimmen.

 

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

Die Verwaltung hat vom Stiftungsausschuss den Auftrag erhalten insgesamt eine Konzeption für notwendige bauliche Veränderungen für den Alt- und Neubau des Schönborn Hauses zu erarbeiten.

 

Diese Konzeption in verschiedenen Varianten wurden dem Stiftungsausschuss am 05.12.2014 vorgestellt und eingebracht.

 

Folgende Vorgaben sind bei den Umbaumaßnahmen zu berücksichtigen:

 

1.1              Gesetzliche Vorgabe bis 2019:

              Es dürfen nur noch Einzelzimmer angeboten werden.

 

1.2              Umsetzung des Wohngemeinschaftskonzepts für das Schönborn Haus

 

1.3              Abbau des Sanierungsstaus

 

1.4              Neubau

 

1.5              Einbindung der Sanierung der Wohnungen Schönbornweg in das

              Gesamtkonzept

 

Altbau

 

Das Pflegeheim soll das Wohngruppenkonzept umsetzen, d.h. es ist die Schaffung von Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten für ältere Menschen notwendig, in denen die Pflege und therapeutische Maßnahmen um gemeinschaftliche Aktivitäten ergänzt werden.

Durch das Wohngemeinschaftskonzept soll ein Rahmen geschaffen werden, in dem der persönliche Lebensstil der Pflegebedürftigen, die Eigenständigkeit und der „Alltag“ im Vordergrund stehen.

 

Hierfür müssen die Aufenthaltsflächen vergrößert werden, die Dienstzimmer werden aufgelöst und durch mobile Pflegedokumentationsbereiche ersetzt. Auf jedem Stock soll ein direkter Zugang zu einem Außenbereich (Balkon, Terrasse) möglich sein. Es findet kein Eingriff und Umbau der Zimmer statt.

 

Aufgrund des nicht durch vorwiegend pflegerische Vorgaben und Tätigkeiten beherrschten Tagesablaufs werden Freiräume geschaffen, die es den Bewohnern ermöglichen soll, sich mit der eigenen Lebenssituation besser auseinanderzusetzen. Durch das Leben in einer Wohngemeinschaft kann gegebenenfalls auch einer erhöhten Medikamentengabe entgegengewirkt werden, insbesondere durch sinnstiftende Angebote und einer erhöhten Präsenz.

 

Die Wohngemeinschaften sind hauswirtschaftlich und alltagsnormal geprägt, in der die Bewohner sich auch aktiv am Kochen, der Wäscheversorgung oder der Küchenreinigung beteiligen können, was in der Regel zu einer verbesserten Lebensqualität führt.

 

Im Rahmen des Wohngemeinschaftskonzepts ist es Ziel, so viele zentrale pflegeferne Leistungen wie möglich (bspw. aus der Küche und Reinigung) zu dezentralisieren und mehr Präsenz in den Wohngruppen zu gewinnen.

 

Der bisherige vollstationäre Bereich mit seinen 147 Plätzen im Alt- und Neubau sollte, und so wurde es dem Stiftungsausschuss in der Sitzung vom 05.12.2014 vorgestellt, im Altbau auf 84 Pflegeplätze durch Rückbau der Doppelzimmer in Einzelzimmer und diversen Umbauten reduziert werden. Für den Neubau stehen verschiedene Alternativen zur Diskussion, die im Folgenden noch erläutert werden.

 

In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Preiß und der Firma Conwick wurde das Konzept optimiert (Balkone, Treppenhaus, Fluchtwege, Personal WC, Personalraum), der Sanierungsstau für den gesamten Altbau und Neubau erhoben und mit berücksichtigt und der Brandschutz abgeklärt. Somit kann nun für den Altbau die weitere Beauftragung ab Leistungsphase 3 erfolgen. Der Gesamtinvest beläuft sich mit den dargestellten Umbaumaßnahmen auf rund 1.800.000 €.

 

Alternative für den Pflegebereich im 5. Stock:

 

Seit Übernahme der Betriebsführung des Schönborn Hauses durch den DRK, Kreisverband Aalen e.V. zum 07.01.2015 haben sich weitere Alternativen - auch für den Altbau ergeben.

 

Insbesondere im 5. Stock im Altbau soll folgende konzeptionelle Überlegung umgesetzt werden:

 

Fünfter Stock / Station 5:

Das Schönborn Haus bietet aus Sicht des DRK einige über ein herkömmliches Pflegeheim hinausgehende sehr interessante Möglichkeiten, die genutzt werden sollen um ein umfassendes, ganzheitliches Konzept für „Wohnen und Versorgung“ im Alter zu bieten.

 

„Servicewohnen über den Dächern von Ellwangen“

Exklusive Apartments mit besonderem Komfort

 

Zielgruppe sind Menschen, die nicht mehr alleine leben wollen oder können,

Menschen, die in einer eigenen Wohnung leben möchten, aber auch die Sicherheit wollen, bei Bedarf eine engmaschige Versorgung aus einer Hand zu haben.

 

Ein Angebot für den  Übergang „Betreutes Wohnen - Pflegeheim“ für Menschen mit Pflegebedarf der Pflegestufe 0 und I.

 

Vorteile für die Mieter sieht das DRK in der attraktiven Wohnlage mit schönem Ausblick auf Ebene 5. Es kann seniorengerechter Wohnraum (barrierefrei, Größe, Ausstattung, breite Türen,…) angeboten werden mit besonderer Sicherheit durch die besonders beschützte Lage im 5. Stock des Seniorenstifts Schönborn Haus (keine Angst vor Einbruch), Hausnotrufsystem, Gewissheit, dass jemand im Haus ist, Gemeinschaft anstatt Isolation.

 

Durch die Möglichkeit der Mitnutzung der Angebote des Seniorenstifts Schönborn Haus wie Mittagstisch, Cafeteria, Gymnastik, Freizeitangebote, Beratung ohne lange Wege, ist eine hohe Attraktivität solcher Wohnungen im 5. OG des Schönborn Hauses gegeben.

 

Auch die Organisation -  je nach Bedarf und Wunsch - z.B. der Haushaltshilfe, Besuchsdienste, Fahrdienst etc. und der Möglichkeit des langen Verbleibs in gewohnter Umgebung wäre möglich.

 

Bezüglich der Vermarktung der Apartments hat das DRK durchweg positive  Erfahrung aus Hüttlingen (Eigentümer) und der Schillerhöhe (Mieter). Die Apartments konnten vor Fertigstellung vermietet bzw. verkauft werden, es gäbe kaum Mieter- bzw. Eigentümerwechsel.

Für Ellwangen wäre dies ein Alleinstellungsmerkmal.

 

 

Barrierefreie Miet-Apartments  in unterschiedlicher Größe

mit Wohn-Ess-Bereich, Schlafbereich, kleiner Küche mit

2-Plattenherd, Kühlschrank, Backofen

(bei kleinen Apartments als Pantryküche), WC und

ebenerdiger Dusche, Hausnotrufsystem,

gemeinsamer Aufenthaltsbereich,

Gemeinschaftsraum für Aktivitäten und Familienfeste

und Dachterrasse mit unbeschreiblich schöner Aussicht

über Ellwangen.

 

 

Mit diesen Vorgaben hat das Architekturbüro Preiß erste Pläne erstellt, die dem Stiftungsausschuss in der Sitzung vom 03.02.2015 vorgestellt wurden. Ebenfalls wurde in dieser Sitzung eine Kostenschätzung in Abänderung zur Konzeption vom 05.12.2014 vorgelegt.

 

Durch die Realisierung des Betreuten Wohnens im 5. OG des Schönborn Hauses ergibt dies eine Reduzierung der stationären Pflegeplätze im Altbau um 12 Betten, d.h. im Altbau können noch 72 vollstationäre Bewohnerplätze angeboten werden.

 

 

Neubau

 

Für die Nutzung des Neubaus wurde ursprünglich der Umbau in betreute Seniorenwohnungen angedacht. Die Konzeption ergab, dass lediglich 914 m² an Wohnfläche zu vermieten wären, dies bei Umbaukosten von geschätzten 1,5 Mio. (Stand Dez. 2014).

 

Deshalb wurde die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob der Anteil an der zu vermieteten Wohnfläche erhöht werden kann, damit auch die Umbaumaßnahme wirtschaftlich darstellbar wird.

 

Gemeinsam mit dem Architekturbüro Preiß und der Firma Conwick musste jedoch festgestellt werden, dass für ein Konzept „Betreutes Wohnen“ der Anteil der zu vermieteten Fläche im Erdgeschoss sowie im 1. OG nicht erhöht werden kann. Eine wirtschaftliche Darstellung mit den notwendigen Umbauten und den dann erzielbaren Mieten ist nicht möglich. Dieses Konzept muss deshalb verworfen werfen.

 

Die Verwaltung hat sich daraufhin um Alternativen bzgl. Nutzung und Umbau des Neubaus bemüht.

 

Abhängig von den unterschiedlichen Umbauvarianten hat dies direkten Einfluss auf den zukünftigen Betrieb der Hospitalstiftung bzw. des Schönborn Hauses.

 

Weiterer Betrieb mit Pflegeplätzen

 

Abhängig von der gewünschten Anzahl der zukünftigen Bewohnerplätzen stehen im Neubau verschiedene Umbauvarianten zur Diskussion. Nach dem Umbau werden im Altbau, wie bereits ausgeführt, 84 bzw. 72 Bewohnerplätze zur Verfügung stehen.

 

Durch die Umnutzung der Doppelzimmer als  Einzelzimmer im Neubau wäre lediglich einer Pinselsanierung (Kosten ca. 100.000 €) erforderlich. Dadurch können ohne große Baukosten 32 Bewohnerplätze im Neubau vorgehalten werden. Im Gesamtbetrieb ergäben sich hierdurch 116 Bewohnerplätze (bei Nutzung der Station 5 als betreutes Wohnen 104 Bewohnerplätze) für das Schönborn Haus.

 

Für die Umsetzung des Wohngruppenkonzepts auch im Neubau ist die Erweiterung der Aufenthaltsräume auf Station 7 notwendig. Gesamtkosten inkl. Pinselsanierung 204.000 €.

 

Der DRK, Kreisverband Aalen sieht ebenfalls die  Notwendigkeit der Aufwertung der Aufenthaltsräume um dadurch den Neubau weitgehend freundlicher zu gestalten.

 

Wohngruppen mit 24 bzw. 25 BewohnerInnen (im Neubau) entsprechen einer sinnvollen und auch wirtschaftlichen Größe.

 

Solange im Altbau umgebaut wird, könnte der Neubau mit allen Betten noch genutzt werden. Da jedoch bis zum Jahr 2019 die Doppelzimmer in Einzelzimmer umgewandelt werden müssen, sollten nach Auffassung des DRK auch Änderungen im Neubau vorgenommen werden um zukunftsfähig zu sein.

 

Doppelzimmer sind schwer vermarktbar, da inzwischen Doppelzimmer immer weniger akzeptiert werden. In der Umgebung des Schönborn Hauses wurden und werden Pflegeeinrichtungen geschaffen, die ausschließlich Einzelzimmer aufweisen.

 

Die Unterbringung der Bewohner während der Umbauten wäre bis zu einer Gesamtanzahl von 114 im Haus selbst gesichert.

 

Beurteilung durch das DRK

 

Das DRK Aalen ist seit Übernahme der Betriebsführung dabei, die Konzeption intensiv aus ihrer Sicht zu überprüfen. Nach ersten Gesprächen werden voraussichtlich geringfügige Änderungen erforderlich, die im weiteren Planungsverfahren berücksichtigt werden können. Ziel ist jedoch, durch eine Kostendeckelung bzw. Reduzierung die Wirtschaftlichkeit des Konzepts weiter zu erhöhen.

 

Vorschlag der Verwaltung:

 

1.              Der Altbau wird insgesamt ab Sommer 2015 mit einer voraussichtlichen Bauzeit von

              10 Monaten umgebaut. Station 5 wird zu Wohnungen umgebaut.

 

2. Im Anschluss erfolgt die Pinselsanierung (Umnutzung Doppelzimmer als Einzelzimmer,

              Neubau Aufenthaltsräume Station 7) im Neubau.


Finanzierung und Folgekosten

 

Die für die Umbaumaßnahmen notwendigen finanziellen Mittel sind über eine Kreditaufnahme abzudecken.


Anlagen

 

Darstellung der geplanten Umbaumaßnahmen - Erdgeschoß bis 5. Obergeschoß

 

 

Sichtvermerke

 

 

Hospitalgeschäftsführung

__________________________________________

 

Freytag                            Jakob

 

 

Dezernat II

__________________________________________

 

Kurz

 

 

Landrat

__________________________________________

 

Pavel

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage (2892 KB)