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Vorlage - 033/2015  

 
 
Betreff: Bericht über die Schulsozialarbeit an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Schulen und Bildung   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Kenntnisnahme
17.03.2015 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen zur Kenntnis genommen   
Anlagen:
Bericht über Schulsozialarbeit

Antrag der Verwaltung

 

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen nimmt vom Bericht über die Schulsozialarbeit an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis Kenntnis.

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen hat die Verwaltung gebeten über die Finanzierung und Organisation der Schulsozialarbeit an den kreiseigenen Schulen zu berichten und Verbesserungsmöglichkeiten darzustellen.

 

 

Bedarf an Schulsozialarbeit an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis:

 

Der Bedarf an Schulsozialarbeit an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis richtet sich nach der Konzeption des Ostalbkreises zur Schulsozialarbeit, die fortgeschrieben, in der gemeinsamen Sitzung des Sozialausschusses und des Jugendhilfeausschusses am 24.02.2015 vorgestellt wurde und im Kreistag am 24.03.2015 beschlossen werden soll.

 

Für Kinder und Jugendliche ist Schule ein wesentlicher Lebensraum, der ihre Entwicklung in großen Teilen bestimmt. Die an diesen Lebensraum gerichteten Anforderungen betreffen nicht nur den Lernerfolg der jungen Menschen, sondern auch ihre umfassenden Bildungsinteressen und den Bedarf an sozialpädagogischer Beratung und Unterstützung. Je vielfältiger Bildungsgelegenheiten sind und je intensiver die individuelle Förderung ist, desto umfassender und erfolgreicher kann sich Bildung im Sinne eines ganzheitlichen Bildungsverständnisses entfalten.

 

Schulsozialarbeit gewährt präventive und niedrigschwellige, sozialpädagogische Hilfestellungen mit dem Ziel, junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung in der Schule zu fördern. Einem modernen Verständnis Sozialer Arbeit folgend stehen dabei Bildungsgerechtigkeit und Teilhabe aller jungen Menschen im Vordergrund. Als kontinuierliches sozialpädagogisches Angebot in der Schule ist sie ein wichtiges Element für gelingende Bildungsbiografien, von denen in nicht unerheblichem Maße die späteren Chancen auf Integration in den Arbeitsmarkt abhängen. Sie trägt dazu bei, möglichst frühzeitig soziale Benachteiligungen oder individuelle Beeinträchtigungen auszugleichen und damit Bildungsbenachteiligungen zu vermeiden und abzubauen. Dabei wirkt sie sowohl auf soziale als auch auf schulische und berufsbezogene Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen ein und kann positivere Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche schaffen.

 

Schulsozialarbeit ist präventive Jugendhilfe und fördert die individuelle und soziale Entwicklung von jungen Menschen im Schulalter. Als aufsuchende Form der Jugendhilfe begibt sie sich ähnlich wie Streetwork und sozialpädagogische Familienhilfe unmittelbar in ein wichtiges Lebensfeld junger Menschen, in diesem Fall in die Schule als den Ort, an dem Kinder und Jugendliche einen großen Teil ihrer Zeit verbringen, wesentliche Weichenstellungen für den Lebens- und Berufsweg erfolgen und ihre Probleme frühzeitig sichtbar werden.

 

Bei der Schulsozialarbeit kann sich insbesondere die Größe der Schule, d. h. die Anzahl der SchülerInnen, und die Größe des Einzugsbereichs der Schule auf den Bedarf von Schulsozialarbeit auswirken. Die unterschiedlichen Lebenssituationen junger Menschen an den Beruflichen Schulzentren implizieren zum Teil geringe Chancen, sich in einem gewandelten Ausbildungs- und Beschäftigungssystem zu integrieren. Die Ausbildungssituation in Industrie, Handwerk und Handel hat sich gewandelt. Zum einen sind die Anforderungen im Berufsleben gestiegen und zum anderen entsprechen die vakanten Ausbildungsplätze nicht den Wünschen und Vorstellungen der Jugendlichen. Junge Menschen sind in der heutigen Gesellschaft oft mit der Multioptionalität ihrer Umwelt überfordert. Die ungünstigen sozialen und beruflichen Perspektiven haben bei den Beruflichen Schulen zu Handlungsdruck geführt. Ein weiteres großes Problemfeld ist die mangelnde Berufsreife und -orientierung. Die mangelnde Berufsreife zeigt sich nicht nur in fehlenden schulischen Kenntnissen, Lern- und Leistungsschwächen und kaum ausreichenden sozialen Kompetenzen, sondern auch in einer unrealistischen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Verhaltensauffälligkeiten in der Schule können teilweise auf die berufliche Perspektivlosigkeit zurückgeführt werden, sie können aber auch Ausdruck familiärer und individueller Problemlagen sein.

 

Durch ein Absenken der Notenhürde in den Aufnahmeklassen sind mehr SchülerInnen ohne ausreichende Vorbildung in Schularten, in denen sie häufig überfordert sind und die sie ohne erfolgreichen Abschluss verlassen werden. Hier ist die Begleitung und Beratung der jungen Menschen besonders notwendig, um eine Benachteiligung der Jugendlichen abzuwenden. Schulische Anforderungen, persönliche Entwicklungsaufgaben im Jugendalter und die Gestaltung einer Zukunftsperspektive sind nur einige Faktoren, die SchülerInnen bewältigen müssen. Hierbei ist die Schulsozialarbeit direkter Ansprechpartner und Unterstützer im aktiven Prozess.

 

Zielgruppe/ Ziele:

 

Zielgruppe der Schulsozialarbeit sind junge Menschen an den Beruflichen Schulen des Ostalbkreises, die zum Ausgleich sozialer Benachteiligung oder zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen

sind.

Rechtliche Grundlage der Schulsozialarbeit sind die Paragraphen 13 SGB VIII sowie

15 LKJHG. Hieraus geht hervor, dass Jugendliche sozialpädagogische Hilfen in Anspruch nehmen können, um eine schulische und berufliche Ausbildung, Eingliederung in die Arbeitswelt und ihre soziale Integration zu fördern. Die Jugendsozialarbeit soll ortsnahe und lebensweltbezogene sozialpädagogische Hilfen bereitstellen. Aus diesem Grund bietet sich der Lernort Schule für die Einrichtung der Schulsozialarbeit an, da sich die SchülerInnen hier die längste Zeit des Tages aufhalten.

Gerade an Beruflichen Schulen eignet sich das Angebot der Schulsozialarbeit sehr gut, um den Übergang Schule/Berufe aktiv zu gestalten, d. h. mit den SchülerInnen eine berufliche Orientierung zu entwickeln und damit Perspektiven für ihren beruflichen oder schulischen Werdegang zu eröffnen. Neben diesen Gesichtspunkten rücken auch persönliche Problematiken der SchülerInnen in den Fokus der Arbeit, die es als erstes zu lösen gilt.

 

Die Schulsozialarbeit hat sowohl einen präventiven als auch intervenierenden

Auftrag. Daher umfassen ihre Ziele:

 

              Einzelfallhilfe und Beratung in individuellen Problemlagen,

              Konfliktmanagement,

              sozialpädagogische Gruppenarbeit, Projekte und Arbeit mit Schulklassen,

              Unterstützung beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt,

              Unterstützung des sozialen Klimas an den Schulen,

              Kooperation mit Schul- sowie Fachbereichsleitungen und Lehrerinnen/Lehrern,

              innerschulische und außerschulische Vernetzung und Gemeinwesenarbeit sowie

              offene Angebote für alle SchülerInnen.

 

 

Organisation der Schulsozialarbeit an den Berufsschulzentren bis zum 31.12.2014

 

Bis 31.12.2014 waren an den Berufsschulzentren mit rd. 11.000 SchülerInnen 5 Stellen „Schulsozialarbeit“ (SchSa), 4 Stellen „Jugendberufshilfe“ (AVJ/JBH) und 2 Stellen „Chefsache Ausbildung“ (CSA) angesiedelt.

 

Diese Stellen wurden vom Ostalbkreis als Schulträger finanziert, für die Kofinanzierung erhielt der Schulträger Zuschüsse für die „Schulsozialarbeit“ vom KVJS (Kommunalverband für Jugend und Soziales), für die „Jugendberufshilfe“ vom Regierungspräsidium Stuttgart und regionale ESF-Mittel. „Chefsache Ausbildung“ wurde unterstützt mit überregionalen ESF-Mitteln. Dieses Projekt lief zum 31.12.2014 aus.

 

Die SchulsozialarbeiterInnen an den Beruflichen Schulzentren im Ostalbkreis werden über das Berufsausbildungswerk (BAW) Aalen beschäftigt. Das BAW Aalen ist eine Einrichtung der Berufsbildungswerk Waiblingen gGmbH. Es ist eine Institution für Berufsvorbereitung, Ausbildung und Weiterbildung, sowie ein Partner in allen Ausbildungsfragen für Betriebe und Firmen.

 

Organisation der SchuIsozialarbeit an den Berufsschulzentren seit 01.01.2015

 

Neben der Schulsozialarbeit waren bzw. sind über die Projekte „Jugendberufshilfe“, „Chefsache Ausbildung“ bzw. seit 01.01.2015 Projekt „Zukunft“ weiter insgesamt 11 Stellen in Vollzeit und Teilzeit als „Kümmerer“ an den Beruflichen Schulen des Ostalbkreises in Aalen, Schwäbisch Gmünd und Ellwangen für unsere Schülerinnen und Schüler tätig.

 

Aufgrund von veränderten finanziellen Rahmenbedingungen, wie oben beschrieben im Projekt „Chefsache Ausbildung“, und durch neue inhaltliche Herausforderungen musste auch die Schulsozialarbeit angepasst werden. Im Folgenden werden die Hintergründe dargestellt, die eine Veränderung der Zuordnung der „Kümmerer“-Stellen an den Beruflichen Schulen zu den entsprechenden Projekten ab 2015 notwendig machte, um eine höchstmögliche Förderung zu erhalten:

 

 

1. Finanzielle Hintergründe für Veränderungen in 2015:

 

              Mittelkürzung beim regionalen ESF (-130.000 €),

              Veränderungen in den Zielen des regionalen ESF,

              Änderungen in der Förderung der vertieften Berufsorientierung bei der Agentur für Arbeit,

              Landes CSA-Projekt des BAW lief zum 31.12.2014 aus. Es gibt kein Folgeprojekt,

              Landkreis Projekt ZUKUNFT: Laufzeitende 31.12.2014.

 

2. Schulische/Pädagogische Hintergründe für Veränderungen in 2015:

 

              Berufsorientierung wird im neuen Lehrplan verankert sein,

              neues Schulfach Berufsorientierung / Wirtschaft an den allgemein bildenden

              Schulen,

              der Schwerpunkt der Berufsorientierung liegt dadurch bei den LehrerInnen,

              SchülerInnen sollen zukünftig mit klaren beruflichen Vorstellung an den Beruflichen

              Schulen ankommen,

              SchülerInnen mit weiterem Förderbedarf gehen ins AVdual.

 

              Ziel: Mehr SchülerInnen gelingt der direkte Übergang in eine duale Ausbildung.

 

              Die Betreuung für SchülerInnen im AVdual und schwierigen SchülerInnen im gesamten

              Bildungsbereich der Beruflichen Schulen ist danach weiterhin gegeben.

 

3. Beteiligung am Landesprojekt „Übergangsmanagement“:

 

              Modellregion Ostalbkreis

              - Berufsorientierung mit Kümmerer an den allgemein bildenden Schulen,

              - Einführung von AVdual mit AV-Begleiter an den Beruflichen Schulen,

              - durchgängiges Übergangssystem im Rahmen vom RÜM,

              - Regionale Steuerung

 

Wie die Erfahrungen zeigen, besteht beim Übergang von der allgemein bildenden Schule in den Beruf bzw. in die Beruflichen Schulen das Risiko, dass durch mangelnden oder fehlenden Kontakt zu den SchülerInnen in den allgemein bildenden Schulen SchülerInnen falsche Übergangssysteme nutzen.

 

 

Daraus folgen Änderungen für das Jahr 2015:

 

Durch die Zusammenführung der beiden Projekte (ZUKUNFT, AVdual) wird

 

              - die Schaffung eines durchgängigen Übergangssystems an dieser Schnittstelle

                            (keiner soll verloren gehen) ermöglicht,

              -              den Beruflichen Schulen der Kontakt zu den SchülerInnen in den allgemein

                            bildenden Schulen ermöglicht,

              -              ferner können Praktikaplätze für zukünftige AVdual Schüler schon früh akquiriert

                            werden und es ist eine Kostenreduzierung durch eine Koordinierungsstelle möglich.

 

Seit 01.01.2015 werden somit die 4 Stellen AVJ/JBH über das Projekt „Zukunft“ abgebildet.

 

Um den Status Quo an den Beruflichen Schulen und die Begleitung unserer Schülerinnen und Schüler weitestgehend zu erhalten wurden die bisherigen 5 Stellen „Schulsozialarbeit“ auf 7 Stellen aufgestockt. Auch hier erhalten wir eine Förderung durch den KVJS.

Diese Regelung gilt nur für das Übergangsjahr 2015 und wird ab 2016 nach VOL/A öffentlich ausgeschrieben werden.

 

 

Schulsozialarbeit an den Beruflichen Schulen

 

Methodenwahl/ Umsetzung

 

In der Sozialen Arbeit kommen vielfältige Methoden zum Einsatz, die von der Zielgruppe und dem Lernziel abhängig sind. Mitarbeiter müssen häufig flexibel reagieren, um bei der Umsetzung von Unterstützungsmaßnahmen individuell auf Jugendliche einzugehen. Oft reicht schon ein aktives Zuhören. Die MitarbeiterInnen sind fachlich geschult und können gezielt Gespräche anleiten. Bei Problemen in der gesamten Klassenstruktur konnte z.B. die Methode des Klassenrats erfolgreich angewandt werden. Der Klassenrat ist keine einmalige Intervention durch die Schulsozialarbeit, sondern soll vielmehr über die gesamte Schulzeit hinweg den gerechten Umgang miteinander vermitteln. Die SchülerInnen selber lernen hierbei demokratisch ihre Probleme anzusprechen, Aufgaben zu übernehmen und Probleme eigenständig lösen zu können. Schulsozialarbeit kann diesen Prozess anstoßen und begleiten. Auch das Instrument des Klassen-Soziogrammes hat sich als wirkungsvolle Methode bei auftretenden Problemen im Klassenverband gezeigt. Es werden dabei der Aufbau und die Struktur einer Klasse visuell für die Schüler und Lehrer dargestellt. Die Ergebnisse des Soziogramms dienen als Impulse für die weiteren Schritte mit der Klasse.

 

Weitere bedarfsbezogene Angebote im Rahmen der Schulsozialarbeit seien beispielhaft erwähnt:

 

An der Justus-von-Liebig-Schule wurden Gruppenarbeiten zu den Themen Schwangerschaftskonfliktberatung und Schuldnerberatung durchgeführt. Diese fanden in Kooperation mit den örtlichen Netzwerkpartnern statt.

 

An der Kaufmännischen Schule in Aalen wurde zum wiederholten Mal ein „Ausbildungsplatz-Speeddating“ erfolgreich durchgeführt. Durch die Veranstaltung konnten 7 Ausbildungsplätze besetzt werden. Gemessen an der teilnehmenden Schülerzahl entspricht dies einer Erfolgsquote von ca. 30 %.

 

Die Mitarbeiterinnen am Beruflichen Schulzentrum in Schwäbisch Gmünd richteten während der Hauptprüfungszeit eine Art Schülercafé ein. Dies bot den SchülerInnen die Möglichkeit bei Beratungsbedarf in Kontakt zu treten und beruhigt in die Prüfung gehen zu können.

 

 

Handlungs- und Arbeitsfelder

 

Der Schwerpunkt der Schulsozialarbeit an den Beruflichen Schulzentren liegt auf der individuellen Begleitung und Beratung von SchülerInnenn in schwierigen Schul- und Lebenssituationen. Dabei werden gegebenenfalls die Eltern bzw. das familiäre Umfeld, Lehrerinnen und Lehrer und entsprechende Beratungsstellen vor Ort einbezogen.

 

Im Bereich der Einzelfallhilfe zeigen sich verschiedene Problemlagen. Eine zunehmende Häufung konnten die MitarbeiterInnen der Schulsozialarbeit vor allem bei psychischen Auffälligkeiten bei SchülerInnen feststellen, wie z. B. Prüfungs- und Versagensängste, Depressionen, Borderline-Störungen sowie Wahrnehmungsstörungen. Häufige Fehlzeiten, Schulverweigerung, schwierige Wohnverhältnisse, Probleme bei der Kinderbetreuung, Mobbing, Sprachprobleme sowie Drogensucht waren weitere Themen und Handlungsfelder der Schulsozialarbeit.

 

Weitere Schwerpunkte der Schulsozialarbeit stellten die Berufsorientierung, das Bewerbercoaching sowie die Motivation der SchülerInnen im Bewerbungsprozess dar.

 

Durch den Wegfall der Zugangsvoraussetzungen („Notenhürden“) für den Besuch der zu einem Mittleren Bildungsabschluss führenden zweijährigen Berufsfachschulen, befanden sich in den ersten Klassen dieser Schulart SchülerInnen, die den Anforderungen nicht gewachsen waren. Sie benötigten sowohl berufliche Orientierung als auch Begleitung bei der Bewältigung der Überforderung.

 

Die zeitliche Kapazität der SchulsozialarbeiterInnen ist durch Einzelfallhilfe und Kriseninterventionen neben der beruflichen Orientierung und der Begleitung bei der Verwirklichung der beruflichen Pläne der SchülerInnen fast ausgeschöpft, so dass Gruppen- oder Klassenangebote wie themenorientierte Projekte und Trainings nur in einem begrenzten Umfang umgesetzt werden konnten.

 

Es wurden Klassenangebote zu Bewerbungscoaching mit Oberstufenklassen, Teambuildingmaßnahmen, Kennenlerngespräche mit Eltern und Soziales Kompetenztraining durchgeführt.

Die Organisation von Veranstaltungen zu Themengebieten wie z. B. Prüfungsangst, Bewerbungstraining und interkulturellem Training waren ebenfalls Bestandteil der Schulsozialarbeit als auch die Vorstellung von Gastronomie-, Pflege- und Erziehungsberufen in Kooperation mit den Ausbildungsbotschaftern der Kammern.

 

Besonders wichtig war den SchulsozialarbeiterInnen in allen o. g. Aufgabenfeldern der Austausch mit den jeweils betreuenden Lehrkräften unter anderem durch wöchentliche Klassenbesprechungen. Eine gute Zusammenarbeit bestand ebenfalls mit den Beratungslehrern der Beruflichen Schulzentren. Großen Wert legten die MitarbeiterInnen darauf, im Schulalltag als Ansprechperson präsent zu sein und so auch zu einem guten Schulklima beizutragen.

 

Das Projekt Schulsozialarbeit wurde von Schülerinnen, Eltern und Lehrern sehr gut angenommen. Weiterhin wird ein steigender Bedarf festgestellt. Das Angebot hat sich im Schulalltag fest verankert.

Es zeigt sich, dass SchülerInnen aus Klassen, die eigentlich als Zielgruppe der Schulsozialarbeit nicht vorgesehen waren, wie die Gymnasialklassen 12 und 13 und SchülerInnen aus Berufsschulklassen ebenfalls Beratung suchten.

 

Statistische Ergebnisse (Daten und Fakten) im Schuljahr 2013/2014

 

Einzelfallberatung/-hilfe

 

bis zu 3 Termine männlich 149

bis zu 3 Termine weiblich 188

mehr als 3 Termine männlich 118

mehr als 3 Termine weiblich 102

 

Schutz bei Kindeswohlgefährdung

 

Gefährdungseinschätzung männlich -

Gefährdungseinschätzung weiblich 4

Beratung von Lehrern männlich 1

Beratung von Lehrern weiblich 11

 

Beteiligung an Hilfen zur Erziehung

 

Hilfeplangespräche mit SchSa männlich 3

Hilfeplangespräche mit SchSa weiblich 3

Kontakt mit JA zur Abklärung von HzE-Bedarf männlich 6

Kontakt mit JA zur Abklärung von HzE-Bedarf weiblich 7

Kontakte zu weiteren Fachdiensten männlich 30

Kontakte zu weiteren Fachdiensten weiblich 77

 

Beratung von und mit Lehrern

 

Gemeinsame Suche nach Lösungen individueller Probleme männlich 326

Gemeinsame Suche nach Lösungen individueller Probleme weiblich 184

Prüfung des Bedarfs für sonderpädag. Förderung/Schulbegleitung männlich 19

Prüfung des Bedarfs für sonderpädag. Förderung/Schulbegleitung weiblich -

 

Beratung von Erziehungsberechtigten

 

Individuelle Beratung im Hinblick auf die Erziehung männlich 99

Individuelle Beratung im Hinblick auf die Erziehung weiblich 58

Angebote der Elternbildung zu allg. Fragen der Erziehung u. Bildung männlich 3

Angebote der Elternbildung zu allg. Fragen der Erziehung u. Bildung weiblich 1

Bildungsangebote zu Fragen des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes männlich -

Bildungsangebote zu Fragen des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes weiblich -

 

Arbeit mit Schülergruppen

 

ausgewählte Schüler zur Überwindung v. Entwicklungsschwierigkeiten und

Verhaltensproblemen (Gruppenzahl) -

 

ausgewählte Schüler zur Überwindung v. Entwicklungsschwierigkeiten und

Verhaltensproblemen (Teilnehmerzahl) -

 

Gruppenarbeit zur Unterstützung beim Übergang Schule/Beruf (Gruppenzahl) 8

Gruppenarbeit zur Unterstützung beim Übergang Schule/Beruf (Teilnehmerzahl) 91

Gruppenarbeit zur Suchtprävention, Gesundheitsförderung, erzieherischem

Kinder- und Jugendschutz (Gruppenanzahl) -

Gruppenarbeit zur Suchtprävention, Gesundheitsförderung, erzieherischem

Kinder- und Jugendschutz (Teilnehmerzahl) -

 

Arbeit mit Schulklassen

zur Förderung sozialer Kompetenzen (Klassenzahl) 24

zur Förderung sozialer Kompetenzen (Schülerzahl) 492

zur Konfliktbewältigung bei z.B. Ausgrenzung, Mobbing etc. (Klassenzahl) 56

zur Konfliktbewältigung bei z.B. Ausgrenzung, Mobbing etc. (Schülerzahl) 93

zur Unterstützung beim Übergang Schule/Beruf (Klassenzahl) 35

zur Unterstützung beim Übergang Schule/Beruf (Schülerzahl) 742

im Bereich Suchtprävention, Gesundheitsförderung, erzieherischer Kinder- und

Jugendschutz (Klassenzahl) 3

im Bereich Suchtprävention, Gesundheitsförderung, erzieherischer Kinder- und

Jugendschutz (Schülerzahl) 34

 

 

Im Projekt Schulsozialarbeit hat sich die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und den MitarbeiterInnen weiter entwickelt. So wurde z. B. am Berufsschulzentrum Ellwangen die Schulsozialarbeit als Projekt in das Konzept organisatorisch eigenständige Schule (OES) der Schule aufgenommen und ist somit Bestandteil der Qualitätssicherung. Die MitarbeiterInnen sind integriert und ihre Arbeit wird von Seiten der Schulleitungen und LehrerInnen geschätzt und respektiert. Die ProjektmitarbeiterInnen informieren regelmäßig über die Angebote der Schulsozialarbeit und gehen offen auf neue LehrerInnen zu, um die Zusammenarbeit konstruktiv zu fördern.

 

Aktuelles - Ausblick

 

Die Ausbildungsvorbereitung-Dual (AV-Dual) stellt ab dem Schuljahr 2014/2015 ein neues, spannendes Handlungsfeld für die Schulsozialarbeit dar, da sie flankierend die Begleitung und Betreuung der SchülerInnen übernimmt. Das AV-Dual richtet sich an SchülerInnen mit Förderbedarf, die noch schulpflichtig, jedoch ohne Ausbildungsplatz sind, und innerhalb dieses Bildungsganges berufliche Orientierung und gleichzeitig Ausbildungsreife erlangen sollen. Gerade im Hinblick auf eine professionelle Beratung von Jugendlichen mit Lernschwächen kann hier eine sinnvolle Kooperation weiterentwickelt werden.

 

Ein neues, mögliches Einsatzfeld sind die Klassen des Vorqualifizierungsjahres Arbeit-Beruf ohne Deutschkenntnisse (VAB - O), die sich aus Asylbewerbern zusammensetzen.

 

Die zunehmende Anzahl von SchülerInnen mit multifaktoriellen Problemlagen und massiven psychischen Auffälligkeiten stellt die Schulsozialarbeit vor große Herausforderungen und wird mehr denn je die Zusammenarbeit mit außerschulischen Netzwerken und Partnern erforderlich machen.


Finanzierung und Folgekosten

 

Im Haushalt 2015 sind für die Schulsozialarbeit an den Beruflichen Schulen unter Produktsachkonto 21 40 02 456.815 Euro bereitgestellt. Diese werden in Höhe von 115.500 Euro durch das Land Baden-Württemberg finanziert.


Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

Stellv. Geschäftsbereichsleiterin

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Freytag

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Bericht über Schulsozialarbeit (212 KB)