Bürgerinformationssystem

Vorlage - 023/2015  

 
 
Betreff: Informationen zum Landesprogramm STÄRKE im Jahr 2015
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Jugend und Familie   
Beratungsfolge:
Gemeinsame Sitzung des Sozialausschusses und des Jugendhilfeausschusses Kenntnisnahme
24.02.2015 
Sitzung Gemeinsame Sitzung des Sozialausschusses und des Jugendhilfeausschusses zur Kenntnis genommen   
Anlagen:
Flyer1_Staerke_297x210mm_korrigierter_Entwurf
Flyer2_Staerke_297x210mm
STAERKE_Flyer

Antrag der Verwaltung

 

Kenntnisnahme

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

I. Ausgangssituation und Allgemeines

 

In der Sitzung des Kreissozialausschusses am 04.12.2014 hatte Kreisrat Dr. Joachim Bläse darum gebeten über die aktuelle Fördersituation im Landesprogramm STÄRKE zu berichten.

 

Das im September 2008 ins Leben gerufene Familien- und Elternbildungsprogramm STÄRKE des Landes Baden-Württemberg wurde weiterentwickelt und erhielt eine neue Ausrichtung. Die entsprechende Rahmenvereinbarung STÄRKE 2014 auf Grundlage eines Beschlusses des Ministerrates ist zum 01.07.2014 in Kraft getreten. Sie soll bis 31.12.2018 gelten.

 

Die Vergabe von Elternbildungsgutscheinen in Höhe von 40 Euro durch das zuständige Einwohnermeldeamt an Eltern mit Neugeborenen endete am 30.06.2014. Bereits ausgegebene Gutscheine können noch bis zum ersten Geburtstag des Kindes beim Besuch eines Elternbildungskurses eingelöst werden.

 

Nach wie vor erhalten Eltern anlässlich der Geburt ihres Kindes ein Glückwunschschreiben des Ministerpräsidenten, den neu konzipierten STÄRKE-Flyer des Landes (Anlage 1) und eine aktualisierte Übersicht der durch STÄRKE geförderten Elternbildungsangebote im Ostalbkreis.

 

Seit Beginn des Programms wurden landesweit mit STÄRKE bis Ende 2013 mehr als 170.000 Familien unterstützt. Trotz der generell positiven Entwicklung im Bereich der Eltern- und Familienbildung, gab es - unter Einbeziehung der Ergebnisse einer durch das Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Tübingen von 2009 bis 2013 durchgeführten Evaluation - Vorschläge zur Optimierung.

 

Der Schwerpunkt der Förderung des Landes hat sich nun wie folgt verlagert:

 

  • Durch eine stärkere Verknüpfung mit den Frühen Hilfen sollen Eltern frühzeitig und niederschwellig angesprochen werden.
  • Über die Einrichtung Offener Treffs an Orten, an denen sich Eltern regelmäßig aufhalten, sowie durch Hausbesuche mit Beratungen auf Wunsch und bei Bedarf der Familie soll die aufsuchende Elternarbeit gestärkt werden.
  • Familien mit wirtschaftlichem Unterstützungsbedarf soll die Teilhabe an allgemeinen Familienbildungsveranstaltungen für Eltern mit Kindern im ersten Lebensjahr ermöglicht werden.
  • Väter sollen bewusster in die Familienbildung einbezogen werden.
  • Familienbildungsfreizeiten für Familien in besonderen Lebenssituationen (z. B. Alleinerziehung, Migrationshintergrund, Krankheit/Behinderung, prekäre finanzielle Lage) sollen unterstützt werden.
  • Bei den Angeboten für alle Familien in besonderer Lebenssituation sollen Familien mit Kindern unter drei Jahren mehr in den Fokus genommen werden.

 

Das Landesprogramm STÄRKE wird mit den nachfolgenden vier Bausteinen weitergeführt:

 

 

 

 

1. Offene Treffs

 

Wesentlicher Baustein zum Erhalt des niedrigschwelligen Zugangs zu Familienbildungsangeboten ist die Förderung „Offener Treffs“, die bestimmten Anforderungen genügen müssen. Sie sollen im Sozialraum Begegnungsorte für Familien mit kleinen Kindern darstellen und damit Teil der aufsuchenden Elternarbeit werden.

 

2. Allgemeine Familienbildungsangebote (früher: Gutscheinkurse)

 

Diese Elternbildungskurse für Mütter und Väter mit Kindern im 1. Lebensjahr ersetzen die bisherigen Gutscheinkurse. Familien in wirtschaftlicher Notlage kann die Teilnahme an einem Angebot der Familienbildung für Familien mit einem Kind im ersten Lebensjahr unbürokratisch durch Übernahme der Kosten - bis zu einem Höchstbetrag von 100 Euro - auf Antrag ermöglicht werden. In der Regel ist dieser Betrag kostendeckend.

 

3. Familienbildungsangebote für Familien in besonderen Lebenssituationen.

 

Die spezifischen Bildungsangebote für Familien in besonderen Lebenssituationen werden weiterhin - bis zu einem Höchstbetrag - kostenlos angeboten, unabhängig von der finanziellen Situation der Betroffenen. Die bisher als Modellprojekt erprobten Familienbildungsferien für Familien in besonderen Lebenssituationen sind nun fester Bestandteil des Landesprogramms STÄRKE.

 

4. Hausbesuche

 

Alle Familien, die an einem STÄRKE-Angebot teilnehmen, können auf Wunsch und bei Bedarf auch Beratungen im häuslichen Umfeld erhalten.

 

 

II.               Rahmenvereinbarung STÄRKE 2014 und Ausblick für das Jahr               2015 im Ostalbkreis

 

1. Bisherige Umsetzung

 

Die vom Land Baden-Württemberg im Jahr 2014 für Eltern- und Familienbildung im

Ostalbkreis zugeteilten Mittel konnten nahezu vollständig ausgeschöpft werden. Obwohl der Informationsbedarf sowohl auf Seiten von Eltern, als auch bei Anbietern von Familienbildungsveranstaltungen hoch war, verlief die Umstellung problemlos. Nach einem Arbeitstreffen im November 2014 mit dem Thema  „Fragen zur Förderung von Offenen Treffs aus Mitteln des Landesprogramms“ konnten bereits erste Anbieter für dieses neue

STÄRKE-Modul gewonnen werden.

 

Im Jahr 2014 wurden 755 Gutscheine eingelöst, 210 Mütter und Väter nahmen an Bildungsangeboten für Familien in besonderen Lebenssituationen teil und seit dem

01.07. 2014 wurden drei durch STÄRKE geförderte Offene Treffs konzeptioniert. Die Anzahl der Teilnehmenden an den regelmäßig stattfindenden Treffen lag bei jeweils durchschnittlich 10-15 Personen.

 

 

2. Konkrete Umsetzungsbeispiele

 

Im Bereich der allgemeinen Familienbildungsangebote für Eltern mit Kindern im ersten Lebensjahr (bisher Gutscheinkurse) werden Themen der frühkindlichen Pflege und Erziehung vermittelt. Bei den im Ostalbkreis 2014 stattgefunden Kursen wurden diese Inhalte u. a. eingebettet in

 

  • Babymassagekurse (hauptsächlich angeboten von den Familien- / Elternschulen an den Geburtskliniken im Ostalbkreis, freiberuflichen Hebammen und der VHS),
  • PEKiP® (Prager Eltern-Kind-Programm;  ein Angebot der VHS Schwäbisch Gmünd und des Vereins zur Förderung individualpädagogischer Spielräume e.V., sowie von Hebammen etc.),
  • ElBa®  (Eltern mit ihren Babys im ersten Lebensjahr; ein Angebot des DRK Schwäbisch Gmünd).

 

Für Familien in besonderen Lebenssituationen gab es 2014 beispielhaft folgende Angebote:

 

  • „Mama lernt Deutsch“ (JuFuN e.V.) und „Mama und Papa lernen Deutsch - Deutschlernen für eine bessere Entwicklung unserer Kinder“ (AWO),
  • Internationale Eltern-Kind-Gruppe (Kreisdiakonieverband),
  • Montessori-Gruppe für Eltern mit Migrationshintergrund (VHS),
  • ADHS-Elterntraining (Praxis Dr. med. Jorinde Bär),
  • „Wie sag ich’s meinem Kinde“ Kurs für Eltern mit psychischen Erkrankungen (Haus der Gesundheit Schwäbisch Gmünd),
  • Alleinerziehende und Beruf, (a.l.s.o. e.V.),
  • Erziehung ganz praktisch - ein Kurs für Alleinerziehende, (VHS mit dem Kinderschutzbund Aalen),
  • PEKiP® für Familien in besonderer Lebenssituation (Verein zur Förderung individualpädagogischer Spielräume e.V.),
  • Familienbildungsferien (Marienpflege Ellwangen),
  • KESS – erziehen … (Katholische Erwachsenenbildung Bildungswerk Ostalbkreis e.V.).

 

Die ersten Offenen Treffs, die eine Förderung durch das Landesprogramm STÄRKE erhielten, wurden vom Kreisdiakonieverband, von der a.l.s.o. e.V. sowie von JuFuN e.V. Schwäbisch Gmünd eingerichtet.

 

 

3. Ausblick 2015

 

Für 2015 sind zwischenzeitlich weitere Anträge auf Förderung von Offenen Treffs eingegangen. Für die Förderung Offener Treffs dürfen maximal 14 Prozent der zugewiesenen Mittel verwendet werden.

 

Verschiedentlich wurde die Sorge geäußert, dass nach Wegfall der Elternbildungsgutscheine nun die Teilnahme an Kursen für Eltern mit Kindern im ersten Lebensjahr rückläufig sein könnte. Vor allem bei wirtschaftlich schlechter gestellten Familien wird eine verminderte Teilnahme befürchtet. Dem soll entgegengewirkt werden.

 

Hierzu wurde ein Flyer erstellt, welcher Kurse für Eltern mit Kindern im ersten Lebensjahr bewirbt (Anlage 2). Zur Vereinfachung einer Antragstellung auf Erlass der Kursgebühren, ist dem Flyer das entsprechende Antragsformular beigelegt. Geplant ist die Versendung des Flyers zusammen mit den Informationsmaterialien zur Geburt eines Kindes, sowie eine Weitergabe durch geeignete Stellen z.B. Geburtskliniken, Hebammen, Jobcenter etc..


Finanzierung und Folgekosten

 

Die unterschiedlichen STÄRKE-Bausteine werden über das Landesprogramm „STÄRKE“ finanziert. Seit Beginn des Landesprogramms STÄRKE am 01.09.2008 bis 30.11.2014 hat der Landkreis  1.033.482,96 € an Mittelzuwendungen erhalten. Davon konnten insgesamt  952.448,19 €r die Durchführung von Eltern- und Familienbildungsangeboten im Ostalbkreis verwendet werden. Dies entspricht einer durchschnittlichen Mittelnutzung von 92 % für den gesamten Zeitraum. Mit zunehmender Etablierung der Angebote werden seit 2011 die Mittel nahezu zu 100 % ausgeschöpft. Landesweit steigerte sich die Mittelnutzung von anfangs 46% auf 78% im Jahr 2013. Der Ostalbkreis hat eine Spitzenposition bei der Mittelnutzung.

 

Im Jahr 2014 hat der Ostalbkreis aus dem Landesprogramm STÄRKE 132.479,31 € erhalten. Für das Jahr 2015 ist noch kein Zuwendungsbescheid ergangen. Es ist mit einem Zuwendungsbetrag von rund 100.000 Euro zu rechnen.

 

 


Anlagen

 

Anlage 1 - Flyer „Informationen zum Landesprogramm STÄRKE“

Anlage 2 - Flyer „Die Stärken Ihres Kindes gemeinsam fördern!“

 

 

Sichtvermerke

 

Stv. Geschäftsbereichsleiter

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Schlipf

 

 

Dezernat

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Rettenmaier

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Flyer1_Staerke_297x210mm_korrigierter_Entwurf (392 KB)    
Anlage 2 2 Flyer2_Staerke_297x210mm (51 KB)    
Anlage 3 3 STAERKE_Flyer (3374 KB)