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Vorlage - 020/2015  

 
 
Betreff: Regionales Übergangsmanagement: Sachstandsbericht und zukünftige Entwicklung
Status:öffentlich  
Federführend:Büro des Landrats Beteiligt:Geschäftsbereich Schulen und Bildung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Kenntnisnahme
10.02.2015 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

 

  1. Der Bericht über den Stand der Aktivitäten im Rahmen des Regionalen Übergangsmanagements wird zur Kenntnis genommen.
  2. Das Bildungsbüro wird beauftragt, auf der Grundlage des Pilotvorhabens ZUKUNFTNEU bis Herbst 2015 eine Konzeption zur Stärkung der Berufsorientierung an Gymnasien zu erarbeiten.
  3. Über eine Ausweitung von ZUKUNFTNEU wird nach Vorliegen weiterer Ergebnisse der Evaluation im Jahr 2016 (Zeithorizont der Umsetzung ab 2017) entschieden.

 

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

  1. Gestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf: Entwicklung im Ostalbkreis und aktueller Stand der Initiativen

Die Thematisierung des Übergangs Schule-Beruf als ein zentrales Element in der individuellen Bildungsbiographie hat im Ostalbkreis vor dem Hintergrund der Zielsetzung der sanften Gestaltung der Transitionsstelle von der Schule in den Beruf eine längere Tradition. Neben dem Landkreis haben Schulen, Institutionen und Bildungsträger mit verschiedenen Maßnahmen und Projekten dem Übergang von der Schule in den Beruf ein besonderes Augenmerk geschenkt.

 

Mit der Konstituierung des Ostalbkreises als Bildungsregion im Jahr 2010 wurde - durch die Bildungsberichterstattung und die Formulierung eines Handlungskonzepts für die Bildungsregion - die Einrichtung eines Regionalen Übergangsmanagements (RÜM) mit dem Schwerpunkt des Übergangs von der Schule in den Beruf als eine zentrale Aufgabe verankert.

Der Ostalbkreis hat sich zum Ziel gesetzt, dass kein Jugendlicher beim Übergang von der Schule in einen Beruf oder ein Studium verloren gehen darf. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, engagiert sich der Landkreis seit Jahren erfolgreich an dieser Schnittstelle. Doch trotz eines breiten Angebotes an schulischen und außerschulischen Projekten und Maßnahmen, die sich mit dieser wichtigen Schwelle befassen, gelingt es nicht jedem jungen Erwachsenen, diese Übergangsstelle erfolgreich zu bewältigen.

 

Die Berufsorientierung als Vorstufe vom Übergang Schule-Beruf ist im Ostalbkreis sehr weit entwickelt und wird durch eine breite Bereitschaft und unter Mitwirkung verschiedenster Akteure getragen. Zahlreiche Kooperationen mit der Wirtschaft, die Einbindung von außerschulischen Angeboten, der Zugang zu anderen Bildungsangeboten, die Einbindung von Maßnahmen und Projekten sind zwischenzeitlich in allen Schularten Alltag. Gleichwohl müssen, auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, des Fachkräftemangels sowie einer chancengerechten Gesellschaft, die bestehenden Maßnahmen weiterentwickelt, ausgebaut und auf ihre Wirksamkeit in Bezug auf die Veränderungen geprüft werden.

 

Seit September 2014 ist der Ostalbkreis Modellregion zur Erprobung des Eckpunktepapiers Neugestaltung des Übergangs Schule/Beruf in Baden Württemberg“ in dem wiederum das RÜM eine bedeutende Rolle spielt. Für die Umsetzung des Modellvorhabens wurde ein Koordinierungs-Team, bestehend aus dem Bildungsbüro und dem Geschäftsbereich Schulen und Bildung, eingerichtet. Dieses bündelt und koordiniert unter anderem das Angebotsspektrum am Übergang Schule-Beruf im Ostalbkreis unter Berücksichtigung der regionalen Wirtschafts- und Bevölkerungssituation, um möglichst bedarfsgerechte und passende Angebote den SchülerInnen im Ostalbkreis für einen erfolgreichen Übergang in eine Ausbildung oder ein Studium transparent und zugänglich zu machen.

 

Im Folgenden wird kurz der aktuelle Stand der Arbeitsfelder im Rahmen des „Regionalen Übergangsmanagement (RÜM)“ der Bildungsregion beschrieben:

 

1.1.  Unterstützungsangebote an den Beruflichen Schulen und Projekt ZUKUNFT

Bereits vor über zehn Jahren wurden an den Beruflichen Schulen verschiedene Unterstützungsangebote (Kümmerer, AVJ, Jugendberufshilfe, Chefsache Ausbildung, Ausbildungsabbrüche vermeiden, usw.) etabliert. Kurze Zeit später, im Jahr 2007, wurde gemeinsam vom Landkreis, Staatlichen Schulamt und Agentur für Arbeit das Projekt ZUKUNFT für die allgemein bildenden Schulen ins Leben gerufen. Diese Angebote dienen seitdem, aber immer zeitlich befristet, der nachhaltigen Stärkung der Berufsorientierung und verfolgen das Ziel, dem Aufenthalt der Jugendlichen in sogenannten Warteschleifen entgegenzusteuern und dabei den Blick vor allem auf die Option der Aufnahme einer dualen Ausbildung zu richten.

 

Die Maßnahmen zeigten schon nach kurzer Zeit erste Erfolge, die sich bis heute verfestigen konnten. So ist erhobenen Daten sowie den Rückmeldungen von VertreterInnen der Schulen und der Wirtschaft zu entnehmen, dass im Ostalbkreis seit der Einführung dieser Maßnahmen die Zahl der Jugendlichen, die es nicht in eine Ausbildung schaffen, zurückgegangen ist.

 

Eine Weiterentwicklung im Projekt ZUKUNFT ist seit Januar 2015 die Verzahnung der Projekte der allgemein bildenden Schulen und der Beruflichen Schulen. Durch die Zusammenführung der Übergangsprojekte (z. B. AVJ, CSA…) an den Beruflichen und allgemein bildenden Schulen (Projekt ZUKUNFT) in ein gemeinsames Projekt ZUKUNFT kann eine problemlose Kontaktaufnahme zu den SchülerInnen beider Schulformen innerhalb eines Projektes erfolgen. Dadurch werden Datenverluste vermieden und konkrete schülerbezogene Unterstützung beim Übergang und tatsächliche Vorarbeit im Hinblick auf die folgende Schulform geleistet. Die Netzwerkarbeit innerhalb beider Schulformen wird dadurch ebenfalls gestärkt.

 

Die Finanzierung von ZUKUNFT ist gekoppelt an Förderbedingungen des Europäischen Sozialfonds und der Agentur für Arbeit. Die damit verbundenen kurzen Laufzeiten (ein Jahr) sowie die Änderung in den Fördertatbeständen und des Fördervolumens sind eine Herausforderung für die zwischenzeitlich von allen Seiten geschätzte Unterstützungsmaßnahme.

 

 

1.2.  ZUKUNFTNEU

Aufbauend auf dem Projekt ZUKUNFT entwickelte das Bildungsbüro 2013 in Kooperation mit der Stadt Schwäbisch Gmünd mit ZUKUNFTNEU eine Maßnahme, die die Inhalte von Projekt ZUKUNFT aufgreift sowie angesprochenen Schwachstellen und Erfahrungen berücksichtigt. In einer Pilotphase wird ZUKUNFTNEU seit Januar 2014 an den Schwäbisch Gmünder Haupt- , Werkreal-, Gemeinschafts- und Realschulen erprobt. Nach der erfolgreichen Erprobung soll ZUKUNFTNEU Standardelement der beruflichen Orientierung an den allgemein bildenden Schulen werden.

 

ZUKUNFTNeu soll dazu beitragen, die Chancen der SchülerInnen an Haupt-, Werkreal-, Gemeinschafts- und Realschulen im Hinblick auf einen erfolgreichen Übergang noch stärker zu verbessern und die definierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorrangig in eine betriebliche Berufsausbildung zu begleiten.

 

Im Projekt ZUKUNFTNeu spielen dabei

  • die Einrichtung eines Berufsorientierungsbüros an der Schule,
  • die aufsuchende Elternarbeit,
  • die aktive Begleitung während der ersten Ausbildungsphase,
  • eine handwerklich-motorische Testung bei den SchülerInnen sowie
  • die Erweiterung der Zielgruppe um RealschülerInnen

eine wesentliche Rolle.

 

Die Erweiterung der Zielgruppe wurde als wichtig erachtet, da nach dem Wegfall der Notenhürde zu erwarten ist, dass die Zusammensetzung dieser Schülerschaft ebenfalls einen heterogeneren Charakter als zuvor haben wird.

Kernstück ist dabei die Einrichtung sogenannter Berufsorientierungsbüros an den Schulen, die als Anlaufstelle für alle Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern beim Thema „Übergang Schule-Beruf“ genutzt werden können. Die Büros sind momentan mit drei pädagogischen Mitarbeiterinnen (Bildungs-Coach) besetzt und arbeiten eng mit den BerufsberaterInnen der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, den örtlichen Betrieben und den Beruflichen Schulen zusammen. Die Bildungs-Coaches arbeiten bei der Planung der Berufsorientierungskonzepte der Modellschulen mit und unterstützen das Lehrpersonal bei der Erarbeitung und Umsetzung von Berufsorientierungskonzepten. Auch die Anzahl des Stundenkontingents für die Schulen wurde in diesem Pilotprojekt aufgestockt.

 

Evaluiert wird die Pilotphase durch das Institut für Bildung, Beruf und Technik / Berufspädagogik der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd.

Die Evaluation des Projektes ZUKUNFTNEU wird als eine formative Längsschnittstudie durchgeführt. Die SchülerInnen der Pilotschulen werden zunächst jeweils in der 9. Klasse mit einem Fragebogen zu verschiedenen Bereichen befragt. Die Erhebung setzt sich dann in der folgenden Klassenstufe fort. SchülerInnen, die bereits nach der 9. Klasse die Regelschule verlassen, sollen trotzdem nicht aus der Beobachtung fallen. Die Übergänge und der anschließende Verbleib in der jeweiligen Schulart bzw. Ausbildung soll dann in den entsprechenden Folgejahren erfasst werden. Die erste Erhebung in den neunten Klassen fand im Schuljahr 2013/2014 statt. Mit dieser Schülergruppe wird im Schuljahr 2014/2015 eine zweite Erhebung durchgeführt, zudem werden die aktuellen Neuntklässler befragt.

Zur Optimierung des Projektes ist die Einbindung sämtlicher Akteure wichtig. Aus diesem Grund werden die quantitativen Erhebungen mit qualitativen Interviews mit den pädagogischen Mitarbeiterinnen und einigen Schulleitungen ergänzt. Zur Verbesserung der Elternarbeit werden außerdem Eltern mit Migrationshintergrund befragt.

Ein Auszug aus den Erkenntnissen der ersten Erhebung ist, dass die SchülerInnen beider Schularten (Real-, Werkrealschulen) sehr interessiert sind an der Beratung vor Ort und diese auch für notwendig erachten. Dies spiegelt sich auch in der Auflistung der Beratungswünsche wider. Viele können sich vorstellen, nach ihrem Schulabschluss eine Ausbildung zu beginnen. Familienmitglieder werden als wichtigste Ansprechpartner benannt, dies unterstreicht die Bedeutung der Elternarbeit. Die Längsschnittstudie ermöglicht die Beobachtung und Entwicklung dieser und weiteren Aspekte, so dass die Effektivität des Projektes nachvollzogen werden kann und bei Bedarf eine Optimierung einzelner Projektschwerpunkte ermöglicht.

 

 

1.3.  Ostalbkreis Modellregion zur Erprobung des „Eckpunktepapiers -
Neugestaltung des Übergangs Schule/Beruf in Baden Württemberg“

Das Ausbildungsbündnis des Landes Baden-Württemberg hat vor dem Hintergrund des demografisch bedingten Schülerrückgangs und des zunehmenden Fachkräftebedarfs die Gestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf ebenfalls als wichtiges Handlungsfeld erkannt und oben genanntes Eckpunktepapier verfasst.

Neben dem Rems-Murr-Kreis, die Stadt Mannheim und der Stadt Weinheim ist auch der Ostalbkreis seit September 2014 für einen Zeitraum von vier Jahren Modellregion für die Erprobung des Eckpunktepapiers „Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf in Baden-Württemberg“.

In diesem Eckpunktepapier sind folgende Handlungsfelder formuliert:

  1. Einführung eines RÜM (Regionalen Übergangmanagement),
  2. Verbesserung der Berufsorientierung an den allgemein bildenden Schulen (Einführung neues Schulfach „Berufs- und Studienorientierung“),
  3. Einführung der neuen Schulform AV dual (duale Ausbildungsvorbereitung) an den Beruflichen Schulen und
  4. Einführung der neuen Schulform, BQ dual (duale Berufsqualifizierung) an den Beruflichen Schulen.

 

Die Modellregion bietet für den Landkreis die Chance, auch die Entwicklung des Regionalen Übergangsmanagement stringent und erfahrungsbasiert voranzutreiben. Gewonnene Erkenntnisse können so in den Entwicklungsprozess der bestehenden Projekte einfließen. Dies ist auch vor dem Hintergrund der Veränderungen bei den bislang erschlossenen Fördermitteln von Relevanz, um die Maßnahmen auch weiterhin langfristig umzusetzen.

Demgegenüber kann das reichhaltige Erfahrungswissen der Akteure im Ostalbkreis als eine gute Entwicklungs- und Reflexionsgrundlage für die mit der Modellregion verbundenen Maßnahmen dienen. Die gegenseitige Beeinflussung kann somit gewinnbringend in den Entwicklungsprozess aller Projekte einfließen, um sowohl kreis- als auch landesweit den Übergang von der Schule in den Beruf gerade für Jugendliche aus prekären Verhältnissen spürbar zu verbessern. Die rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit mit Einrichtungen wie der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter oder dem Jugendamt ist vor dem Hintergrund der Chancenverbesserung sinnvoll und soll im Rahmen des RÜM weiter ausgebaut werden. Der Ostalbkreis als Modellregion berücksichtigt bereits seit Januar 2015 in beiden ZUKUNFT-Projekten Elemente dieses Eckpunktepapiers. So wurden Elemente der Modellregion bereits in das Projekt ZUKUNFT integriert.

 

Der Umsetzungsstand im Landkreis soll hier kurz dargestellt werden:

 

a)      Formierung der erforderlichen Organisations- und Steuerungsstrukturen

Seit dem Start der Modellregion im September 2014 wurden verschiedene Maßnahmen zur Umsetzung der Vorgaben und der formulierten Ziele vorgenommen und dabei zunächst das Koordinations-Team aufgestellt. Dieses besteht aus Mitarbeiterinnen des die Thematik betreffenden Geschäftsbereichs „Schulen und Bildung“ und des Bildungsbüros.

Zur Steuerung des Gesamtvorhabens wurde eine Lenkungsgruppe der Modellregion eingerichtet. Grundlage bildete die bereits etablierte Steuergruppe der Bildungsregion, die um weitere die Thematik betreffende Akteure wie z. B. Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung, Wissenschaft und Schulverwaltung auch die Industrie- und Handelskammer, das Handwerk, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, DGB, Bildungsträger sowie alle Schulformen erweitert wurde.

 

b)      Wirtschaft- und Berufsorientierung an den allgemein bildenden Schulen

Für die allgemein bildenden Schulen wird momentan gemeinsam vom Staatlichen Schulamt Göppingen, dem Bildungsbüro und drei Schulen aus dem Ostalbkreis ein Leitfaden als Rahmen für die Umsetzung der „Leitperspektive Berufsorientierung“ im Bildungsplan 2016 erstellt. Dieser wird dann an den allgemein bildenden Schulen der Modellregion erprobt.

 

Bei der Umsetzung der neuen Bildungsplanelemente liegt das Augenmerk auch in der Verzahnung der, mit den Projekten ZUKUNFT bereits etablierten, Maßnahmen. Bei erkennbaren gleichen Aufgabenfeldern wird eine Nachsteuerung der Projekte vorgenommen um Doppelstrukturen zu vermeiden.

Eine Neuerung ist die Optimierung der Verzahnung zwischen allgemein bildenden Schulen und Beruflichen Schulen in der Zusammenführung der pädagogischen MitarbeiterInnen an den Beruflichen Schulen (Kümmerer) und der an den allgemein bildenden Schulen im Projekt ZUKUNFT (Bildungs-Coaches).

 

c)       Einrichtung der dualen Ausbildungsvorbereitung (AV dual) an der Technischen Schule und der Justus-von-Liebig-Schule Aalen

AV dual ist ein neuer einjähriger Bildungsgang im Übergangsbereich der Beruflichen Schulen. Dieser Schulversuch wurde an der Technischen Schule Aalen und der Justus-von-Liebig-Schule Aalen zum Schuljahr 2014/15 eingeführt. Schwäbisch Gmünd und Ellwangen werden ab dem Schuljahr 2015/16 folgen.

 

Ziel des Schulversuchs AV dual ist:

  • Die Erhöhung der Übergangsquoten der Jugendlichen in eine duale Ausbildung durch intensive Einbindung von Praktika in Betrieben,
  • eine bessere Vorstellung von den beruflichen Interessen und Möglichkeiten der SchülerInnen zu erreichen sowie
  • engere Kontakte zu Ausbildungsbetrieben.

 

AV dual beinhaltet eine neue Lernkultur über zieldifferente Lernangebote in Verbindung mit regelmäßigen Ziel- und Lernvereinbarungsgesprächen, zur Erreichung einer hohen Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Bildungszielen:

  • Verbesserung der Kompetenzen im allgemeinbildenden Bereich,
  • Aufbau von berufsbezogenen Kompetenzen,
  • Vermittlung von überfachlichen Kompetenzen,
  • elementare Selbstlerntechniken,
  • Einbettung der pädagogischen Konzeption im Rahmen einer Ganztagesklasse.

 

Eine erste wichtige Aufgabe war seitens des Koordinations-Teams zu Beginn der Modellphase die Kontaktaufnahme mit den Betrieben, um im Rahmen von AV dual ausreichend viele Praktikumsplätze zu generieren. Hierfür wurde eine Arbeitsgruppe „AG Praktika“ mit den Schulleitungen, Kümmerern, Kammern und IHK gegründet. Informiert wurden ferner die Schulen sowie die Eltern. Für letztere Gruppe wurden vorhandene Informationstexte gekürzt und ins türkische und russische übersetzt, da eine wesentliche Ursache für die Bildungsbenachteiligung von Migrationsanderen neben dem Mangel in der deutschen Sprache auch in der mangelnden Kenntnis hinsichtlich Aufbau und Funktion des Bildungssystems gesehen werden kann.

 

Zu Beginn des Schuljahres starteten an der Justus-von-Liebig-Schule 16 (aktuell 17 SchülerInnen) und an der Technische Schule Aalen 18 SchülerInnen (aktuell 11 SchülerInnen). Die ersten Rückmeldungen der beteiligten Beruflichen Schulen in Aalen weisen hinsichtlich der individuellen Voraussetzungen auf eine schwierige Schülerschaft (ca. die Hälfte kommen von Förderschulen oder haben keinen Hauptschulabschluss) hin. Dies zeigt, dass im Ostalbkreis – auch wegen der bereits in den allgemein bildenden Schulen greifenden Maßnahmen der beruflichen Orientierung und Förderung - der Anteil der Schüler im Übergangssystem geringer ausfällt als im Landesschnitt.

In den ersten acht Wochen nach Schuljahresbeginn wurden von der Berufsberatung der Agentur für Arbeit intensive Bemühungen aufgenommen, die SchülerInnen des AV dual in eine duale Ausbildung bzw. in eine Einstiegsqualifizierung nachzuvermitteln. Mit Erfolg: Dies gelang bei 6 SchülerInnen (17 % ).

 

Von den Schulen wurde noch in der Orientierungsphase bis zu den Herbstferien eine Wunschliste über mögliche Praktikumsplätze gefertigt. Es folgte die Kompetenzanalyse (HAMED), mit einem Blockpraktikum wurde nach den Herbstferien begonnen. Daneben wurde eine Datenschutzvorlage (Unterschrift Eltern) für die Schulen wurde erarbeitet.

 

d)      Prüfung der Notwendigkeit einer dualen Berufsqualifizierung (BQ dual) und Planung einer möglichen Einrichtung an den Beruflichen Schulen ist noch in Planung

Jugendlichen ohne Förderbedarf, die sich nachweisbar erfolglos für einen Ausbildungsplatz beworben haben, soll mit BQ dual eine „Ausbildungsplatzgarantie“ gegeben werden. Für die Einrichtung der Berufsfelder bzw. Ausbildungsgänge der BQ-Angebote ist eine örtliche Arbeitsmarktrelevanz erforderlich, die vorher geprüft wird. BQ dual bildet als Notfalllösung das erste Jahr der Berufsausbildung schulisch in Anlehnung an die einjährigen Berufsfachschule ab. Es soll aber möglichst schnell ein Übergang in ein reguläres Ausbildungsverhältnis gelingen. Ist dies trotz aller Bemühungen nicht möglich, soll im Bedarfsfall die Berufsausbildung im 2. und 3. Jahr bei einem Bildungsträger mit betrieblichen Anteilen fortgesetzt werden.

 

Die Auswertung der Engpässe am Ausbildungsmarkt durch die Agentur für Arbeit sowie die Anzahl der „unversorgten Bewerber“ lassen aktuell nicht auf die Notwendigkeit von BQ dual schließen. Vielmehr konnten in vielen Berufen Ausbildungsstellen nicht besetzt werden. Aktuell wird für den Fall, dass BQ dual Klassen gebildet werden müssten, durch die planerische und konzeptionelle Vorbereitung vorgesorgt.

 

e)      Weiterentwicklung des Regionalen Übergangsmanagements

Im Rahmen der Weiterentwicklung des Regionalen Übergangsmanagements wurden verschiedene Arbeitskreise ins Leben gerufen:

  • AG Praktikum
  • AG Allgemein bildende Schulen
  • AG Berufliche Schulen
  • AG Rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit
  • AG BQ dual

die eine breite Mitwirkung auf der Fachebene sowie die Abstimmung und Vernetzung der eingebundenen Akteure untereinander ermöglichen und somit Synergien schaffen.

 

Der Schwerpunkt wird neben der Vernetzung in der Optimierung der Übergangsprozesse liegen.

 

 

  1. Weiterentwicklung des Übergangs Schule-Beruf

 

2.1.  Ausweitung von ZUKUNFTNEU auf neue Modellschulen (Haupt-, Werkreal-, Real-, und Gemeinschaftsschulen)

Bereits heute wird immer wieder die Frage der Ausweitung von ZUKUNFTNEU auf Schulen, an denen aktuell das Projekt ZUKUNFT umgesetzt wird, an das Bildungsbüro herangetragen. Wunsch ist hier möglichst rasch auch die erweiterten Elemente wie aktive Elternarbeit oder die Angebote der allgemeinen Berufsorientierung für andere Schulen zu öffnen. Diese Nachfrage unterstreicht, dass in ZUKUNFTNEU offensichtlich für die SchülerInnen und Schulen wichtige Bausteine aufgenommen werden konnten. Vom Bildungsbüro wurde hieraufhin eine Erweiterung der Modellschulen geprüft.

 

Nach Abwägung der Argumente unter Einbezug des Fortgangs der aktuell durchgeführten Evaluation wird vorgeschlagen, die weiteren Ergebnisse der Evaluation an den sechs Modellschulen (Laufzeit bis Ende 2016) abzuwarten. Nach der Bestätigung der angenommen Wirkungen von ZUKUNFTNEU ist vorgesehen, im Jahr 2016 ein Gesamtkonzept incl. Finanzierungskonzept zu entwickeln, um ZUKUNFTNEU großflächig im Ostalbkreis zu etablieren. Dieses kann dann 2016 in den Gremien beraten und ab 2017 umgesetzt werden.

 

 

2.2.  Entwicklung eines Angebots im Bereich Berufswahl/Studium an den Gymnasien

Die Rückmeldung von Experten und Daten zum Übergangsgeschehen unterstreichen die Notwendigkeit, auch dem Übergang von den Gymnasien in das Studium / Beruf verstärkt Aufmerksamkeit zu widmen. Nach dem Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung ist bereits heute die Entwicklung zu einer sehr heterogenen Schülerschaft zu beobachten (Zunahme der Übergänge von der Grundschule aufs Gymnasien um rund 20 % ), die zu einer nicht zu unterschätzende Schülerzahl mit erheblichen Schwierigkeiten führen wird. Experten schätzen, dass ein Drittel der SchülerInnen den Abschluss zwar erreicht, aber diese danach nicht nachhaltig einem angestrebten Berufs- oder Studienwunsch nachgehen (Verlust von ein bis zwei Jahre). Bei einem weiteren Drittel der SchülerInnen, die sich an Gymnasien anmelden zeichnet sich ab, dass diese zwar viele Kompetenzen aufweisen aber den Abschluss nur sehr schwer oder eher nicht erreichen werden. Deren Leistungsniveau reiche in der Regel nicht aus, um erfolgreich in ein Studium zu starten.

 

Getreu der ausgegebenen Zielsetzung „Keiner darf verloren gehen“, muss zukünftig auch diese Zielgruppe in den Fokus genommen werden. Denn wenn sich 50 % der SchülerInnen in dieser Schulform befinden, sollte dieser Zielgruppe auch eine Unterstützung am Übergang Schule Beruf/Studium zu Gute kommen.

Entgegen des Schwerpunkts des Projekts ZUKUNFT sollte der Fokus bei der Arbeit an den Gymnasien weniger in der vertieften Berufsorientierung, sondern vielmehr auf der Potenzialanalyse der SchülerInnen liegen. Neben der Studienorientierung ist das Heranführen an Ausbildungsberufe, für Schülerinnen und Schüler, für die diese einen gelungenen Einstieg ins Berufsleben darstellt, ein wichtiger Ansatz.

 

Bei der Entwicklung von ZUKUNFTNEU waren die Gymnasien bereits Gegenstand der Überlegungen. Aufgrund der Erfordernis eines eigenen pädagogischen Konzepts für diese Schulform, wurde beim Modellprojekt ZUKUNFTNEU der Fokus zunächst nur auf die Haupt-, Werkreal-, Gemeinschafts- und Realschulen gelegt.

 

Das Bildungsbüro schlägt vor, auf der Grundlage von ZUKUNFTNEU gemeinsam mit Experten ein Unterstützungsangebot für die SchülerInnen an Gymnasien zu entwickeln. Das Konzept könnte bis voraussichtlich Herbst 2015 fertiggestellt werden. Nach einer positiven Entscheidung in den Gremien für eine Erprobung, besteht die Chance, das Angebot bis Ende 2016 an ausgewählten Modellschulen zu testen und in ein ab 2017 greifendes Gesamtkonzept Übergang Schule-Beruf/Studium zu integrieren.

 

 

2.3.  Hochschule – Talent-Scout

Während auch - wie oben ausgeführt für SchülerInnen in Gymnasien ein Unterstützungsbedarf besteht, gibt es auf der anderen Seite auch an Haupt-, Werkreal-, Gemeinschafts- und Realschulen Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihrer Begabungen und kognitiven Voraussetzungen eigentlich ein Gymnasium besuchen könnten, bedingt durch milieuspezifischer Sozialisationsbedingungen aber nicht eine zur Hochschulreife führende Schullaufbahn eingeschlagen haben. Dies trifft häufig auf Kinder und Jugendliche aus Migrantenfamilien zu. Beispiele aus anderen Bundesländern zeigen, dass Hochschulen diese Situation ernst nehmen und „Scouts“ angestellt haben, um gezielt nach talentierten und potentiell für ein Studium geeignete Schülerinnen und Schülern außerhalb der Gymnasien zu suchen. Mitarbeiter der HTW Aalen entwickeln gerade ebenfalls erste Gedanken. Gemeinsam wird daher in den nächsten Wochen ein erstes Konzept für die Idee eines „Talent-Scouts“ und die, nach der Talentidentifikation erforderliche, Förderung der SchülerInnen erstellt.

 

 

2.4.  Hochschule - Gewerbliche Schule: Projekt WINT-AG

Zwischen der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd und der Hochschule Aalen besteht seit Jahresbeginn 2015 ein neues Projekt im Bereich Übergang Schule-Studium.

 

Politische Entscheidungen, wie beispielsweise der Bologna-Prozess und die G8-Reform haben zu großen Veränderungen an den Schulen und Hochschulen geführt. Die Heterogenität der Studierenden in ihren Bildungsbiografien hat weiter zugenommen. Die Leistungsfähigkeit und Stärken der Studienanfänger insbesondere hinsichtlich der Grundlagenfächer Mathematik und Physik hat sich dadurch noch stärker aufgefächert.

Die Hochschule Aalen hat in Vorüberlegungen für die Kooperation auf die fehlenden Eingangskenntnisse im Fach Mathematik mit dem Ausbau zentraler Vorkurse reagiert. Trotzdem genügt dies nicht um die unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen zu Studienbeginn vollständig auszugleichen bzw. die grundlegenden mathematischen Fertigkeiten bei den Studierenden dauerhaft zu verankern.

 

Die Gewerbliche Schule Schwäbisch Gmünd hat gemeinsam mit Vertretern der Hochschule Aalen eine Konzeption entwickelt, um den Übergang Schule - Hochschule in der Region zu verbessern. Das unten beschriebene Kooperationsvorhaben WINT-AG wurde als Pilotprojekt implementiert, um regional der beschriebenen Ausgangslage zu begegnen.

 

Gegenwärtig stammen ca. 80 % der Studierenden der Hochschule Aalen aus einem Umkreis von etwa 50 km. Das Kooperationsprojekt bietet der Hochschule und den in diesem Umkreis agierenden Schulen die Chance den Übergang Schule-Hochschule im Fach Mathematik gezielt durch Zusatzangebote zu verbessern und qualifizierte junge Erwachsene - insbesondere zukünftige Ingenieure - in der Region zu halten.

 

Diese WiMINT-AG hat somit studienvorbereitenden Charakter und stellt insbesondere keine Nachhilfe dar. Die Kernziele sind:

  • Kommunikation der Anforderungen an ein Hochschulstudium,
  • Vertiefung und Festigung der Grundlagen der Mittelstufenmathematik und Teile
    der Oberstufenmathematik,
  • Wiederholung und kontinuierliches Lernen,
  • Verbesserung der Startchancen,
  • dauerhafte Verfestigung der Schulmathematik vor Studienbeginn.

 

Das inhaltliche Konzept besteht aus zwölf Terminen à wöchentlich vier Unterrichtsstunden mit vorerst zwei Schülergruppen von max. 10 bis 15 Schülern und zwei Tutoren. Der Unterricht wird dabei von jeweils einem erfahrenen studentischen Tutor der Hochschule Aalen durchgeführt. Die Tutoren werden von den verantwortlichen Mitarbeitern der HTW Aalen akquiriert und durch eine eintägige didaktische Schulung an der Hochschule auf ihre Aufgabe vorbereitet. Die Tutorenschulung wird im Team von einem verantwortlichen Mitarbeiter der HTW Aalen sowie einem Fachlehrer der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd geleitet.

 

Die Lehr- und Lerninhalte folgen den im Mindestanforderungskatalog Mathematik (MiAnKa) für Studienbeginner genannten Themenblöcke und Inhalten:

  • Elementare Algebra,
  • Elementare Geometrie / Trigonometrie,
  • Funktionen,
  • Lineare Algebra / Analytische Geometrie,
  • Differenzial- und Integralrechnung.

 

Durch den an der Hochschule Aalen üblichen Tutoriumscharakter des Unterrichts sollen die SchülerInnen auch einen Einblick in die auf sie zukommenden Änderungen des Lehrens und Lernens erhalten. Flankierend wird die Bedeutung der behandelten Themen im Studium erläutert und insbesondere auf Fragen von Schülern zum Studium eingegangen.

 

Bei Erfolg wird eine stufenweise Ausweitung des Projekts auf alle Gewerblichen Schulen im Ostalbkreis angestrebt.

 

 

  1. Fazit/Ausblick

Die Modellregion bietet für den Kreis die Chance, die Entwicklung des Regionalen Übergangsmanagement stringent und erfahrungsbasiert voranzutreiben und die gewonnenen Erkenntnisse in den Entwicklungsprozess der bestehenden Projekte mit einfließen zu lassen. Dies ist auch vor dem Hintergrund von Relevanz, da aufgrund der Förderrichtlinien die Finanzierung der hiesigen Projekte über den ESF wegfallen wird und entsprechend Strukturen und Modelle zu entwickeln sind, die es ermöglichen, die Maßnahmen auch weiterhin langfristig – später auch flächendeckend – umzusetzen. Elemente der Modellregion wurden jedenfalls bereits in das Projekt ZUKUNFT integriert.

 

Um die Prozesse im Übergangsgeschehen zu analysieren und zu optimieren, findet am 4. März 2015 im Landratsamt eine Fachkonferenz mit dem Titel „ÜBERGANGSPROZESSE GEMEINSAM GESTALTEN„VERANTWORTUNGSGEMEINSCHAFT OSTALBKREIS – ÜBERGANG SCHULE-BERUF“ statt. PraktikerInnen, ExpertInnen sowie Verantwortliche der Institutionen sind eingeladen, als Teil dieser Verantwortungsgemeinschaft gemeinsam in verschiedenen Themenfeldern die Übergangsprozesse weiter zu verbessern. Es geht bei der Konferenz weniger darum, Neues zu schaffen, sondern bereits Bestehendes zu analysieren, Strukturen sichtbar zu machen und somit eine Optimierung der Abläufe im Übergangsgeschehen zu ermöglichen.

 

Die rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit mit Einrichtungen wie der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter oder dem Jugendamt ist vor dem Hintergrund der Chancenverbesserung sinnvoll und soll im Rahmen des Regionalen Übergangsmanagements weiter ausgebaut werden.

 

Ebenfalls soll in Zukunft auch der Übergang von den Gymnasien in das Studium/Beruf in den Blick genommen werden und hierfür auch die Gymnasien stärker miteingebunden werden. Ziel ist hier, auch ein auf die Schülerschaft an dieser Schulform zugeschnittenes Unterstützungsangebot zu implementieren und somit die Häufigkeit von, den von manchen SchülerInnen eingeschlagenen, Irrwegen zu reduzieren und einen noch zielgerichteten Übergang von Schule-Beruf/Studium zu erreichen.

 

Mit der WINT-AG erproben die Hochschule Aalen und die Gewerbliche Schule Schwäbisch Gmünd erfolgversprechenden den Übergang Schule-Hochschule im Fach Mathematik, um den Einstig der SchülerInnen in das Studium gezielt durch Zusatzangebote zu verbessern und qualifizierte junge Erwachsene - insbesondere zukünftige Ingenieure in der Region zu binden.

 

Die Idee der gezielten Förderung und der „Talent-Scouts“ soll das Potential für eine höhere Bildung von SchülerInnen erschließen, die aufgrund ihrer Begabungen und kognitiven Voraussetzungen einen Hochschulabschluss bzw. ein Hochschulstudium erfolgreich abschließen könnten, aufgrund ihrer individuellen sozialen und familiären Bedingungen aber nicht eine zur Hochschulreife führende Schullaufbahn eingeschlagen haben.


Finanzierung und Folgekosten

 

Aus den Beschlussanträgen ergeben sich keine unmittelbaren Kosten. Die Konzepterstellung erfolgt im Rahmen der Aufgabenstellung des Bildungsbüros. Vor einer Erprobung bzw. Implementierung der konzipierten Maßnahmen erfolgt eine gesonderte Beschlussfassung in den zuständigen Gremien unter Vorlage der Konzeption und der damit verbunden Kosten.


Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

Büro des Landrats

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Wagenknecht

 

 

Geschäftsbereich Schulen und Bildung

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Freytag

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel