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Vorlage - 238/2014  

 
 
Betreff: Ergebnisse der Studie "Kinder- und Jugendarbeit im Ostalbkreis 2014"
Status:öffentlich  
Federführend:Büro des Landrats   
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Kenntnisnahme
03.12.2014 
Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

 

Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht „Kinder und Jugendarbeit im Ostalbkreis 2014“ zur Kenntnis. Die Beratung und inhaltliche Diskussion erfolgen in einer der ersten Sitzungen des Jugendhilfeausschusses im Jahr 2015.

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

Neben der formalen Bildung sind die non-formale und informelle Bildung (Bildung in der Freizeit und außerhalb institutionell verankerter Strukturen) zentrale Elemente in den Bildungsbiographien von Kindern und Jugendlichen. Eine wesentliche Säule dieser außerschulischen Bildung ist dabei die Kinder- und Jugendarbeit, die nicht erst seit Schulleistungsstudien wie PISA, der damit verbundenen Diskussionen über die Ganztagesschulen und die Ganztagesbetreuung sowie des regelmäßig beklagten demographischen Wandels an Bedeutung in der öffentlichen Wahrnehmung gewonnen hat.

Viele Gründungsdaten von Jugendclubs oder Vereinen zeugen davon, dass die Angebote der Jugendarbeit einen traditionellen und wichtigen Bestandteil der Bildungslandschaft darstellen. Ferner bieten sie mit ihren Arrangements hilfreiche Ressourcen für die Selbstentfaltung und die Entwicklung des eigenen Bildungsprozesses und sind aufgrund der ermöglichten Kontakte zu anderen Gleichaltrigen ein nicht unwesentlicher Sozialisationsraum. Sie ermöglichen insofern „jugendspezifische und selbst­sozialisa­torische Freiräume“ (Ferchhoff), die dem Individualisierungsprozess der Heranwachsenden fern von den Orientierungspunkten der Erwachsenen dienlich sind. Darüber hinaus verhelfen die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit nicht selten zu schichtübergreifenden Begegnungen und können über eine kultursensible Pädagogik das soziale Miteinander fördern.

 

Dennoch gilt es auch weiterhin bundesweit eine lückenhafte Datenlage festzuhalten, die empirisch fundierte Analysen und Aussagen nur bedingt möglich macht. Auf dieses Defizit verweisen auch die Ergebnisse verschiedener wissenschaftlicher Publikationen. Die Autoren der prominentesten dieser Veröffentlichungen, der sogenannten Rauschenbach-Studie, bedauern dabei ausdrücklich diesen Mangel an Daten und empfehlen „eine kontinuierliche indikatorengestützte Berichterstattung zur Kinder- und Jugendarbeit in Baden-Württemberg sowie […] eine nachhaltige Verbesserung der Datenlage in der Kinder- und Jugendarbeit, insbesondere zur Jugendverbandsarbeit, zur Ehrenamtlichkeit und zur örtlichen Gruppenarbeit“ (Rauschenbach).

Auch im Rahmen des 1. Bildungsberichts für den Ostalbkreis musste eine defizitäre Datensituation berichtet werden, die eine tiefergehende und ausführliche Analyse des mannigfaltigen Angebots im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit im Ostalbkreis nur eingeschränkt ermöglichte.

 

Aufgrund der Bedeutung der Kinder- und Jugendarbeit im Bildungsprozess wurde die Analyse und Weiterentwicklung diese wichtigen Bildungssegments 2012 als Maßnahme im Handlungskonzept der Bildungsregion verankert. Im Rahmen des regionalen Bildungsmonitorings soll eine empirisch fundierte Basis für die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendarbeit geschaffen werden. Hierfür hat das Bildungsbüro in Kooperation mit dem Jugendreferat / Kreisjugendring Ende 2013 eine Umfrage bei allen Vereinen und Einrichtungen sowie Kommunen des Ostalbkreises durchgeführt. Der für diesen Zweck entwickelte Fragebogen wurde postalisch an über 1.300 Vereine und Einrichtungen sowie die 42 Gemeinden des Ostalbkreises versandt.

An der Umfrage nahmen 336 Vereine und Einrichtungen teil, was einer Rücklaufquote von fast 25 % entspricht; von Seiten der Kommunen beteiligten sich 32 Städte und Gemeinden an der Untersuchung. Somit ermöglichen die vorliegenden Zahlen repräsentative Aussagen bezüglich der Kinder- und Jugendarbeit im Ostalbkreis.

 

Ziel der Studie ist es, die bestehende Datenlücke in diesem Bildungsbereich zu schließen und die Kinder- und Jugendarbeit im Ostalbkreis in ihrer facettenreichen Fülle darzustellen und zu analysieren. Die Ergebnisse der Studie sollen von Akteuren aus dem Bereich der Kinder- und Jugendarbeit diskutiert werden und in der Formulierung von zielgruppenspezifischen Handlungsempfehlungen münden. Sie dienen vor dem Hintergrund demographischer und gesellschaftlicher Veränderungen somit als Grundlage für die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendarbeit im Ostalbkreis.

 

Die Studie wird in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses als Tischvorlage ausgelegt. Darüber hinaus werden die Autoren in der Jugendhilfeausschusssitzung die wichtigsten Ergebnisse in einer kurzen Präsentation vorstellen.

 


Finanzierung und Folgekosten

 

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Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

Stabsstelle

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Wagenknecht

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel