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Vorlage - 096/2014  

 
 
Betreff: Bezuschussung der "EULE - Gmünder Wissenswerkstatt" in Schwäbisch Gmünd
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Kämmerei   
Beratungsfolge:
Kreistag Kenntnisnahme
24.06.2014 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   
Anlagen:
EULE

Antrag der Verwaltung

 

 

  1. Der Ostalbkreis begrüßt und unterstützt das EU-LEuchtturmprojekt Gmünder Wissenswerkstattin Schwäbisch Gmünd.

 

  1. Der Ostalbkreis gewährt der EULE Gmünder Wissenswerkstattab dem Jahr 2015 einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 5.000 EUR.

 

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

 

EU-Strukturförderung

 

Im Rahmen seiner Wirtschaftsförderaktivitäten hat sich der Ostalbkreis seit 1996 konsequent auf die Partizipation an der EU-Strukturförderung ausgerichtet. So war der Landkreis in der Förderperiode 2000 bis 2006 als eines von drei ländlichen Fördergebieten in Baden-Württemberg mit 20 Kommunen in der EU-Ziel-2-Kulisse des Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) verankert. In dessen Folge wurden in den Jahren 2000 bis 2007 Landes- und EU-Zuschüsse von über 40 Mio. EUR in den Landkreis transferiert und lösten ein Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als 349 Mio. EUR aus. Zudem konnten rund 1.500 Arbeitsplätze und über 250 neue Ausbildungsplätze geschaffen werden. In der EU-Förderperiode von 2007 bis 2013 wurden die Strukturfördermittel über das Ziel „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ (RWB) landesweit ausgereicht. Seit Beginn der aktiven Förderphase im Jahr 2008 konnten bis 2013 einschließlich der Landesmittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) rund 34 Mio. EUR Fördermittel im Ostalbkreis ausgereicht werden. Allein 6,47 Mio. EUR sind in besonders innovative und nachhaltige RWB-Projekte von Firmen im Ostalbkreis geflossen. Dieser Zuschuss setzt sich je zur Hälfte aus EU- und Landesmitteln zusammen. Es konnten über 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, davon 345 bei RWB-Projekten. Von den rund 145 neuen Ausbildungsplätzen entstanden 48 durch RWB-Maßnahmen. Soweit alle bewilligten Maßnahmen im (ELR) und alle RWB-Maßnahmen umgesetzt werden, kann ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 320 Mio. EUR impulsiert werden.

Für den Zeitraum 2014 bis 2020 erfolgt mit der neuen Förderlinie im ELR "Spitze auf dem Land! - Technologieführer für Baden-Württemberg" eine Neuausrichtung der EFRE-Förderung im ELR. Ferner beteiligt sich der Ostalbkreis derzeit mit dem prämierten Regionalen Strategiekonzept „NIO - Nachhaltige Innovationen im Ostalbkreis - Zukunftsideen für Menschen und ihre Umwelt“ an der zweiten Phase des Wettbewerbs RegioWIN (Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Nachhaltigkeit). RegioWIN ist ein wesentliches programmatisches Element der
EFRE-Strategie des Landes für die Förderperiode 2014 bis 2020. Für diese Förderperiode verfolgt die EU-Kommission mit dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) das Ziel „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“. Damit verbunden ist die Stärkung der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung, die Beteiligung von lokalen Akteur/-innen an der Planung von Projekten sowie die Umsetzung im Rahmen von integrierten territorialen Strategien.

 

 

Modellprojekt „EU-LEuchtturmprojekte“

 

Nach den Vorgaben des Operationellen Programms Baden-Württemberg für die EU-Strukturförderung 2007 - 2013 erfolgte die Vergabe der Europäischen EFRE-Mittel nicht allein unternehmensorientiert sondern verstärkt themenbezogen und in Form von Wettbewerben um die besten Ideen. Deshalb wurde vom Land das Modellprojekt „EU-LEuchtturmprojekte“ zur „Nachhaltigen Integrierten Kommunalen Entwicklungsstrategie“ (NIKE) als Bestandteil des EU-Förderprogramms „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ (RWB) ausgeschrieben. An diesem Wettbewerb hat sich auch die Stadt Schwäbisch Gmünd zusammen mit dem Kommunalverbund mit dem Forschungs- und Qualifizierungszentrum für den Nachwuchs „EULE – Gmünder Wissenswerkstatt“ erfolgreich beteiligt.

 

 

EULE – Gmünder Wissenswerkstatt

 

Ziel der Gmünder Wissenswerkstatt ist, junge Menschen aus dem ganzen Wirtschaftsraum frühzeitig für technische und naturwissenschaftliche Themen zu begeistern und darüber hinaus einen Beitrag zur Sicherung des gewerblich-technischen Fachkräftenachwuchses zu leisten.

 

Damit die in der Region vorhandenen Ressourcen effektiver genutzt werden, richtet sich das Angebot an Kinder und Jugendliche aller Schularten und Altersstufen, bis hin zu jungen Erwachsenen in der Phase der Berufs- und Studienwahl. Zugleich werden zu diesem Zweck spezielle Angebote für Mädchen und junge Frauen sowie für bildungsfernere Gruppen und Migranten entwickelt.

 

Bereits bei der Planung war es Ziel, eine breite Identifikation mit dem Projekt herzustellen. So richten sich die Angebote in erster Linie an die Schulen im Kommunalverbund und an Unternehmen aus der Region. Dabei soll neben der Begeisterung für Technik den jungen Menschen auch ein Einblick in die vielfältigen Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten vermittelt werden.

 

Auf breiter Basis bringen Experten aus allen Bereichen ihre Erfahrungen und ihr Wissen frühzeitig ein und kooperieren aktiv miteinander. Die Organisationsstruktur und die Kultur des Austauschs stellt sicher, dass Ideen und Anregungen, sowie ideelle und materielle Unterstützung zum Erreichen des Zieles eingesetzt werden. Das Gmünder Forschungs- und Qualifizierungszentrum soll sich durch kreative Zusammenarbeit möglichst vieler Firmen, Institutionen und Experten im Interesse der späteren Nutzer und der Region entwickeln. So tragen die regionalen Unternehmen nicht nur die Idee der EULE mit, sondern übernehmen auch einen Großteil der Betriebskosten. Zudem bieten sie mit eigenen Kursangeboten eine Kooperation, wie sie in dieser Form sonst nicht zu finden ist.

 

Im Rahmen der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd beheimatet die Gmünder Wissenswerkstatt das Grüne Klassenzimmer. Damit wird den Kindern und Jugendlichen verdeutlicht, dass sie ein Teil der Natur sind, Natur brauchen, aber auch für die Natur mitverantwortlich sind. Das Projekt ist ein weiterer Beitrag zur Verzahnung von Bildung und Wissenschaft mit regionaler Wirtschaft und den Kommunalen Trägern.

 

Für das Modellprojekt wurde der ehemalige Güterbahnhof saniert und der fehlende Mittelbau nach einem Entwurf des Architekturbüros Henn neu errichtet. Das Erscheinungsbild erinnert in seiner modularen Bauweise an gestapelte Container. Zudem werden in der nahen Umgebung weitere vielfältige Bewegungs- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche angeboten. Die Gmünder Wissenswerkstatt wurde am 12.05.2014 feierlich eröffnet.

 

Das Betreibermodell der Gmünder Wissenswerkstatt, bei dem die Stadt als Gebäudeeigentümerin und die Technische Akademie für berufliche Bildung Schwäbisch Gmünd e.V. als Betreiber fungiert, ist in folgender Abbildung dargestellt:

 

 

 

Finanzielle Beteiligung des Ostalbkreises

 

Um die Wirkung der Gmünder Wissenswerkstatt zu unterstreichen, aber auch um ein ideelles und materielles Unterstützungssignal für das vernetzte und regionalbedeutsame Modellprojekt zu setzen, wäre es folgerichtig, wenn sich der Ostalbkreis mit einem jährlichen Zuschuss in Höhe von 5.000 EUR beteiligt. Dies trägt auch der konsequenten Ausrichtung des Landkreises im Rahmen der EU-Strukturförderung Rechnung. Darüber hinaus ist es Ziel, dass weitere Institutionen aus dem Kommunalbereich das Modellprojekt unterstützen. Bisher wird das Modellprojekt durch den Kommunalverbund, die Technische Akademie, die Stadt Schwäbisch Gmünd sowie von einem Großteil der Gemeinden aus der Raumschaft Schwäbisch Gmünd getragen. Die beteiligten regionalen Unternehmen übernehmen einen Großteil der Betriebskosten.

 

 


Finanzierung und Folgekosten

 

Der Zuschuss des Ostalbkreises für die EULE Gmünder Wissenswerkstattüber 5.000 EUR jährlich wird im Haushaltsplan ab dem Haushaltsjahr 2015 entsprechend bereitgestellt.

 


Anlagen

 

Präsensation – „EULE – Gmünder Wissenswerkstatt“

 

 

Sichtvermerke

 

 

 

Geschäftsbereich

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Graber

 

 

Dezernat II

__________________________________________

 

Kurz

 

 

Landrat

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Pavel

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 EULE (1468 KB)