Antrag der Verwaltung

Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung empfiehlt/der Kreistag beschließt:

Den neuen Tarifen von OstalbMobil entsprechend Ziffer 3 der Sitzungsvorlage (Sachverhalt/Begründung) wird mit Wirkung zum 1. August 2014 zugestimmt.

Sachverhalt/Begründung

1. Vorbemerkung

Nach dem OstalbMobil-Vertrag entscheidet der Ostalbkreis über die Fahrpreise von OstalbMobil. Die letzte Erhöhung der Abgabepreise erfolgte zum 1. Oktober 2013 mit einem Umfang von 3,22 %.

2. Entwicklung von Angebot und Nachfrage bei OstalbMobil

Im vergangenen Jahr erfolgte innerhalb der Angebotspalette von OstalbMobil keine Veränderung. Die gut eingeführten Angebote haben weiterhin Bestand. Dies entspricht dem Ansatz, die Tarifangebote in einem überschaubaren Rahmen zu halten. Die Einführung eines Tagestickets konnte aus Kapazitätsgründen noch nicht weiterverfolgt werden.

Zur Entwicklung der Nachfragezahlen der einzelnen Angebote gegenüber dem letzten Bericht im Kreistag wird auf folgende Punkte hingewiesen (vergleiche auch Anlage 1):

Durchschnittlich wurden 2013 pro Monat ca. 137.000 Einzelfahrscheine ausgegeben. Dies sind 5 % mehr als im Vorjahr. Der Anteil bargeldlos per Chipkarte verkaufter Einzelfahrscheine liegt mit 56 % unter dem bisherigen Anteil, ist jedoch weiterhin ein bedeutsamer Aspekt des Tarifangebots.

Die Zeitkarten für Jedermann zeigen im Jahr 2013 leicht steigende Verkaufszahlen. Der Abo-Anteil ist weiterhin erfreulich hoch und liegt bei ca. 85 %. Zu den erfreulichen Steigerungen hat das Mitte 2012 eingeführte Firmenticket einen maßgeblichen Anteil beigetragen.

Im Ausbildungsverkehr (ohne Ostalb-Abo) wurden über 59.000 Zeitkarten von OstalbMobil verkauft. Hier liegt der Abo-Anteil ebenfalls mit 95 % erfreulich hoch.

Bei den SemesterTickets sind die größten Steigerungen der Verkaufszahlen zu erkennen. Gegenüber dem Wintersemester 2012/2013 wurden im vergangenen Wintersemester 2013/2014 1.882 Semestertickets verkauft. Dies entspricht einer Zunahme um knapp 33 %. Das Anschlusssemesterticket zum VVS hat hier einen maßgeblichen Anteil an den Steigerungen beigetragen.

Im Bereich von OstalbMobil werden von den Bus- und Bahnunternehmen als Pauschalpreistickets das Baden-Württemberg-Ticket (BWT) und das Metropol-Tages-Ticket (MTT) angeboten. Die Verkaufszahlen dieser für einzeln und in Gruppen reisenden Personen sehr attraktiven Angebote sind nach wie vor sehr hoch. Die BWT-Verkäufe sanken gegenüber dem Jahr 2012 um 11 %, die MTT-Verkäufe steigen dagegen deutlich um 33 %. 2013 wurden ca. 43.900 MTT und 55.400 BWT verkauft!

Die Nachfrage nach den von den Beherbergungsbetrieben ausgegebenen Gästetickets blieb auch 2013 deutlich hinter den Erwartungen zurück. Trotz direkter Anschreiben an die Betriebe wird dieses Angebot für Übernachtungsgäste nur schwach angenommen.

Als koordinierende Stelle für OstalbMobil wurden vom Geschäftsbereich Nahverkehr neben der veranstaltungsorientierten Pressearbeit im Jahr 2013 folgende größere Marketingaktivitäten für OstalbMobil durchgeführt:

Die Internetpräsenz wurde erweitert und optimiert. Die Abrufzahlen auf der Homepage von OstalbMobil stiegen vom Jahr 2012 um nahezu 30 % auf nunmehr ca. 56.500. Hinzu kommen täglich zahlreiche Telefon- und Onlineanfragen. Zur weiteren Steigerung der Abo-Verkäufe wurde eine Abo-Lotterie durchgeführt und mit Pressemitteilungen untermauert. Zum SemesterTicket wurde eine vergleichbare Lotterie mit Gewinnausschüttung erfolgreich durchgeführt. Regelmäßig wurden Presseberichte unter der Rubrik „OstalbMobil informiert“ geschaltet. So z. B. zum neuen Magazin „Unterwegs mit Bus und Bahn im Ostalbkreis“, zum Ostalb-Abo, zu der Erweiterung des SemesterTickets (Anschlusssemesterticket) und Ende 2013 zum Lückenschluss zum VVS. Ebenfalls wurden die Firmen-Tickets, das MTT und das Fahrplanbuch beworben. Regelmäßig erschienen Anzeigen mit Wandertipps. OstalbMobil war auch im Rahmen der Veranstaltungen zu 40 Jahre Ostalbkreis aktiv. Im Jahr 2014 wurden bereits öffentlichkeitswirksame Aktionen zum Thema Fahrgastbeirat im Ostalbkreis und im Land Baden-Württemberg durchgeführt, eine neue Abo-Lotterie und eine Präsenz bei der Landesgartenschau vorbereitet. Sämtliche Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit für OstalbMobil werden vom Geschäftsbereich Nahverkehr vorbereitet und umgesetzt.

Schwerpunkt der Aufgaben des Ostalbkreises im laufenden Jahr ist die Umsetzung der Verpflichtung gegenüber dem Land Baden-Württemberg, OstalbMobil als vertraglich verankerte Organisationseinheit zu etablieren. Hierzu gehört zumindest die Einrichtung einer Geschäftsstelle mit eigenem Personal. Hiermit verbunden ist die Überarbeitung des bestehenden Vertragswerkes.

3. Vorschlag zur Änderung der OstalbMobil-Tarife

Seit mehreren Jahren wird die Anpassung der Fahrpreise zum 1. August als Regeltermin umgesetzt. Auf Grund der regelmäßigen Erhöhungen der Haustarife der Verkehrsunternehmen ist eine entsprechende Anpassung der OstalbMobil-Tarife unerlässlich, um den Zuschussbedarf des Ostalbkreises für den Ausgleich der Harmonisierung und Durchtarifierung der Fahrpreise von OstalbMobil zu begrenzen. Trotz regelmäßiger Erhöhungen der Abgabepreise ist jedoch auf Grund der erfreulichen Nachfragesteigerungen, aber auch der notwendigen Erhöhungen von Haustarifen der Verkehrsunternehmen der Zuschussbedarf des Ostalbkreises laufend gestiegen und liegt über dem Haushaltsansatz.

Für den Zeitraum ab 1. August 2014 werden die in Anlage 2 zusammengestellten neuen OstalbMobil-Tarife vorgeschlagen. Dort sind die absoluten und prozentualen Veränderungen gegenüber den derzeitigen Preisen enthalten. Das komplette Fahrpreisangebot von OstalbMobil mit den vorgeschlagenen Preisen ab 1. August 2014 ist in Anlage 3 zusammengefasst. Über alle Fahrscheine hinweg liegt die Erhöhung knapp unter 3 %. Im Einzelnen wird auf Folgendes hingewiesen:

Der Fahrpreis für rabattierte Einzelfahrscheine erhöht sich um ca. 2,6 %, im Barverkauf um 3,2 %. Zur Kompensation der Mindereinnahmen auf Grund der Erhöhung der Kinderaltersgrenze auf 14 Jahre werden die rabattierten Kinderfahrpreise letztmals stärker erhöht. Die Abo-Preise für Erwachsene erhöhen sich im Schnitt lediglich um 2,3 %. Die bar verkauften Zeitkarten für Erwachsene werden um ca. 4 % teurer. Dadurch werden die Abonnements weiter attraktiver. Bei den Zeitkarten im Ausbildungsverkehr liegen die Erhöhungen bei 1,5 % (Abo) bzw. 2,7 % (Einzelkauf). Dies liegt daran, dass auf Grund der vom Land Baden-Württemberg verfolgten Finanzierungsneuregelung ein Rabatt von 25 % der Zeitkarten im Ausbildungsverkehr gegenüber den Erwachsenen vorgegeben werden soll. Um dieses Ziel sukzessive zu erreichen, werden die Preise für die Zeitkarten im Ausbildungsverkehr etwas geringer und die Preise für die Erwachsenen-Zeitkarte stärker angehoben. Der Rabattierungsgrad liegt neu bei 22 %.

Die Tarifanpassungsraten anderer Verbünde seit der letzten Preiserhöhung lagen zwischen 2,7 % (DING) und 4,9 % (Filsland). Die vorgeschlagene Preiserhöhung für OstalbMobil bewegt sich dabei in der unteren Hälfte der diesjährigen bisher bekannten Preiserhöhungen und ist damit unterdurchschnittlich.

Seitens der Verkehrsunternehmen wurden im Anhörverfahren für die Gestaltung der Tarife keine grundlegenden Bedenken und Anregungen geäußert.

4. Lokale Abgabepreise

Die lokal gültigen Fahrpreise wurden in den vergangenen Jahren stärker als die durchschnittlichen OstalbMobil-Tarife erhöht. Dadurch konnte die Tarifvielfalt ohne negative Fahrgastreaktionen bereinigt werden. Durch die Anpassung dieser lokalen Preise, ebenfalls zum 1. August 2014, gehen diese nahezu vollständig in das OstalbMobil-Angebot auf.

Finanzierung und Folgekosten

Für das Haushaltsjahr 2014 sind im Haushalt für OstalbMobil Zuschüsse in Höhe von 3,44 Mio. € vorgesehen. Dieser Ansatz wird auf Grund der Nachfrageentwicklung voraussichtlich überschritten. Im Rahmen der Zwischenberichte zum Kreishaushalt im Ausschuss für Bildung und Finanzen wird hierüber regelmäßig berichtet.

Anlagen

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Sichtvermerke