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Vorlage - 058/2014  

 
 
Betreff: Weiterentwicklung der Behindertenhilfe in der Raumschaft Schwäbisch Gmünd
Status:öffentlich  
Federführend:Beratung, Planung, Prävention   
Beratungsfolge:
Sozialausschuss Kenntnisnahme
13.05.2014 
Sitzung des Sozialausschusses ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

 

Die Verwaltung wird ermächtigt, die erforderliche Bedarfsbestätigung und Zustimmung für die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen der Stiftung Haus Lindenhof zu erteilen.

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

I. Ausgangssituation

 

In der gemeinsamen Sitzung des Sozialausschusses und des Jugendhilfeausschusses am 11. Februar 2014 wurde ausführlich über die Sozialplanung für Menschen mit Behinderungen informiert. Dabei wurde auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, die bestehenden Versorgungsstrukturen immer wieder zu überprüfen und dem aktuellen und künftigen Bedarf anzupassen.

 

Im Zusammenhang mit dem Neubau der Werkstatt am Salvator in Schwäbisch Gmünd ergeben sich für den Träger, die Stiftung Haus Lindenhof, Änderungen an den bisherigen Werkstatt-Standorten.

 

 

II. Planungen der Stiftung Haus Lindenhof

 

1. Demografische Entwicklung

 

Die Stiftung Haus Lindenhof baut derzeit ihre stationären Angebote in sozialraumorientierte Angebote um. In diesem Zusammenhang steht auch der Neubau der Werkstatt am Salvator. Aber auch die verbleibenden Angebote am Standort Bettringen sind nach Ansicht des Trägers unter diesem Aspekt weiter zu entwickeln. Die Stiftung Haus Lindenhof geht davon aus, dass es am Standort Bettringen auch weiterhin ein Angebot an Werkstattplätzen geben muss. Dabei ist allerdings auch die demografische Entwicklung zu berücksichtigen.

 

Nach den derzeitigen Annahmen der Stiftung Haus Lindenhof wird die Zahl der Werkstattbeschäftigten bis zum Jahr 2020 stabil bleiben, das heißt Zu- und Abgänge halten sich die Waage. Die Stiftung rechnet jedoch damit, dass die Zahl der Menschen mit Behinderungen, die aus Altersgründen aus der Werkstatt ausscheiden, ab 2020 deutlich zunimmt und sich dadurch der Bedarf an Werkstattplätzen reduziert.

 

Derzeit sind in den Werkstätten der Stiftung Haus Lindenhof in Schwäbisch Gmünd – sowohl im Arbeitsbereich als auch im Berufsbildungsbereich – insgesamt rund 330 geistig und geistig mehrfach behinderte Menschen beschäftigt und zwar in den Vinzenz-von-Paul-Werkstätten einschließlich Außenstellen, der Werkstatt am Salvator und in den Außenarbeitsgruppen und Einzelaußenarbeitsplätzen. Bis zum Jahr 2025 rechnet die Stiftung Haus Lindenhof mit einem Gesamtbedarf von 270 Plätzen.

 

2. Projekt „Betreuungsintensive Werkstattgruppe“

 

Im Rahmen eines Inklusions- und Beteiligungskonzeptes möchte die Stiftung Haus Lindenhof u. a. den Menschen mit Behinderung, die bisher im Förder- und Betreuungsbereich ausschließlich Leistungen zur Teilhabe an der Gemeinschaft erhalten, auch die Möglichkeit zur Teilhabe am Arbeitsleben eröffnen. Der Förder- und Betreuungsbereich ist ein Angebot für schwerer behinderte Menschen, die nicht, noch nicht oder nicht mehr in einer Werkstatt beschäftigt werden können. Mit dem Modell einer betreuungsintensiven Werkstattgruppe soll Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf eine Möglichkeit zur Teilhabe am Arbeitsleben in der Werkstatt geboten werden. Dieses Modell hat sich nach Ansicht der Stiftung Haus Lindenhof bereits bewährt und es ist deshalb geplant, das Angebot so auszubauen, dass bis zum Jahr 2025 weitere 20 Menschen mit Behinderung aus dem Förder- und Betreuungsbereich wieder in den Arbeitsbereich wechseln können. Dazu soll ein Übergangsmanagement aufgebaut werden. Das bedeutet, dass zu dem bis zum Jahr 2025 prognostizierten Bedarf von 270 Plätzen nochmals 20 Plätze hinzukommen.

 

 

3. Sanierungskonzept

 

Nach dem Bezug der Werkstatt am Salvator verbleiben an den bisherigen Werkstattstandorten aktuell rund 210 Plätze. Bis zum Jahr 2025 wird sich diese Zahl nach Schätzungen der Stiftung Haus Lindenhof auf 170 Plätze reduzieren, einschließlich der betreuungsintensiven Werkstattgruppe.

 

Bis Mitte 2014 sollen zwei angemietete Gebäude gekündigt werden und die Vinzenz-von-Paul-Werkstätte am Zentralstandort in Bettringen saniert werden, wobei ein kleineres Werkstattgebäude nicht in die Sanierung einbezogen werden soll.

 

 

III. Stellungnahme der Verwaltung

 

Das Sozialdezernat war von Anfang an in die Planungsüberlegungen der Stiftung Haus Lindenhof eingebunden und unterstützt die bedarfsgerechten Umstrukturierungen, die sich nach dem Bezug der neuen Werkstatt am Salvator ergeben. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist langfristig mit einem rückläufigen Bedarf an Plätzen im Werkstattbereich zu rechnen.

 

Eine Fortschreibung der Teilhabeplanung für Menschen mit geistiger Behinderung ist für das Jahr 2015 geplant und soll u. a. auch diesem Aspekt Rechnung tragen.

 

Das Projekt „Betreuungsintensive Werkstattgruppe“ ist wegen der überregionalen Bedeutung mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) abzustimmen.


Finanzierung und Folgekosten

 

Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen von Werkstätten r Menschen mit Behinderungen können mit einem Investitionskostenzuschuss des Landes gefördert werden. Eine Förderung setzt voraus, dass der Standortkreis als Träger der Eingliederungshilfe nach dem SGB XII den Bedarf für das Vorhaben bestätigt und dem Vorhaben zustimmt.


Anlagen

 

-

 

 

 

Sichtvermerke

 

Stabsstelle

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Joklitschke                                                        Weiß

 

 

Dezernent

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Rettenmaier

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

__________________________________________

 

Pavel