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Vorlage - 050/2014  

 
 
Betreff: Entwicklung der Beruflichen Gymnasien am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Schulen und Bildung   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Kenntnisnahme
06.05.2014 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen zur Kenntnis genommen   

Antrag der Verwaltung

 

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen nimmt vom Sachstandsbericht der Entwicklung der Beruflichen Gymnasien am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen Kenntnis.

 

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

Am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen wird zur Zeit ein Technisches Gymnasium mit den drei Profilen: Gestaltungs- und Medientechnik (TGG), Mechatronik (TGM) und Umwelttechnik (TGU) geführt.

 

Historie:

 

2005 wurde in Ellwangen erstmalig ein Technisches Gymnasium mit den zwei Profilen „Gestaltungs- und Medientechnik“ und „Technik“ (später umbenannt in „Mechatronik“) eingerichtet.

Ende 2010 wurde ein weiteres Profil „Umwelttechnik“ für die Technischen Gymnasien in Baden-Württemberg neu eingeführt. Der erste Vorstoß auf politischer Ebene Ende 2010, dieses Profil als Schulversuch ab 2011/2012 in Ellwangen einzurichten, war nicht erfolgreich. Der Standort Ellwangen wurde jedoch als Schulversuchsstandort für die 2. Tranche im Rahmen der Ausbaumaßnahmen Berufliche Gymnasien 2012 benannt.

Seit 2012/2013 wird dieses Profil in Ellwangen angeboten.

 

Die beiden Profile „Mechatronik“ und „Umwelttechnik“ wenden sich an den gleichen Bewerbertypus – Schüler mit Affinität zu Ingenieur- und Naturwissenschaften.

Ziel der Einführung eines Profiles „Umwelttechnik“ war die Stärkung der Technischen Gymnasien allgemein. Zusätzlich war eine Alternative gewünscht für die Schüler mit einem speziellen technischen Interesse als Ergänzung zum Angebot in Mechatronik (= Mechanik und Elektrotechnik). Umwelttechnik, Verfahrenstechnik und Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik sind hier gleichwertig. Am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen durch die Ausbildungsgänge zweijähriges Berufskolleg für Umweltschutztechnische Assistenten und SHK-Anlagenmechaniker vorhandene personelle und sachliche Ressourcen im Bereich Umwelttechnik waren eine wesentliche Grundlage für den Start.

 

Die beiden Profile stehen in einer gewissen Konkurrenz um Bewerber; zugleich sind sie wie alle MINT-Profile weniger stark nachgefragt.

 

Aufgrund der Einführung als Schulversuch wurde an etlichen Beruflichen Gymnasien mit Profil „Umwelttechnik“ der Start auch mit Schülerzahlen kleiner 16 genehmigt, zumal die Schulen in aller Regel erst nach den Infoveranstaltungen zum Jahreswechsel, zum Teil sogar erst nach dem Bewerbungsschluss für Schüler (also 01. März des jeweiligen Jahres) die verbindliche Einrichtungszusage erhalten haben, was die Akquise von Bewerbern im Startjahr zusätzlich erschwert hat.

 

Am Standort Ellwangen wird deshalb seit 2012/2013 eine Klappklasse aus Schülern der beiden Profile „Mechatronik“ und „Umwelttechnik“ und eine weitere Klasse mit Profil „Gestaltungs- und Medientechnik“ geführt. Es werden also zur Zeit nur zwei Klassen geführt, obwohl drei Profile genehmigt sind.

Schulorganisatorisch lässt sich aus dem Lehrerstunden-Budget nach Kopfzahl der Schüler des Beruflichen Gymnasiums ein Unterricht mit beiden Profilen so gut darstellen, dass das Regierungspräsidium Stuttgart diese Beschulung auch genehmigt.

 

Im Schulentwicklungskonzept 2013 und in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Stuttgart über kurz- und mittelfristige Veränderungen an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis wurde vereinbart, dass für weitere zwei Aufnahmejahre, d.h. für das Schuljahr 2014/2015 und 2015/2016 das Profil „Umwelttechnik“ weiterhin gemeinsam mit dem Profil „Mechatronik“ am Standort Ellwangen angeboten werden kann und diese als gemeinsame Klappklasse statistisch ausgewiesen werden. Nach diesen zwei Schuljahren und somit Ende des Schuljahres 2015/2016 ist, so das Schulentwicklungskonzept, evtl. ein neues Konzept für die Beruflichen Gymnasien in Ellwangen zu überarbeiten mit überregionaler Steuerung durch das Regierungspräsidium. Soweit die Mindestschülerzahlen nicht erreicht werden können, soll ausschließlich in Aalen das Profil „Mechatronik“ am Beruflichen Gymnasium angeboten werden.

 

Erstes Ziel der Schule war es daher, eine Klappklasse mit einer Schülerzahl ≥ 16 im Versuchszeitraum von drei Schuljahren zu erreichen. Das ist gelungen.

Aufgrund der aktuellen Bestrebungen des Regierungspräsidiums Stuttgart, die Schülerzahl in den Klassen des Beruflichen Gymnasiums möglichst auf 30 zu erhöhen, macht diese Klappung auch weiter Sinn.

 

Schülerzahlen der Eingangsklassen:

 

Schuljahr

TGG

TGM

TGU

Klassen

2011/2012

24

18

-

2

2012/2013

29

7

3

2

2013/2014

25

11

9

2

2014/2015*

30*

11*

16*

2

              *Vorläufige Zahlen auf Basis der Anmeldezahlen für das Schuljahr

 

Die Schülerzahlen entwickelten sich von drei Schülern im ersten über neun Schüler im zweiten Jahr zu derzeit voraussichtlich 16 (Basis: Anmeldungen) im dritten Jahr.
Dies ist durch intensive Informationsmaßnahmen in den beiden vergangenen Jahren gelungen, die dieses Profil regional bekannt gemacht haben.

Die Beschulung erfolgt in Form einer Klappklasse zusammen mit den Mechatronikern. Eine Trennung findet lediglich in 5 Wochenstunden (WStd.) in der 11. Klasse bzw. in 6 WStd. (in der 12. und 13. Klasse) statt. Diese Beschulung lässt sich mit den vom Kultusministerium vorgegebenen Wochenstundenzahlen problemlos realisieren.

 

Das Ziel des Schulentwicklungskonzeptes, das Profil „Umwelttechnik“ auf jeden Fall zu stärken, ist vorläufig erreicht. Die bisher erfolgreichen Informationsveranstaltungen werden weitergeführt mit dem Ziel, mittelfristig die Zahl der Schüler im Profil „Umwelttechnik“ in Richtung 24 zu steigern. So lange durch ein Verschieben von Schülern des Profiles „Mechatronik“ zwischen Ellwangen und Aalen keine Klasse eingespart werden kann, wird das Regierungspräsidium Stuttgart keinen weiteren Handlungsbedarf sehen.

 

Mögliche Perspektiven

 

Die Ausrichtung des Beruflichen Gymnasiums am Standort Ellwangen ist sehr technisch. Im Rahmen der Gespräche zum Schulentwicklungskonzept wurde die Möglichkeit eines Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums mit Profil Gesundheit und Pflege als eine Option erörtert und in das Schulentwicklungskonzept aufgenommen.

 

Die Assistenzberufe im Gesundheitswesen (Medizinische Fachangestellte, Zahnmedizinische Fachangestellte, Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte), das zweijährige Berufskolleg für Pharmazeutisch-technische Assistenten und die Altenpflegeberufe werden am Standort Ellwangen bereits beschult. Ärzte, Apotheker und Pflegelehrkräfte unterrichten hauptamtlich am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen. Eine Kooperation mit der SRH Riedlingen im Studiengang „Pharmamanagement und -technologie“ ist im Entstehen. Damit sind die personellen und sachlichen Voraussetzungen für diese Profilerweiterung am Standort Ellwangen gegeben.

 

Im Hinblick auf das Schuljahr 2016/2017 wird mit dem Regierungspräsidium Stuttgart eine Bewertung durchgeführt und mögliche Optionen erörtert.


Finanzierung und Folgekosten

 

-

 

 


Sichtvermerke

 

Stellv. Geschäftsbereichsleiterin

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Freytag

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel