Bürgerinformationssystem
Antrag der Verwaltung
Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung nimmt vom Bericht Kenntnis.
Sachverhalt/Begründung
Gemäß Beschluss des Kreistages vom 12.03.2013 erstellt das EKO-Energieberatungszentrum jährlich im Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung einen Geschäftsbericht.
EKO-Tätigkeitsbericht 2013
Vorangehend gilt für das Jahr 2013 zu bemerken, dass die Aufgaben des Energieberatungszentrums „Energiekompetenz Ostalb“ des Ostalbkreises, kurz EKO genannt, nur in eingeschränkter Weise wahrgenommen werden konnten, da der angestellte Energieberater Herr Hörmann sein Arbeitsverhältnis beendete und ab dem 08.02.2013 dem EKO als Berater nicht mehr zur Verfügung stand. Hinzu kommt, dass auch Frau Kluge, die die Geschäftsstelle des EKO betreut, krankheitsbedingt über einen längeren Zeitraum abwesend war.
Trotz zeitnaher, zweimaliger Stellenausschreibung ist es in 2013 nicht mehr gelungen, die beiden vakanten Energieberaterstellen im EKO unter den gegebenen Anforderungen und Rahmenbedingungen zu besetzen.
Somit war in 2013 die Hauptaufgabe des EKO die Aufrechterhaltung des flächendeckenden Beratungsangebots für die Bürgerinnen und Bürger des Ostalbkreises, sowohl im EKO-Energieberatungszentrum in Böbingen, als auch in den Beratungsstützpunkten in der Fläche des Landkreises.
Ebenso musste die Sicherstellung der positiven öffentlichen Wahrnehmung des EKO in der Fläche des Landkreises durch Präsenz auf Messen und Leistungsschauen in den Städten und Gemeinden des Ostalbkreises erreicht werden.
Zeitgleich galt es weiterhin, ordentliche und fördernde Mitglieder für den Verein Energiekompetenz Ostalb e.V. zu gewinnen.
Die Mitgliederzahlen des Vereins sind in 2013 leicht angestiegen. Ausgehend von 92 Mitgliedern im Jahr 2012 weist der Verein zum Ende des Jahres 2013 einen Mitgliederstand von 95 Mitgliedern auf. Diese werden in 75 ordentliche und 20 fördernde Mitglieder unterschieden. Insgesamt gesehen konnten im vergangenen Jahr 14 neue Mitglieder gewonnen werden. Diesem Zuwachs steht der Austritt von 11 Mitgliedern entgegen.
In diesem Zusammenhang gilt es zu berichten, dass unter den 14 Neumitgliedern sechs folgende Kommunen zu verzeichnen sind:
Bartholomä, Hüttlingen, Mutlangen, Schwäbisch Gmünd, Westhausen und Wört.
Im Jahr 2013 wurden durch das EKO insgesamt 1358 Energieberatungen durchgeführt. Diese Summe setzt sich aus den gezählten Kurzberatungen auf Messen und Leistungsschauen, den telefonischen Beratungen und den sogenannten energetischen Erstberatungen bzw. persönlichen Basisberatungen, wie folgt, zusammen:
persönliche Basisberatungen: 344 telefonische Beratungen: 827 Kurzberatungen auf Messen: 187
Es konnte das hohe Niveau der Beratungszahlen aus den Vorjahren gehalten werden. Nachfolgend sind die Beratungszahlen im Vergleich dargestellt:
Im Hinblick auf die intensiveren Erstberatungen bzw. persönlichen Basisberatungen ist eine Abnahme der Beratungszahlen um ca. 24% von 452 Beratungen in 2012 auf 344 Beratungen in 2013 zu verzeichnen. Hier schlägt sich deutlich der Umstand nieder, dass dem EKO nahezu elf Monate lang (Februar bis Dezember) kein hauptamtlicher Berater zur Verfügung stand und somit nicht alle Anfragen umgehend beantwortet werden konnten.
Die o.g. Beratervakanz wurde während des ganzen Jahres durch die ehrenamtliche Beratertätigkeit von Vereinsmitgliedern weitgehend kompensiert. Dies gilt sowohl für Beratungen im EKO in Böbingen als auch für Messen und Leistungsschauen im Landkreis. Insgesamt gesehen wurden in 2013 rd. 57 % der zahlenmäßig erfassten Beratungen ehrenamtlich erbracht.
Wie schon in den letztjährigen Tätigkeitsberichten dargestellt, ist zur Vereinbarung von Beratungsterminen die Geschäftsstelle des EKO vormittags durchgegend besetzt. Die Beratungstermine selbst finden dann über den ganzen Tag verteilt statt. Hier hat sich auch im zurückliegenden Jahr bewährt, dass das EKO konsequent Beratungstermine in den frühen Abendstunden und am Freitagnachmittag anbietet. Der Samstag als Beratungstag wurde weiterhin nur untergeordnet angefragt. Sämtlich Beratungen erfolgen nach einer konkreten Terminvereinbarung. Im EKO selbst gibt es nahezu keine „Laufkundschaft“.
Auch in 2013 wurden im Rahmen der statistischen Erfassung der Beratungsgespräche ausgewählte Themengruppen/Beratungsinhalte festgehalten. Diese setzen sich im Vergleich zu den beiden Vorjahren wie folgt zusammen:
2011 2012 2013
Aus dieser Übersicht ist ersichtlich, dass der Schwerpunkt der Beratungstätigkeit weiterhin im Bereich von Altbausanierungen und Neubauvorhaben, verbunden mit den jeweiligen Förderprogrammen, lag.
Die Präsenz des EKO mit Beratungsstützpunkten in der Fläche des Ostalbkreises wurde 2013 verstetigt. Neu hinzugekommen ist der Beratungsstützpunkt im Rathaus der Gemeinde Hüttlingen. Ein weiterer Ausbau der Flächenpräsenz fand nicht statt.
In den Städten und Gemeinden, in denen das EKO feste monatliche Beratungszeiten vor Ort in den Rathäusern oder anderen Einrichtungen anbietet, werden in der Regel zehn bis zwölf Beratungstage im Jahr angeboten, wobei an einem solchen Nachmittag jeweils vier Beratungstermine vorgesehen sind.
In 2013 ließ sich dieser Ansatz nur für Abtsgmünd, Bopfingen, Hüttlingen, Lorch und Schwäbisch Gmünd umsetzen. In Aalen, Ellwangen, Neresheim und Oberkochen war dies nicht möglich, da kein ehrenamtlicher Berater entsprechend einsetzbar war.
Die nachfolgende Tabelle zeigt daher ein ungleiches Bild im Hinblick auf die Anzahl der Auslastung der angebotenen Beratungstage in den Städten und Gemeinden:
* Mangels Berater konnten nicht mehr Termine angeboten werden.
Am 27.11.2013 wurden an der Hochschule Aalen verschiedene Bachelorarbeiten, die von Frau Prof. Hofmann vom Stiftungslehrstuhl Erneuerbare Energien betreut wurden, vorgestellt. Darunter war auch die Bachelorarbeit von Herrn Johannes Brönner, welche sich mit der Thematik „Energieeffizienz in der Gebäudedämmung“ beschäftigte. Ein Teilaspekt seiner Bachelorarbeit war dabei auch die Energieberatung (Erstberatung) durch das EKO im Ostalbkreis.
Herr Brönner war im Frühjahr 2013 als Praktikant im EKO. Dort befragte er im Rahmen einer Telefonumfrage 100 zufällig ausgewählte Personen, welche eine Erstberatung im EKO zu Gebäudedämmungsmaßnahmen erfahren und anschließend auch umgesetzt haben.
Von den Befragten waren bezüglich der im EKO erfolgten Erstberatung 92% zufrieden, 5% geht so, 2% eher nicht und 1% nicht zufrieden.
Nach diesen Erstberatungen haben 74% der Befragten eine oder mehrere energetische Sanierungsmaßnahmen parallel durchgeführt. Die dabei durchschnittlich investierte Summe lag bei ca. 44.000 € je Auftrag. 94% der Aufträge gingen dabei an lokale Händler bzw. Handwerker. Nur 58% der Umfrageteilnehmer haben staatliche Fördermittel beantragt.
Im Rahmen der Tätigkeiten für das kommunale Energiemanagement betreute das EKO in 2013 weiterhin die Gemeinden Mögglingen und Böbingen. Hierbei fanden jeweils eine kontinuierliche monatliche Verbrauchswerterfassung und -auswertung statt, die es den Gemeinden ermöglicht, auf der Basis der erstellten jährlichen Dokumentation einen auf die Gemeinde abgestimmten Energiebericht vorzulegen.
Weitere Gemeinden konnten für das KEM nicht gewonnen werden. Aufgrund der Personalsituation im EKO wurde dies in 2013 auch nicht forciert.
Die sogenannten „Stand-by-Projekte“, bei welchen der Energieberater des EKO vor Ort in die Schule kommt und den Schülern Grundkenntnisse zu Energie und Energieerzeugung vermittelt, fanden 2013 an sechs Schulen mit insgesamt 18 Klassen statt, wie die nachfolgende Grafik zeigt:
Im praktischen Teil des Unterrichts wurde mit Verbrauchsmessgeräten jeweils der Stand-by-Verbrauch von alltäglichen Gerätschaften gemessen, um hier die Potentiale einer Energieeinsparung und den Nutzen im Hinblick auf den Klimaschutz (Reduzierung CO2-Ausstoß) verdeutlichen zu können. Diese Projekte wurden von den Schulen und den Schülern positiv angenommen. Diese Schulprojekte stellen für das EKO eine zusätzliche Einnahmequelle dar.
Die Mittel zur Durchführung der Stand-by-Projekte wurden zu 100 % aus dem Klimaschutz-Plus-Programm des Landes gefördert. Alle Interessenten aus dem Ostalbkreis konnten berücksichtigt werden.
Zudem ist das EKO in einer Koordinierungsfunktion in das 50/50-Energiesparprojekt an Ellwanger Schulen eingebunden.
Die Kooperation mit der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg bei den Bürgerenergieberatungen wurde in 2013 durch das hohe Engagement der ehrenamtlichen Berater gefestigt. Die Gewinnung von weiteren Einnahmen für das EKO durch diese Kooperation fand in 2013 nur untergeordnet statt, da kein hauptamtlicher Berater durchgehend einsetzbar war.
Neben den Beratungsterminen bot das EKO im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit verschiedene Veranstaltungen mit Kooperationspartnern im und außerhalb des EKO-Energieberatungszentrums an. Im Jahr 2013 fanden dabei im EKO acht Veranstaltungen statt, bei denen 124 Teilnehmer verzeichnet werden konnten. Außerhalb des EKO wurden siebzehn Veranstaltungen mit Vorträgen oder Informationständen durchgeführt. Hierbei sind rd. 7639 Kontakte zustande gekommen.
Vergleicht man die Zahlen der obigen Grafik, so lässt sich ableiten, dass das EKO deutlich mehr Bürger erreicht, wenn die Präsenz des EKO auf Veranstaltungen in der Fläche des Landkreises ausgeweitet wird. Diese schon für die Vorjahre getroffene Feststellung wird durch die Anzahl der Veranstaltungen im Rahmen von Messen und Leistungsschauen in der Fläche des Ostalbkreises in 2013 weiter gefestigt, zumal in 2013 im EKO weniger Veranstaltungen organisiert werden konnten.
Der finanzielle Aufwand für die Teilnahme an Messen und Leistungsschauen war für das EKO auch in 2013 untergeordnet, da auf Grund des gemeinnützigen Charakters des EKO (Non-Profit-Organisation) die meisten Messeleitungen auf die Erhebung von Standgebühren letzlich verzichteten, dafür aber Fachvorträge und Beratungsleistungen einforderten.
Die nachfolgende Karte zeigt, dass es dem EKO in den letzten Jahren nachhaltig gelungen ist, zusätzlich zu den festgelegten Beratungssstützpunkten, flächendeckend im Ostalbkreis mit Beratungsleistung und Information auf Messen und Leistungsschauen präsent zu sein.
Unabhängig vom Beratungsangebot des EKO wurde in 2013 die Medienarbeit weiter intensiviert. So wurde darauf geachtet, dass die Internetpräsenz des EKO aktuell und informativ gestaltet war.
2013 wurde die zweite Auflage der EKO-Informationsbroschüre „Energieeffizienz“ in einer Höhe von 6.000 Exemplaren aufgelegt. Zudem erschien zwei Mal im Jahr die Zeitschrift „Klima vor Ort“ welche gemeinsam mit der Schwäbischen Post bzw. der Gmünder Tagespost in einer Auflage von 8.000 bis 10.000 Stück kreisweit herausgegeben und verteilt wird.
Weiterhin wurde anlassbezogen zu aktuellen Themenfeldern durch E-Mail-Newsletter (7 Stück) und Pressemitteilungen (8 Stück) informiert. Auf Nachfrage wurden einzelne Themen durch Radiointerviews (SWR4, Radio7) vertieft.
Monatlich wurde ein „Energiespartipp des Monats“ veröffentlicht, der einerseits auf der EKO-Homepage abrufbar war und auf der anderen Seite über den Presseverteiler des Landratsamtes an die Tageszeitungen und die Mitteilungsblätter der Städte und Gemeinden im Ostalbkreis gestreut wurde.
Im Jahr 2013 war das EKO zum dritten Mal eigenständig im Haushalt des Ostalbkreises abgebildet. Der Nettoressourcenverbrauch für 2013 ist mit ca. 195.498 € beziffert. Hierin sind Personalkosten in Höhe von ca. 171.000 € enthalten. Dem gegenüber steht die Verpflichtung des Vereins einer jährlichen Zahlung in Höhe von 50.000 € an die Landkreisverwaltung, was bisher immer problemlos geleistet werden konnte.
Auch für 2013 kann somit vereinfacht abgeleitet werden, dass der Verein Energiekompetenz Ostalb für die Kosten des operativen Geschäfts der Energieberatung aufkommt, während die Landkreisverwaltung die Personalkosten trägt.
Als Einnahmen in 2013 konnte der Verein Energiekompetenz Ostalb e.V. neben den Mitgliedsbeiträgen in Höhe von 56.855 € auch durch das EKO-Team generierte Einnahmen aus Projekten und Beratungsleistungen sowie Spenden und Sonstiges in Höhe von 19.789 € verbuchen. Dies ergibt einen Gesamteinnahmenbetrag von 76.644 €.
Die obigen Zahlen zeigen, dass es in 2013 somit erstmalig gelungen ist, die verpflichtende Abgabe an den Ostalbkreis durch Mitgliedsbeiträge zu decken. Dies hat zur Folge, dass die Einnahmen aus der operativen Arbeit des EKO vollständig dem Verein zufließen und diesem den notwendigen finanziellen Spielraum offen halten, weiterhin außerhalb des Haushaltsplans vereinsinterne und -gestützte Projekte und Vorhaben (z.B. Öffentlichkeitsarbeit, Internetauftritt, Werbung, Ausstattung, Betrieb) zu ermöglichen.
Die derzeitige und in 2013 vorhandene Stellenbesetzung im EKO stellt sich wie folgt dar:
Geschäftsführer: Ralf Bodamer Geschäftsstelle/Sekretariat: Madeleine Kluge (50%) Energieberater/-in 1: Peter Hörmann war bis 08.02.13 ver-(Bauwesen/Architektur) fügbar (Kündigung zum 31.03.2013) Energieberater /-in 2: N.N.
Die Schließung der bestehenden Personallücken in 2013 durch den stärkeren Einsatz von ehrenamtlichen Beratern aus dem Verein Energiekompetenz Ostalb e.V. war vorbildlich, ist jedoch erschöpft und derzeit nicht erweiterbar.
Zudem ist zu berücksichtigen, dass der Einsatz dieser ehrenamtlichen Berater nur bedingt planbar ist, weil diese nur zeitlich begrenzt zur Verfügung stehen. Außerdem sind die zur Verfügung stehenden Berater nicht für alle Beratungen planbar, da unterschiedliche fachliche Spezialisierungen bestehen.
Die neutralen und unabhängigen Beratungsleistungen des EKO, verbunden mit der räumlichen Präsenz im Landkreis, sind fester Bestandteil der Klimaschutzaktivitäten für die Bürgerschaft im Ostalbkreis.
In 2013 hat das EKO zusammen mit dem EUROPoint Ostalb das 5. KlimaFORUM OSTALB im Landratsamt in Aalen organisiert.
Zusammenfassend lässt sich das Jahr 2013 aus Sicht des EKO wie folgt bewerten:
Trotz der angespannten Personalsituation in 2013 ist es gelungen, die flächendeckende energetische Erstberatung im Ostalbkreis auf gutem Niveau sicherzustellen, auch wenn nicht jeder Terminwunsch sofort berücksichtigt werden konnte. Die bisher positive Außendarstellung des EKO wurde durch die Medienarbeit und den verstärkten Einsatz von ehrenamtlichen Beratern, sowohl in den Beratungsstützpunkten als auch auf Messen und Leistungsschauen, gefestigt.
Sichtvermerke
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