Bürgerinformationssystem
Antrag der Verwaltung:
Kenntnisnahme Sachverhalt/Begründung:
I. Ausgangssituation und Allgemeines
Die Caritas Ostwürttemberg hat für Wohnungslose in den letzten rund 30 Jahren ein differenziertes Hilfeangebot im Ostalbkreis aufgebaut. Dies umfasst in den Großen Kreisstädten Aalen und Schwäbisch Gmünd
- Fachberatungsstellen - Tagesstätten/Wärmestuben - Aufnahmehäuser - Ambulant Betreutes Wohnen - Notübernachtungsstellen
Die Arbeit der Caritas Ostwürttemberg wird in diesem Arbeitsfeld durch tatkräftiges, ehrenamtliches Wirken maßgeblich unterstützt. In Aalen durch den „Freundeskreis Wohnungslose Aalen e. V.“ und in Schwäbisch Gmünd durch den „Förderverein St. Elisabeth e. V.“.
Die Freundeskreise fördern die Wohnungslosenhilfe der Caritas seit Jahren mit außergewöhnlichem Engagement, Ideen und Spenden. Es wurden z. B. Fonds zur medizinischen Versorgung der Wohnungslosen, zur Entschuldung und zur Überbrückung von Notlagen mit Mikrokrediten eingerichtet. Damit werden unter anderem Wohnungsausstattungen und Mobiliar finanziert. Mit Spenden wurde Wohnraum für Wohnungslose geschaffen (Maja-Fischer-Haus in Aalen und Haus St. Martin in Schwäbisch Gmünd).
Fachberatungsstellen sind Ansprechpartner für Hilfesuchende, die ihre Wohnung vor Kurzem verloren haben oder schon seit Jahren ohne festen Wohnsitz sind. Es ist ihre Aufgabe, eine existenzielle Grundversorgung sicher zu stellen, zum Beispiel die Vorleistung von Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld II, Vermittlung einer Unterkunft oder Sicherstellung der medizinischen Versorgung. Die Zielsetzung der Fachberatungsstellen besteht darin, Betroffenen die Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen und über allgemeine Sozialberatung und Stärkung der Selbsthilfekräfte zur Überwindung der besonderen sozialen Schwierigkeiten beizutragen.
Tagesstätten/Wärmestuben bieten Wohnungslosen die Möglichkeit zum Aufenthalt in einer geschützten Umgebung und eine Grundversorgung durch warme Mahlzeiten, Möglichkeiten zum Duschen und Wäsche waschen und durch Hilfevermittlung bei gesundheitlichen Problemen.
Aufnahmehäuser sind zeitlich befristete Betreuungsangebote für Wohnungslose, die Möglichkeiten eines Neuanfangs bieten. Aufnahmehäuser gelten als Resozialisierungsmaßnahme, bei der „Menschen von der Straße“ die Möglichkeit eines festen Wohnsitzes geboten wird. Die Bewohner erhalten Unterstützung bei alltäglichen und besonderen Schwierigkeiten, unter anderem durch Hilfestellung bei der Arbeitsintegration, bei der Suche nach geeignetem Wohnraum oder im hauswirtschaftlichen Bereich.
Für Personen, die wieder eine gefestigte Lebenssituation haben, wird Ambulant Betreutes Wohnen angeboten. Es ist ein Hilfeangebot zur Förderung der selbstständigen Lebensführung und zielt darauf ab, die Bewohner zu befähigen, Wohnungslosigkeit auf Dauer zu vermeiden, sich wieder in die Gemeinschaft einzugliedern und ein eigenständiges, von Hilfe unabhängiges Leben zu führen. Betreutes Wohnen ist somit die Verbindung einer selbstständigen Lebensführung in eigenem Wohnraum mit einer planmäßig organisierten regelmäßigen Beratung und Betreuung durch Fachkräfte.
Notübernachtungsstellen (Erfrierungsschutz) sind als kurzfristige Lösung für die Unterbringung von Menschen ohne festen Wohnsitz gedacht. Dieses Angebot hat die Caritas Ostwürttemberg gemeinsam mit dem Ostalbkreis und den Großen Kreisstädten Aalen und Schwäbisch Gmünd geschaffen. Die Kosten der Übernachtung werden mit den Betroffenen - und soweit sie bedürftig sind - mit dem Jobcenter des Ostalbkreises oder dem Geschäftsbereich Soziales des Landratsamtes abgerechnet. In 2012 wurden in Aalen und Schwäbisch Gmünd insgesamt 5.124 Notübernachtungen registriert. Finanzierung und Folgekosten:
Im Zuge der Auflösung der Landeswohlfahrtsverbände wurden ab 01.01.2005 auch die Betreuungsaufgaben für Wohnungslose in die Zuständigkeit der Stadt- und Landkreise übertragen. Zuletzt wurde in einer gemeinsamen Sitzung von Sozialausschuss und Jugendhilfeausschuss am 25.09.2012 über die Finanzierung bzw. Förderung der Angebote für Wohnungslose durch den Ostalbkreis beraten und die Verwaltung beauftragt, entsprechende Vereinbarungen mit der Caritas Ostwürttemberg abzuschließen.
Für den Betrieb der Fachberatungsstellen in Aalen und Schwäbisch Gmünd finanziert der Landkreis 3,5 Fachkraftstellen. Der Zuschuss an die Caritas Ostwürttemberg für diesen gesamten Arbeitsbereich beträgt aktuell rund 270.000 €. Im Jahr 2012 wurden in den beiden Fachberatungsstellen rund 300 Personen betreut.
Für volljährige Wohnungslose, die leistungsberechtigt sind nach dem SGB II (Hartz IV) oder des SGB XII (Sozialhilfe) wurden der Caritas Ostwürttemberg die Abwicklung der Leistungen zum Lebensunterhalt und von Krankenhilfe übertragen. Das Jobcenter des Ostalbkreises leistet dafür einen Kostenbeitrag von rund 38.000 € an die Caritas Ostwürttemberg.
Für die Personal- und Sachkosten der Tagesstätten und Wärmestuben in Aalen und Schwäbisch Gmünd erhält die Caritas Ostwürttemberg einen jährlichen Zuschuss des Ostalbkreises von rund 40.000 €.
Für die Betreuung von Personen in den Aufnahmehäusern erhält die Caritas Ostwürttemberg vom Ostalbkreis Tagessätze. Der Leistungsaufwand in diesem Bereich umfasste im Jahr 2012 rund 247.000 €.
Im Jahr 2012 hat die Caritas Ostwürttemberg 74 Personen im Ambulanten Wohnen betreut. Zur Finanzierung aller damit zusammenhängenden Leistungen hat der Landkreis rund 380.000 € aufgewandt.
Die Kosten der Notübernachtungsstellen werden zum einen durch Zuschüsse der beiden Großen Kreisstädte Aalen und Schwäbisch Gmünd und bei bedürftigen Personen über Leistungen des Jobcenters und des Geschäftsbereichs Soziales finanziert. Anlagen:
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Sichtvermerke:
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