Bürgerinformationssystem
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Antrag der Verwaltung:
Der Personalaufstockung bei der Wohnungslosenhilfe der Caritas Ostwürttemberg in Schwäbisch Gmünd um eine 50 %-Stelle wird zugestimmt.
Der Ostalbkreis gewährt ab 01.01.2014 für die dafür eingesetzte sozialpädagogische Fachkraft einen Festbetrag für Sachkosten sowie Personalkosten, die dem Entgelt einer beim Landratsamt Ostalbkreis vergleichbar beschäftigten und tariflich eingruppierten Fachkraft entsprechen.
Sachverhalt/Begründung:
I. Ausgangssituation und Allgemeines
Die Caritas Ostwürttemberg hat für Wohnungslose ein differenziertes Hilfeangebot im Ostalbkreis aufgebaut. Dies umfasst in den Großen Kreisstädten Aalen und Schwäbisch Gmünd jeweils:
Die Arbeit der Caritas Ostwürttemberg wird durch tatkräftiges, ehrenamtliches Wirken maßgeblich unterstützt. In Aalen durch den „Freundeskreis für Wohnungslose Aalen e. V.“ und in Schwäbisch Gmünd durch den „Förderverein St. Elisabeth e. V.“. Die Freundeskreise fördern die Wohnungslosenhilfe der Caritas seit Jahren mit außergewöhnlichem Engagement, Ideen und Spenden. Es wurden Fonds zur medizinischen Versorgung der Wohnungslosen, zur Entschuldung und zur Überbrückung von Notlagen mit Mikrokrediten eingerichtet. Damit werden u. a. Wohnungsausstattungen und Mobiliar finanziert. Mit Spenden wurde Wohnraum für Wohnungslose geschaffen (Maja-Fischer-Haus in Aalen und zuletzt St. Martin in Schwäbisch Gmünd).
Fachberatungsstellen sind Ansprechpartner für Hilfesuchende, die vor Kurzem ihre Wohnung verloren haben oder schon seit Jahren ohne festen Wohnsitz sind. Es ist ihre Aufgabe eine existentielle Grundversorgung sicherzustellen, zum Beispiel die Vorleistung von Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld II, Vermittlung einer Unterkunft oder Sicherstellung der medizinischen Versorgung. Die Zielsetzung der Fachberatungsstellen besteht darin, Betroffenen die Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen und über allgemeine Sozialberatung und Stärken der Selbsthilfekräfte zur Überwindung der besonderen sozialen Schwierigkeiten beizutragen.
Tagesstätten/Wärmestuben bieten Wohnungslosen die Möglichkeit zum Aufenthalt in einer geschützten Umgebung und eine Grundversorgung durch warme Mahlzeiten, Möglichkeiten zum Duschen und Wäschewaschen und durch Hilfevermittlung bei gesundheitlichen Problemen.
Aufnahmehäuser sind zeitlich befristete Betreuungsangebote für Wohnungslose, die Möglichkeiten eines Neuanfangs bieten. Aufnahmehäuser gelten als Resozialisierungsmaßnahme, bei der „Menschen von der Straße“ die Möglichkeit eines festen Wohnsitzes geboten wird. Die Bewohner erhalten Unterstützung bei alltäglichen und besonderen Schwierigkeiten, unter anderem durch Hilfestellungen bei der Arbeitsintegration, bei der Suche nach geeignetem Wohnraum oder im hauswirtschaftlichen Bereich.
Ambulant Betreutes Wohnen ist ein Hilfeangebot zur Förderung der selbstständigen Lebensführung. Es zielt darauf ab, die Bewohner zu befähigen, Wohnungslosigkeit auf Dauer zu vermeiden, sich wieder in die Gemeinschaft einzugliedern und ein eigenständiges, von Hilfe unabhängiges Leben zu führen. Betreutes Wohnen ist die Verbindung einer selbstständigen Lebensführung in eigenem Wohnraum mit einer planmäßig organisierten regelmäßigen Beratung und Betreuung durch Fachkräfte.
Notübernachtungsstellen (Erfrierungsschutz) sind als kurzfristige Lösung für die Unterbringung von Menschen ohne festen Wohnsitz gedacht. Dieses Angebot hat die Caritas Ostwürttemberg gemeinsam mit dem Ostalbkreis und den Großen Kreisstädten Aalen und Schwäbisch Gmünd geschaffen. Die Kosten der Übernachtung werden mit den Betroffenen - und soweit sie bedürftig sind - mit dem Jobcenter des Ostalbkreises oder dem Geschäftsbereich Soziales des Landratsamtes abgerechnet.
II. Antrag der Caritas Ostwürttemberg auf Personalaufstockung der Wohnungslosenhilfe in Schwäbisch Gmünd
Die Förderung der Fachberatungsstellen in der Wohnungslosenhilfe wurde dem Ostalbkreis mit der Auflösung der Landeswohlfahrtsverbände zum 01.01.2005 übertragen. Schon bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Landeswohlfahrtsverband für drei Vollzeitstellen in der Wohnungslosenhilfe Zuschüsse bewilligt. Zwei Vollzeitstellen waren für die Fachberatungsstelle in Aalen und eine Stelle für die Fachberatungsstelle in Schwäbisch Gmünd vorgesehen.
Der Sozialausschuss des Kreistags hat am 25.09.2012 beschlossen, die Förderbeträge für die drei Fachkraftstellen in Aalen und Schwäbisch Gmünd der Tarifentwicklung anzupassen. Für drei Vollzeitstellen wurde für das Jahr 2013 ein Zuschuss von 228.279,56 € bewilligt.
In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten in Schwäbisch Gmünd stark erhöht. So sind allein die Auszahlungen der Leistungen zum Lebensunterhalt des betroffenen Personenkreises von 2.596 im Jahr 2001 auf 9.616 im Jahr 2012 gestiegen. In Aalen ist der Anstieg deutlich geringer.
In Schwäbisch Gmünd wird zudem die Besonderheit registriert, dass viele jüngere Wohnungslose Konsumenten illegaler Drogen sind, was die Aufgabenstellung der Fachberatungsstelle komplexer und anspruchsvoller macht. Mit einer zusätzlichen Fachkraftstelle im Umfang von 50 % will die Caritas insbesondere diese jungen Wohnungslosen verstärkt bei der Wiedereingliederung unterstützen. Dabei geht es auch um den Aufbau von niederschwelligen und individuell zugeschnittenen Beschäftigungs- und Engagementmöglichkeiten.
Die Fachberatungsstelle will ihre professionelle Arbeit außerdem mit ehrenamtlichem Engagement ergänzen und dabei auf kirchlich-karitative Netzwerke zurückgreifen.
III. Antrag der Stadt Schwäbisch Gmünd auf Förderung einer „Fachstelle Wohnungsnotfallhilfe“
Seit Jahren leistet die Stadt Schwäbisch Gmünd für Personen mit sozialen Schwierigkeiten eine Reihe Hilfestellungen, insbesondere mit Maßnahmen zum Erhalt und Beschaffung von Wohnungen.
Das System der Wohnungsnotfallhilfe ist insbesondere präventiv tätig. Die Zahl der von der Stadt als Ortspolizeibehörde untergebrachten Personen konnte damit deutlich reduziert werden.
Das Engagement in diesem Aufgabenbereich wurde bislang im Wesentlichen durch eigene Mittel der Stadt Schwäbisch Gmünd und verschiedene Drittmittel finanziert. Die externe Förderung endet am 30.09.2014. Die Stadt Schwäbisch Gmünd hatte deshalb unter Hinweis auf die Zuständigkeit des Landkreises bei den Hilfestellungen für Personen in besonderen sozialen Schwierigkeiten eine Mitfinanzierung beantragt.
In einem gemeinsamen Gespräch zwischen Vertretern der Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd, des Landratsamtes und der Caritas Ostwürttemberg Ende Oktober 2013 hat man sich darauf verständigt, diesen Antrag zurückzustellen. Zunächst sollen Erfahrungen mit dem erweiterten Angebot der Caritas bei der Wohnungslosenhilfe Schwäbisch Gmünd abgewartet werden. Es ist davon auszugehen, dass mit einer verbesserten Personalausstattung bei der Caritas auch dem verständlichen Bemühen der Stadt Schwäbisch Gmünd Rechnung getragen werden kann, mit präventiven Aktivitäten Wohnungslosigkeit zu vermeiden.
IV. Stellungnahme der Verwaltung
Aufgrund der zahlenmäßigen Entwicklung der vergangenen Jahre und der komplexen fachlichen Anforderungen befürwortet die Verwaltung den Antrag der Caritas Ostwürttemberg auf Personalaufstockung in der Wohnungslosenhilfe in Schwäbisch Gmünd. Mit der zusätzlichen 0,5 Stelle sollten insbesondere die Betreuungsleistungen für jüngere Wohnsitzlose intensiviert und ausgehend vom neu eingerichteten „Haus St. Martin“ Gruppen- bzw. Freizeitangebote sowie Sozialraum orientierte Aktivitäten in der Stadt auf den Weg gebracht werden. Finanzierung und Folgekosten:
Für die zusätzliche 0,5 Stelle bei der Wohnungslosenhilfe der Caritas in Schwäbisch Gmünd werden im Jahr 2014 Personal- und Sachkosten in Höhe von ca. 35.000 € entstehen. Anlagen:
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Sichtvermerke
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