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Vorlage - 145-2/2013  

 
 
Betreff: Schulentwicklungskonzept des Ostalbkreises
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Schulen und Bildung   
Beratungsfolge:
Kreistag Entscheidung
05.11.2013 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   
Anlagen:
Schulentwicklungskonzept

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Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

 

Der Kreistag stimmt dem Schulentwicklungskonzept in der vorliegenden Fassung zu.

 

 

Anmerkung:

 

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen hat in seiner Sitzung am 08.10.2013 einstimmig dem Kreistag die Zustimmung ohne 6-jähriges Berufliches Gymnasium

empfohlen.

 

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

Der Ostalbkreis ist Träger der drei Beruflichen Schulzentren in Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd. Dort können jungen Menschen alle Schulabschlüsse vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur erwerben oder eine berufliche Ausbildung erlangen. Im Schuljahr 2013/14 besuchen insgesamt 11.194 Schülerinnen und Schüler unsere Beruflichen Schulzentren.

 

Die Entwicklung an Beruflichen Schulen wird bundesweit seit dem Jahr 1977 statistisch aufgearbeitet, in Baden-Württemberg wurde 2007 mit der „Bildungsberichterstattung“ begonnen, die auch das Berufliche Schulwesen umfasst. Für den Ostalbkreis wurde unter der Regie des kreiseigenen Bildungsbüros ein erster Bildungsbericht „Bildung im Ostalbkreis 2011“ publiziert, der die schulischen Bereiche der beruflichen Bildung bzw. des Dualen Systems aufbereitet. Zusammenfassend ist in diesem Bildungsbericht festgehalten, dass der Ostalbkreis als öffentlicher Schulträger für knapp 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler ein umfassendes und äußerst ausdifferenziertes schulisches Angebot vorhält.

 

An den drei Beruflichen Schulzentren des Kreises wird eine hohe Anzahl an allgemein bildenden Abschlüssen erworben, beginnend vom Haupt- über den Realschulabschluss bis hin zur Hochschulzugangsberechtigung. Letztere werden aktuellen Prognosen zufolge noch zunehmen, da mit der Änderung des Landeshochschulgesetzes im Jahr 2010 auch Meister, Techniker und gleichgestellte Abschlüsse eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung haben. Auch die Einführung von Werkrealschule und Gemeinschaftsschule wird sich auf die Beruflichen Schulen dergestalt auswirken, dass möglicherweise künftig ein größerer Schüleranteil den mittleren Abschluss an einer allgemein bildenden Schule erwirbt. Die Vorausrechnung des Statistischen Landesamtes geht davon aus, dass die Hälfte aller Neuntklässler das Angebot des Besuchs der 10. Klassenstufe wahrnimmt. Entsprechend weniger Schulabsolventen mit Hauptschulabschluss werden dann ein Berufseinstiegsjahr absolvieren oder an eine 2-jährige Berufsfachschule wechseln, um dort die Fachschulreife (mittlerer Bildungsabschluss) anzustreben. Der Zuwachs an Schulabsolventen mit mittlerem Bildungsabschluss könnte wiederum dazu führen, dass die Berufskollegs und auch die Beruflichen Gymnasien stärker nachgefragt werden.

 

Es ist somit eine Verlagerung der Anteile an der Gesamtschülerzahl zwischen den verschiedenen (Vollzeit-)Schularten an den Beruflichen Schulen zu erwarten. Gleichzeitig ist im Beruflichen (Vollzeit-)Schulwesen eine tendenzielle Privatisierung v. a. im nicht gewerblich-technischen Bereich spürbar, was zu einer Verlagerung der Schülerströme weg von den öffentlichen Beruflichen Schulen führt.

Ferner wird gerade der demographische Wandel auch zu Veränderungen im Bereich der Dualen Ausbildung führen.

 

Der Ostalbkreis hat in seiner Funktion als Schulträger die Entwicklungen im Bildungsbereich kontinuierlich verfolgt und eine erste Strukturanalyse für die Beruflichen Schulen im Jahr 1994/1995 erstellt. Unter der Vorgabe, eine ausgewogene und dezentrale Grundversorgung sicherzustellen, wurden die Bildungsangebote an den drei Standorten der kreiseigenen Beruflichen Schulzentren konzentriert. 1998 wurde die Strukturanalyse fortgeschrieben. Ziel war es, eine dezentrale und wohnortnahe Struktur zu sichern und neue Bildungsgänge anzubieten. Hierbei bildeten v. a. die Beruflichen Gymnasien einen Schwerpunkt. Weitere Anpassungen wurde im Jahr 2003 im Zusammenhang mit den Investitionsmaßnahmen am Beruflichen Schulzentrum Aalen vorgenommen.

 

Auf der Grundlage der Ergebnisse des ersten Bildungsberichtes des Ostalbkreises soll nun die Schulentwicklungsplanung für die Beruflichen Schulen fortgeführt werden. Neben

 

- dem prognostizierten deutlichen Rückgang der Schülerzahlen insgesamt in den
  kommenden Jahren,

 

- der Tendenz zur Verlagerung der Schülerströme an private Berufliche Schulen oder
  an Berufliche Schulen anderer öffentlicher Träger bei fehlendem Angebot innerhalb
  des Kreises,

 

- den Verlagerungstendenzen innerhalb der beruflichen Schularten,

 

sollen insbesondere die folgenden Aspekte berücksichtigt werden:

 

- möglichst wohnortnahe Beschulung, im Dualen Bereich v. a. im 1. Ausbildungsjahr
  (zentralisierte Angebote wirken sich auf Schülerbeförderung aus)

 

- Verbesserung der Übergänge Schule - Beruf und Schule - Schule

 

- Bildung von Kompetenzzentren und Bildungsclustern, möglichst ohne Redundanzen,
  entsprechend den Vorgaben der  „Enquetekommission Fit fürs Leben in der Wissens-
  gesellschaft - Berufliche Schulen, Aus- und Weiterbildung“

 

- Schaffung und Ausbau von Angeboten zur beruflichen Weiterbildung.


 


Beratungsfolge

 

Die Einbringung des Schulentwicklungskonzeptes erfolgte am 23.07.2013 im Kreistag. Nach der Einbringung wurde das Papier der IHK, der Handwerkskammer und der Kreishandwerkerschaft zur Stellungnahme weitergeleitet. Am 17.09.2013 fand hierzu ein Erörterungsgespräch statt. Die IHK, die Handwerkskammer Ulm, die Kreishandwerkerschaft sowie die anwesenden Innungen haben dem Schulentwicklungskonzept zugestimmt. Herausgehoben wurde in diesem Gespräch noch einmal die Ausnahmegenehmigung des Regierungspräsidiums Stuttgart in den Bereichen Gold- und Silberschmiede sowie Fleischer. Herr Regierungsschuldirektor Sabelhaus vom Regierungspräsidium Stuttgart betont, dass diese Bereiche mittel- und langfristig Bestand haben sollen. Im Bereich Fleischer sind gemeinsam mindestens 8 Schülerinnen und Schüler in den Ausbildungsberufen Fleischer und Fleischereifachverkäuferin Voraussetzung für die Ausnahmegenehmigung. Für die Friseure wird die Zusammenführung am Standort Aalen mittelfristig, frühestens ab dem Schuljahr 2016/2017 angestrebt. In Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Stuttgart muss in diesem Zusammenhang dann überprüft werden, ob das 1. Ausbildungsjahr in Schwäbisch Gmünd bleiben kann. Insgesamt wünscht sich IHK, Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft frühzeitig vom Regierungspräsidium Informationen zu erhalten, wenn die Ausnahmesituationen problematisch werden.

 

Die Beratung des Schulentwicklungskonzeptes fand im Ausschuss für Bildung und Finanzen am 08.10.2013 statt. Aufgrund der Empfehlung und entsprechend dem Beschluss des Bildungs- und Finanzausschusses wurde das Thema 6-jähriges Berufliches Gymnasium aus dem Schulentwicklungskonzept herausgenommen.

 

Ziel des Schulentwicklungskonzepts ist, gemeinsam mit der Wirtschaft vor allem den Bereich des dualen Systems zu stärken und Kooperationen mit Betrieben der IHK, der Kreishandwerkerschaft und der Handwerkskammer Ulm zu vertiefen.

 

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

Keine.

 

 

Anlagen

Anlagen

 

Schulentwicklungskonzept 2013 - Berufliche Schulzentren im Wandel von Berufsschul- zu Kompetenz- und Bildungszentren

 

 

Sichtvermerke

 

stellv. Geschäftsbereichsleiterin

__________________________________________

 

Freytag

 

 

Geschäftsbereichsleiter

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Maier

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Schulentwicklungskonzept (2154 KB)