Bürgerinformationssystem
Antrag der Verwaltung
Kenntnisnahme. Sachverhalt/Begründung
1. Ausgangslage:
Als Fortführung der 2006 begonnenen Information über die Entwicklung der Schülerzahlen im Vollzeit- und Teilzeitbereich an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis wird auch 2013 diese Sitzungsvorlage dem Ausschuss für Bildung und Finanzen zur Kenntnis gegeben.
2. Schülerzahlen:
Die Schülerentwicklung im Teilzeit- und Vollzeitbereich hat sich vom Jahr 2000 an wie folgt entwickelt:
Siehe hierzu auch die beigefügte Grafik.
Nach mehreren Jahren des kontinuierlichen Anstiegs der Schülerzahlen im Teilzeitbereich musste im Jahr 2010 erstmals ein Rückgang in diesem Bereich verzeichnet werden. Dieser hat sich bis 2012 auf niedrigem Niveau fortgesetzt. Wie die vorläufigen Schülerzahlen zeigen, hat sich dieser Trend in 2013 wieder umgekehrt und es sind leicht steigende Schülerzahlen zu verzeichnen.
In allen Bereichen der Wirtschaft wird aktuell auf einem hohen Niveau ausgebildet. Teilweise haben die Betriebe Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden. In Zusammenarbeit mit den Beruflichen Schulen und der Agentur für Arbeit Aalen führt der Ostalbkreis jährlich eine Ausbildungsplatzmesse in Aalen und Schwäbisch Gmünd durch. Erstmalig wird am 23. November 2013 eine Ausbildungsplatzmesse im Beruflichen Schulzentrum in Ellwangen veranstaltet. Auch viele Städte und Gemeinden, allgemein bildende Schulen und Betriebe führen Veranstaltungen zur Berufsorientierung und zur Kontaktaufnahme mit den Ausbildungsbetrieben und den Beruflichen Schulen durch. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich die Schulabgänger rechtzeitig über Ausbildungsmöglichkeiten und Ausbildungsangebote informieren können. Durch Schnupperpraktika wird den Schülern darüber hinaus die Möglichkeit gegeben, ihre Fähigkeiten und Neigungen auszuloten.
Auf Grund des weitsichtigen Handelns des Ostalbkreises durch die Erweiterungsbauten an allen 3 Kreisberufsschulzentren in Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass jungen Menschen die Möglichkeit gegeben wird, entweder eine duale Berufsausbildung (Lehre) oder eine vollschulische Berufsausbildung im Ostalbkreis zu erhalten.
Die Beruflichen Schulen des Ostalbkreises haben wiederum flexibel auf die veränderte Situation reagiert und neue Ausbildungsgänge eingerichtet. Folgende neue Ausbildungsgänge wurden eingerichtet bzw. Änderungen vorgenommen:
Kaufmännische Schule Aalen 1 Klasse Wirtschaftsgymnasium, Profil „Internationale Wirtschaft“
Gewerbliche Schule 1-jährige Berufsfachschule für Metalltechnik - Schwäbisch Gmünd Feinwerk- und Metallbautechnik
Agnes-von-Hohenstaufen-Schule 1 Klasse Sozialwissenschaftliches Schwäbisch Gmünd Gymnasium, Profil „Gesundheit“
Jagsttalschule Westhausen Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE) für die Raumschaft Aalen
Die Schülerzahlen im Vollzeitbereich sind im Vergleich zum Vorjahr um 208 Schüler auf 4.718 Schüler wieder gestiegen. Dennoch liegen sie mit 274 Schülern unter dem Spitzenwert von 2007 mit 4.992 Vollzeitschülern.
Die Eingangsklassen der Beruflichen Gymnasien im Ostalbkreis sind auch in diesem Schuljahr wieder gut belegt. Nach Aussage der Schulleitungen gibt es keine Warteliste mehr. Es hat sich erneut gezeigt, dass es im Bewerbungsverfahren für die Beruflichen Gymnasien wieder viele Mehrfachbewerber gab. Außerdem ist bedauerlich, dass viele „versorgte“ Bewerber ihre noch laufenden Mehrfachbewerbungen nicht zurückziehen. Besonders bedauerlich ist, dass zahlreiche Schüler trotz Zusage zum Schulbeginn einfach nicht kommen und sich auch nicht abmelden. An allen Schulstandorten sind noch Schüleraufnahmen in den Beruflichen Gymnasien möglich.
Im aktuellen Schuljahr setzen sich die Schülerzahlen im Vollzeitbereich wie folgt zusammen:
Von Seiten der Agentur für Arbeit Aalen wird mitgeteilt, dass in der Summe im Ostalbkreis in diesem Vermittlungsjahr 53 Ausbildungsplätze weniger (- 2,1 %) zur Verfügung stehen und dass es derzeit noch ca. 380 nicht besetzte Ausbildungsstellen gibt. Dagegen stieg die Zahl der Bewerber gegenüber dem Vorjahr um 68 leicht an (+ 2,7 %). Den 380 offenen Ausbildungsstellen stehen 279 Bewerber gegenüber. Durch ein anhaltend hohes Angebot an Ausbildungsstellen und das Angebot der Arbeitsagentur an überbetrieblichen Ausbildungsplätzen und an Plätzen für die Einstiegsqualifizierung ist es in den letzten Wochen insgesamt gelungen die Zahl der nicht versorgten Bewerber deutlich zu verringern. Die Arbeitsagentur geht davon aus, dass bis zum Ende des Vermittlungsjahres das sehr gute Ergebnis des Vorjahres (15 nicht vermittelte Bewerber) deutlich unterschritten wird. Dies auch deshalb, da noch einige Bewerber durch die Agentur für Arbeit in Berufsqualifizierungsmaßnahmen vermittelt werden. Voraussichtlich werden rd. 200 offene Ausbildungsstellen nicht besetzt werden können. Dieses Ergebnis konnte auch dadurch erreicht werden, dass aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung weitere Ausbildungswillige in der letzten Phase vermittelt werden konnten. Ein endgültiges Ergebnis kann jedoch erst Ende Oktober vorgelegt werden.
Mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres, Anfang September, berichtet die IHK Ostwürttemberg, dass die bei ihr eingetragenen Ausbildungsverträge für den Bereich des Ostalbkreises um 75 (- 5,8 %) auf 1.220 zurückgegangen sind. Dies führt die IHK darauf zurück, dass bereits in den Vorjahren die IHK-Mitglieds-unternehmen auf Rekordniveau ausgebildet haben. Die Zahlen der eingetragenen Ausbildungsverhältnisse im Jahr 2012 waren das zweitbeste Ergebnis der letzten 20 Jahre.
Wie die Kreishandwerkerschaft Ostalb berichtet, sind für den Bereich des Ostalbkreises bei der Handwerkskammer Ulm insgesamt 508 neue Ausbildungsverträge eingegangen. Im vorangegangenen Ausbildungsjahr beliefen sich die neueingetragenen Ausbildungsverhältnisse auf 492. Dies stellt eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr dar. Darüber hinaus ist nicht auszuschließen, dass zum Ende des Vermittlungsjahres, Ende September 2013, noch in geringem Umfang weitere Ausbildungsverhältnisse eingegangen werden.
3. Lehrerversorgung:
Zu Beginn des neuen Schuljahres führte die Verwaltung bei den Beruflichen Schulen des Ostalbkreises eine Umfrage bezüglich der Lehrerversorgung durch. Von den Schulen wurden die in der Anlage 2 aufgeführten Zahlen zur Lehrerversorgung mitgeteilt. Aus der Übersicht ergibt sich, dass aufgrund weiterer Stellenzuweisungen sich das Deputatedefizit im neuen Schuljahr, im Vergleich mit dem Vorjahr, verringert hat. Insgesamt fehlen noch rd. 13,4 Deputate (Vorjahr: 18 Deputate) an den Beruflichen Schulen des Ostalbkreises für eine vollständige Unterrichtsversorgung. Allgemein haben die Schulen immer noch Probleme geeignete Bewerber zu finden. Im Oberstufenbereich der beruflichen Gymnasien sind die Fächer Englisch, Mathematik und Physik schwer zu besetzen. In den anderen Bereichen der beruflichen Schulen sind auch für die Bereiche Pädagogik, Psychologie und Galvanotechnik nicht in ausreichender Zahl geeignete Bewerber vorhanden. Dadurch konnte beispielsweise die Gewerbliche Schule Schwäbisch Gmünd von drei genehmigten Deputaten nur eines mit einem geeigneten Bewerber besetzen.
4. Fazit:
Nach den vorliegenden Zahlen hat sich die Ausbildungsplatzsituation für Ausbildungsplatzsuchende im Ostalbkreis deutlich verbessert. Erfreulicherweise ist festzustellen, dass die Zahl der nicht vermittelten Bewerber voraussichtlich wieder auf nahezu Null zurückgehen wird und dass durch die weitsichtige und vorausschauende Planung des Ostalbkreises und seiner Beruflichen Schulen alle Schüler in schulischen Angeboten versorgt und einer verbesserten Qualifizierung zugeführt werden können.
Leider muss aber auch festgestellt werden, dass der demografische Wandel den Ostalbkreis voll erfasst hat und die Betriebe Schwierigkeiten haben, die angebotenen Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. Es ist festzustellen, dass im Ostalbkreis der Zenit bei den Schülerzahlen in den Beruflichen Schulen im Schuljahr 2009/2010 erreicht wurde. Es ist zu hoffen, dass auch zukünftig die Wirtschaft ausreichend Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt und die Sondermaßnahmen aller, an der beruflichen Bildung beteiligten Akteure, greifen, um einen Fachkräftemangel möglichst gering zu halten.
Auch zukünftig wird in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, den Kammern, den Innungen und den Schulleitungen dafür Sorge getragen, dass die Jugendlichen einen Ausbildungs- bzw. einen Schulplatz erhalten, um eine erfolgreiche Ausbildung starten zu können.
Finanzierung und Folgekosten
Keine.
Anlagen
Schülerentwicklung im Teilzeit- und Vollzeitbereich im Ostalbkreis Übersicht zur Lehrerversorgung
Sichtvermerke
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