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Vorlage - 134/2013  

 
 
Betreff: Förderung von Projekten in der Dritten Welt und Osteuropa
Status:öffentlich  
Federführend:D e z e r n a t V   
Beratungsfolge:
Sozialausschuss Kenntnisnahme
09.07.2013 
Sitzung des Sozialausschusses ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

 

1. Kenntnisnahme zu I. und II.

 

2. Zustimmung zu den Verwaltungsvorschlägen unter III.

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

 

I. Ausgangssituation und Allgemeines

 

Im Kreishaushalt 2013 sind zur Förderung von Hilfsprojekten in der Dritten Welt und Osteuropa wiederum 50.000 € eingestellt. Unter Berücksichtigung eines Haushaltsrestes aus dem Jahr 2012 in Höhe von 150 € stehen insgesamt 50.150 € an Fördermitteln zur Verfügung.

 

 

II. Neue Förderanträge

 

Derzeit liegen der Verwaltung folgende neue Zuwendungsanträge vor:

 

1. Antrag der „Aktion Tschernobyl-Kinder Aalen - Hilfsgütertransporte“ auf Unterstützung eines Hilfsgütertransportes nach Weißrussland

 

2. Antrag des Lions-Hilfswerks Aalen e. V. auf Förderung einer Elementarschule in Atigba/Togo

 

3. Antrag des Heuchlinger Helferkreises auf Unterstützung eines Schulprojektes in Basauni in Indien

 

4. Förderantrag des Vereins zur Förderung des Schulprojekts Cartagena e. V.

 

5. Antrag von Frau Christel Trach-Riedesser, Hüttlingen, auf Unterstützung eines Hilfsprojektes in Burkina Faso

 

6. Antrag des Vereins „Haus der Hoffnung - Hilfe für Nepal e. V.“ auf Unterstützung eines Schulprojektes

 

7. Antrag der Deutsch-Mosambikanischen-Gesellschaft e. V. auf Förderung eines  
Frauenprojektes in Matola Rio/Mosambik

 

Neben den o. g. Anträgen liegen dem Sozialdezernat vier Förderanfragen vor. In allen vier Fällen sind die Informationen derzeit noch unzureichend. Es ist davon auszu­gehen, dass über diese Anträge im Dezember 2013 entschieden werden kann.

 

 

III. Stellungnahme der Verwaltung zu den vorliegenden Anträgen und Förderempfehlung

 

1. Antrag der „Aktion Tschernobyl-Kinder Aalen - Hilfsgütertransporte“

 

Unter der Schirmherrschaft der Katholischen Kirchengemeinde St. Maria Aalen unterstützt die „Aktion Tschernobyl-Kinder Aalen - Hilfsgütertransporte“ seit mittlerweile mehr als 20 Jahren das Krankenhaus in Mogiljov, Weißrussland und eine Vielzahl von behinderten Kindern und ihre Familien in der dortigen Region. Es handelt sich insbesondere um gehörlose, sowie geistig- und körperlich behinderte Kinder und Jugendliche. Die Behinderungen sind ganz überwiegend Spätfolgen des Reaktorunglücks in Tschernobyl. Nach wie vor werden im weiten Umfeld überdurchschnittlich viele behinderte Kinder geboren.

 

Die Aktion wird auch in diesem Jahr wieder einen Hilfstransport nach Weißrussland durchführen. Sie erhält dazu erfreulicherweise zahlreiche Geld- und Sachspenden von Bürgern und Unternehmen aus dem gesamten Ostalbkreis und darüber hinaus.

 

Dennoch reicht das Spendenaufkommen nicht aus, die Transportkosten und die Beschaffung von Geräten und Material vollständig zu finanzieren. Frau Lilli Zapf und Herr Hans-Peter Huber als Verantwortliche der Hilfsgütertransporte haben deshalb den Ostalbkreis erneut um Unterstützung gebeten.

 

Es wird vorgeschlagen, eine Zuwendung in Höhe von 2.000 € zu bewilligen.

 

 

2. Antrag des Lions-Hilfswerks Aalen e. V. auf Förderung einer Elementarschule in Atigba/Togo

 

Der Lions-Club Aalen hat im Jahr 2008 in Abstimmung mit dem Verein „Hilfe für Togo e. V.“ in Waldstetten, eine Grund- und Hauptschule in Togo/Afrika gebaut. Vor Ort wurden die Maßnahmen von einem ehemaligen Mitarbeiter des Deutschen Entwicklungsdienstes betreut und koordiniert. Die Entwicklung der schulischen und beruflichen Ausbildung ist eine der größten Herausforderungen in Togo. Ohne diese Grundlagen haben junge Menschen keine Chancen, ihr Leben selbständig gestalten zu können.

 

Wiederum in enger Abstimmung und Kooperation mit dem Verein „Hilfe für Togo

e. V.“ plant das Lions-Hilfswerk e. V. Aalen den Bau einer Elementarschule in Atigba/ Togo. Das Schulgebäude soll durch eine Krankentagestation, WC´s und einen Brunnen ergänzt werden. Die Räumlichkeiten sollen so angelegt werden, dass rund 210 Kinder unterrichtet werden können.

 

Der Kostenvoranschlag für das Schulgebäude, einschließlich WC-Anlage, Krankentagestation und Brunnen liegt bei rund 61.000 €. Unter Anrechnung der Eigenleistungen von Schülern und Eltern verbleiben dem Verein Kosten in Höhe von rund 54.000 €. Baupläne und der Kostenvoranschlag sind dem Antrag beigefügt.

 

Angesichts des erheblichen Finanzierungsbedarfs für die neue Schule, schlägt die Verwaltung einen Förderbeitrag des Ostalbkreises in Höhe von 8.000 € vor.

 

 

3. Antrag des Heuchlinger Helferkreises auf Unterstützung eines Schulprojektes in Basauni in Indien.

 

Seit gut 20 Jahren unterstützt der Heuchlinger Helferkreis Missionsprojekte in Nordindien. Mit verschiedensten Aktivitäten, unter anderem Flohmärkten, regelmäßigem Verkauf von Kaffee und Kuchen, Gartenfesten und privaten Spenden, gelingt es dem Verein jährlich a. 10.000 € an Spendengelder zu sammeln und diese für schulische und soziale Projekte in Indien einzusetzen.

 

Der neue Förderantrag des Heuchlinger Helferkreises bezieht sich auf ein Schulprojekt in Basauni, dem Missionsgebiet, in dem der Verein von Anfang an unterstützend tätig ist.

 

Mehr als 600 Kinder gehen in Basauni derzeit zur Schule. Es sind Kinder der Volksstämme Dalits und Tribals, den Kastenlosen und Ausgestoßenen der Indischen Gesellschaft. Die Eltern der Kinder, meistens Analphabeten, fristen ihr Leben als Tagelöhner. Nicht jeden Tag haben sie die Chance auf Arbeit und somit auch kein Essen. Ihre Kinder können keine staatliche Schule besuchen, da sie das Schulgeld nicht aufbringen können. Nur durch die Hilfe von Missionaren können sie zu Schulbildung kommen.

 

Der Heuchlinger Helferkreis hat eine Patenschaft für 250 Kinder übernommen. Diese kommen aus weit abgelegenen Dörfern und wohnen auf der Missionsstation. Ihnen garantiert der Helferkreis Unterkunft, Verpflegung und Schulbildung.

 

Nun soll die Schule in Basauni erweitert werden, um auch eine höhere Schulbildung (Realschule) zu ermöglichen. Damit hätten auch Mädchen bessere Chancen.

 

Das Schulprojekt umfasst den Bau eines weiteren Stockwerkes mit 5 Klassenräumen und kostet ca. 37.000 €. Die Klassenräume sollen außerhalb der Schulzeiten für andere wichtige Zwecke mitgenutzt werden, zum Beispiel für Erwachsenenbildung oder Aufklärung in Gesundheitsvorsorge.

 

Die Verwaltung schlägt vor, das Schulprojekt des Heuchlinger Helferkreises in Basauni/Indien mit 6.000 € zu fördern.

 

 

4. Förderantrag des Vereins zur Förderung des Schulprojektes Cartagena e. V. in Mutlangen

 

Der Verein zur Förderung des Schulprojektes Cartagena e. V. in Mutlangen besteht nunmehr seit 8 Jahren und leistet mit 119 Patenschaften und 68 Mitgliedern eine intensive Förderarbeit in den Slums von Cartagena/Kolumbien. Im letzten Jahr hat der Verein insgesamt 37.000 € an Spendengeldern aufgebracht.

 

Der Verein hilft Kindern aus den Armenvierteln der kolumbianischen Metropole Cartagena, einen qualifizierten Schulabschluss zu erreichen und damit Lebens- und Berufsperspektiven zu bekommen. In der Schule Centro Educativo und den weiterführenden Schulen werden derzeit rund 220 Kinder aus armen Familien und schwierigen sozialen Verhältnissen betreut. Die Schule bietet ein beschützendes Umfeld für die teilweise traumatisierten Slumkinder, die innerhalb einer sehr hohen Gewaltbereitschaft in ihren Wohngebieten aufwachsen.

 

Die ersten zehn Kinder mit denen die Schule im Jahr 2002 begonnen hatte, konnten im Herbst 2012 ihre Schulausbildung abschließen, teilweise mit sehr guten Voraussetzungen sogar für ein Studium oder eine Berufsausbildung.

 

Im Sommer 2011 waren Vereinsmitglieder vor Ort und konnten sich vom positiven Verlauf des Schulprojektes und dem ordnungsgemäßen Einsatz der Spendengelder persönlich überzeugen. Zwischenzeitlich sind tägliche Schulspeisungen und eine Elternschule als weitere Hilfselemente hinzu gekommen. Von den jährlichen Gesamtkosten der Schule, einschließlich Aufwendungen für Lehrerentgelte, Lehrmaterialien, Schuluniformen, Verpflegungs- und sonstige Sachkosten, trägt der Verein zur Förderung des Schulprojektes Cartagena e. V. die Hälfte, also 37.500 €. Der Verein bittet den Kreis um eine Zuwendung in 2013 in Höhe von 5.000 €.

 

Die Verwaltung schlägt vor, das große Engagement des Mutlanger Vereins „Hilfe zur Förderung des Schulprojektes Cartagena e. V.“ mit den beantragten 5.000 € zu unterstützen.

 

 

5. Antrag von Frau Christel Trach-Riedesser, Hüttlingen, auf Unterstützung eines Hilfsprojektes in Burkina Faso

 

Mit großem Engagement unterstützt Frau Trach-Riedesser seit Jahren kirchliche Einrichtungen in Burkina Faso. Das Land gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, zeichnet sich heute jedoch durch eine gewisse Stabilität aus. Regelmäßig wiederkehrende Dürreperioden sorgen für große Not der hauptsächlich als Bauern lebenden Bevölkerung. Etwa 90 % der Bevölkerung leben vom Anbau von Obst, Gemüse und Getreide für den Eigenbedarf. Für den Export wichtig sind Erdnüsse und vor allem Baumwolle.

 

Dir kirchlichen Partner von Frau Trach-Riedesser beabsichtigen zwei Schulen zu erweitern, um die Klassenteiler von über 140 Schülern reduzieren zu können. Die Baumaßnahmen wurden bereits begonnen. Die Finanzierung der Inneneinrichtung fehlt noch komplett. Für diese beiden Schulprojekte bittet Frau Trach-Riedesser um Unterstützung des Ostalbkreises. Insgesamt werden ca. 28.000 € benötigt, um die beiden Schulgebäude funktions­fähig zu machen.

 

Die Verwaltung schlägt vor, dazu einen Förderbetrag in Höhe von 5.000 € zur Verfügung zu stellen.

 

 

6. Antrag des Vereins „Haus der Hoffnung - Hilfe für Nepal e. V.“ auf Unterstützung eines Schulprojektes

 

Der Verein „Haus der Hoffnung - Hilfe für Nepal e. V.“ mit Sitz in Schwäbisch Gmünd ist eine von Frau Ellen Dietrich, der früheren Leiterin der Agnes-von-Hohenstaufen Schule Schwäbisch Gmünd - Hauswirtschaftliche Schule - initiierte Privatinitiative, die seit 1998 insbesondere schulische und ausbildungsbezogene Projekte in Nepal unterstützt. Der Verein betreut und versorgt zusammen mit einer französischen Partnerorganisation derzeit 83 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 2 und 20 Jahren, die Voll- bzw. Halbwaisen sind oder aus sehr bedürftigen Familien stammen. Die Kinder kommen sowohl aus der Umgebung als auch aus entlegenen Gegenden Nepals. Viele leben in zwei vom Verein angemieteten Häusern in Kathmandu. Ziel des Vereins ist es, den Kindern eine Schul- und Ausbildung zu vermitteln, die sie befähigt, sich als Erwachsene selbst zu versorgen. Akademisch gesehen werden die Jugendlichen bei entsprechender Begabung bis zum Abschluss eines Bachelors gefördert. Praktischer begabte Jugendliche erhalten eine Berufsausbildung.

 

Für Miete, Nebenkosten und Reparaturen, Verpflegung der Jugendlichen, Gehälter für die Betreuer und Helfer, sowie das Schulgeld (einschließlich Schulbücher, Hefte, Schuluniformen) und die medizinische Versorgung der Kinder wird der Verein im Jahr 2013 rund 107.000 € aufbringen müssen.

 

Für den Schulbetrieb, und darauf bezieht sich der aktuelle Förderantrag, wird dringend ein Schulbus benötigt, weil neben den Waisenkindern, die in den angemieteten Wohngebäuden leben, auch rund 25 Kinder und Jugendliche, die bei ihren Eltern wohnen, die Schule besuchen. Sie stammen aus dem weiten Umfeld von Kathmandu und haben lange Schulwege zurückzulegen.

 

Ein Bus mit 40 Sitzplätzen kostet rund 29.000 €.

 

Der Verein „Haus der Hoffnung - Hilfe für Nepal e. V.“ leistet vorbildliche humanitäre Hilfestellung für junge Menschen und deren Familien in Nepal. Die Verwaltung schlägt vor, den geplanten Kauf des Schulbusses mit 5.000 € zu unterstützen.

 

7. Antrag der Deutsch-Mosambikanischen-Gesellschaft e. V. auf Förderung eines Frauenprojektes in Matola Rio/Mosambik

 

Die Deutsch-Mosambikanische-Gesellschaft setzt sich seit Jahren insbesondere für die Aus- und Weiterbildung junger Menschen und die Verbesserung des Gesundheitssystems in Mosambik ein. Sie finanziert Schulen und Berufsschulen und trägt wesentlich dazu bei, dass jährlich ca. 1.500 junge Menschen eine Ausbildung erhalten können.

 

Die Arbeit des Vereins geht jedoch über die Finanzierung von Schulen hinaus. Der Verein versteht sich zunehmend auch als Netzwerk. Er bringt Menschen aus Deutschland, die ihre Zeit und ihr Wissen für Mosambik zur Verfügung stellen möchten mit den entsprechenden Partnern in Mosamik zusammen. Daraus sind beispielhafte Projekte mit Eigendynamik entstanden. Ein Beispiel ist das Engagement von bayerischen und baden-württembergischen Medizinern, die den Medizinstudenten der Katholischen Universität von Mosambik zur Seite stehen.

 

Im aktuellen Förderantrag der Deutsch-Mosambikanischen-Gesellschaft geht es um ein Frauenprojekt in Matola Rio. Es handelt sich dabei um eine Ausbildungsstätte für Frauen, die von der Deutsch-Mosambikanischen-Gesellschaft seit 1997 betreut und unterhalten wird.

 

Die Ausbildungseinrichtung ist in zwei kleineren Gebäuden untergebracht. In einem wird Erwachsenenbildung angeboten, im anderen eine Ausbildung im Nähen und Schneidern. Derzeit besuchen rund 30 Frauen, die zwischen 20 und 60 Jahre alt sind die Einrichtung. Der Unterricht wird in drei Semestern durchgeführt. In der Nähschule wird in drei Gruppen unterrichtet, wobei die dritte Gruppe auch Produkte herstellt, die verkauft werden, z. B. Tischdecken, Servietten, Topflappen und andere Gegenstände.

 

Der Aufwand für den Unterhalt wird im Antrag für das Jahr 2013 auf rund 5.500 € beziffert. Dafür wird eine Zuwendung beantragt.

 

Es wird vorgeschlagen, das Schulprojekt der Deutsch-Mosambikanischen-Gesellschaft in Matola Rio mit 2.500 € zu unterstützen.

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

Die Zuwendungen werden aus dem Kreishaushalt 2013 finanziert.


Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

 

 

Dezernent/in

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Rettenmaier

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel