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Vorlage - 097/2013  

 
 
Betreff: Förderung der Migrationsarbeit im Jugendtreff Hardt in Schwäbisch Gmünd
Status:öffentlich  
Federführend:Beratung, Planung, Prävention   
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Kenntnisnahme
18.06.2013 
Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Dem Vorschlag der Verwaltung unter Ziffer III. wird zugestimmt.

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

I. Ausgangssituation

 

Der Verein für Jugend-, Familien- und Gemeinwesenarbeit - JuFuN e. V. - ist Träger von Gemeinweseneinrichtungen und Projekten in zwei Stadtbezirken von Schwäbisch Gmünd, dem Hardt und der Oststadt. Hinter dem Verein stehen die Katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul, der Diözesanverband der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) Rottenburg-Stuttgart sowie die Katholische Betriebsseelsorge Ostwürttemberg. Beratend beteiligt sind die Stadt Schwäbisch Gmünd, der Ostalbkreis und die Vereinigte Gmünder Wohnungsbaugesellschaft (VGW).

 

Der JuFuN e. V. will eine Antwort auf die multikulturellen Herausforderungen in der Stadtteilarbeit geben. Die Gemeinwesenarbeit hat zwei wesentliche Funktionen:

 

1.    Vernetzung der Menschen unterschiedlicher Nationalitäten und Kulturen mit dem Ziel, sie in Aktivitäten und stadtteilbezogenen Aktionen mit einzubeziehen. Damit soll das Wir-Gefühl und der Prozess der Verwurzelung und Beheimatung der überwiegend ausländischen Bevölkerung gefördert werden. Die Zusammenführung der Menschen von punktueller Ansprache für Aktivitäten und Angebote bis hin zur festen Organisierung der Menschen in beständigen Gruppen ist als zentrale Aufgabe jeglicher Bemühungen um Integration anzusehen.

 

2.    Vernetzung der Einrichtungen, die zum Aufbau und zur Förderung der Selbsthilfekompetenz der in den beiden sozial benachteiligten Stadtteilen lebenden Menschen einen Beitrag leisten können: Kinder- und Jugendarbeit, Mietervertretung, Beschäftigungsförderung, Schulen, Kindergarten, Sozialamt, Jugendamt, soziale Beratungsstellen, Polizei und andere. Ziel ist dabei immer, nachhaltige soziale Strukturen in den Sozialräumen/Nachbarschaften zu schaffen, die die Selbsthilfepotenziale der Menschen befördern und insgesamt die Stadtteilentwicklung im Sinne von mehr Lebensqualität voranbringen.

 

Der JuFuN e. V. ist Träger des Jugendtreffs Hardt, des Familien- und Nachbarschaftszentrums Hardt und des Sozialbetriebs Werkhof Ost. Der Ostalbkreis gewährt dem JuFuN e. V. schon seit vielen Jahren einen Personalkostenzuschuss im Umfang von 50 % für 2,0 Vollzeitkräfte sowie eine Anerkennungspraktikantin/einen Anerkennungspraktikanten.

 

Der Zuschuss für die Praktikantenstelle wurde in den vergangenen Jahren mehrmals umgewidmet, zum einen, weil es am Institut für Soziale Berufe St. Loreto in Schwäbisch Gmünd einen neuen Ausbildungsgang gibt (Praxisintegrierte Ausbildung Jugend- und Heimerziehung) und zum anderen, weil keine geeigneten Praktikanten gefunden werden konnten und deshalb zeitlich befristet ausgebildete Fachkräfte in Teilzeit oder Hilfskräfte angestellt wurden. Bei all diesen Umwidmungen wurde darauf geachtet, dass der Zuwendungsbetrag des Ostalbkreises in Höhe von rund 10.000 € nicht überschritten wurde.

 

Vom 1. September 2013 bis 31. August 2016 soll nun wieder eine Auszubildende zur Jugend- und Heimerzieherin im Rahmen der Praxisintegrierten Ausbildung (PIA) angestellt werden. Die Mitglieder des Sozialausschusses und des Jugendhilfeausschusses haben in der gemeinsamen Sitzung am 5. März 2013 einer Förderung dieser Ausbildungsstelle im Umfang von 50 % zugestimmt. Die Stadt Schwäbisch Gmünd wird sich im selben Umfang an den Aufwendungen beteiligen.

 

Seit September 2011 konnte mit Zustimmung des Ostalbkreises und der Stadt Schwäbisch Gmünd aus den eingesparten Mitteln, die sich aus der Differenz zwischen der Vergütung für eine Anerkennungspraktikantin/einen Anerkennungspraktikanten und der Vergütung für eine Teilzeitkraft/Hilfskraft ergaben, der Stellenumfang einer hauptamtlichen Fachkraft um 10 % aufgestockt werden. Diese Regelung ist befristet bis zum 31. August 2013.

 

 

II. Antrag des JuFuN e. V. auf anteilige Umwidmung der Fördermittel

   für die Ausbildungsstelle im Jugendtreff Hardt

 

Der Jugendtreff Hardt ist eine Freizeiteinrichtung der offenen Kinder- und Jugendarbeit für Kinder und Jugendliche von 6 bis 21 Jahren. Ein vielfältiges Angebot bietet den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, ihren Interessen nachzugehen sowie neue zu entdecken. Die Jugendlichen werden dabei in Prozesse mit einbezogen und nehmen aktiv teil. Das Angebot reicht von offenen Treffs für verschiedene Altersgruppen über Jugendrat-Sprechstunde, Fußballturniere, Ausflüge, Sportveranstaltungen, Ferienprogramm, Angebote im Rahmen der Schwäbisch Gmünder Mädchenwochen bis hin zu Hausaufgabenbetreuung, Kinderbücherei, Lesetreff, Nachhilfebörse und Angebote in der Ganztagesgrundschule Hardt.

 

Derzeit erhält - wie oben bereits erwähnt - eine türkisch-stämmige hauptamtliche Fachkraft 10 % ihrer insgesamt 20 %-igen Anstellung aus dem Jugendetat, d. h. aus den derzeit „eingesparten“ Fördermitteln des Landkreises und der Stadt Schwäbisch Gmünd.

 

Mit E-Mail vom 3. Mai 2013 beantragt der Vorsitzende des JuFuN e. V., Hans-Josef Miller, die Fortführung dieses Modells ab 1. September 2013. In der Begründung wird ausgeführt, dass es um eine Vertrauens-Brücke für türkische Mädchen zu deren Eltern gehe. Die Erfahrung der letzten Jahre im Jugendtreff Hardt hätten gezeigt, dass es trotz vielfältigen Bemühens nicht gelinge, eine bessere Vertrauensbasis zwischen den Mitarbeiterinnen des Jugendtreffs und türkischen Eltern aufzubauen. Insbesondere die türkischen Mütter hätten Bedenken, ihre Mädchen zu den Angeboten und den offenen Zeiten des Jugendtreffs zu schicken. Der JuFuN e. V. brauche daher dringend eine türkisch-stämmige Brückenperson, die auch in die konkrete Arbeit des Jugendtreffs involviert sei. Die betreffende Mitarbeiterin, die schon die Arbeit mit türkischen Frauen und Familien im Familien- und Nachbarschaftszentrum verantworte, wäre dafür eine ideale Mittlerin und würde bei den Aktivitäten des Jugendtreffs insbesondere türkische Mädchen ansprechen.

 

Der Personalkostenzuschuss des Ostalbkreises für die 10 %-ige Stellenaufstockung (Anteil des Ostalbkreises = 50 %) belaufen sich auf ca. 4.250 €. Der Förderanteil des Ostalbkreises für die Auszubildende im Rahmen der Praxisintegrierten Ausbildung beträgt im ersten Ausbildungsjahr 5.143 €, im zweiten Ausbildungsjahr 5.514 € und im dritten Ausbildungsjahr 5.854 €. Der Gesamtförderbetrag des Ostalbkreises liegt somit bei maximal 10.104 €.

 

 

III. Stellungnahme und Vorschlag der Verwaltung

 

Die Landkreisverwaltung sieht in der Arbeit des JuFuN e. V. und insbesondere auch des Jugendtreffs Hardt eine wertvolle und notwendige Hilfe für die Menschen in diesem Stadtteil von Schwäbisch Gmünd. Menschen mit Migrationshintergrund benötigen im Prozess der Integration besondere Unterstützung. Darauf hat auch der Sozialbericht des Ostalbkreises explizit hingewiesen. Die Notwendigkeit reicht von der frühkindlichen bis hin zur schulischen, beruflichen und sozialen Integration. Hier leistet der JuFuN e. V. schon seit vielen Jahren eine wertvolle Hilfe für Menschen unterschiedlichster Nationalitäten und Kulturkreise.

 

Gerade die Integrationsarbeit stellt aber eine große Herausforderung dar. Mit immer wieder neuen, kreativen Projektideen wird dieses Ziel im Jugendtreff Hardt konsequent verfolgt. Dabei stellt insbesondere die präventive Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einen wichtigen Baustein dar.

 

Die Landkreisverwaltung befürwortet daher den Antrag des JuFuN e. V., befristet vom 1. September 2013 bis zum 31. August 2016. Der Zuschuss wird nur unter der Voraussetzung gewährt, dass der ursprünglich bewilligte Finanzrahmen für eine Anerkennungspraktikantin/einen Anerkennungspraktikanten nicht überschritten wird und sich die Stadt Schwäbisch Gmünd in zumindest gleichem Umfang an den Aufwendungen beteiligt.

 

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

Die erforderlichen Haushaltsmittel sind im Haushaltsplan unter dem Teilhaushalt 5, Produktsachkonto 36 20 - 4318509 eingestellt.

Anlagen

Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

Stabstelle

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Joklitschke                                                        Weiß

 

 

Dezernent

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Rettenmaier

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel