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Vorlage - 078/2013  

 
 
Betreff: Neubau einer Mensa beim Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd - Entscheidung über den Architektenwettbewerb im Planungskonkurrenzverfahren mit Planungsfreigabe
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Gebäudemanagement Beteiligt:D e z e r n a t II
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Vorberatung
07.05.2013 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen ungeändert beschlossen   
Kreistag Entscheidung
14.05.2013 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   
Anlagen:
Anlage 1 - Protokoll Bewertungskommission Mensa KBSZ GD 25-01-2013
Anlage 2 - Protokoll Bewertungskommission Mensa KBSZ GD 07-03-2013
Anlage 3 - Plan1
Anlage 3 - Plan2
Anlage 3 - Plan3
Anlage 3 - Plan4
Anlage 3 - Plan5
Anlage 3 - Plan6

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Der Ausschuss für Bildung und Finanzen empfiehlt /

Der Kreistag beschließt:

 

1.     Das Architekturbüro Liebel Architekten, Aalen, wird auf der Grundlage des Realisierungswettbewerbs im Planungskonkurrenzverfahren und entsprechend der Empfehlung der Bewertungskommission mit der Planung und Realisierung des Neubaus einer Mensa am Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd beauftragt. Gleichzeitig wird die Verwaltung ermächtigt, das Planungsteam mit den erforderlichen Fachingenieuren zu beauftragen.

 

2.     Die Verwaltung wird beauftragt, einen Antrag auf Schulbaufördermittel beim Regierungspräsidium Stuttgart, Abteilung Schule und Bildung, zu stellen.

 

3.     Die Verwaltung wird mit der Wahrnehmung der planungs- und baubegleitenden Projektsteuerung beauftragt.

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

Auf der Grundlage der einstimmigen Beschlüsse vom 02.10.2012 (Ausschuss für Bildung und Finanzen) und vom 09.10.2012 (Kreistag) wurde ein zweistufiger Architektenwettbewerb im Planungskonkurrenzverfahren für den Neubau einer Mensa beim Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd mit sechs ausgewählten Architekturbüros durchgeführt.

 

In der ersten Stufe ist eine Standortauswahl für die neue Mensa am Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd sowie für eine mögliche künftige Schulerweiterung untersucht worden.

In der zweiten Stufe wurde die Realisierung eines im Raumprogramm und Auslobungstext vorgegebenen Mensagebäudes einbezogen.

 

 

Einbezogen waren folgende Architekturbüros:

 

?         Liebel Architekten BDA, Aalen

?         D´Inka Scheible Hoffmann Architekten BDA, Fellbach

?         Wahl Psiuk Seyfried Architekten, Schwäbisch Gmünd

?         Isin Architekten Generalplaner Projekt GmbH, Aalen / Schwäbisch Gmünd

?         AI+P Architekten Ingenieure und Partner GmbH, Aalen

?         ip 21 Architekten Ingenieure Generalplaner GmbH, Aalen / Mutlangen

 

Im Vorfeld wurde vereinbart, dass jeder Teilnehmer am Wettbewerb ein Bearbeitungshonorar von jeweils 5.000 € erhält.

 

Von den sechs Wettbewerbsteilnehmern sind alle Arbeiten termingerecht eingegangen. Diese wurden nach der Vorprüfung durch das Architekturbüro ACT Tröster (Ellwangen) und durch den Geschäftsbereich Gebäudemanagement zur Beurteilung der Bewertungskommission zugelassen.

 

 

Bewertungskommission:

 

Die Bewertungskommission tagte an zwei Terminen. Zum ersten Mal am 25.01.2013 bezüglich der ersten Stufe des Verfahrens zur Standortauswahl und zum zweiten Mal am 07.03.2013 bezüglich der Realisierung des Mensaneubaus. An beiden Terminen stellte die Bewertungskommission auf der Grundlage des Berichts der Vorprüfer die Wettbewerbsfähigkeit der Arbeiten fest. Die Modelle und Pläne wurden der Bewertungskommission anonym vorgestellt.

 

 

Zusammensetzung der Bewertungskommission:

 

Stimmberechtigte Mitglieder:

 

?         Herr Landrat Klaus Pavel

?         Herr Kreisrat Celestino Piazza, CDU-Fraktion

?         Frau Kreisrätin Sigrid Heusel, SPD-Fraktion

?         Herr Kreisrat Johannes Thalheimer, Fraktion Freie Wähler Ostalbkreis

?         Frau Kreisrätin Veronika Gromann, Fraktion Bündnis ’90/Die Grünen

?         Herr Bürgermeister Julius Mihm, Stadt Schwäbisch Gmünd

?         Herr Prof. Jörg Aldinger, Architekt, Stuttgart

?         Frau Andrea Ströhle, Architektin, Stuttgart

 

Mitglieder ohne Stimmrecht:

 

?         Frau Karin Bleyenberg, Architektin, Vermögen und Bau, Stuttgart (entschuldigt)

?         Herr Karl Kurz, Finanz- und Schuldezernent

?         Herr Gerhard Barreith, Schulleiter Gewerbliche Schule

?         Frau Gisela Stephan, Schulleiterin Kaufmännische Schule

?         Herr Jens-Peter Schuller, Schulleiter Agnes-von-Hohenstaufen-Schule

 

Vorprüfung:

 

?         Herr Mathis Tröster, Architekt - Vorprüfer

?         Herr Robert Kikowatz, Architekt, Geschäftsbereich Gebäudemanagement

 

Als Vorsitzender des Preisgerichts wurde Herr Prof. Jörg Aldinger aus Stuttgart gewählt.

 

In mehreren Bewertungsrundgängen wurden die Arbeiten nach folgenden Prüfkriterien einer Beurteilung unterzogen.

 

1. Stufe - Standortauswahl

 

?         Städtebauliches Konzept und Einbindung in die Umgebung

?         Umgang mit baulichen Eingriffen bzw. Anbauten an das Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd

?         Freiflächennutzung und -gestaltung

 

 

Bewertungsergebnis 1. Stufe - Standortauswahl

 

Die Bewertungskommission bekam nach eingehender Prüfung der Standortvorschläge folgende Eindrücke:

 

?         Alle Arbeiten haben sich intensiv mit der gestellten Entwurfsaufgabe über das geforderte Maß hinaus befasst, so dass 6 überwiegend qualitätsvolle Konzepte mit originären Ansätzen vorliegen.

 

?         Bei der schwierigen städtebaulichen Situation unter Vorgabe der baulichen Erweiterung der Schulen und Neubau einer Mensa war keine konventionelle Lösungstypologie zu erwarten.

 

?         Die baulichen Erweiterungen der Schulen wurden an unterschiedlichen Standorten vorgeschlagen, die Mensa wurde bei allen Teilnehmern im südöstlichen Bereich des Planungsgebietes mit unterschiedlichen Varianten vorgeschlagen.

 

Empfehlung der Bewertungskommission 1. Stufe - Standortauswahl

 

Die Bewertungskommission gab für die Standortauswahl folgende Empfehlung ab, die allen Wettbewerbsbeteiligten als Grundlage für die weitere Bearbeitung der Stufe 2 Realisierungsplanung Mensa Voraussetzung war.

 

?      Sie hat aus den Beiträgen der Standortuntersuchung erkannt, dass Westliche und nordwestliche Standorte für die Mensa und schulische Erweiterung ausgeschlossen werden können.

 

?      Für die schulische Erweiterung haben sich durch die städtebauliche Standortuntersuchung 3 mögliche Lösungen ergeben:

 

              -              2 geschossiger Anbau im Süden des Kreisberufsschulzentrum

 

              -              Aufstockung um 1 Geschoss im östlichen Bereich des Kreisberufsschulzentrum

 

              -              2-geschossiger Solitärbau mit Abstand zur Sporthalle und dem Kreisberufsschulzentrum

 

Es könnten bei einer großen Ausbaustufe des Kreisberufsschulzentrums alle 3 Standorte benötigt werden, eventuell entsteht aber auch nur an einer Stelle eine Erweiterung oder an zwei Stellen. Die Anzahl und Lokalisierung der Erweiterung ist noch offen und bedarf der Prüfung des Bedarfs, technischer Fragen und der Finanzierung. Eine Entscheidung durch den Kreistag ist erst nach dem Abschluss des Verfahrens für die neue Mensa zu erwarten.


In den Lageplänen der 2. Stufe sollen von den Teilnehmern alle 3 Erweiterungen dargestellt werden. Diese sind in der Plananlage zum Protokoll enthalten. Eine Ergänzung des Modells von den Teilnehmern mit den 3 Erweiterungen (abnehmbar) ist wünschenswert.

 

?      Bei der baulichen Erweiterung des Kreisberufsschulzentrums soll die Belichtung der Aufenthaltsräume und Unterrichtsräume und deren Qualität möglichst nicht eingeschränkt werden, eine Aufstockung muss statisch überprüft werden.

Die Mensa soll, unabhängig von tatsächlich später realisierten Schulerweiterungen, sich in das jeweilige städtebaulichen Gesamtgefüge einpassen.

 

?      Die Mensa selbst kann architektonisch eigenständig ausgeformt werden und soll die Schule und das Schulentree aufwerten. Die Aufhebung der Hügellandschaft zugunsten einer qualitätvollen Neuinterpretation des Schulfreibereichs bzw. Pausenhofes ist denkbar, die Freianlage vor dem Haupteingang und um die Mensa soll gestalterisch und räumlich neu geordnet werden. Die Freianlagen sollen der zu erwartenden intensiveren Nutzung durch die Schulerweiterung und  Mensa entsprechen.

 

?      Von den Teilnehmern ist abzuwägen, ob die Hausmeisterwohnung erhalten bleiben soll.

 

?      Die Küchenanlieferung der Mensa soll nicht über den Schulhof erfolgen, sondern aus der Heidenheimer Straße. Anlieferung mit Zufahrtsmöglichkeit sind in den Plänen gut lesbar darzustellen.

 

 

2. Stufe - Prüfkriterien des Realisierungswettbewerbes

 

?         Städtebauliche Einbindung, Auseinandersetzung mit der örtlichen Gegebenheit und mit dem Bestand

?         Innere und äußere Erschließung, Fußwegbeziehungen

?         Umsetzung Raumprogramm und Funktionserfüllung, Organisation und Funktion

?         Gestalterische und räumliche Qualität Baukörper und Innenraum, Fassadengestaltung

?         Freiraumgestaltung - funktional und gestalterisch

?         Wirtschaftlichkeit in der Erstellung und Betrieb (Konstruktion und Material)

?         Beiträge zur Ökologie und Umweltverträglichkeit

?         Zusammenfassende Würdigung des Entwurfs

 

Auf die beiliegenden Protokolle der beiden Stufen über die Sitzung der Preisgerichte am 25.01.2013 (Anlage 1) bzw. 07.03.2013 (Anlage 2) wird verwiesen.

 

Die Bewertungskommission beschloss nach der Beratung, Prüfung und Abwägung aller Kriterien folgende Empfehlung:

 

Dem Ostalbkreis als Auslober des Wettbewerbs wird empfohlen, dem Verfasser, das Büro Liebel Architekten, Aalen, mit den weiteren Architektenleistungen für den Neubau der Mensa auf Grundlage des Wettbewerbs zu beauftragen. Dabei soll der Verfasser die Kritik, die im Protokoll enthalten ist, beachten und der Entwurf entsprechend überarbeitet werden. Bei den anonym durchgeführten Verfahren wurden anhand der Tarnzahlen und den zu den Arbeiten gehörenden verschlossenen Umschlägen mit den Verfassererklärungen, nach Öffnung dieser Umschläge, die Preisträger wie folgt ermittelt:

 

 

Feststellung der Preisträger:

 

1. Rang:              Liebel Architekten, Aalen             

 

2. Rang:              D’Inka Scheible Hoffmann, Stuttgart             

 

3. Rang:              wahl psiuk seyfried architekten, Schwäbisch Gmünd             

 

              isin architekten Generalplaner, Aalen / Schwäbisch Gmünd

 

              AI+P Architekten, Aalen             

 

              ip 21 GmbH, Aalen / Mutlangen             

 

 

Bewertungsergebnis des 1. Ranges (Stufe 2 - Realisierungsplanung Mensa)

 

Das Preisgericht hat zur Tarnzahl 1445 dem Entwurf des 1. Preisträgers, Architekturbüro Liebel Architekten aus Aalen, folgende Beurteilung abgegeben:

 

An zentraler Stelle des Schulzentrums fügt der Verfasser die Mensa sensibel in die vorhandene Hügellandschaft der Außenanlagen ein. Das Gebäude nimmt die landschaftliche Ausformung der Pausenbereiche auf und entwickelt diese zu gebauten Räumen weiter. Die Architektur wird vollständig in die Landschaft eingebunden und für das Schulzentrum entsteht mit der Mensa und ihren Freibereichen eine neue attraktive Mitte.

 

Aus den äußeren Gegebenheiten und den inneren Nutzungsanforderungen entwickeln sich die Funktionen für die Mensa und Cafeteria selbstverständlich und schlüssig. Der Zugang liegt richtigerweise im Südwesten. Über den großzügig dimensionierten Windfangbereich betritt man am Automatenbereich und an der Speisenausgabe vorbei den Speiseraum. Dieser orientiert sich mit seiner Blickbeziehung zur Schule, zum Campus und nach Nordosten in die Landschaft.

 

Die Teilbarkeit des Speiseraums ist nachgewiesen und die getrennte Zugänglichkeit kann durch einfache Zusatzmaßnahmen (z. B. Schiebeelemente) erreicht werden.

 

Durch die prägnante Raumausformung, die architektonisch hochwertige Ausbildung der Dachkonstruktion mit Oberlichtern und die fließenden Übergänge von innen nach außen entsteht ein heller Raum von hoher Aufenthaltsqualität der sich auch hervorragend als Veranstaltungsbereich nutzen lässt.

 

Die Nebentrakte Küche, Personalbereich und Anlieferung sind richtig positioniert und funktional überzeugend organisiert. Die Nebentrakthöhe ist allerdings zu überprüfen bzw. auf ein lichtes Raummaß von ca. drei Metern zu erhöhen. Lager und Medienraum liegen gut nutzbar im Bereich des vorstellbaren Podiums.

 

Die Freibereiche ergänzen den Mensabereich im Norden.

Die dargestellte Konstruktion und die Fassadenausbildung verstärken den architektonischen Ansatz. Der Nebentrakt erscheint als Erdhügel. Das freie Pultdach überspannt als Holzrost-Konstruktion den Mensabereich.

 

Das vorgestellte Energiekonzept mit Fernwärme / natürlicher Lüftung mit Thermik über das Pultdach und Oberlichter, Wärmerückgewinnung, passiven solaren Gewinnen über Dach und Fassade sowie Erdkanal ist schlüssig ausgearbeitet.

Die Arbeit liegt im wirtschaftlichen Bereich.

Der besondere Beitrag der Arbeit liegt in seinem architektonisch eigenständigen und

qualitätvollen Ansatz.

 

 

Planungsfreigabe

 

Auf Grund des abgeschlossenen Architektenwettbewerbes und der Entscheidung der Bewertungskommission schlägt die Verwaltung vor, dem Architekturbüro Liebel aus Aalen den Planungsauftrag zu erteilen.

 

Um eine qualifizierte Planung durchführen zu können, ist bereits im Anfangsstadium eine Einschaltung von Fachingenieuren vorzunehmen.

 

Von Zeitplan her ist vorgesehen, die komplette Planung des Projekts im Jahr 2013 abzuwickeln, sodass der Antrag auf Schulbaufördermittel des Landes bis spätestens 30.09.2013 beim Regierungspräsidium Stuttgart vorgelegt werden kann.

 

 

Realisierung des Bauvorhabens

 

Parallel zur Planung ist nach Abstimmung aller notwendigen Details vorgesehen, die Ausschreibung der Gewerke so weit vorzubereiten, dass ein Baubeginn im Herbst 2013 und eine Baufertigstellung im Frühjahr 2015 erfolgen kann.

 

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

Im Haushaltsplan 2013 sind Investitionsmittel von 700.000 € für den Neubau einer Mensa am Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd eingestellt. Außerdem stehen noch Mittel von 100.000 € aus der im Haushaltsplan 2012 eingestellten Planungsrate zur Verfügung. In der Finanzplanung sind weitere 1.300.000 € für das Haushaltsplanjahr 2014 vorgesehen.

Anlagen

Anlagen

 

Anlage 1              Rahmenprotokoll über die Sitzung der Bewertungskommission

                            am 25.01.2013 (1. Stufe - Standortauswahl)

 

Anlage 2              Ergebnisprotokoll über die Sitzung der Bewertungskommission

                            am 07.03.2013 (2. Stufe - Realisierung des Neubaus Mensa)

 

Anlage 3              Planentwurf des Büros Liebel Architekten

 

 

 

Sichtvermerke

 

Geschäftsbereichsleiter

__________________________________________

 

i. V. Kikowatz

 

 

Dezernent

__________________________________________

 

Wolf

 

 

Dezernat II

__________________________________________

 

Kurz

 

 

Landrat

__________________________________________

 

Pavel

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1 - Protokoll Bewertungskommission Mensa KBSZ GD 25-01-2013 (36 KB)    
Anlage 2 2 Anlage 2 - Protokoll Bewertungskommission Mensa KBSZ GD 07-03-2013 (677 KB)    
Anlage 5 3 Anlage 3 - Plan1 (1937 KB)    
Anlage 6 4 Anlage 3 - Plan2 (1192 KB)    
Anlage 7 5 Anlage 3 - Plan3 (874 KB)    
Anlage 8 6 Anlage 3 - Plan4 (1502 KB)    
Anlage 4 7 Anlage 3 - Plan5 (776 KB)    
Anlage 3 8 Anlage 3 - Plan6 (1653 KB)