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Vorlage - 051/2013  

 
 
Betreff: Geschäftsbericht der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwäbischer Limes w.V. 2012
Status:öffentlich  
Federführend:D e z e r n a t III   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung Kenntnisnahme
09.04.2013 
Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz und Kreisentwicklung zur Kenntnis genommen   
Anlagen:
Diagramm verkaufte Holzmengen

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Kenntnisnahme.

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

Einführung

 

Konsolidierung könnte das Motto der FSL für 2012 lauten. Die Geschäftsprozesse konnten weiter verbessert und bestehende Abläufe so optimiert werden, dass einer Erweiterung des Geschäftsvolumens und der Tätigkeiten nichts entgegensteht. Der Mitgliederstand und die Vermarktungsmengen konnten trotz eines gedämpften Marktes beinahe auf dem Vorjahresniveau gehalten werden. Insgesamt ist die erste Gestaltungsphase der FSL abgeschlossen.

 

Holzmarkt

 

Der Jahresbeginn sah mit dem Leitpreis von 99,50 €/Fm bei der Fichte sehr vielversprechend aus. Die Stimmung trübte sich jedoch bereits im Februar ein und bis ins Frühjahr wurde der Holzmarkt richtig zäh. Erst als die Winterlager abverkauft waren und es in der Wirtschaft doch zu keinem Einbruch gekommen war, stieg die Nachfrage vor allem nach Nadelrundholz.

Eine Preiskorrektur zur Jahresmitte um 2,50 EURO je Festmeter nach unten und Anpassungen im Preisgefüge beim Schwachholz, Starkholz und der Tanne wirkten sich zusätzlich belebend aus.

Im Herbst dauerte es lange bis nennenswerte Holzmengen angeboten werden konnten und am Jahresende blieb die vermarktete Holzmenge etwa 10% hinter der Vorjahresmenge zurück.

Beim Laubstammholz blieb es bei derselben Marktlage wie in der Vorsaison: Eiche und Esche waren gefragt, Buche war nur weit unter Wert und in geringen Mengen verkäuflich. Brennholz wurde auf hohem Niveau weiter nachgefragt und konnte im Wesentlichen bedient werden.

 

Geschäftsverlauf

 

Der Marktverlauf kann für das ganze Jahr als etwas schleppend bezeichnet werden und ohne klare Impulse. Dementsprechend war die Holzerntetätigkeit im Privatwald zurückhaltend und begann später als üblich. Durch hohe Holzpreise konnte schon mit weniger Holzmenge ein guter Erlös erzielt werden und die Lage an den Finanzmärkten lud nicht zum Investieren ein. Daher war dem Waldbesitzer der Holzvorrat im Wald lieber, als das Guthaben auf der Bank.

Es gab zwei nennenswerte Naturereignisse. Ein heftiges Sommergewitter im Juli, das lokal begrenzt einigen Schaden im Wald verursachte. Dieses Sturmholz wurde in kurzer Zeit aufgearbeitet und problemlos bei unseren Kunden in bestehende Verträge eingewiesen.

Etwas schwieriger einzuschätzen ist der Schneebruch, der durch starken Schneefall im Dezember verursacht wurde. Die Aufarbeitung und Vermarktung der Schadhölzer findet hauptsächlich in 2013 statt und wirkt sich kaum auf das Berichtsjahr aus.

Alle angebotenen Hölzer konnten am Markt untergebracht werden und 93% der Holzmenge ging an Kunden in der Region.

Es wurden 24500 Fm Holz in 818 Verkäufen vermarktet.

Es gab mehrere, von der FSL organisierte, waldbesitzübergreifende Einsätze mit Harvestern, bei denen ca. 5000 Fm verkaufsfertig aufgearbeitet wurden.

Zwei Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Durchforstung trafen auf reges Interesse und fanden guten Zulauf.

In Zusammenarbeit mit der Waldbesitzervereinigung Kempten wurde an einer EDV-Lösung gearbeitet, die in besonderer Weise die Anforderungen der gemeinschaftlichen Holzvermarktung bedient. Sie enthält die Komponenten ERP, CRM und Rechnungswesen.

 

Entwicklung Verein

 

Seit den Neuwahlen 2011 kam es zu keinen Veränderungen bei der Zusammensetzung des Vorstandes und des Beirats.

In 2012 fanden zwei Sitzungen des Vorstandes und eine Mitgliederversammlung statt. Neben den üblichen Regularien eines Vereins, waren die Hauptthemen die Kooperation mit der Forstbehörde auf Ebene der Reviere und der Forstaußenstellen, die personelle Situation in der Geschäftsstelle, die Preisgestaltung der Dienstleistungen der FSL, die Betreuung des Nichtstaatswaldes außerhalb der Pilotprojekte Rundholzverfahren, die Aktivitäten des Bundeskartellamtes im Rundholzverfahren.

 

Personal

 

Frau Herb verließ die Geschäftsstelle auf eigenen Wunsch im August und wechselte innerhalb des Landratamtes.

Eine hausinterne Ausschreibung zur Nachbesetzung blieb ohne Erfolg.

Die Anstellung einer Bürokraft wurde erst möglich, als sich die FSL entschloss, selber als Arbeitgeber aufzutreten. Hierfür wurden die Voraussetzungen im September geschaffen.

Frau Fischer wurde zum 01.10.2012 bei der FSL eingestellt.

 

Die äußerst angespannte Personalsituation besteht fort. Die gewünschte und angedachte Erweiterung der Geschäftstätigkeiten der FSL erfordern zwingend weiteres Personal. Ein forstlich ausgebildeter Mitarbeiter wäre die richtige Verstärkung des Teams.

 

Forstpolitische Lage/Ausblick

 

Dreh- und Angelpunkt der Diskussion um die Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse in Baden-Württemberg sind die Vorgaben und Beschlüsse des Bundeskartellamtes im Rundholzverfahren. Im Berichtsjahr wurde gegen das Land (Forst BW) erneut ein Kartellrechtsrechtsverfahren eröffnet. Hintergrund sind die fehlenden Impulse seitens Forst BW zur Stärkung privatwirtschaftlicher Vermarktungsstrukturen. Gegen Jahresende wurde eine sehr detaillierte Umfrage bei den süddeutschen Holzkunden zu den Einkaufsverhältnissen durchgeführt.

Eigene Anstrengungen, weitere Forstbetriebsgemeinschaften, Waldgenossenschaften und kommunale Betriebe für die Zusammenarbeit mit der FSL zu gewinnen, blieben angesichts der unklaren wettbewerbsrechtlichten Situation ohne Erfolg. Die Zufriedenheit der Waldbesitzer mit den bisherigen Partnern ist nach wie vor gegeben und ein zwingender Anlass zur Veränderung schien zunächst nicht zu bestehen.

Angedacht ist, dass sich die finanzielle Unterstützung durch das Land mit neuen Förderkriterien ab 2014 verbessert. Es ist an eine dauerhafte Förderung gedacht, mit einer Komponente, die z. B. eine kleinteilige Struktur begünstigt, wie sie für den Ostalbkreis typisch ist.

Für den Fortbestand der FSL sind forstpolitische Impulse dringend erforderlich. Der einzig erfolgversprechende Weg ist die Ausweitung des Geschäftsfeldes der FSL als Partner für alle nichtstaatlichen Forstbetriebe in der Region. Damit dies gelingen kann, sind mutige Weichenstellungen des Landkreises erforderlich.

Die FSL wurde explizit gegründet, damit den Waldbesitzern selbst die Vorteile einer gemeinschaftlichen Holzvermarktung zu Gute kommen. Die in den vergangenen Jahren entwickelten Geschäftsprozesse bieten eine ähnliche Sicherheit wie das Dienstleistungsangebot der unteren Forstbehörde.

 

Derzeit wird von Forst BW der Holzverkaufsprozess betriebswirtschaftlich durchleuchtet, um die tatsächlichen Kosten beziffern zu können. Auf Druck des Bundeskartellamtes hat in der Folge die Anhebung der Holzverkaufsgebühren auf "Vollkosten" zu erfolgen. Dies soll dazu dienen, Wettbewerbsnachteile für privatwirtschaftliche Holzverkaufsorganisationen zu beseitigen. So könnte die FSL in Zukunft den Holzverkauf für netto kalkulierte 3,00 € je Fm anbieten, bei einer unterstellten Jahresverkaufsmenge von 60.000 Fm. Die institutionelle Förderung seitens des Ostalbkreises könnte dann sukzessive zurückgefahren werden.

 

Auf dieser Grundlage wird die FSL bis Mai 2013 individuelle Angebote zur Übernahme der Holzvermarktung an die Kommunen im Ostalbkreis richten. Es liegt dann in der Hand der Kommunen zu entscheiden, ob sie diesen wichtigen strukturpolitischen Schritt für die Forstwirtschaft im Ostalbkreis mitgehen wollen.

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

Für den Ausgleich der Personal- und Sachkosten stellt der Ostalbkreis im Haushalt 2013 einen Zuschuss in Höhe von max. 50.000 € zur Verfügung.


Anlagen

 

Diagramm „Verkaufte Holzmengen 2008 – 2012 im Vergleich“

 

 

 

Sichtvermerke

 

Geschäftsführer

__________________________________________

 

Stanzel

 

 

Dezernent/in

__________________________________________

 

Reck

 

 

Dezernat II

__________________________________________

 

Kurz

 

 

Landrat

__________________________________________

 

Pavel

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Diagramm verkaufte Holzmengen (29 KB)