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Vorlage - 048/2013  

 
 
Betreff: Festsetzung neuer Abgabepreise für OstalbMobil
- Bericht über die Nachfrageentwicklung
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Nahverkehr   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung Vorberatung
09.04.2013 
Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz und Kreisentwicklung ungeändert beschlossen   
Kreistag Entscheidung
14.05.2013 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   
Anlagen:
Anlage 1 - Nachfrageentwicklung
Anlage 2 - Festlegung der Abgabepreise und Veränderungen gegenüber Stand 01.08.2012

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung empfiehlt/ der Kreistag beschließt:

 

Den neuen Tarifen von OstalbMobil entsprechend Ziffer 3 Sachverhalt/Be-gründung wird mit Wirkung zum 1. August 2013 zugestimmt.

 

Anmerkung

Dem Antrag der Verwaltung wurde in der Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz und Kreisentwicklung am 9. April 2013 bei drei Enthaltungen einstimmig zugestimmt.

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

  1. Vorbemerkung

    In seiner Sitzung vom 15. Mai 2012 hat der Kreistag des Ostalbkreises zuletzt neue Abgabepreise für OstalbMobil beschlossen. Die durchschnittliche Erhöhung betrug für 16 Monate 3,96 % und trat zum 1. August 2012 in Kraft.

    Nach dem OstalbMobil-Vertrag entscheidet der Ostalbkreis im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel über die Fahrpreise von OstalbMobil.

     
  2. Entwicklung von Angebot und Nachfrage von OstalbMobil-Produkten
     

Für die Fahrgäste von OstalbMobil stehen folgende Fahrpreisangebote zur Verfügung:
 

       Einzelfahrscheine bar für Erwachsene und Kinder (Kinderaltersgrenze seit August 2012 6 bis einschließlich 14 Jahre)

       Einzelfahrscheine rabattiert für Erwachsene und Kinder (Rabatt 20 %)

       Gruppenfahrschein

       Monatskarten für Jedermann im Einzelkauf und Abo

       Monatskarten für Schüler, Azubis und Studenten (Einzelkauf und Abo)

       Baden-Württemberg-Tickets (BWT) (seit 2009)

       MetropolTagesTicket Stuttgart (MTT) (seit 2012)

       SemesterTicket 1 und SemesterTicket 2 (seit März 2012)

       FirmenTicket (seit April 2012)

       GästeTicket (seit April 2012)

 

Die Nachfragezahlen für die einzelnen Angebote von OstalbMobil haben sich in den letzten Jahre verändert. Hierbei ist zu beachten, dass in den gemeldeten Stückzahlen Verkäufe zum Haustarif nicht enthalten sind. Dies bedeutet, dass die tatsächlichen Nachfragezahlen im Bus- und Schienenverkehr innerhalb des Ostalbkreises sicher deutlich höher liegen. Die einzelnen Entwicklungen sind in den Grafiken zu Anlage 1 enthalten.

 

Durchschnittlich wurden im Jahr 2012 ca. 131.000 Einzelfahrscheine pro Monat verkauft (2011 138.000). Diese Rückgänge entsprechen dem bundesweiten Trend im ländlichen Raum. Hingewiesen wird auf die hohen Verkaufszahlen von BWT und MTT sowie die 2012 eingeführten Tarifangebote. Der Anteil der mit Chipkarten verkauften rabattierten Einzelfahrscheine hat sich weiter erhöht und liegt bei 60 % (2011 59 %).

Die Verkaufszahlen der bei Bus- und Bahnunternehmen verkauften landesweit gültigen Baden-Württemberg-Tickets stieg von 61.300 (2009) auf über 79.300 (2011) und ging nunmehr auf 62.000 (2012) zurück. Dies entspricht einer Abnahme im Zuge des MTT von ca. 17.300 oder 21,8 %.

 

Die Verkäufe des MetropolTagesTicket Stuttgart, das zum 1. Januar 2012 eingeführt wurde, stiegen dagegen von 4.710 im 1. Quartal 2012 auf 12.030 im 4. Quartal 2012. Dies sind nach den Verkäufen im VVS und bei naldo der größte Anteil in der Metropolregion Stuttgart. Angesichts dieser Nachfragezahlen und den nicht so stark rückläufigen Verkaufszahlen des BWT fällt die Übernahme von Mindereinnahmen bei der DB Regio durch die teilnehmenden Verbünde am MetropolTagesTicket nicht an. Die Einführung des Metropoleinzeltickets wird von den Verbünden angesichts der Überlegungen des Landes zu einem Landestarif zurückgestellt.

Die Verkaufszahlen für Zeitkarten für Jedermann (Einzelkauf und Abonnement) stiegen leicht an. Die gemeldeten Verkäufe liegen bei ca. 3.570 Tickets pro Monat (2011 3.500). Der Anteil der Abonnements an den Zeitkarten für Jedermann beträgt dabei erfreulicherweise unverändert ca. 86 %. Die Zunahme der Abonnements ist mit Sicherheit auch durch die Einführung des FirmenTickets bedingt, das seit April 2012 von mehreren größeren Arbeitgebern ihren Arbeitnehmern angeboten wird. Der Rabatt von 10 % wird dabei von den Verkehrsunternehmen übernommen.

Die Verkäufe für OstalbMobil-Zeitkarten für Auszubildende sind in etwa konstant. Gemeldet wurden zuletzt 6.050 Verkäufe/Monat. Der Abo-Anteil ist auch hier erfreulich hoch und liegt bei 95 % (2011 94 %).

Die Verkaufszahlen für die SemesterTickets stiegen vom Sommersemester 2012 mit 817 verkauften Tickets um nahezu 55 % auf 1.261 Tickets zum Wintersemester 2012/2013. Dies bedeutet, dass 16 % aller Studierenden an der Hochschule für Technisch und Wirtschaft in Aalen und der PH in Schwäbisch Gmünd ein SemesterTicket 2 (ganztätig auf allen Bus- und Bahnstecken des Ostalbkreises gültig) erworben haben. Zum begonnen Sommersemester 2013 werden ähnliche Verkaufszahlen erwartet. Bereits vor Start des Semesters an der HTW war die Verkaufszahl vom Vorjahr erreicht.

Die Zahl der von den Beherbergungsbetrieben im Ostalbkreis ausgegeben GästeTickets (5 € für 5 Tage Nahverkehr) blieben bislang hinter den Erwartungen zurück. Für das laufende Jahr 2013 wird dieses Angebot für Übernachtungsgäste im Ostalbkreis verlängert. Über die endgültige Weiterführung soll nach der Urlaubssaison 2013 entschieden werden.
 

 

  1. Vorschlag zur Änderung der OstalbMobil-Tarife

 

Der 1. August wurde als Regeltermin zur Anpassung der Fahrpreise vereinbart. Dies hat den Vorteil, dass insbesondere in diesem Monat Abonnements auslaufen bzw. neu abgeschlossen werden und dadurch für die Kunden die Fahrpreise über 1 Jahr hinweg konstant gehalten werden können. Ebenfalls hat dieser Termin für die Verkehrsunternehmen und den Ostalbkreis verwaltungstechnische Vorteile. Eine regelmäßige Erhöhung der OstalbMobil-Tarife ist erforderlich, um die Tarifergiebigkeit zu sichern und die Preise maßvoll erhöhen zu können.

 

Der Vorschlag der ab 1. August 2013 anzuwendenden OstalbMobil-Tarife ist in Anlage 2 aufgeführt. Die wesentlichen Elemente hierbei sind:

 

       Die Abo-Preise wurden gegenüber den Einzelverkauf-Zeitkarten weiter attraktiv gestaltet. Im Schnitt steigen die Fahrpreise für Abonnements um ca. 2,3 %. Die absoluten Erhöhungen sind dabei insbesondere im weiteren Entfernungsbereich höher, liegen aber auch hier bei ca. 3 %. Die Preise der FirmenTickets sind an die Abo-Preise angelehnt und steigen ebenfalls um ca. 2,3 %.

 

       Die Preise für bar verkaufte Zeitkarten für Erwachsene erhöhen sich im Mittel um 3,4 %. Dasselbe gilt für Monatskarten im Ausbildungsverkehr. Auch hier liegen die Erhöhungen im kurzen Entfernungsbereich deutlich unter diesem Mittelwert. Fahrstrecken im weiteren Entfernungsbereich sind etwas teurer.

 

       Die Einzelfahrscheine für Jedermann erhöhen sich im Mittel um 3,0 %. Hierbei sind insbesondere Preisprünge durch Rundungen zu berücksichtigen. Im kurzen Entfernungsbereich (1 - 2 Zonen) bleiben die Fahrpreise unverändert. Die Preise rabattierter Einzelfahrscheine erhöhen sich um 3,4 %. Der Rabatt beträgt weiterhin 20 %. Steigerungen sind hier ebenfalls durch Rundungen in einzelnen Entfernungsstufen hervorgerufen.

 

       Die Fahrpreise für Kinderfahrscheine sollen etwas stärker angehoben werden (knapp unter 5 %). Dies hat die Ursache darin, dass im Zuge der Erhöhung der Kinderaltersgrenze auf 14 Jahre insbesondere bei den Stadtverkehren deutliche Verschiebungen von den Erwachsenenfahrpreisen zu den Kinderfahrpreisen zu verzeichnen sind und dadurch nicht unerhebliche Einnahmerückgänge tatsächlich ermittelt wurden. Die in der Sitzungsvorlage für die Sitzung am 15. Mai 2012 modellhaft ermittelten 68.000 € Mindereinnahmen treten ein. Aus diesem Grunde ist hier eine Reaktion erforderlich.

 

Im Mittel ergibt die Tarifmaßnahme über alle Fahrscheine hinweg eine Erhöhung von 3,22 %. Eine nach Entfernungsstufen gewichtete Hochrechnung ergab eine Erhöhung von deutlich unter 3 %.

 

Die durchschnittliche Tarifanpassungsrate für das Jahr 2013 anderer Verbünde (in der Regel wirksam zum 1.1.2013) lag zwischen 2,8 und 4,3 %. Beispielhaft sind zu nennen:

VVS                                                                                    2,9 %
VPE (Enzkreis)                                                                      2,8 %
H3NV (Heilbronn)                                                        4,0 %
DING (Ulm)                                                                      4,2 %
Naldo (Neckar-Alb-Donau)                                          4,3 %
Bodo (Bodensee Oberschwaben)                            4,3 %

 

Der Preisindex für Verkehrsdienstleistungen hat sich nach Angaben des Statistischen Landesamtes von Dezember 2011 bis Dezember 2012 um 3,4 % erhöht. Vor diesem Hintergrund liegen die vorgeschlagenen Steigerungen der Tarife von OstalbMobil im unteren Bereich der Erhöhungen der meisten anderen Verbünde.

 

Der Vorschlag des Ostalbkreises zur Gestaltung der OstalbMobil-Tarife wurden den Verkehrsunternehmen Anfang März mit der Möglichkeit um Stellungnahme zugeleitet. Von dieser Seite kamen keine Bedenken und Anregungen. Seitens der Verkehrsunternehmen werden diese Tarif-Erhöhungen empfohlen.
 

Unabhängig von dieser Tarifmaßnahme hat der Ostalbkreis den Verkehrsunternehmen einen Vorschlag zur Einführung einer OstalbMobil-Tageskarte unterbreitet, der sich am MTT orientiert. Der Preis und die Ausgestaltung sind noch nicht fixiert. Für den Ostalbkreis fallen für dieses nutzerfinanzierte Angebot keine Kosten an.

 

 

  1. Lokale Abgabepreise

    Wie in den vorangegangenen Jahren sind auch ab dem 1. August 2013 die noch existierenden lokalen Abgabepreise anzupassen. Hierbei werden die Preise maximal um 10 % angehoben, um die Schere zwischen den lokalen Preisen und den OstalbMobil-Preisen weiter zu schließen. Die einzelnen Preise werden unter der Maßgabe, dass keine zu großen Fahrpreissteigerungen für die Fahrgäste auftreten und die Aufwendungen für den Landkreis nicht wachsen, vor Ort mit den betroffenen Verkehrsunternehmen vereinbart. Hierbei ist davon auszugehen, dass insbesondere die stark nachgefragten Umweltkarten im Bereich der Stadt Aalen maßvoll ebenfalls um ca. 3 % bis 4 % angehoben werden sollen.

 


Finanzierung und Folgekosten

 

Der für das Haushaltsjahr 2013 enthaltene Ansatz für OstalbMobil beträgt insgesamt 3,139 Millionen Euro.

 

 

Anlagen

Anlagen

 

2

 

 

Sichtvermerke

 

Geschäftsbereich Nahverkehr

__________________________________________

 

Maier

 

 

Dezernent/in

__________________________________________

 

Seefried

 

 

Dezernat II

__________________________________________

 

Kurz

 

 

Landrat

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Pavel

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1 - Nachfrageentwicklung (530 KB)    
Anlage 2 2 Anlage 2 - Festlegung der Abgabepreise und Veränderungen gegenüber Stand 01.08.2012 (513 KB)