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Antrag der Verwaltung
Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung empfiehlt / Der Kreistag beschließt:
1. Der Ostalbkreis setzt sich zum Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien am externen Strombezug schrittweise bis zum Jahr 2016 auf 100 % zu erhöhen. Die Landkreisverwaltung wird beauftragt, rechtzeitig vor einer vertraglich möglichen Erhöhung auf 100 % Ökostrom dem Kreistag darüber zu berichten.
2. Über den Anteil erneuerbarer Energien von 53 % im Jahr 2012 hinaus ist aus vertraglichen Gründen nur eine Erhöhung auf 75 % möglich. Die Mehrkosten im Haushaltsjahr 2013 für diesen Schritt belaufen sich auf 1.300 €. Die Verwaltung wird beauftragt, dies sofort umzusetzen.
AnmerkungDem Antrag der Verwaltung wurde in der Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz und Kreisentwicklung am 9. April 2013 einstimmig zugestimmt. Sachverhalt/Begründung
Der Ostalbkreis bezieht für seine kreiseigenen und angemieteten Gebäude (ohne Klinik-Eigenbetriebe) seit dem Jahr 2009 von den Energieversorgungsunternehmen zertifizierten Ökostrom. Der Ökostrom stammt ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonnenenergie (Photovoltaik), Wind, Biomasse oder Wasserkraft. Die Anteile aus Kernenergie und fossilen Energieträgern (Stein- und Braunkohle, Erdgas, Mineralölprodukte) konnten dadurch entscheidend verringert werden.
Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung hat am 30.06.2008 (Vorlage Nr. 114/2008) die Grundsatzentscheidung zu einem Ökostrombezug in Höhe von
Der Geschäftsbereich Gebäudemanagement hat anschließend durch die vertragliche Gestaltung mit den Energieversorgungsunternehmen den Bezug des zertifizierten Ökostroms sichergestellt.
Bezugsanteil des zertifizierten Ökostroms und entstehende Mehrkosten
Im Jahr 2012 wurden bei einem externen Strombezug von 4.224.577 kWh insgesamt 1.480.104 kWh Ökostrom bezogen. Dies entspricht einem Anteil von 35,0 %.
Die Mehrkosten für den Ökostrombezug betragen im Jahr 2012 gegenüber dem konventionellen Strombezug 6.210 €.
Durch die Zusammenführung der Werte des Normalstrombezugs und des Bezugs von zertifiziertem Ökostrom ergibt sich das nachfolgend dargestellte Gesamtbild. Da für das Jahr 2012 bisher nur der Ökostromanteil feststeht, wurde die Zusammensetzung des Normalstrombezugs auf Basis des Jahres 2011 angenommen. Der politische Grundsatzbeschluss des Umweltausschusses, den Anteil der erneuerbaren Energien bis Februar 2013 auf mindestens 50 % des Strombezugs zu erhöhen, ist seit dem Jahr 2012 mit rund 53,0 % erfüllt. Die fossilen Energieträger konnten auf 27,2 % zurückgefahren werden, die Kernenergie sogar auf 19,8 %.
In § 42 des Energiewirtschaftsgesetzes wird geregelt, dass die Energieversorgungsunternehmen die Zusammensetzung ihrer Stromlieferungen genau darstellen müssen. Für die Gebäude des Ostalbkreis ergeben sich unter Einbeziehung des Ökostromanteils folgende Werte:
Deutlich zu erkennen ist der Rückgang der Kernenergie am radioaktiven Abfall in Gramm pro Kilowattstunde. Dieser hat sich im Zeitraum 2006-2011 mehr als halbiert und liegt nun bei den Gebäuden des Ostalbkreises annähernd auf dem Wert des bundesdeutschen Strommixes.
Sehr positiv zu bewerten ist, dass durch die Zusammensetzung des Strombezugs des Ostalbkreises im Vergleich zum BRD-Strommix nur rund die Hälfte an klimaschädlichen CO2-Emissionen verursacht wird.
Durch den Ökostrombezug konnte im Jahr 2011 der Ausstoß von 289 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlenstoffdioxid vermieden werden. Bei Zugrundelegung des BRD-Strommixes (503 g/kWh) entspricht dies einer Strommenge von 574.553 kWh und damit dem Jahresverbrauch von rund 144 Drei-Personen-Haushalten.
Vorschlag der Landkreisverwaltung
In den Beratungen zur Aufstellung des Haushaltsplans 2013 wurde aus der Mitte des Kreistags beantragt, zu 100 % Ökostrom zu beziehen.
Die Mehrkosten für den gegenwärtigen Anteil von 53 % an erneuerbaren Energien betragen 6.200 € pro Jahr. Durch die vorhandenen Energielieferungsverträge wurden die vereinbarten Strommengen bereits langfristig an der Strombörse beschafft. Auf Grund der Vertragslage ist nur eine Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien auf 75 % möglich. Dies würde zu Mehrkosten von derzeit 1.300 € pro Jahr führen. Die Verwaltung schlägt vor, diese Aufstockung sofort vorzunehmen und den Anteil der erneuerbaren Energien am Strombezug damit im Jahr 2013 auf 75 % auszubauen.
In einem weiteren Schritt könnte ab dem 01.01.2016 mit den Energieversorgungs-unternehmen ein Ökostrombezug in Höhe von 100 % vereinbart werden.
Eine genaue Aussage zum Preisunterschied zwischen Graustrom und 100 % Ökostrom ist erst im 1. Halbjahr 2015 möglich. Durch den stetigen Ausbau der erneuerbaren Energien könnten sich die Mehrkosten gegenüber dem heutigen Preisstand (rund 0,5 Cent pro kWh Mehrkosten für Ökostrom) noch verringern. Als weiterer preisdämpfender Faktor kommt hinzu, dass im Jahr 2016 voraussichtlich nur noch rund 3.800.000 kWh Strom eingekauft werden müssen. Durch die Eigenerzeugung und den Eigenverbrauch von Strom aus dem neuen Erdgas-Blockheizkraftwerk beim Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd wird die Menge des extern bezogenen Stroms in den kommenden Jahren um rund 500.000 kWh pro Jahr abnehmen. Nach derzeitigem Preisstand wäre für 100 % zertifizierten Ökostrom mit Mehrkosten von 19.000 € pro Jahr (0,5 Cent / kWh) zu rechnen.
Unabhängig davon ist der Geschäftsbereich Gebäudemanagement bestrebt, durch sinnvolle Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen (z. B. Einsatz von LED-Beleuchtung, Erneuerung von Heizungspumpen und Lüftungsanlagen, Photovoltaik-Eigenverbrauchs-anlagen in Kombination mit Batteriespeichern) den Stromverbrauch weiterhin konsequent zu reduzieren bzw. die Stromkosten zu senken. Finanzierung und Folgekosten
Die Mehrkosten von jährlich rund 7.500 € für den Bezug von zertifiziertem Ökostrom werden über die Bewirtschaftungsmittel im Haushaltsplan bereitgestellt. |
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