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Vorlage - 035/2013  

 
 
Betreff: Standortmarketing und Fachkräftegewinnung von WiRO und IHK für die Wirtschaftsregion Ostwürttemberg
Status:öffentlich  
Federführend:WiRO - Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Ostwürttemberg   
Beratungsfolge:
Kreistag Entscheidung
12.03.2013 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   
Anlagen:
Vereinbarung Fachkräfteallianz Ostwürttemberg
Präsentation der Kampagne "Erstaunliches Ostwürttemberg"

Antrag der Verwaltung

 

Der Kreistag des Ostalbkreises begrüßt das Konzept und die Vorgehensweise bei der mittel- bis langfristigen Fachkräftesicherung in Ostwürttemberg durch

 

a)     die Fachkräfteallianz Ostwürttemberg

 

b)     die Fachkräftekampagne „Erstaunliches Ostwürttemberg“.

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

Standortmarketing und Fachkräftegewinnung sind die Hauptansatzpunkte der Wirtschaftsförderung im Rahmen der Fachkräfteallianz Ostwürttemberg. Als Bestandteil der Zukunftsinitiative Ostwürttemberg wird die Fachkräfteallianz federführend durch die WiRO und die IHK koordiniert und die Fachkräftekampagne ebenfalls gemeinsam umgesetzt.

 

 

a)     Fachkräfteallianz Ostwürttemberg 

 

Die Fachkräfteallianz wurde am 04. Oktober 2012 unter Beteiligung von über 150 Entscheidungsträgern mit einer Veranstaltung bei der IHK Ostwürttemberg offiziell gegründet und ist eingebunden in die Fachkräfteallianz Baden-Württemberg. Die regionalen Partner haben eine Vereinbarung zur Umsetzung von Maßnahmen und Projekten in fünf Handlungsfeldern unterzeichnet, um die Fachkräftebasis in Ostwürttemberg auch für die Zukunft zu sichern (siehe Anlage 1) .

 

Ansatzpunkte

Ansatzpunkte für konkrete Projekte ergeben sich dabei in den Bereichen „Ausbildung“, „Übergang Schule zu Beruf“, „Berufsorientierung“ und „Gewinnung stiller Reserven am Arbeitsmarkt“ (Frauen, ältere Arbeitnehmer, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Handicap). Weiteres Handlungsfeld ist der Bereich der Hochschulen mit den Themen „Hochschulmarketing“, „Weiterentwicklung der Studien- und Forschungsangebote“, „Stärkere Verzahnung von Hochschulen und Wirtschaft“ und „Neue Projekte, um Studienabbrecher aufzufangen und zu einem Abschluss zu führen“. Die Stärkung der „Weiterbildungsbereitschaft in Unternehmen und bei den Beschäftigten“ ist neben der „Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ ein weiteres Ziel.

Die Partner der Fachkräfteallianz sind sich einig, dass bei allen Maßnahmen eine große Betriebsnähe notwendig ist. Umschulungen ohne konkreten Bedarf sollen erst gar nicht begonnen werden. Neben der Qualifizierung muss ein wichtiger Ansatzpunkt auch darin bestehen, Instrumente zu entwickeln, wie gewonnenes Personal an die Betriebe gebunden werden kann, um die aktuell hohen Aussteiger-Quoten z.B. in den pflegerischen oder gastronomischen Berufen zu vermindern. Neben der Aktivierung des endogenen Potenzials kommt es mit der Fachkräftekampagne „Erstaunliches Ostwürttemberg“ aber auch darauf an, bei externen Zielgruppen auf Ostwürttemberg als attraktiven Lebens- und Arbeitsraum aufmerksam zu machen und damit die Unternehmen in ihren Personalrekrutierungsaktivitäten zu unterstützen.

 

Vorgehensweise

Die Koordinierung der Arbeitstreffen aller Allianzpartner übernehmen im Moment Herr Schmid (IHK) und Frau Dr. Bilger (WiRO). Ein erstes Arbeitstreffen mit 24 Vertretern aus allen Bereichen der beteiligten Partner fand am 12. Dezember 2012 statt. Dabei wurde über konkrete Projektansätze gesprochen und die Vorgehensweise und Verantwortlichkeiten festgelegt. In vielen Bereichen gibt es bereits Instrumente und Projekte in der Region. Die Bündelung von Aktivitäten, die Verzahnung von Initiativen und die Sicherung dauerhafter Finanzierungen ist daher ein wichtiges Ziel der Fachkräfteallianz Ostwürttemberg.

Um für die Zielgruppe der älteren Personen schnell zu konkreten und wirksamen Maßnahmen zu gelangen, wurde in einem weiteren Arbeitstreffen am 27. Februar 2013 das Thema „Ältere Arbeitnehmer“ in all seinen Facetten beleuchtet und von Seiten der Agentur für Arbeit und den beiden Job-Centern erste Konzeptvorschläge präsentiert.

Bis zum Arbeitstreffen aller Allianzpartner am 16. April 2013 werden Projektideen weiter konkretisiert. Hierzu haben sich Verantwortliche gefunden, die die relevanten Partner mit einbeziehen und Abstimmungen zu einzelnen Themen und Projekten vornehmen.

Für die Wirtschaftsförderung ist dies neben der Umsetzung der Fachkräftekampagne vor allem die Verbesserung der Willkommenskultur. Hierzu gibt es auf kommunaler Ebene schon gute Beispiele, wie Neubürger aufgenommen und unterstützt werden. In der Bachelorarbeit: „Ostwürttemberg als Heimat für Fachkräfte – Schaffung einer Willkommenskultur auf kommunaler und regionaler Ebene“ von Tobias Müller, der an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen, Ludwigsburg sein Studium „Public Management“ abgeschlossen hat, werden weitere Ansätze aufgezeigt. Dies ist z.B. der Ausbau des Standortcoachings und des Begrüßungsmanagements in den Kommunen, der Aufbau eines ehrenamtlichen Patenpools oder der Bedarf weiterer kommerzieller Angebote von Relocation-Agenturen. Diese Vorschläge wurden bereits bei der letzten Wirtschaftsfördersitzung diskutiert. 

Unter der Federführung der IHK wurde das Netzwerkprojekt „Job FÜR2 ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Umzugsentscheidung nach Ostwürttemberg zu erleichtern, wenn bei einem geplanten Jobwechsel eines Partners auch der andere Partner schnell eine adäquate Anstellung finden möchte. Neben Personalverantwortlichen in Unternehmen, der IHK, Agentur für Arbeit, Südwestmetall und den kommunalen Wirtschaftsförderern ist auch die WiRO eingebunden. Das von der WiRO aufgebaute Fachkräfteportal mit aktuell 118 Firmen, die sich mit Karriereseiten im Internet präsentieren, bietet komprimierte Informationen zu attraktiven Arbeitgebern mit mehreren Hundert aktuellen Stellenangeboten in Ostwürttemberg.

 

 

b)  Fachkräftekampagne „Erstaunliches Ostwürttemberg“

 

Ziel der Kampagne

Ostwürttemberg steht wirtschaftlich gut da, hat attraktive Arbeitgeber und als  Lebensstandort mehr zu bieten als manche denken. Es halten sich teilweise Vorurteile, die es abzubauen gilt, wenn man sich im Kampf um die benötigten Fachkräfte gegenüber anderen Regionen behaupten will. Unter der Federführung der WiRO und der IHK und unter Beteiligung von Unternehmen, den Hochschulen und den Wirtschaftsförderern auf kommunaler und Landkreis-Ebene hat die Agentur „Die Crew“ aus Stuttgart die Kampagne „Erstaunliches Ostwürttemberg“ entwickelt (vgl. Anlage 2).

Mit der Kampagne wollen wir Hochschulabsolventen, Fach- und Führungskräfte und deren Partner und Familien für Ostwürttemberg begeistern. Diejenigen, die eine neue berufliche Perspektive suchen, sollen für einen Umzug nach Ostwürttemberg motiviert werden. Zugleich wird die Kampagne auch nach innen wirken, um Nachwuchskräfte an die Region zu binden. Wir wollen mit den unterschiedlichsten Maßnahmen die Wirtschaftsregion überregional positionieren und Unternehmen in ihrem Personalmarketing unterstützen.

 

Konzept und Umsetzung

Kern der Kampagne „Erstaunliches Ostwürttemberg“ sind Fakten. Fakten, die gegen Vorurteile in Stellung gebracht werden – dies nicht trocken und bierernst oder besserwisserisch, sondern humorvoll und mit einem Schuss Selbstironie. Mit unterschiedlichen Motiven werden die zentralen Aussagen untermauert und…

  • …in der Online-Welt (Fachkräfteportal Ostwürttemberg, Online-Werbung, Social Media, Jobbörsen etc.),
  • …in der Offline-Werbung (Plakate, Messen, Hochschulaktivitäten, Zielgruppen-Aktionen, Broschüren, Anzeigen etc.) und
  • …durch begleitende Pressearbeit beworben.             

 

Die Kampagne wird mit Internet- und erster Plakatwerbung in der Region im April/Mai 2013 starten.

Am 26. Juni ist der erste Messeauftritt unter der Kampagne beim Absolventen-kongress Baden-Württemberg im Kongresszentrum Liederhalle in Stuttgart geplant. Diese Veranstaltung ist eine der zentralen Job-Messen im Land, wenn es darum geht, examensnahe Studenten und Absolventen als Fachkräfte von morgen anzusprechen. Weit über 2.000 Besucher vor allem aus den Wirtschafts-, Ingenieur- und Naturwissenschaften werden erwartet, um sich über interessante zukünftige Arbeitgeber zu informieren und um erste Kontakte zu knüpfen. Die WiRO organisiert einen Gemeinschaftsstand, bei dem sich ostwürttembergische Unternehmen kostengünstig beteiligen oder ihren eigenen Stand in räumlicher Nähe platzieren können.

Die Kampagne ist auf mehrere Jahre angelegt und je nach Umfang der Finanzierungsanteile aus der Wirtschaft können neben den Kosten für das Konzept einschließlich aller Nutzungsrechte und der Umsetzung in der Online- und Offline-Werbung gezielte überregionale Einzelmaßnahmen erfolgen.

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

Die Grundkosten für die Umsetzung von 150.000 Euro werden je hälftig von IHK und von kommunaler Seite (Landkreise und Große Kreisstädte) getragen. Weitere Finanzierungsanteile kommen von einzelnen Unternehmen, die als Premiumpartner die Kampagne maßgeblich mittragen.


Anlagen

 

Anlage 1:              Vereinbarung der Fachkräfteallianz Ostwürttemberg

Anlage 2:              Präsentation der Kampagne „Erstaunliches Ostwürttemberg“

 

 

Sichtvermerke

 

WIRO

__________________________________________

 

Dr. Ursula Bilger

 

 

Dezernat II

__________________________________________

 

Kurz

 

 

Landrat

__________________________________________

 

Pavel

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Vereinbarung Fachkräfteallianz Ostwürttemberg (3757 KB)    
Anlage 2 2 Präsentation der Kampagne "Erstaunliches Ostwürttemberg" (21557 KB)