Bürgerinformationssystem
Antrag der Verwaltung
Kenntnisnahme. Sachverhalt/Begründung
1. Ausgangslage:
Als Fortführung der 2006 begonnenen Information über die Entwicklung der Schülerzahlen im Vollzeit- und Teilzeitbereich an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis wird auch 2012 diese Sitzungsvorlage dem Ausschuss für Bildung und Finanzen zur Kenntnis gegeben.
2. Begründung:
Die Schülerentwicklung im Teilzeit- und Vollzeitbereich hat sich vom Jahr 2000 an wie folgt entwickelt:
Siehe hierzu auch die beigefügte Grafik.
Nach mehreren Jahren des kontinuierlichen Anstiegs der Schülerzahlen im Teilzeitbereich musste im vorletzten Schuljahr erstmals wieder ein Rückgang in diesem Bereich verzeichnet werden. Vergleicht man das lfd. Schuljahr und die beiden letzten Schuljahre jeweils mit dem Jahr 2009 so ergibt sich ein Rückgang im Jahr 2011 um 478 Schüler oder 6,8 % und im Jahr 2012 um 635 Schüler oder 9,0 %.
In allen Bereichen der Wirtschaft wird aktuell auf einem hohen Niveau ausgebildet. Teilweise haben die Betriebe Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden.
Auf Grund des weitsichtigen Handelns des Ostalbkreises durch die Erweiterungsbauten an allen 3 Kreisberufsschulzentren in Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass jungen Menschen die Möglichkeit gegeben wird, entweder eine duale Berufsausbildung (Lehre) oder eine vollschulische Berufsausbildung im Ostalbkreis zu erhalten.
Die Beruflichen Schulen des Ostalbkreises haben wiederum flexibel auf die veränderte Situation reagiert und neue Ausbildungsgänge eingerichtet. Folgende neue Ausbildungsgänge wurden eingerichtet bzw. Änderungen vorgenommen:
Technische Schule Aalen ? 1 zusätzliche Klasse Maschinentechnik
Justus-von-Liebig-Schule Aalen ? Praxisintegrierte Erzieherausbildung
KBSZ Ellwangen ? 1 Klasse Technisches Gymnasium, Profil „Umwelttechnik“
Gewerbliche Schule ? 1 Klasse Technisches Berufskolleg I Schwäbisch Gmünd
Kaufmännische Schule ? 1 Klasse Wirtschaftsgymnasium, Schwäbisch Gmünd Profil „Internationale Wirtschaft“
Agnes-von-Hohenstaufen-Schule ? „Sozialwissenschaftliches Gymnasium“ Schwäbisch Gmünd
Jagsttalschule Westhausen ? Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE)
Die Schülerzahlen im Vollzeitbereich sind im Vergleich zum Vorjahr moderat um 28 Schüler auf 4.517 Schüler zurückgegangen. Damit liegen sie mit 475 Schülern unter dem Spitzenwert von 2007 mit 4.992 Vollzeitschülern.
Die Eingangsklassen der Beruflichen Gymnasien im Ostalbkreis sind auch in diesem Schuljahr wieder gut belegt. Nach Aussage der Schulleitungen gibt es keine Warteliste mehr. Es hat sich erneut gezeigt, dass es im Bewerbungsverfahren für die Beruflichen Gymnasien wieder viele Mehrfachbewerber gab. Außerdem ist bedauerlich, dass viele „versorgte“ Bewerber ihre noch laufenden Mehrfachbewerbungen nicht zurückziehen. Besonders bedauerlich ist, dass zahlreiche Schüler trotz Zusage zum Schulbeginn einfach nicht kommen und sich auch nicht abmelden. An allen Schulstandorten sind noch Schüleraufnahmen in den Beruflichen Gymnasien möglich.
In Zusammenarbeit mit den Beruflichen Schulen und der Agentur für Arbeit Aalen führt der Ostalbkreis jährlich eine Ausbildungsplatzmesse in Aalen und Schwäbisch Gmünd durch. Auch viele Städte und Gemeinden, allgemein bildende Schulen und Betriebe führen Veranstaltungen zur Berufsorientierung und zur Kontaktaufnahme mit den Ausbildungsbetrieben und den Beruflichen Schulen durch. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich die Schulabgänger rechtzeitig über Ausbildungsmöglichkeiten und Ausbildungsangebote informieren können. Durch Schnupperpraktika wird den Schülern darüber hinaus die Möglichkeit gegeben, ihre Fähigkeiten und Neigungen auszuloten.
Im aktuellen Schuljahr setzen sich die Schülerzahlen im Vollzeitbereich wie folgt zusammen:
Von Seiten der Agentur für Arbeit Aalen wird mitgeteilt, dass in der Summe im Ostalbkreis in diesem Vermittlungsjahr mehr Ausbildungsplätze (ca. +10 %) zur Verfügung stehen und dass es derzeit noch ca. 290 nicht besetzte Ausbildungsstellen gibt. Dagegen bewegt sich die Zahl der Bewerber unterhalb dem Niveau des Jahres 2011 (-9 %). Der Rückgang bei den Bewerbern ist auch auf die Einführung der Werkrealschule (10. Schuljahr) zurückzuführen. Durch ein anhaltend hohes Angebot an Ausbildungsstellen und das Angebot der Arbeitsagentur an überbetrieblichen Ausbildungsplätzen und an Plätzen für die Einstiegsqualifizierung ist es in den letzten Wochen insgesamt gelungen die Zahl der nicht versorgten Bewerber deutlich zu verringern. Die Arbeitsagentur geht davon aus, dass bis zum Ende des Vermittlungsjahres das sehr gute Ergebnis des Vorjahres (12 nicht vermittelte Bewerber) wieder erreicht wird. Voraussichtlich werden rd. 230 offene Ausbildungsstellen nicht besetzt werden können. Dieses Ergebnis konnte auch dadurch erreicht werden, dass aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung weitere Ausbildungswillige in der letzten Phase vermittelt werden konnten. Ein endgültiges Ergebnis kann jedoch erst Ende Oktober vorgelegt werden.
3. Fazit:
Nach den vorliegenden Zahlen hat sich die Ausbildungsplatzsituation für Ausbildungsplatzsuchende im Ostalbkreis deutlich verbessert. Erfreulicherweise ist festzustellen, dass die Zahl der nicht vermittelten Bewerber voraussichtlich wieder auf nahezu Null zurückgehen wird und dass durch die weitsichtige und vorausschauende Planung des Ostalbkreises und seiner Beruflichen Schulen alle Schüler in schulischen Angeboten versorgt und einer verbesserten Qualifizierung zugeführt werden können.
Leider muss aber auch festgestellt werden, dass der demografische Wandel den Ostalbkreis voll erfasst hat und die Betriebe Schwierigkeiten haben, die angebotenen Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. Es ist festzustellen, dass im Ostalbkreis der Zenit bei den Schülerzahlen in den Beruflichen Schulen im Schuljahr 2009/2010 erreicht wurde. Es ist zu hoffen, dass auch zukünftig die Wirtschaft ausreichend Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt und die Sondermaßnahmen aller, an der beruflichen Bildung beteiligten Akteure, greifen, um einen Fachkräftemangel möglichst gering zu halten.
Auch zukünftig wird in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, den Kammern, den Innungen und den Schulleitungen dafür Sorge getragen, dass die Jugendlichen einen Ausbildungs- bzw. einen Schulplatz erhalten, um eine erfolgreiche Ausbildung starten zu können.
Finanzierung und Folgekosten
Keine.
Anlagen
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Sichtvermerke
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