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Vorlage - 086/2012  

 
 
Betreff: Bericht zu Berufsvorbereitenden Einrichtungen (BVE) der Sonder- und Förderschulen im Ostalbkreis
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Soziales   
Beratungsfolge:
Sozialausschuss Kenntnisnahme
02.07.2012 
Sitzung des Sozialausschusses zur Kenntnis genommen   

Antrag der Verwaltung:

 

Kenntnisnahme

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung:

 

I. Ausgangssituation und Allgemeines

 

Die Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE) ist eine schulische Bildungsmaßnahme mit dem Ziel, möglichst viele junge Menschen mit wesentlicher Behinderung dauerhaft und gemäß ihrer persönlichen Kompetenzen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren. Sie stellt ein Modell zur Inklusion sowie zur größtmöglichen Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Bereich der beruflichen Eingliederung dar. Auch unterstützt sie den grundlegenden Gedanken der „UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung“, nach der kein Mensch aufgrund seiner Behinderung von der Gesellschaft - und hier im Besonderen vom Arbeitsmarkt - ausgeschlossen werden darf.

 

In einer BVE werden arbeitsmarktrelevante Fähigkeiten und Kenntnisse erprobt, geübt und vertieft. Daneben werden die Selbstständigkeit und die Eigenverantwortung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen gefördert. Der Schwerpunkt der BVE liegt auf der Vorbereitung, Durchführung und Reflexion von Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, wobei entsprechend dem Grundsatz „erst platzieren, dann qualifizieren“ die Tätigkeiten und berufsspezifischen Kompetenzen der jeweiligen Praktikumsstelle im schulischen Unterricht aufgegriffen sowie im beschützten Rahmen der Schule thematisiert und geübt werden.

 

Die BVE ist ein Gemeinschaftsangebot von Sonderschulen für Geistigbehinderte, Förderschulen, einer beruflichen Schule, Integrationsfachdienst und der Agentur für Arbeit. Sie richtet sich an leistungsstarke Schülerinnen und Schüler der Schule für Geistigbehinderte, die aufgrund ihrer Kompetenzen und beruflichen Vorstellungen ihre Zukunft nicht in einer „Werkstatt für behinderte Menschen“ (WfbM) sehen und die höchstwahrscheinlich auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt mit entsprechender Unterstützung einen geeigneten, dauerhaften Arbeitsplatz finden können. Auch richtet sie sich an leistungsschwache Abgängerinnen und Abgänger der Förderschulen, für die es bisher kein geeignetes berufsschulisches Angebot gegeben hat.

 

Ziel ist es, mit der Durchführung von Praktikas in den Betrieben diese auf das vorhandene Potential sowie die vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen und dadurch „Berührungsängste“ gegenüber Menschen mit Behinderungen sowie insbesondere auch hinsichtlich einer möglichen Beschäftigung dieser Menschen abzubauen.

 

Der Umfang des Unterrichts in der BVE orientiert sich am Unterrichtsangebot der Schule für Geistigbehinderte (bis zu 34 Wochenstunden). Der Unterricht gliedert sich in schulischen Unterricht, Vermittlung von berufsspezifischen Grundlagen, Berufsschulunterricht in berufspraktischen Basiskompetenzen und Praktikas. Die berufliche Schule stellt die erforderlichen Fachräume zur Erlangung von berufspraktischen Basiskompetenzen zur Verfügung. In der BVE unterrichten grundsätzlich Lehrkräfte aus dem Bereich der Schule für Geistigbehinderte und der beruflichen Schulen sowie aus dem Bereich der Förderschulen. Die Lehrerwochenstunden weist das Schulamt in Abstimmung mit den beteiligten Schulen zu.

 

Bereits am 17. Mai 2011 hat der Ausschuss für Bildung und Finanzen der Einrichtung einer Berufsvorbereitenden Einrichtung (BVE) an der Klosterbergschule Schwäbisch Gmünd zum Schuljahresbeginn 2011/2012 zugestimmt. In dieser BVE werden vier Schülerinnen und Schüler der Klosterbergschule Schwäbisch Gmünd sowie sechs Schüler aus Förderschulen unterrichtet. Die BVE in der Raumschaft Schwäbisch Gmünd ist sehr erfolgreich. Von den insgesamt 10 Schülerinnen und Schülern haben bereits 2 eine Anstellung bzw. einen Ausbildungsplatz erhalten. 4 Schülerinnen und Schüler befinden sich in einem Langzeitpraktikum mit Aussicht auf Einstellung und 2 Schülerinnen und Schüler sind von der Orientierungsphase in ein Langzeitpraktikum gewechselt.

 

Nachdem sich auch in der Raumschaft Ellwangen ein großer Bedarf zur Einrichtung einer BVE darstellte, hat der Ausschuss für Bildung und Finanzen in seiner Sitzung am 24.04.2012 beschlossen, eine Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE) an der Jagsttalschule Westhausen als Schulversuch ab dem Schuljahr 2012/2013 einzurichten.

 

In der Sitzung des Sozialausschusses am 02.07.2012 wird seitens der Klosterbergschule Schwäbisch Gmünd über den Stand der BVE in der Raumschaft Schwäbisch Gmünd berichtet.

 

Aus Sicht der Eingliederungshilfe ist zu begrüßen, dass weitere Angebote zur differenzierteren beruflichen Eingliederung von behinderten Schülern im Ostalbkreis geschaffen werden. Die Verwaltung sieht in der BVE wichtige Schritte und Beiträge zur Inklusion behinderter Menschen.

 

 

 


Finanzierung und Folgekosten:

 

Die Finanzierung erfolgt über die teilnehmenden Schulen und Kooperationspartner.

 

 


Anlagen:

 

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Sichtvermerke:

 

Geschäftsbereichsleiter

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Traub

 

 

Dezernent/in

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Rettenmaier

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel