Bürgerinformationssystem
Antrag der Verwaltung
Kenntnisnahme Sachverhalt/Begründung
1. Ausgangslage:
Als Fortführung der 2006 begonnenen Information über die Entwicklung der Schülerzahlen im Vollzeit- und Teilzeitbereich an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis wird auch 2011 diese Sitzungsvorlage dem Ausschuss für Bildung und Finanzen zur Kenntnis gegeben.
2. Begründung:
Die Schülerentwicklung im Teilzeit- und Vollzeitbereich hat sich vom Jahr 2000 an wie folgt entwickelt:
Siehe hierzu auch die beigefügte Grafik.
Nach mehreren Jahren des kontinuierlichen Anstiegs der Schülerzahlen im Teilzeitbereich musste im vergangenen Schuljahr erstmals wieder ein Rückgang in diesem Bereich verzeichnet werden. Gegenüber 2009 waren es 192 Schüler oder 2,7 % weniger. Gegenüber 2010 sind es 324 Schüler oder 4,7 % weniger.
In allen Bereichen der Wirtschaft wird aktuell auf einem hohen Niveau ausgebildet. Teilweise haben die Betriebe Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden.
Auf Grund des weitsichtigen Handelns des Ostalbkreises durch die Erweiterungsbauten an allen 3 Kreisberufsschulzentren in Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass jungen Menschen die Möglichkeit gegeben wird, entweder eine duale Berufsausbildung (Lehre) oder eine vollschulische Berufsausbildung im Ostalbkreis zu erhalten.
Die Beruflichen Schulen des Ostalbkreises haben wiederum flexibel auf die veränderte Situation reagiert und neue Ausbildungsgänge eingerichtet. Folgende neue Ausbildungsgänge wurden eingerichtet bzw. Änderungen vorgenommen:
Technische Schule Aalen Ø Berufsoberschule Fachrichtung Technik (Technische Oberschule) Ø 1 Klasse Technisches Gymnasium, Profil „Technik und Management“
Justus-von-Liebig-Schule Aalen Ø 2 Ganztagesklassen BVJ, VAB und BEJ Ø Berufsoberschule, Fachrichtung Sozial-wesen (Sozialoberschule) Ø Fachschule für Sozialpädagogik in Teilzeitform
Kaufmännische Schule Aalen Ø Berufsoberschule kfm. Richtung (Wirtschaftsoberschule) Ø 1 weitere Klasse am Wirtschaftsgymnasium
KBSZ Ellwangen Ø 3 Ganztagesklassen BVJ, VAB und BEJ Ø 2 Ganztagesklassen BK I
Gewerbliche Schule Ø 1 Ganztagesklassen BVJ, VAB und BEJ Schwäbisch Gmünd Ø 1 Klasse Technisches Gymnasium, Profil „Technik und Management“
Agnes-von-Hohenstaufen-Schule Ø 1 Ganztagesklassen BVJ, VAB und BEJ Schwäbisch Gmünd
Klosterbergschule Schw. Gmünd Ø Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE)
Die Schülerzahlen im Vollzeitbereich sind im Vergleich zum Vorjahr um 193 Schüler auf 4.580 Schüler zurückgegangen. Damit liegen sie in etwa auf dem Niveau des Jahres 2003 und damit mit 412 Schülern unter dem Spitzenwert von 2007 mit 4.992 Vollzeitschülern.
Die Eingangsklassen der Beruflichen Gymnasien im Ostalbkreis sind auch in diesem Schuljahr wieder gut belegt. Nach Aussage der Schulleitungen gibt es keine Warteliste mehr. Es hat sich erneut gezeigt, dass es im Bewerbungsverfahren für die Beruflichen Gymnasien wieder viele Mehrfachbewerber gab. Außerdem ist bedauerlich, dass viele „versorgte“ Bewerber ihre noch laufenden Mehrfachbewerbungen nicht zurückziehen. Besonders bedauerlich ist, dass zahlreiche Schüler trotz Zusage zum Schulbeginn einfach nicht kommen und sich auch nicht abmelden. An allen Schulstandorten sind noch Schüleraufnahmen in den Beruflichen Gymnasien möglich.
In Zusammenarbeit mit den Beruflichen Schulen und der Agentur für Arbeit Aalen führt der Ostalbkreis jährlich eine Ausbildungsplatzmesse in Aalen und Schwäbisch Gmünd durch. Auch viele Städte und Gemeinden, allgemein bildende Schulen und Betriebe führen Veranstaltungen zur Berufsorientierung und zur Kontaktaufnahme mit den Ausbildungsbetrieben und den Beruflichen Schulen durch. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich die Schulabgänger rechtzeitig über Ausbildungsmöglichkeiten und Ausbildungsangebote informieren können. Durch Schnupperpraktika wird den Schülern darüber hinaus die Möglichkeit gegeben, ihre Fähigkeiten und Neigungen auszuloten.
Im aktuellen Schuljahr setzen sich die Schülerzahlen im Vollzeitbereich wie folgt zusammen:
Von Seiten der Agentur für Arbeit Aalen wird mitgeteilt, dass in der Summe im Ostalbkreis in diesem Vermittlungsjahr mehr Ausbildungsplätze (ca. +13 %) zur Verfügung stehen und dass es auch jetzt noch ca. 220 nicht besetzte Ausbildungsstellen gibt. Dagegen bewegt sich die Zahl der Bewerber unterhalb dem Niveau des Jahres 2010 (-9 %). Durch das Angebot der Arbeitsagentur von überbetrieblichen Ausbildungsplätzen und von Plätzen für die Einstiegsqualifizierung ist es in den letzten Wochen insgesamt gelungen die Zahl der nicht versorgten Bewerber deutlich zu verringern. Die Arbeitsagentur geht davon aus, dass bis zum Ende des Vermittlungsjahres das sehr gute Ergebnis des Vorjahres (17 nicht vermittelte Bewerber) noch weiter deutlich unterschritten wird. Voraussichtlich werden rd. 150 offene Ausbildungsstellen nicht besetzt werden können. Dieses Ergebnis konnte auch dadurch erreicht werden, dass aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung weitere Ausbildungswillige in der letzten Phase vermittelt werden konnten. Ein endgültiges Ergebnis kann jedoch erst Ende Oktober vorgelegt werden.
Das Lehrerdefizit an den Beruflichen Schulen des Ostalbkreises hat sich nach Einschätzung des Geschäftsführenden Schulleiters, Herrn OStD Riek, gegenüber dem Vorjahr (31) leicht verringert. Freie Deputate konnten auch in diesem Jahr wegen dem Fehlen von geeigneten Bewerbern zum Teil nicht besetzt werden. Die fehlenden Lehrerdeputate werden durch Überstunden und durch Mehrarbeitsstunden zum Teil aufgefangen. Im Vollzeitbereich können alle Pflichtstunden erteilt werden. Im Teilzeitbereich muss vereinzelt die Stundentafel gekürzt werden.
3. Fazit:
Nach den vorliegenden Zahlen hat sich die Ausbildungsplatzsituation für Ausbildungsplatzsuchende im Ostalbkreis deutlich verbessert. Erfreulicherweise ist festzustellen, dass die Zahl der nicht vermittelten Bewerber voraussichtlich wieder auf nahezu Null zurückgehen wird und dass durch die weitsichtige und vorausschauende Planung des Ostalbkreises und seiner Beruflichen Schulen alle Schüler in schulischen Angeboten versorgt und einer verbesserten Qualifizierung zugeführt werden können.
Leider muss aber auch festgestellt werden, dass der demografische Wandel den Ostalbkreis voll erfasst hat und die Betriebe Schwierigkeiten haben, die angebotenen Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. Es ist zu hoffen, dass auch zukünftig die Wirtschaft ausreichend Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt, um einen Fachkräftemangel möglichst gering zu halten. Dies ist immens wichtig, da die Bevölkerung im Ostalbkreis zukünftig permanent abnehmen wird. Nach den Vorausberechnungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg verringert sich die Bevölkerung im Ostalbkreis allein in der Altersgruppe bis unter 20 Jahren in den nächsten zehn Jahren um rd. 10.000 Personen. Es ist festzustellen, dass im Ostalbkreis der Zenit bei den Schülerzahlen in den Beruflichen Schulen im Schuljahr 2009/2010 erreicht wurde.
Auch zukünftig wird in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, den Kammern, den Innungen und den Schulleitungen dafür Sorge getragen, dass die Jugendlichen einen Ausbildungs- bzw. einen Schulplatz erhalten, um eine erfolgreiche Ausbildung starten zu können.
Finanzierung und Folgekosten
keine
Anlagen
- 1 -
Sichtvermerke
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||