Antrag der Verwaltung

Der Krankenhausausschuss empfiehlt / Der Kreistag beschließt:

1. Dem Bau eines Parkhauses auf dem Gelände der St. Anna-Virngrund-Klinik zwischen Wohnheim, Krankenpflegeschule und der DRK-Rettungswache mit ca. 215 Stellplätzen wird auf der Grundlage der Vorplanung grundsätzlich zugestimmt und die Planungsfreigabe erteilt.

2. Die Leistungsphasen 3 und 4 (Entwurfs- und Genehmigungsplanung) werden stufenweise an die loftwerk_D Gmbh, Leibnizweg 1, 79540 Lörrach vergeben.

Sachverhalt/Begründung

1. Ausgangssituation

Aktuell stehen den Patienten, Besuchern und Mitarbeitern der St. Anna-Virngrund-Klinik 174 Parkplätze auf den beiden Parkflächen gegenüber der Klinik (Standort Gartenstraße) und an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule (Standort Dalkinger Straße) zur Verfügung. Die Problematik, insbesondere in Stoßzeiten, einen freien Parkplatz zu finden, ist bekannt und bereits oft thematisiert worden. Hierdurch kommt es auch häufig zu einer Erweiterung der Nutzung von zusätzlichem Parkangebot in den umliegenden Wohngebiete und deren Straßen, mit entsprechenden Belastungen für die weiter entfernt parkenden Klinikpatienten, -besucher und -mitarbeiter sowie die Anwohner.

Zur Entlastung wurde mit der Stadt Ellwangen ein zusätzliches Parkangebot geschaffen: Mitarbeiter der Klinik können ca. 5 -10 Minuten zu Fuß entfernt auf der Parkpalette Innenstadt „Am Schönen Graben“ einen Dauerparkplatz erhalten.

Dennoch ist vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Problematik, der Erforderlichkeit zusätzlichen Parkraums sowie eines steigenden Parkraumbedarfs mit Fertigstellung der Arzt- und Therapiezentrumsebene mittelfristig eine bauliche Erweiterung dringend geboten.

2. Erweiterung des Parkraumangebots an der St. Anna-Virngrund-Klinik

In der Sitzung des Krankenhausausschusses am 10. Juni 2008 wurde ausführlich über die Parksituation an der St. Anna-Virngrund-Klinik informiert und die Erstellung einer Machbarkeitsstudie beschlossen, die mithilfe einer externen Expertise Lösungsmöglichkeiten zur Erweiterung des bestehenden Parkangebots aufzeigen sollte.

Die beiden in diesem Zusammenhang erstellten Studien vom Architekturbüro Schöne Seeberger Müller (SSM) und Herrn Steinbach (steinbachkommunal) wurden in der Sitzung des Krankenhausausschusses am 29. September 2008 vorgestellt und erörtert. Die von Herrn Steinbach vorgeschlagenen Lösungsvarianten stießen grundsätzlich auf eine positive Resonanz und stellten sich als erfolgversprechend dar.

Zwischenzeitlich wurden verschiedene Abklärungen zur Realisierung möglicher Modelle getroffen, aufgrund der Verzögerung des Baubeginns des 4. Bauabschnitts und der Haushaltslage des Landkreises aber eine Umsetzung nicht mit allerhöchstem Nachdruck verfolgt. Der Krankenhausausschuss wurde laufend über aktuelle Entwicklungen und Überlegungen informiert.

Im Rahmen der Planungen des DRK-Kreisverbands Aalen e.V. zum Umbau der Rettungswache Ellwangen, die in direkter Anbindung zur St. Anna-Virngrund-Klinik liegt, haben sich auch die Lösungsmöglichkeiten zur Parkproblematik der Klinik weiterentwickelt. Zur Ausarbeitung von ersten Plänen wurde das Büro loftwerk_D von Herrn Steinbach beauftragt. Insbesondere war bei der Planung eine Abstimmung mit dem DRK erforderlich, da von den Umbaumaßnahmen der Rettungswache auch rund 30 Stellplätze betroffen sind.

Die Vorplanung ist mittlerweile abgeschlossen und sieht vor, auf dem Gelände der St. Anna-Virngrund-Klinik zwischen Wohnheim, Krankenpflegeschule und der DRK-Rettungswache ein Parkhaus mit drei Ebenen und insgesamt ca. 215 Stellplätzen zu errichten.

Die jetzt vorgeschlagene Lösung sieht drei durchgehende Parkebenen vor, die durch Längsrampen verbunden sind. Die Zufahrt soll auf der untersten Ebene und die Verkehrsführung im Gebäude sowie an der Zufahrt kreuzungsfrei erfolgen. Durch die Schrägaufstellung ergibt sich ein guter Parkkomfort. Die oberste Ebene ist derzeit als offenes Parkdeck geplant, Teilüberdachungen und eine mögliche Photovoltaiknutzung werden im Zuge der Weiterplanung noch geprüft. Ebenfalls sind im Rahmen der weiteren Planungen noch Möglichkeiten einer konstruktiven Vereinfachung zu prüfen, um die Kosten des Projekts merklich zu reduzieren.

Die Fassaden sind als gut gestaltete offene Strukturen angedacht, die durch eine Begrünung aufgewertet und in die Umgebung eingebunden werden könnte.

Mit der aktuellen Lösung können rd. 215 Stellplätze geschaffen werden, sodass insgesamt zusammen mit den vorhandenen 107 Plätzen am Standort Gartenstraße künftig ca. 322 Parkplätze zur Verfügung stehen könnten.

Die Planskizzen und eine Kostenschätzung sind in der Anlage beigefügt. Nach ihrer Kostenschätzung geht das Büro loftwerk_D nach dem aktuellen Stand der Planung von Brutto-Kosten für den Neubau des Parkhauses in Höhe von 2.263.000 € aus, darin enthalten sind 19% Ust. in Höhe von 361.000 €. Es ist davon auszugehen, der Betrieb des Parkhauses als wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb geführt wird und so die Möglichkeit eines Vorsteuerabzugs besteht.

3. Bewertung aus der Sicht der Verwaltung und weiteres Vorgehen

Die Verwaltung und die Betriebsleitung der St. Anna-Virngrund-Klinik sind der Überzeugung, dass mit einem Parkhausneubau am Standort zwischen Wohnheim, Krankenpflegeschule und der DRK-Rettungswache die bestehende Parkraumproblematik an der St. Anna-Virngrund-Klinik zukunftsfähig gelöst werden kann. Die zweigeschossige Bauweise in drei Ebenen ist geeignet, sich im Zusammenhang mit dem Umbau der DRK-Rettungswache auch städtebaulich verträglich und elegant in das Bild des Klinik-Campus einzufügen.

Als nächster Schritt soll der Entwurf durch die Vergabe der Leistungsphasen 3 (Entwurfsplanung und Kostenberechnung) und 4 (Genehmigungsplanung) fertig gestellt werden. Das Büro loftwerk_D konnte bei der beauftragten Machbarkeitsstudie aus der Sicht des Auftraggebers die besten Möglichkeiten für die Lösung der Parkraumproblematik präsentieren und wurde mit dem Vorentwurf beauftragt. Daher ist auch eine Beauftragung der loftwerk_D GmbH mit den weiteren Leistungsphasen vorgesehen.

Nach Vorliegen der Kostenberechnung wird die Verwaltung den zuständigen Gremien einen Vorschlag zur Umsetzung des Neubaus zur Diskussion und Entscheidung unterbreiten.

Finanzierung und Folgekosten

Über den Kreishaushalt 2010 und dem Vermögensplan 2010 der St. Anna-Virngrund-Klinik steht eine Planungsrate i.H.v. 300.000 € zur Verfügung. In der mittelfristigen Finanzplanung sind für die Maßnahme im Jahr 2013 1.200.000 € eingeplant.

Anlagen

Vorplanungsskizzen und Kostenschätzung

Sichtvermerke