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Vorlage - 094/2011  

 
 
Betreff: Bildungsbericht "Bildung im Ostalbkreis 2011" - Bewertung der Ergebnisse und weiteres Vorgehen
Status:öffentlich  
Federführend:Büro des Landrats   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Finanzen Entscheidung
12.07.2011 
Sitzung des Ausschusses für Bildung und Finanzen ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

1.      Der Bildungs- und Finanzausschuss nimmt die wichtigsten Ergebnisse des 1. Bildungsberichts für den Ostalbkreis aus der Sicht der Verwaltung zur Kenntnis.

 

2.      Der Entwicklung einer gemeinsam formulierten und getragenen „Bildungsoffensive“ für den Ostalbkreis wird grundsätzlich zugestimmt und die Verwaltung unter Einbindung der Akteure und Institutionen im Bildungsbereich mit der Erarbeitung eines  Entwurfs beauftragt.

 

3.      Die organisatorische Weiterentwicklung des Bildungsbüros wird zur Kenntnis genommen.

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

In seiner Sitzung am 24. März 2009 hat sich der Schul- und Kulturausschuss des Ostalbkreises für die Weiterentwicklung des Landkreises zur Bildungsregion ausgesprochen und die Verwaltung beauftragt, in Zusammenarbeit mit der PH Schwäbisch Gmünd einen 1. Bildungsbericht zu erstellen. Ziel der Bildungsberichterstattung war die Analyse der bestehenden institutionalisierten und non-formalen Bildungssysteme, die Identifikation von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken im Bildungsbereich und die Entwicklung einer koherenden Bildungsstrategie mit individuellen Handlungsschwerpunkten. In der Sitzung am 19. Mai 2009 fiel die Entscheidung, dass sich der Ostalbkreis am Impulsprogramm Bildungsregionen des Landes beteiligt. Am 1. Februar 2010 hat das Bildungsbüro als wichtiges Organ der Bildungsregion seine Arbeit aufgenommen.

 

Neben der Entwicklung von Möglichkeiten zur Verbesserung der Sprachförderung und Einrichtung eines Bildungsportals (diese Projekte sind bereits gut fortgeschritten und befinden sich im letzten Drittel der Entwicklungsphase) wurde auch die Erstellung des 1. Bildungsberichts zum Leitprojekt, das mit der Veröffentlichung am 12. April 2011 erfolgreich abgeschlossen wurde.

 

Im Folgenden sollen zunächst die wichtigsten Ergebnisse des 1. Bildungsberichts aus der Sicht der Verwaltung dargestellt werden. Anschließend möchte die Verwaltung einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen und Konsequenzen aus den Erkenntnissen unterbreiten, bevor auf die organisatorische Weiterentwicklung des Bildungsbüros eingegangen wird.

 

 

1.     Ergebnisse des 1. Bildungsberichts „Bildung im Ostalbkreis 2011“ aus der Sicht des Bildungsbüros und der Verwaltung

Der Bildungsbericht „Bildung im Ostalbkreis 2011“ wurde in der Sitzung des Kreistags am 12. April 2011 eingebracht und die wichtigsten Ergebnisse durch den Projektleiter Prof. Dr. Axel Gehrmann erläutert. Aus der Sicht der Verwaltung sind insbesondere folgende Erkenntnisse von Bedeutung:

 

A.     Rahmenbedingungen und Grundinformationen

·         Rund 30 % der Bevölkerung des Ostalbkreises befinden sich in einer Bildungseinrichtung (Kindertageseinrichtungen bis tertiärer Bereich). Fast jeder zweite Kreis­bewohner nutzt Angebote des Bildungssystems.

è               großer Anteil der Menschen im Ostalbkreis ist in das Thema Bildung involviert, Unterstreichung der Bedeutung der Bildung für die Zukunft

·         Rückläufige Entwicklung der allgemeinen Bevölkerung – insbesondere sind unter 20-Jährige betroffen: 1995 fast 12% mehr Kinder und Jugendliche als 2009, von 2009 bis 2030 vermutlich ein Rückgang um über 22%.

è               die Bevölkerungszahl der Kinder und Jugendlichen nimmt in allen kindertageseinrichtungs- und schulrelevanten Altersgruppen ab

 

·         Mehr als ein Fünftel der Bewohner hat einen Migrationshintergrund, der in der Alterspyramide deutlich von unten nach oben aufwächst. Bei Kindern und Jugendlichen ist der Migrationsanteil im Ostalbkreis klar erhöht (28,8% Migranten bei den unter 20-Jährigen, 34,6% bei den unter 3-Jährigen), in einzelnen Städten zeigen sich deutlich höhere Anteile.

è               Migration und Integration sind bereits heute wichtige Themen und werden in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen

·         Die Quote der ausländischen Schüler, die die Schule ohne Abschluss verlassen, konnte innerhalb von fünf Jahren um 32,4% gesenkt werden (jetzt 12,7%, Land 13,7%). Unter Ausländern ist die Arbeitslosenquote aber um das Dreifache erhöht und der Anteil der Menschen ausländischer Herkunft ohne abgeschlossene Ausbildung mehr als doppelt so hoch – der Akademikeranteil ist hingegen halbiert.

è               gute Entwicklung bei erfolgreichen Schulabschlüssen von Ausländern in den letzten Jahren, aber offensichtlich für Ausländer schlechtere Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt im Kreis

·         Akademisierung zeichnet sich auch im Ostalbkreis ab (Beschäftigte mit Fach- oder Hochschulabschluss von 2000 bis 2009 um rd. ein Drittel gestiegen 6,5% zu 8,8%, aber noch unter Niveau des Landes 2009: 11,2%)

è               Landkreis folgt dem Trend des Landes, konnte aber noch nicht zu dessen Höhe aufschließen

 

B.     Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung

·         Eine besondere Expansion der Versorgungsquote war im U-3-Bereich zu verzeichnen (2005: 3,3%, 2010: 22%), Expansionsträger im U-3-Bereich sind die 2- und 3-Jährigen. Die Betreuungsquote für unter 3-Jährige ist mit 11,4% eher unterdurchschnittlich, genauso wie für Kinder im Kindergartenalter bezüglich der Ganztages- und Hortbetreuung.

è               Versorgungsquote U-3 und Ganztagesangebote werden weiter ausgebaut. Durch die sinkende Kinderzahl der 3-6 Jährigen wird es lokal Verschiebungen der (Regel-)Angebote für Kinder über 3 Jahre zu Angeboten im
U-3 Bereich und zugunsten verlängerter Öffnungszeiten und Ganztagesangebote kommen

·         Jedes vierte Kind in einer vorschulischen Einrichtung weist einen Migrationshintergrund auf, in 14% der Einrichtungen gibt es mehr Kinder mit Migrationshintergrund als ohne. In Familien mit Migrationshintergrund wird in über 50% der Fälle nicht vorrangig Deutsch gesprochen.

è               Migration und Integration sind aktuell im vorschulischen Bereich ein an Wichtigkeit zunehmendes Thema


·         Bei 25% der 3-5-Jährigen wurde vor ihrer Einschulung ein intensiver Sprachförderbedarf diagnostiziert, zweisprachig aufwachsende Kinder haben vermehrt Probleme.

è               Sprachförderung im vorschulischen Bereich ist und wird ein wichtiger Schlüsselfaktor für die spätere Bildungsbiografie

 

C.     Allgemeinbildende Schulen

·         Die Schülerzahlen im Hauptschulbereich sind in den letzten Jahren um fast 30% zurückgegangen, dagegen konnten insbesondere Gymnasien und Realschulen Zuwächse verzeichnen.

è               der Ostalbkreis folgt dem Trend des Landes, verzeichnet aber eine deutliche höhere Abnahme im Hauptschulbereich und deutlichere Zunahmen bei den Schülerzahlen im Sonderschul- und Gymnasialbereich

·         Der Durchschnitt von Schülern mit Migrationshintergrund im Hauptschulbereich liegt geschätzt bei 37%, Werte von über 50% können regional und standortgebunden auftreten.

è               das Thema Migration und Sprache trifft die Hauptschulen in besonderem Maße

·         Der Anteil ausländischer Schüler mit Gymnasialempfehlung im Ostalbkreis ist um fast 70% gestiegen, die Erhöhung damit fast doppelt so hoch wie im Land (Quote jetzt bei 20,3%, Land mit 19,9%). Von den ca. 7% im Schuljahr 2000/2001 auf Gymnasien übergangene Kinder erreichten 2008/2009 aber nur 1,2% eine Hochschulzugangsberechtigung. Die Häufigkeit eines Hauptschulbesuchs nichtdeutscher Schüler ist dreifach erhöht, der Gymnasialbesuch über dreifach gemindert (32,6% zu 10,6%) bzw. (26,6% zu 7,8%).

è               die Entwicklung des Anstiegs der Gymnasialempfehlung ausländischer Schüler ist sehr positiv, muss sich aber auch in erfolgreichen Hochschulzugangsberechtigungen widerspiegeln (Achtung: Wechsel der Staats­angehörigkeit mit dem 18. LJ muss noch mitberücksichtigt werden), momentan offensichtlich noch Chancenungleichheit für ausländische Schüler erfolgreich das Abitur zu erhalten

·         Der Schulartwechsel von der allgemein bildenden Schule auf die Sonderschule ist in den letzten Jahren im Ostalbkreis um über 30% gestiegen, von der Grundschule in die Sonderschule um 50%.

è               vor dem Hintergrund, dass rd. 60% der Sonderschüler die Schulart ohne Abschluss verlassen, ist eine genauere Betrachtung und Nachzeichnung individueller Bildungsbiografien zur Analyse und Verifizierung der Aussagekraft erforderlich


·         Der Bann von Abwärtswechslern wurde zugunsten von zu Aufwärtswechslern im Kreis gebrochen (0,8% der Population), seit 2008/09 gibt es mehr Aufwärts- als Abwärtswechsler

è               dies ist ein toller Erfolg, der insbesondere den Haltkräften der Realschulen zu verdanken ist

·         Das allgemeinbildende Gymnasium verliert im Kreis noch deutlicher Bindungskraft zwischen Sek. I und eigener Oberstufe in der Sek. II als im Bundesland, gleichzeitig ist die Übertrittsquote von der Realschule in das allgemeinbildende Gymnasium fast doppelt so hoch wie im Land – freilich auf sehr niedrigem Niveau

è               die Übertrittsquote von der Sekundarstufe I in II in allgemeinbildenden Gymnasien ist in den vergangenen Jahren um 22% auf nunmehr rund 70% zurückgegangen, zwar wechseln rund 7,5% der Schüler auf ein berufliches Gymnasium, der Verlust in die Oberstufe ist aber dennoch bemerkenswert

·         Die Übergangsempfehlungen und der tatsächliche Übergang sind nur für die Hauptschule fast deckungsgleich. Insbesondere wünschen Eltern eine Realschule im Ostalbkreis für ihre Kinder und damit einen mittleren Schulabschluss und deutlich weniger als empfohlen einen gymnasialen Abschluss. Eine Anschlussmöglichkeit für Realschüler ist aber gegeben: Über 30% der Realschüler wechseln nach dem Abschluss in das (berufliche)Gymnasium.

è               bei der Übergangsentscheidung wird offensichtlich der spätere Anschluss im beruflichen Gymnasium mitgedacht und so z. T. der schulische Bildungsprozess „entschleunigt“, dennoch erreichen insgesamt über den Bildungsverlauf wahrscheinlich nicht so viele Schüler einen höheren Bildungsabschluss, wenn sie zunächst auf die Realschule wechseln, als wenn sie gleich ins allgemeine Gymnasium übergehen würden

·         Die Quote der Abgänger ohne Schulabschluss konnte in den letzten vier Jahren um knapp 20% gesenkt werden, die Quote derjenigen ausländischen Schüler, die keinen Abschluss machen, konnte um ein Drittel gesenkt werden. Nahezu alle Realschulabsolventen erreichen den mittleren Abschluss.

è               ein toller Erfolg, der gehalten und weiter ausgebaut werden muss

 

D.    Berufliche Bildung

·         Die Anzahl der Fachhochschul- und Hochschulzugangsberechtigungen ist deutlich gestiegen, Hauptschulabschlüsse sind um 50% zurückgegangen. Berufliche Gymnasien gewinnen prozentual doppelt so viele Schüler aus den Realschulen des Kreises hinzu wie im Bundesland.

è               die Entwicklung beschreibt die Erfolgsgeschichte der Beruflichen Schulen im Ostalbkreis, die für Anschlüsse und die Durchlässigkeit des Bildungssystems einen wichtigen Beitrag leisten, die Möglichkeit der Partizipation möglichst vieler Schüler sollte gehalten und ggf. erhöht werden

·         Ausländische Schüler sind im Berufsbildungssystem sehr erfolgreich und schließen zu ihren deutschen Mitschülern deutlich auf, die Verteilung der ausländischen Jugendlichen auf die Teilbereiche beruflicher Bildung sind jedoch ungünstig, Jugendliche mit ausländischer Herkunft nutzen überproportional das „Übergangssystem der beruflichen Schulen“ (BVJ und BEJ)

è               wenngleich das Berufsbildungssystem für ausländische Schüler das positiv-kompensatorische Element sichtbar macht, sind gewisse - wie auch sonst im Bildungsbereich sichtbare - Disparitäten zu erkennen

 

E.     Hochschulen

·         Über 6.000 Studierende waren im Wintersemester 2008/09 an den Hochschulen im Kreis eingeschrieben – dies sind 72,5% mehr als noch im Wintersemester 1999/2000

è               der Hochschulbereich im Ostalbkreis ist geprägt von einer enormen Expansion und Entwicklung

·         72,7% der Studenten haben ihre Hochschulzugangsberechtigung nicht im Ostalbkreis erworben. Über 80% der Studierenden in den Hochschulen im Kreis kommen aus Baden-Württemberg (27% aus dem Kreis). Der Kreis verliert fast 80% seiner Hochschulzugangsberechtigten an Land (47,2%) und Bund (30,0%).

è               die Hochschulen beziehen ihre Studenten überwiegend aus Baden-Württemberg, rund vier Fünftel der Menschen aus dem Ostalbkreis mit einer Hochschulzugangsberechtigung studieren nicht an einer Hochschule im Kreis

·         Der Anteil der Studenten an der altersgleichen Bevölkerungsgruppe beträgt 16,6% und bleibt etwas hinter dem des Landes zurück (19,9%)

è               auch bei den erworbenen Hochschulzugangsberechtigungen liegt der Ostalbkreis noch etwas hinter dem Landesdurchschnitt (21,9 % zu 25,4%)

 

F.     Weiterbildung

·         Im Rahmen einer eigenen Untersuchung im Rahmen des Bildungsberichts wurden 69 Weiterbildungsanbieter identifiziert (38 Einrichtungen haben sich an der Befragung beteiligt), deren Angebote sich insbesondere an Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre und an Führungskräfte wie Berufsrückkehrer richten.

è               die Weiterbildungslandschaft im Ostalbkreis ist vielfältig und wichtiges Element der Bildung, Angebote und Anbieter erschließen sich für Interessierte nicht unmittelbar ohne Recherche


·         Zwei Drittel der Weiterbildungsanbieter stehen in Kontakt mit Unternehmen und Betrieben und haben Interesse an einer regionalen Vernetzung und an einem kommunikativen Austausch.

è               die Verzahnung mit Unternehmen ist bereits gut ausgeprägt, eine weitere Vernetzung der Anbieter untereinander und mit anderen Beteiligten wird von diesen grundsätzlich begrüßt

 

G.    Non-formale und informelle Lernwelten

 

·         Der Ostalbkreis verfügt über 19 kommunale Bibliotheken und darüber hinaus noch zahlreiche Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft sowie die beiden Kreismedienzentren. Durchschnittlich entfallen auf jeden Kreisbewohner 1,3 Medien und über 5 Entleihungen im Jahr.

è               die Bibliotheken sind wichtiger Bestandteil der Non-formalen und informelle Lernwelten und liegen im baden-württembergischen Vergleich hinsichtlich der Medienausstattung und der Zahl der Entleihungen in einem guten Mittelfeld

·         Angebote der Jugendarbeit fördern u. a. soziale und persönliche Kompetenzen. Mit öffentlichen Mitteln wurden 2008 222 Maßnahmen der Jugendarbeit gefördert, der Landkreis unterstützt den Kreisjugendring jährlich mit 100.000 Euro.

è               die Kinder- und Jugendarbeit bekommt mit der Entwicklung der Gesellschaft eine zunehmende Bedeutung. Bei der Berichtslegung war auffällig, dass in diesem Bereich kaum eine erschließbare Datenlage vorlag. Eine nähere Betrachtung und Untersuchung könnte hier wertvolle Informationen liefern.

 

„Bildung im Ostalbkreis 2011“ beschreibt den Landkreis als eine vielfältige und aktive Bildungslandschaft, die gekennzeichnet ist durch eine positive Entwicklung in den letzten Jahren (z. B. starker Ausbau der Kinderbetreuung, seit 2008 mehr Aufwärts- als Abwärts-Wechsler an den allgemeinbildenden Schulen, 35 % der Realschüler wechseln auf berufliche Gymnasien, Expansion des Hochschulbereichs …). Der Bildungsbericht zeichnet aber auch in Teilen eine heterogene Bildungslandschaft nach, die zwischen den Städten und Gemeinden im Landkreis z. T. Unterschiede aufweist und zeigt gleichermaßen Entwicklungsperspektiven und -potentiale sowie Herausforderungen für die Zukunft auf.

 

 

2.     Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten und Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Bildungslandschaft

In der Sitzung der Steuergruppe der Bildungsregion Ostalb am 19. Mai 2011 wurden die Ergebnisse des 1. Bildungsbericht analysiert und diskutiert. Gemeinsam mit dem Bildungsbüro ist die Idee einer „Bildungsoffensive“ für den Ostalbkreis entstanden, die unter dem Dach von Leitzielen in verschiedenen Zielperspektiven Handlungsmöglichkeiten und Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Bildung und der Bildungslandschaft im Ostalbkreis aufzeigt und den Verantwortlichen als Entscheidungsgrundlage dient, die beraten, diskutiert und verabschiedet wird.

 

Für eine Bildungsoffensive wurden unter anderem folgende mögliche Zielfelder identifiziert:

 

1.      Erhöhung der Chancengleichheit im Bildungssystem (Entwicklung, Aufwachsen und bestmöglicher Bildungsabschluss)

2.      Gestaltung von Übergängen und Vernetzung der Bildungseinrichtungen untereinander sowie mit außerschulischen Lernwelten

3.      Sicherung und Ausbau der Kinderbetreuung

4.      Flexibilisierung und Erhöhung der Durchgängigkeit der beruflichen Ausbildung

5.      Integration von Menschen mit Behinderungen in das Arbeitsleben

6.      Erhöhung der Anzahl der Studierenden an den Hochschulen im Ostalbkreis und Bindung der Absolventen an Unternehmen im Landkreis

7.      Stärkung der Transparenz und der Nachfrageerfüllung der Weiterbildungsangebote

8.      Herausstellen der Bedeutung der Bildung für die Zukunft der Menschen und für den Landkreis sowie Monitoring der Weiterentwicklung der Bildungsregion

 

 

Die Idee einer Bildungsoffensive, die letztlich auch eine Bildungsstrategie im Ostalbkreis darstellt, umfasst, Maßnahmen nicht solitär und isoliert darzustellen, sondern im Kontext einer Vision und eines Zielsystems einzuordnen. Über ein kontinuierliches Bildungsmonitoring könnten dann Entwicklungen zeitnah erkannt, analysiert und gesteuert werden, aber auch die Strategie fortgeschrieben und angepasst werden.

 

Vor dem Hintergrund der großen Bedeutung der Bildung (als Zukunftsfaktor aber auch auf der Folie der Involviertheit rund der Hälfte der Bevölkerung des Landkreises in den Bereich Bildung i. w. S.) für die Weiterentwicklung unserer Region, muss die Möglichkeit der Einflussnahme auf eine positive Entwicklung der Bildungslandschaft genutzt werden. Eine Bildungsoffensive soll zum Erfolg der Bildung im Ostalbkreis beitragen sowie Antworten auf die Herausforderungen im Bildungswesen aufzeigen.

 

Damit die Handlungsfelder einer Bildungsoffensive in der Praxis eine gute Umsetzung erfahren, ist die Einbindung der Einrichtungen, Institutionen und Akteure der Bildung und eine breite Zustimmung wichtige Voraussetzung. Bei der 1. Bildungskonferenz am 19. Juli 2011 sollen durch die Teilnehmer in offenen Kurz-Workshops Impulse und Ideen entwickelt werden, die dann in die Formulierung einer Konzeption Eingang finden.

 

Die Landkreisverwaltung ist der Überzeugung, dass mit einer gemeinsamen „Strategie Bildung“ und der Bildungsoffensive ein wirkungsvolles Instrument zur Weiterentwicklung der Bildung im Ostalbkreis und zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Bildungssystems und der Bildungslandschaft entwickelt werden kann.

 

 

3.     Organisatorische Weiterentwicklung des Bildungsbüros

Die Abordnung von Frau Frey zum Ostalbkreis in der Funktion der Leiterin des Bildungsbüros wird aus persönlichen Gründen und auf Wunsch von Frau Frey zum 31. Juli 2011 enden. Die Landkreisverwaltung wird die Stelle zeitnah wiederbesetzen (vom Land zur Verfügung gestellte Deputatsstelle im Rahmen des Impulsprogramms Bildungsregion). Sofern sich eine Abordnung als nicht geeignet herausstellt, ist alternativ eine Anstellung beim Landkreis mit Personalkostenersatz (45 T€/Jahr) durch das Land angedacht.

 

Im gleichen Zug wird das Bildungsbüro vom Standort Hardt in Schwäbisch Gmünd in das Ostalbkreishaus in Aalen integriert. Hiermit ist eine engere Verzahnung mit den anderen bildungsrelevanten Geschäftsbereichen der Landkreisverwaltung und eine effizientere Abstimmung mit dem Projektverantwortlichen möglich. Räumlich erfolgt eine Einbindung in de Stabsstelle Büro des Landrats, was eine gemeinsame Nutzung der Infrastruktur der Stabsstelle ermöglicht.


Finanzierung und Folgekosten

 

Die Kosten für die Entwicklung einer Bildungsoffensive sind über den Unterabschnitt 2012 Bildungsregion finanziert. Über finanzielle Auswirkungen der Bildungsoffensive ist derzeit keine Aussage möglich, der Entwurf wird entsprechend noch in die Gremien eingebracht und zur Beschlussfassung vorgelegt. Evtl. anfallende Mehrkosten für den Wechsel der Stelle im Bildungsbüro (vom Abordnungsmodell in ein Kostenzuschussmodell durch das Land) werden über den Personaletat und den Unterabschnitt 2012 abgewickelt.

Anlagen

Anlagen

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Sichtvermerke

 

Stabsstelle Büro des Landrats

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Wagenknecht

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel