Bürgerinformationssystem
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Antrag der Verwaltung
1. Der Kreistag nimmt den Jahresabschluss 2010 der GOA zustimmend zur Kenntnis. 2. Der Kreistag ermächtigt Herrn Landrat Klaus Pavel in der Gesellschafterversammlung der GOA a) den testierten Jahresabschluss zum 31.12.2010 mit einem Jahresüberschuss von 3.930.304,81 € festzustellen und zu genehmigen b) der Vorabgewinnausschüttung im November 2010 von 1.500.000,00 € c) der Entlastung der Geschäftsleitung und des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2010 zuzustimmen. Entsprechend dem Vorschlag des Aufsichtsrat der GOA ist die Firma Medicitreu GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Bad Wörishofen, mit der Prüfung des Jahresabschlusses 2011 sowie mit der Prüfung nach § 53 HGrG durch die Gesellschafterversammlung zu beauftragen.
Sachverhalt/Begründung
1. Allgemeines
Das Jahr 2010 war in der Branche durch einen enormen Aufschwung und starken Optimismus, resultierend aus einem ungeahnt schnellen Ende der Finanz- und Wirtschaftskrise, geprägt. Die GOA schließt das Geschäftsjahr 2010 mit einem positiven Jahresergebnis von 3.930.304,81 € ab.
Der konjunkturelle Aufschwung im produzierenden Gewerbe und damit einhergehend ein stabiles Gewerbeabfallaufkommen wirkten sich positiv auf die Auslastung der Gewerbeabfallaufbereitungsanlage (GAA) aus. Der Konkurrenzkampf der nicht ausgelasteten Verbrennungsanlagen um die Gewerbeabfallmenge führt nachhaltig immer noch zu sinkenden Inputpreisen auf dem Markt.
Die GOA hat sich 2010 mit 9,29 % an der NEO (Naturenergie Ostalb) beteiligt. Zum 01.01.2010 wurde der operative Bereich der Wolfgang Sing Schutz- und Sicherheitsdienst Geld- und Werttransporte GmbH an die Sing Sicherheit GmbH veräußert und der verbliebene GmbH-Mantel zum 30.06.2010 auf die GOA verschmolzen.
Zum Ende des Jahres 2010 wurde der Sortiervertrag für Papier mit dem externen Dienstleister gekündigt, um diese Dienstleistung ab 2011 in Eigenregie durchführen zu können. Ende des Jahres 2010 lief auch der Vertrag über die Erfassung des Hausmülls der Stadt Aalen aus und wurde durch die GOA nicht verlängert. Auch diese Dienstleistung soll nun selbst erbracht werden. Bei Ausschreibungen der Dualen Systeme über die LVP- und Glaserfassung konnte die GOA als Sieger hervorgehen und damit zum Jahresende die Subunternehmerschaft für den Bereich LVP im Ostalbkreis beenden.
Die flächendeckende Verteilung der der Blauen Tonnen für das Altpapier wurde auch im Jahr 2010 weiter vorangetrieben und erreicht mittlerweile eine Anschlussquote von ca. 55 %.
Das seit 01.01.2010 in Schwäbisch Gmünd laufende Projekt mit der sogenannten Rohstofftonne wurde fortgesetzt, allerdings nicht wie vorgesehen ausgeweitet. Die GOA wird hierzu die kommende bundesweite Neugestaltung der haushaltsnahen Wertstofferfassung abwarten.
Die durch Gesellschafter und Geschäftsleitung getragene Strategie der kontinuierlichen anteiligen Gewinnthesaurierung ist weiterhin eine tragende Säule der Finanzierung und Vorsorge. Die Eigenkapitalquote konnte so auf derzeit 34,8 % gesteigert werden. Damit die GOA auch in Zukunft gut aufgestellt ist, soll diese Strategie in den folgenden Jahren fortgesetzt werden.
Der Aufsichtsrat wurde im Geschäftsjahr ständig und zeitnah in vier Sitzungen über den allgemeinen Geschäftsverlauf durch die Geschäftsleitung informiert. Alle Entscheidungen, die in seine Zuständigkeit fallen, wurden vom Aufsichtsrat umfassend beraten und die anstehenden Beschlüsse gefasst. Der Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - wurde unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichts, unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Durchführung von Abschlussprüfungen, geprüft. Ferner wurden die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und die wirtschaftlichen Verhältnisse nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz geprüft.
Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2010 wurden dem Aufsichtsrat von der Geschäftsleitung vorgelegt.
2. Das Geschäftsjahr 2010
2.1 Umsatz- und Auftragsentwicklung
Der Umsatz lag im Berichtsjahr mit 35.331 T€ um 6,0 % über dem Vorjahresniveau. Gestiegene Preise für Wertstoffe trugen zu der Erlössteigerung ebenso bei, wie deutlich höhere Mengen beim Gewerbeabfall. Aufgrund der Überkapazitäten für die thermische Verwertung von Siedlungs- und Gewerbeabfällen bewegen sich die Preise für Gewerbeabfälle weiterhin auf einem niedrigen Niveau.
Der Umsatzanteil des Ostalbkreises beläuft sich auf 47,2 % (Vj. 50,7 %).
2.2 Investitionen
2010 wurden Investitionen in Höhe von insgesamt 2.550 T€ vorgenommen. Investiert wurde schwerpunktmäßig in Grundstücke, Maschinen und Fahrzeuge.
2.3 Finanzierungsmaßnahmen
Die Finanzierung der Investitionen erfolgte über Bankkredite und über den Cash-flow.
2.4 Personal- und Sozialbereich
Die Zahl der Mitarbeiter (ohne Aushilfen und Auszubildende) hat zum Ende des Berichtsjahres 232 (Vj. 237) betragen. Zum Ende des Berichtsjahres wurden 10 (Vj. 11) junge Menschen als Bürokaufleute und Kfz-Mechatroniker ausgebildet. Weitere 122 Mitarbeiter waren als Aushilfen auf den Wertstoffhöfen und saisonal für die Betreuung der Grünabfallcontainer beschäftigt.
Für die Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter wurden rd. 61,5 T€ (Vj. 44 T€) aufgewendet. An den insgesamt 68 Schulungsveranstaltungen, davon 8 vorgeschriebene Schulungen nach der Entsorgungsfachbetriebeverordnung, haben insgesamt 267 Mitarbeiter teilgenommen.
Mit den im Unternehmen vertretenen Gewerkschaften IG BCE und ver.di wurde ein neuer Haustarifvertrag mit Wirkung vom 01.01.2011 ausgehandelt. Der Entgelttarif sieht eine maßvolle Erhöhung der Tabellenlöhne bzw. -gehälter ab 01.01.2011 sowie eine Einmalzahlung vor. Der Haustarifvertrag ist bis zum 31.12.2015 gültig.
2.5 Sonstige Vorgänge im Geschäftsjahr
Im April 2010 fand wiederum das Überwachungsaudit im Rahmen des Qualitätsmanagements nach DIN EN ISO 9001 statt. Vom Auditor wurden keine Abweichungen, sowohl im Bereich des Entsorgungsfachbetriebes als auch des Qualitätsmanagements festgestellt.
3. Lage des Unternehmens
3.1 Vermögenslage
Das Eigenkapital erhöhte sich zum 31.12.2010 um den Jahresüberschuss 2010 in Höhe von 3.930 T€, saldiert mit der weiteren Gewinnausschüttung für 2009 über 700 T€ und der Vorabgewinnausschüttung für 2010 in Höhe von 1.500 T€, auf 10.630 T€. Die Eigenkapitalquote konnte auf 34,8 % gesteigert werden. Der Deckungsgrad B (herangezogen wurden alle langfristig abgeschlossenen Darlehen plus 50 % der Rückstellungen) blieb mit 97,0 % stabil. Somit konnte erneut ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Darlehen und Anlagevermögen erreicht werden.
Die Abschreibungen erfolgen grundsätzlich linear. In wenigen Ausnahmefällen wurde, abweichend von der linearen AfA, mengenmäßig bezogen auf das Verfüllvolumen der Deponien, abgeschrieben. Wirtschaftsgüter mit hohem anfänglichen Wertverlust werden degressiv abgeschrieben.
3.2 Finanzlage
Weiterhin ist die durch die Gesellschafter und Geschäftsleitung getragene Strategie der kontinuierlichen anteiligen Gewinnthesaurierung eine tragende Säule der Finanzierung und Vorsorge. Die Liquidität 2. Grades sank zwar zum Jahresende auf 70,8 % (Vj. 110,9 %), dies ist jedoch stichtagsbezogenen Einflüssen zuzuschreiben.
Die kurzfristige Anlage der liquiden Mittel erbrachte Zinserträge in Höhe von 60 T€. Der Cashflow (Gewinn nach Steuern + AfA) beläuft sich auf 7.330 T€ (Vj. 6.014 T€).
3.3 Ertragslage
Ergebnis des laufenden Betriebs 5.974 T€ Sonstige betriebliche Aufw./Erträge + 283 T€ Finanzergebnis - 752 T€ Außerordentliche Erträge/Aufwendungen - 67 T€ Steuern vom Einkommen und Ertrag - 1.508 T€Jahresüberschuss 3.930 T€
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen/Erträgen sind folgende größere Posten enthalten:
Betriebsfremde Aufwendungen - 257 T€ Schadensaufwendungen - 167 T€ Erhaltener Schadensersatz + 316 T€ Ertrag aus Auflösung von Rückstellungen + 125 T€ Erträge aus Anlagenverkäufen (saldiert) + 83 T€
4. Ausblick
Die Finanzkrise scheint in weiten Teilen der Wirtschaft schon fast vergessen zu sein. In einigen Bereichen erleben wir schon wieder eine Überhitzung der Märkte, so wie sie auch vor der Krise 2008 spürbar wurden. Die GOA profitiert derzeit von dieser Entwicklung, insbesondere bei den Erlösen der Rohstoffe.
Für das Jahr 2011 sind folgende Problemfelder und Risiken zu nennen:
- Die steigenden Erlöse für Wertstoffe, insbesondere bei Papier, führen möglicherweise wieder zu einem Wettbewerb um Abfälle
- Probleme, die Wertstoffhöfe gegen Einbruch und Diebstahl zu schützen. Eine Steigerung der Werthaltigkeit der Abfälle wird dieses Problem schüren, so dass das Konzept Wertstoffhof entsprechend langfristig angepasst werden muss
- Die Entsorgungsschienen sowohl für hochwertigen EBS als auch für kaum behandelte Abfälle spiegeln preislich noch nicht die Entwicklung des Marktes wider Um die Aufgaben erfolgreich zu meistern, neue Aufgabenfelder und Veränderungen zu finanzieren, ist eine gesunde Vermögens- und Finanzlage Voraussetzung. Die GOA wird ihren eingeschlagenen Weg weiter fortsetzen, um noch wirksamer den Herausforderungen begegnen zu können. Aus diesem Grund wird die Geschäftsführung der GOA den Gesellschaftern vorschlagen, aus dem Ergebnis 1.930 T€ zu thesaurieren.
Für die nächsten zwei Jahre geht die GOA bei positiver Entwicklung der Wertstofferlöse und gleichzeitigem Preisverfall bei den Erlösen aus Gewerbeabfall von einem stagnierenden Gesamtumsatz aus. Sinkende Gewinnmargen werden von den eingeleiteten Kostenoptimierungsmaßnahmen voraussichtlich egalisiert werden können, so dass mit einem stabilen Gewinn zu rechnen ist.
5. Prüfung des Jahresabschlusses 2010
5.1 Gegenstand der Prüfung
Die Medicitreu GmbH hat zur Prüfung des Jahresabschlusses 2010 folgendes ausgeführt:
„Im Rahmen des uns erteilten Auftrags haben wir gemäß § 317 HGB die Buchführung, den nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht auf die Einhaltung der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften und der sie ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags geprüft.
Bei der Prüfung beachteten wir auftragsgemäß die Vorschriften des § 53 Abs. 1 Nr. 1 und 2 Haushaltsgrundsätzegesetz (HGrG) und die Grundsätze für die Prüfung von Unternehmen nach § 53 HGrG. Unsere Berichterstattung über die Erweiterung der Abschlussprüfung nach § 53 HGrG erfolgt unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards 720 in der Fassung vom 06.10.2006 (vgl. Tz. 5 des Berichts und Anlage 9 zum Bericht).“
5.2 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
„Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung mbH (GOA) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Finanzierung und Folgekosten
entfällt.
Anlagen
1. Bilanz zum 31.12.2010 2. Gewinn- und Verlustrechnung 2010
Sichtvermerke
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