Antrag der Verwaltung

Kenntnisnahme

Sachverhalt/Begründung

I. Ausgangssituation und Allgemeines

1.     Organisatorischer Rahmen

Die Schulpsychologische Beratungsstelle Aalen gehört seit der Umsetzung des Verwaltungsstrukturreform-Weiterentwicklungsgesetzes seit 01.01.2009 zum Staatlichen Schulamt Göppingen. Die Schulpsychologische Beratungsstelle Aalen ist eine Außenstelle der Schulpsychologischen Beratungsstelle Göppingen.

Vor dem Jahre 2005 war die Schulpsychologische Beratungsstelle Aalen dem damaligen Oberschulamt Stuttgart unterstellt. Dies änderte sich mit der Verwaltungsreform: Vom 01.01.2005 bis Ende 2008 war die Schulpsychologische Beratungsstelle Aalen dem Sozialdezernat des Landratsamtes Ostalbkreis zugeordnet.

2.     Räumliche und personelle Situation

Die Schulpsychologische Beratungsstelle Aalen befindet sich seit 2005 in den Räumlichkeiten des Landratsamtes in der Stuttgarter Str. 41 in 73430 Aalen. Derzeit sind in der Beratungsstelle vier Schulpsychologinnen, zwei aus dem Schuldienst abgeordnete Beratungslehrerinnen sowie 2 Verwaltungsangestellte tätig. Im Zuge der Einstellung neuer Schulpsychologinnen und Schulpsychologen in ganz Baden-Württemberg ist eine sukzessive Erhöhung der Stellen für Schulpsychologinnen und Schulpsychologen auf insgesamt 8,5 Stellen in der Schulpsychologische Beratungsstelle Aalen vorgesehen. Die nächsten Einstellungen werden im Herbst 2011 stattfinden.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt müssen Entscheidungen zu der jetzt schon drängenden Raumfrage getroffen sein.

3.     Einzugsgebiet

Die Schulpsychologische Beratungsstelle Aalen ist zuständig für den Ostalbkreis und den Landkreis Heidenheim. Bei diesem großen Einzugsgebiet müssen die Ratsuchenden oftmals weite Anfahrtswege zurücklegen. Die Stelle betreut insgesamt ca. 240 Schulen aller Schularten.

II. Auftrag und Arbeitsschwerpunkte

1.     Allgemeines

Die Hauptaufgabenfelder der Schulpsychologische Beratungsstelle liegen in

à       der Beratung von Eltern, Schülerinnen und Schülern bei Lernschwierigkeiten und Verhaltensproblemen (z. B. Schullaufbahnberatung, Beratung bei Teilleistungsstörungen, Hochbegabung, Aggression, Mobbing),

à       der Beratung von Lehrkräften bei schulbezogenen Problemen und Konflikten (z. B. Klasseninterventionen bei Mobbing),

à       der Mitwirkung bei der Schulentwicklung, als Referenten oder Moderatoren (z. B. zu Themen wie Kommunikation und Kooperation, Umgang mit Konflikten im Schulalltag),

à       der Mitwirkung bei der Fortbildung von Lehrkräften und der Schulleitung (z. B. zu Themen wie Hochbegabung, Führen hilfreicher Gespräche mit Eltern und Schülern),

à       der Aus- und Fortbildung von Beratungslehrkräften sowie der Mitwirkung im Kriseninterventionsteam (im Sinne einer Nachsorge) des Regierungspräsidiums Stuttgart.

Derzeit gibt es 72 Beratungslehrerinnen und Beratungslehrer im Ostalbkreis und Landkreis Heidenheim sowie weitere Lehrkräfte, die sich momentan in Ausbildung befinden. Hieraus wird ersichtlich, dass die Schulpsychologische Beratungsstelle für die unterschiedlichsten Fragestellungen schulbezogener Art zuständig ist und dadurch vom Angebot anderer Beratungsstellen abzugrenzen ist.

Im laufenden Schuljahr 2010/2011 hat die Beratungsstelle bis dato 185 Einzelfallberatungen durchgeführt. Dabei lässt sich insgesamt eine Verschiebung der zugrunde liegenden Themen bzw. Anliegen für eine Anmeldung feststellen. Tendenziell werden zunehmend Fälle von Mobbing und Schulangst verzeichnet. Zudem wird die Schulpsychologische Beratungsstelle Aalen vermehrt für Klasseninterventionen (z. B. zu den Themen Mobbing und Gewalt) angefragt.

2.     Beratungsgrundsätze und –ziele

Die Beratung erfolgt durch Schulpsychologinnen und Schulpsychologen (Dipl.-Psych.) sowie Beratungslehrerinnen nach telefonischer oder persönlicher Voranmeldung kostenlos und auf freiwilliger Basis. Die Beratung ist vertraulich, d. h. alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht.

Ziel der Beratung ist es, einzelne Ratsuchende oder Gruppen dabei zu unterstützen, auftretende Probleme und Konflikte in eigener Verantwortung zu lösen. Die Beratung als „Hilfe zur Selbsthilfe“ orientiert sich an den Ressourcen, Anliegen und Zielen der Klienten unter Berücksichtigung des jeweiligen Kontextes. Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte können sich jederzeit mit der Stelle in Verbindung setzen.

3.     Kooperation

Die Schulpsychologische Beratungsstelle Aalen kooperiert nach Möglichkeit mit allen zuständigen Stellen. Insbesondere mit den Beratungseinrichtungen (Suchtberatung, Erziehungsberatung) in den beiden Landkreisen besteht in Einzelfällen eine intensive Kooperation. Die Stelle nimmt regelmäßig an den Koordinierungstreffen der Präventionsstellen bei den Landratsämtern teil. Mit diesen besteht zusätzlich eine intensive Zusammenarbeit bei der Konzipierung von Lehrerfortbildungen oder der Entwicklung von Präventionsprogrammen für Schulklassen.

4.     „Typischer“ Beratungsverlauf anhand eines Fallbeispiels

Die Vertreterinnen der Schulpsychologischen Beratungsstelle Aalen werden bei der Sitzung des Jugendhilfeausschusses u. a. einen „typischen“ Beratungsverlauf mit seinen unterschiedlichen Komponenten (z. B. Erstgespräch, Testdiagnostik, Lehrerkontakte, Testbesprechung, Interventionen oder Empfehlungen) anhand eines konkreten Fallbeispiels aus der Praxis erläutern.

Finanzierung und Folgekosten

Die Personal- und Sachkosten der Schulpsychologischen Beratungsstelle Aalen werden vom Land getragen.

Anlagen

keine

Sichtvermerke