Bürgerinformationssystem
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Antrag der VerwaltungDer Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung empfiehlt / Der Kreistag beschließt: 1. Der Ostalbkreis ist bereit, die Trägerschaft des Energieberatungszentrums in Böbingen
zu übernehmen. 2. Voraussetzung ist eine nachhaltige Beteiligung des Vereins Energiekompetenz Ostalb e.V. von 50.000 Euro jährlich. 3. Dem beschriebenen Konzept zur Entwicklung des Energieberatungszentrums in Böbingen wird zusgestimmt. Sachverhalt/BegründungDer Verein
Energiekompetenz Ostalb e. V. wurde im Herbst 2004 als Gemeinschaftsprojekt des
Ostalbkreises, des Landes Baden-Württemberg, der Kreishandwerkerschaft, der
Architektenkammergruppe und der Gemeinde Böbingen gegründet. Über die Hälfte
der Gemeinden des Ostalbkreises, einige Handwerkerinnungen sowie Betriebe,
Finanzdienstleister und Gebäudeenergieberater sind inzwischen Mitglieder oder
Fördermitglieder des Vereins. Von 2000 bis 2006
gehörte Böbingen an der Rems als Standortgemeinde des EKO zur Kulisse der
EU-Ziel-2-Strukturförderung im Ostalbkreis, in der insgesamt 20 Städte und
Gemeinden mit rund 75.000 Einwohnern verankert waren. In dieser Zeit konnte der
Bau des EKO aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Baden-Württemberg
gefördert werden. Gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft Ostalb, der
Architektenkammergruppe Ostalb, der Wirtschaftsförderung des Landkreises und
weiteren Partnern innerhalb der Förderkulisse wurde das Projekt
„EnergiekompetenzPLUS“, (heute EnergiekompetenzOSTALB e. V. - EKO)
initiiert. Das Ziel bestand
ursprünglich darin, dass sich der Verein über Honorare für Beratungsleistungen
und Mitgliedsbeiträge von Kommunen und Institutionen selbst trägt. Diese
finanzielle Unabhängigkeit konnte jedoch nicht erreicht werden. Auch die personelle
Unterstützung durch die Landkreisverwaltung konnte die Lücken nicht schließen. Zur Besetzung der
Geschäftsführerstelle wurden mehrere Anläufe unternommen, es konnte in diesen
Runden jedoch kein geeigneter Bewerber gefunden werden. In der Folge fanden
intensive Gespräche mit dem Verein Energiekompetenz Ostalb e. V. zur
Neuorientierung und Neuausrichtung des Energieberatungszentrums statt. Nach den
Gesprächsrunden und der Beschlussfassung der EKO-Mitgliederversammlung am 26.
März 2010 ist folgende Konzeption angedacht:
Momentane Situation Ziele und Aufgaben
des Vereins Energiekompetenz Ostalb e. V. sind insbesondere, Maßnahmen zur
Reduzierung des Energieverbrauchs und die Nutzung von regenerativen Energien im
Ostalbkreis zu fördern. Dies soll durch eine direkte, persönliche Informationsvermittlung,
durch Fortbildungsveranstaltungen, durch Begleitung von Projekten und der
Mitwirkung in Arbeitsgemeinschaften erfolgen. In erster Linie
erhalten jedoch die Bürger, die Kommunen und Firmen des Ostalbkreises eine
kostenlose und unabhängige energetische Erstberatung im Beratungszentrum in
Böbingen, einem Gebäude, welches in Passivhausbauweise erstellt ist und somit
direkt als Lehr- und Anschauungsobjekt dient. Zur Erfüllung der
o. g. Aufgaben sind derzeit für das EKO insgesamt 3 Mitarbeiter / -innen fest abgestellt,
·
Herr
Bodamer, Geschäftsführer 100%,
ganztägig ·
Herr
Ehrmann, Energieberater 50%,
halbtags, Mo - Mi nachmittags, Do
ganztags ·
Frau
Walczuch, Geschäftsstelle EKO 50%,
halbtags, vormittags Mo - Fr Gegenwärtig kann
das EKO die ihm anvertrauten Aufgaben nicht in ausreichender Form erfüllen. Es
finden vorrangig energetische Erstberatungen für den Bürger im Beratungszentrum
in Böbingen im Rahmen der momentanen personellen und zeitlichen
Rahmenbedingungen statt. Überschlägig kann von 2-3 Beratungsterminen pro Arbeitstag
(50%-Stelle) ausgegangen werden. Die fachliche
Begleitung von Kommunen im Bereich des kommunalen Energiemanagements nutzen
derzeit nur wenige Gemeinden . Die Tätigkeiten im
Bereich der Öffentlichkeitsarbeit liegen im Schwerpunkt bei der Gestaltung und
Durchführung der „langen Energiedonnerstage“ im Beratungszentrum in
Böbingen. An diesen thematisch geprägten Informationsabenden nahmen in 2009 rd.
20 - 25 Personen pro Veranstaltung teil. Die Präsenz bei Messen und Ausstellungen
beschränkte sich auf die Städte Aalen und Schwäbisch Gmünd. Aufgrund der
momentanen Personalstruktur im Bereich der verfügbaren Energieberater sind weitergehende
Aktivitäten in den oben aufgezeigten Handlungsfeldern derzeit nicht möglich. Zukünftige Aufgaben und Struktur Betrachtet man das
EKO grundsätzlich als unabhängige und kompetente Beratungsstelle für den
Bürger, die Kommunen und Firmen des Ostalbkreises im Gesamtthemenfeld
Energieeinsparung und erneuerbare Energien, so muss sich das EKO auch seiner
gesellschaftspolitischen Aufgabe im Ostalbkreis stellen. Diese Aufgabe begründet
sich im Ursprung darin, dass der globale Klimawandel und die geringer werdende
Verfügbarkeit an fossilen Energieträgern die Industriegesellschaften letztlich
zwingen werden, ihren Kohlendioxidausstoß zu verringern und die noch vorhandenen
Öl- und Gasressourcen, wenn möglich, höherwertig zu nutzen. Diese begrenzte
Verfügbarkeit an fossilen Energieträgern wird auch Auswirkungen auf die
Energiesicherheit und die Energiepreise für den Bürger, auch im Ostalbkreis,
haben. Daher wird es
weiterhin mit Hauptaufgabe des EKO bleiben, die Bürger, die Kommunen und die
Firmen im Ostalbkreis dahingehend kompetent und unabhängig über Maßnahmen zur
Reduzierung des Energieverbrauchs und die vermehrte Nutzung von regenerativen
Energien zu beraten. Entgegen der
bisherigen Praxis sollten jedoch diese Beratungen zusätzlich ihr ortsfestes,
passives Umfeld verlassen und regelmäßig aktiv in der Fläche des Ostalbkreises
in den Städten und Gemeinden für die Bürger erfolgen. Eine solche regelmäßige
Präsenz in der Fläche, im Sinne eines Dienstleisters, sollte einen
unverzichtbaren Teil der Servicearbeit des
EKO darstellen. Denn insbesondere
die Aufklärungsarbeit gilt es in Zukunft deutlich zu intensivieren. Hierbei spielen
Planung und Durchführung von eigenen Informationsveranstaltungen im EKO und in
Städte und Gemeinden des Landkreises eine wichtige Rolle. Ziel muss es sein,
den Themenverbund Klimaschutz, Energieeinsparung und regenerative Energien bei
den Bürgern und der Wirtschaft im Ostalbkreis fest im Bewusstsein zu verankern.
Es gilt dabei, Betroffenheit und Verantwortungsgefühl für zukünftige Generationen
zu erzeugen. Hierzu bedarf es einer Zusammenfassung aller Akteure in diesem
Themenverbund in einem Netzwerk, so dass ein unmittelbarer Know-how-Transfer
aus der Wissenschaft / Wirtschaft zu den Planern, dem Handwerk und den Firmen
stattfinden kann, wovon letztlich der Bürger, die Betriebe und Firmen
profitieren werden. Die Basis eines
solchen Netzwerks stellt sicherlich eine noch zu schaffende regionale Datenbank
dar, zu der das EKO auf Grund der ihm aufgegebenen Aufgabe einen Beitrag bei
der Erstellung und ständigen Pflege leisten sollte. Ergebnis dieses
Netzwerks muss es sein, dass durch den direkten Wissens- und Wertfluss für die
regional ansässigen Betriebe ein Wettbewerbsvorteil entsteht, so dass gezielt
Aufträge im Ostalbkreis vergeben werden und somit eine regionale Wertschöpfung
für die Betriebe stattfindet und die bestehende Abhängigkeit von den fossilen
Energieträgern im Ostalbkreis zurückgeht. Die Erhöhung der
Präsenz des EKO in der Fläche in Städten und Gemeinden sowie eine regelmäßige
Teilnahme an Messen, Leistungs- und Gewerbeschauen und Ausstellungen im
Kreisgebiet, verbunden mit der Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit und der
aktiven Mitgestaltung an dem o. g. Netzwerk sind jedoch mit den momentan
vorhandenen personellen und materiellen Ressourcen nur bedingt leistbar. Aus den obigen
Überlegungen heraus ergibt sich zunächst für den täglichen Betrieb des
EKO-Beratungszentrums folgender Personalansatz: ·
Geschäftsführer 100
%-Stelle ·
Energieberater/in mit Vertiefung Gebäudehülle / Bautechnik 100 %-Stelle ·
Energieberater/in mit Vertiefung Gebäudetechnik / 100 %-Stelle ·
Sekretariat / Geschäftsstelle zunächst Derzeit ist nur die
Stelle des Geschäftsführers vollständig und die Stelle der Verwaltungsangestellten
im Sekretariat zu 50 % abgedeckt. Durch die Kündigung von Herrn Ehrmann zum
30.06.2010 wird auch die bisherige 50 %-Stelle eines Energieberaters vakant. Alternativ zu den
o. g. 100%-Stellenbesetzungen der Energieberater ist es für eine
Energieberaterstelle auch denkbar, dass freiberufliche Energieberater (z. B.
Architekten / Bauingenieure) sich im Rahmen von Teilzeitarbeit vertraglich fest
binden und dem EKO als Berater zu festen Zeiten und Konditionen zur Verfügung
stehen. Hierin verbirgt sich jedoch die Gefahr, dass die Neutralität des EKO in
der energetischen Erstberatung nicht mehr gewährleistet ist, wenn diese
Beratungsgespräche sozusagen nur als Akquisition für spätere Aufträge genutzt
werden. Der aufgezeigte
Personalansatz eröffnet die Möglichkeit, von den bisherigen Öffnungszeiten des
Beratungszentrums abzuweichen und bürgerfreundlicher zu werden. Geplant ist,
dass die energetischen Erstberatungen auch in den frühen Abendstunden unter der
Woche sowie am Freitagnachmittag und auch samstagvormittags erfolgen können. Da es in der Regel
genügt, wenn ein Energieberater im Beratungszentrum vor Ort ist, können die
beiden Berater im Wechsel mobil in der Fläche des Ostalbkreises bei Bürgern,
Kommunen und Firmen tätig sein. Dies erfordert eine erhöhte Mobilität der Berater,
weshalb aus Sicht des EKO angestrebt werden sollte, einen Sponsor (als Mitglied)
zu finden, der dem EKO mindestens ein entsprechendes Fahrzeug (Hybridauto,
Elektromobil, Solarmobil, etc.) unentgeltlich zur Nutzung zur Verfügung stellt.
Diese Fahrzeuge können als sichtbare Werbeträger genutzt werden und wären somit
als „mobile Botschafter“ des EKO und der erneuerbaren Energien im
ganzen Landkreis unterwegs. Zur Bereitstellung eines Fahrzeuges fanden bereits
erste positive Gespräche statt. Finanzierung Die bisherige Finanzierung
des EKO erfolgt derzeit aus sicheren Einahmen (Mitgliedsbeiträgen und Spenden)
in Höhe von rd. 43.000 € und durch Zuwendungen / Zuschüsse für Personalkosten
durch den Landkreis. Bei dem
vorgeschlagenen Personalansatz von einem Geschäftsführer mit 100 % Beschäftigungsumfang,
zwei Energieberatern in Vollzeit (Vertiefungen Gebäudehülle sowie
Gebäudetechnik) und einer Sekretariatskraft in 50 %-Teilzeit ergibt sich ein
jährlicher Personalaufwand von rund 200.000 €. Generierung von neuen Einnahmen Aus dem oben
dargestellten Sachverhalt ist ersichtlich, dass das EKO zusätzliche Einnahmen
generieren muss. Primär gilt es,
neue Mitglieder zu gewinnen. Dies ist nicht nur aus Sicht der Gesamtfinanzierung
wichtig, sondern unter dem Aspekt der Netzwerkbildung äußerst bedeutsam. Neben
ordentlichen Mitgliedern sollten vor allem viele Fördermitglieder aus dem
Ostalbkreis im Sinne einer kreisweiten Vernetzung des Themenverbunds
Klimaschutz und Energieeinsparung gewonnen werden, um die Verankerung des EKO
in der Gesellschaft des Ostalkreises zu stärken. In diesem Zusammenhang ist
geplant, den Beitrag für Einzelpersonen deutlich zu senken und mehr
Fördermitglieder durch direkte Ansprache von interessierten Bürgerinnen und
Bürgern zu gewinnen. Ein weiteres Augenmerk
ist darauf zu richten, dass vermehrt Einzelbetriebe als Mitglieder gewonnen
werden können, die aus ihrer Mitgliedschaft im Netzwerk eine win-win-Situation
ableiten können und somit der wirtschaftliche Erfolg in der Region verbleibt. Ferner gilt weiterhin
das Augenmerk den Kommunen des Ostalbkreises, denen im Gegenzug vor Ort in den
Rathäusern eine regelmäßige kostenlose und neutrale energetische Erstberatung
für ihre Bürger angeboten werden kann. Eine solche energetische Erstberatung
kann auch vom Bürger gegen entsprechende Bezahlung im tatsächlichen Objekt
(z.B. Altbausanierung) durch die Energieberater des EKO vorgenommen werden.
Diese Beratung kann mit Zusatzleistungen z.B. der Thermografie kombiniert
werden. Zudem ist es auch vorstellbar, dass das EKO für die Kommunen des Ostalbkreises
Klimaschutzkonzepte gegen entsprechende Bezahlung erstellt. Unabhängig von den
oben aufgezeigten Ansätzen gilt es bisher nicht genutzte Tätigkeits- und
Geschäftsfelder zu erschließen, die es dem EKO in Zukunft ermöglichen
zusätzliche Einnahmen zu erzielen. Beispiele hierfür sind die Unterstützung von
Kommunen bei der qualifizierenden Teilnahme am European Energy Award oder der
Einführung bzw. Verbesserung des Kommunalen Energiemanagements (Erfassung und
Bewertung des Energieverbrauchs kommunaler Liegenschaften und Ableitung von Optimierungsmaßnahmen). Im Vergleich zu den
28 anderen Energieagenturen in Baden-Württemberg ist auffallend, dass die im
Ostalbkreis ansässigen Stadtwerke und Energieversorgungsunternehmen eher
zurückhaltend mit ihrem Engagement für das EKO haushalten, insbesondere in
monetärer Hinsicht. Diese Unternehmen sollten alle als Mitglieder im EKO und
somit für das Netzwerk gewonnen werden. Sie verfolgen zwar nicht durchweg dieselben
Ziele, sehen sich jedoch gerne als Partner auf dem Feld der erneuerbaren
Energien. Hierbei darf auch das Know-how dieser Unternehmen nicht außer
Betracht gelassen werden. Des Weiteren sollte es dem EKO gelingen, neben den
Stadtwerken auch die im Ostalbkreis ansässigen großen Finanzdienstleister mit
ihren assoziierten Baufinanzierern als Mitglieder zu gewinnen - mit
Mitgliedsbeiträgen auf dem Niveau anderer Landkreise. Last but not least
kann das Beratungszentrum die Funktion einer Seminar- und Weiterbildungseinrichtung
anstreben und dadurch entsprechende Einnahmen erzielen. In diesem Zusammenhang
wird angeregt die Zusammenarbeit mit den Innungen, der Architektenkammergruppe
sowie der Verbraucherzentrale zu intensivieren. Ebenso sollte die bestehende
Zusammenarbeit mit der Caritas im Bereich der Qualifikation zur Durchführung
von sog. „Energiesparchecks“ vertieft werden. Fazit Zur Wahrnehmung der
jetzigen und zukünftigen Aufgaben des EKO ist eine ausreichende Personalstruktur
erforderlich, die es ermöglicht, die bisherigen Aufgaben wahrzunehmen und
weitere Tätigkeits- und Geschäftsfelder zu erschließen. Dies wurde auch beim
„KlimaFORUM OSTALB“ am 9. Dezember 2009 zum fünfjährigen Bestehen
des EKO sehr deutlich zum Ausdruck gebracht. Der Ostalbkreis muss das Thema Klima-
und Energieverantwortung kompetent in die Hand nehmen. Alle Kreistagsfraktionen
haben diese Position im Rahmen der Haushaltsreden 2010 gefordert und gestärkt. Finanzierung und FolgekostenDie Landkreisverwaltung übernimmt die Geschäftsführung des
Vereins Energiekompetenz Ostalb und stellt die personelle Ausstattung
kostenneutral über den vorhandenen Stellenplan bereit. Sichtvermerke
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