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Vorlage - 337/09  

 
 
Betreff: Die Dienstleistungen des Gesundheitsdezernats in Bezug auf die Pandemie der "Neuen Influenza A/H1N1" im Ostalbkreis
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Gesundheit   
Beratungsfolge:
Kreistag Kenntnisnahme
15.09.2009 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Der Kreistag nimmt den Bericht zur Kenntnis.

 

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

Am 24. April 2009 wurde ein neues Grippevirus bekannt, das ausgehend von Mexiko eine schnelle Ausbreitung erfuhr. Die ersten Zahlen waren beunruhigend: in Mexiko waren weit über 100 Personen an dem neuen Virus verstorben, die Sterberate betrug rechnerisch ca. 7%, somit war ein sehr schwerer Krankheitsverlauf zu erwarten. „Normale“ Grippeviren haben eine deutlich niedrigere Sterblichkeit. Diese hohen Zahlen an Todesfällen haben sich bei Infektionen in den USA und später in Europa nicht bestätigt.

 

Da gegen einen völlig neuen Erreger keine Immunität in der Bevölkerung zu erwarten ist, wurde in dem neuen Virus das Potenzial gesehen, sich weiter weltweit auszubreiten. Damit steigt nach Expertensicht die Wahrscheinlichkeit, dass auch Varianten mit höherer Virulenz entstehen könnten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat daher in mehreren Stufen eine Grippe-Pandemie festgestellt bzw. ausgerufen.

 

WHO verkündet am 11. Juni 2009 die Grippe-Pandemie

 

Die WHO unterscheidet fünf Warnphasen einer Pandemie, Phase 6 stellt die Pandemie dar. Am 11. Juni 2009 hat die WHO die Phase 6 ausgerufen. Bis zum 29. April 2009 hatte Phase 5 gegolten. Phase 5 wird charakterisiert durch eine fortgesetzte Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Virus in mindestens zwei Staaten einer WHO-Region, bei der Neuen Influenza A/H1N1 war das die WHO-Region Amerika. Phase 6 ist definiert durch das zusätzliche Auftreten von fortgesetzte Mensch-zu-Mensch-Übertragungen in zumindest einem weiteren Land in einer weiteren WHO-Region. Insgesamt gibt es folgende sechs WHO-Regionen (Afrika, Amerika, Südostasien, Europa, Östliches Mittelmeer, Westlicher Pazifik).

 

Isolierung schützt vor Ansteckung

 

In Deutschland werden Infektionen mit Neuer Influenza A/H1N1 ab Ende April 2009 registriert, anfangs überwiegend als eingeschleppte Infektion, weshalb eine Isolierung von Erkrankten und auch von Kontaktpersonen als sinnvoll und notwendig erachtet wurde (und wird). Ein Erkrankter an Influenza ist 7 Tage infektiös, beginnend einen Tag vor Ausbruch der Symptome. Die Symptome sind wie bei einer saisonalen Grippe oder schweren Erkältung vor allem Fieber über 38°C und Husten. Der sonst für eine Grippe absolut typische schnelle Beginn und die Heftigkeit der Beschwerden wurde nicht sehr oft beobachtet, im Gegenteil verliefen etliche Infektionen recht milde. Todesfälle sind bislang in Deutschland nicht zu verzeichnen.

In Deutschland waren mit Stand 28. August 2009 15.878 Infektionen mit der Neuen Influenza A/H1N1 festgestellt. In Baden-Württemberg waren es 2.252 Fälle, im Ostalbkreis 3. (Stand 28.08.2009).

 

Warum warnen Experten vor der neuen Grippe

 

Grippe-Pandemien verlaufen  üblicherweise „zwei-gipfelig“, nach der derzeitigen ersten Welle erwarten Experten eine zweite und größere Welle, die höhere Erkrankungszahlen mit sich bringen wird. Deshalb ist eine Impfung geplant, die der Bevölkerung angeboten werden soll. Im Gegensatz zur üblichen saisonalen Grippeimpfung muss diese Impfung zweimal angewendet werden. Die organisatorischen Rahmenbedingungen werden derzeit verhandelt. 

 

So bleiben Sie gesund

 

Bei einer stärkeren Verbreitung der Grippe sind diverse Szenarien denkbar, das Ziel aller Maßnahmen wird die Einschränkung der Ausbreitung des Virus sein. Vermeidung von Menschenansammlungen bis hin zu Veranstaltungsverboten sind mögliche Maßnahmen. Doch das ist bei der derzeitigen epidemiologischen Situation noch nicht notwendig.

 

Persönlicher Schutz bietet räumlicher Abstand zu einem potentiell Erkrankten, das Virus wird überwiegend als Tröpfcheninfektion über die Luft übertragen und kann nicht mehr als zwei Meter Distanz „überleben“. Durch direkten Kontakt (Händeschütteln, Anfassen von Türklinken direkt nacheinander) kann das Virus ebenfalls übertragen werden.

 

Häufiges Händewaschen und das Vermeiden von nicht notwendigen Kontakten sind daher sinnvoll.

 

Was tut das Gesundheitsamt

 

Das Gesundheitsamt berät die Ärzte und Krankenhäuser im Ostalbkreis und stimmt mit ihnen das Vorgehen bei Verdachtsfällen ab. Die Neue Influenza A/H1N1 hat in den vergangenen Wochen im Ostalbkreis zu einem hohen Beratungsbedarf durch das Gesundheitsamt bei den Bürgerinnen und Bürgern sowie bei den Krankenhäusern und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten geführt.

 

Das Gesundheitsamt ermittelt und berät auch am Wochenende alle gemeldeten Erkrankten und deren Kontaktpersonen und sorgt dafür, dass Personen in sog. vulnerablen Bereichen (Krankenhaus, Alten- und Pflegeheime, Kindergärten etc.) die Infektion nicht weitertragen.

 

Alle neuen und wichtigen Informationen werden aktuell in das Gesundheitsnetz Ostalbkreis eingestellt, um Bürgerinnen und Bürger sowie Ärzte zu informieren.

Internet: http://www.gesundheitsnetz-ostalbkreis.de

 

 

Das Gesundheitsdezernat ist umgezogen und ist jetzt im 3. Stock des Gebäudes der Agentur für Arbeit in der Julius-Bausch-Strasse 12 in Aalen erreichbar. Das Gesundheitsdezernat ist über die Telefonanlage des Landratsamts unter der Nummer (07361) 503- 1120 erreichbar.

 

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

entfällt

 

 

Anlagen

Anlagen

 

keine

 


 

 

Sichtvermerke

 

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Dezernat II

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Hubel

Landrat

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Pavel