Antrag der Verwaltung

Der Kreistag beschließt:

Die Arbeiten zur energetischen Dachsanierung an der Jagsttalschule Westhausen werden an den wirtschaftlichsten Bieter, die Firma Kratky GmbH & Co. KG, Aalen, mit einer Angebotssumme von 569.489,85 € inkl. MwSt. vergeben.

Sachverhalt/Begründung

Ausgangslage

In der Sitzung am 10.03.2009 hat der Kreistag drei Investitionsprojekte beschlossen, die im Rahmen des Konjunkturprogrammes II des Bundes realisiert werden sollen.

In diesem Zusammenhang werden an der Jagsttalschule Westhausen Dachflächen energetisch saniert und durch die verbesserte Wärmedämmung der Energieverbrauch des Gebäudes reduziert.

Die beiden weiteren Investitionsprojekte im Rahmen des Konjunkturprogrammes II umfassen die energetische Sanierung von Dachflächen am Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd sowie die Beschaffung von Maschinen und Geräten für das Innovationszentrum für Anlagen- und Energietechnik am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen.

Energetische Betrachtung

Ist-Zustand: Das Flachdach der Jagsttalschule Westhausen wurde in den Jahren 1977-1978 erstellt. Auf den Stahlbetondecken ist derzeit nur eine 6 cm-Wärmedämmung aufgebracht, die in energetischer Hinsicht bei weitem nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht. Die Dachflächen weisen zudem kein geplantes Gefälle auf. Ein Teilbereich des Daches zwischen Schwimmbad und Turnhalle hat überhaupt keine Wärmedämmung, was zu einem hohen Transmissionswärmeverlust führt.

Geplante Maßnahmen: Der Neuaufbau der Flachdächer erfolgt mit einer 11 cm starken Gefällewärmedämmung (8 cm Grunddämmung und 3 cm Gefälledämmung) zur energetischen Verbesserung des Gebäudes. Als Dachabdichtung ist eine Kunststoffbahn geplant. Der gesamte Dachaufbau wird auch für die mögliche Aufbringung einer Photovoltaikanlage zu einem späteren Zeitpunkt geeignet sein.

Umfang der Sanierung: Bei der Vorbereitung der Ausschreibung zeigte sich, dass es sinnvoll ist, eine weitere Teildachfläche mit 470 m² und dem Zustand * „D“ (im Bild vorne rechts zwischen Turnhalle und Schwimmbad) ebenfalls zu sanieren, da diese ohnehin im Jahr 2010 zur Reparatur angestanden hätte.

Mit der Aufnahme dieser Teilfläche erhöht sich der Sanierungsumfang von 2.480 m² auf insgesamt 2.950 m². Ursprünglich sollten nur Dachflächen mit dem Zustand * „E“ und einem Umfang von 2.480 m² saniert werden. Eine künstliche Abtrennung der Teildachfläche mit dem Zustand „D“ hätte jedoch auch den Bauablauf behindert.

Jagsttalschule Westhausen: zu sanierende Flachdächer mit einer Gesamtfläche von 2.950 m²

Vergabeverfahren

In Zusammenarbeit mit dem Sachverständigen- und Planungsbüro Syber, Neresheim, hat die Verwaltung das Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung vorbereitet und das Verfahren durchgeführt. Insgesamt wurden 8 Firmen im Rahmen einer beschränkten Ausschreibung zu einer Angebotsabgabe aufgefordert. An der Submission am 17.06.2009 haben 3 Firmen teilgenommen.

Vergabevorschlag

Die technische und sachliche Prüfung der vorliegenden Angebote erfolgte durch das Sachverständigen- und Planungsbüro Syber am 21.06.2009. Die Überprüfung ergab die Firma Kratky GmbH & Co. KG, Aalen, als wirtschaftlichsten Bieter (vgl. anliegenden Preisspiegel).

Der Bieter ist vom Büro Syber als zuverlässiges, leistungsfähiges und fachkundiges Unternehmen empfohlen und sein Hauptangebot mit Alternativpositionen als zulässig und auskömmlich bewertet worden.

Nach der Beschlussfassung über die Vergabe werden die Dachsanierungsarbeiten in den Sommerferien 2009 durchgeführt, um den Schulbetrieb nicht zu beeinträchtigen.

Finanzierung und Folgekosten

Aufgrund des Gebäudezustandsberichts 2008 und auf Grundlage eines Dachgutachtens hat die Verwaltung den Gesamtaufwand für die Dachsanierung auf 2.480 m² Fläche mit 560.000 € beziffert und auch in dieser Höhe als Investitionsprojekt zur Berücksichtigung im Zukunftsinvestitionsprogramm angemeldet. Mittlerweile liegt der Zuwendungsbescheid über 420.000 € für diese Maßnahme vor, was einer Förderung von 75 % der Investitionskosten entspricht. Der Eigenanteil des Ostalbkreises mit 140.000 € ist im 1. Nachtragshaushaltsplan 2009 veranschlagt.

Während der aktuellen Phase des Konjunkturprogrammes II werden regional und überregional eine große Anzahl von reinen Flachdachsanierungen in der Größenordnung der Jagsttalschule Westhausen geplant und durchgeführt. Die Auslastung der Betriebe durch Vorhaben der Kommunen und freien Schul- bzw. Kindergärtenträger ist sehr gut und führt zu steigenden Anbieterpreisen. Im Gegensatz dazu liegt bei der energetischen Sanierung von Dachflächen am Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd der Schwerpunkt nicht bei der Flachdachsanierung, sondern bei den Oberlichtelementen aus Glas und Metall, die im Preis stark gesunken sind. Diese Oberlichtkonstruktionen werden in der momentanen Wirtschaftslage von der Industrie wenig nachgefragt, sodass die Unternehmen auf den öffentlichen Sektor ausweichen. Dies führt insgesamt zu einem sehr guten Ausschreibungsergebnis (vgl. Vorlage Nr. 298/2009).

Das Angebot des wirtschaftlichsten Bieters liegt bei 569.489,85 €. Zusätzlich sind Honorarkosten von rund 20.000 € für die Grundlagenermittlung, die Erstellung des Leistungsverzeichnisses sowie die Begleitung und Überwachung der Baumaßnahme zu finanzieren, so dass die Gesamtkosten bei rund 589.500 € liegen.

Die geringe Beteiligung von nur drei Firmen bei der Ausschreibung für die Dachsanierung der Jagsttalschule Westhausen zeigt, dass in diesem speziellen Segment die Firmen sehr gut ausgelastet sind. Dieser Umstand sowie die technisch sinnvolle Erweiterung der zu sanierenden Fläche führen dazu, dass der veranschlagte Kostenrahmen von 560.000 € um rund 29.500 € überschritten wird. Diese Mehrkosten können jedoch durch eine deutliche Kosteneinsparung bei der energetischen Sanierung von Dachflächen des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd ausgeglichen werden.

So haben sich bei der energetischen Sanierung von Dachflächen am Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd nach Auswertung der Submissionsergebnisse des 1. Ausschreibungspaketes Wenigerausgaben von 759.282,62 € im Vergleich zur Kostenberechnung (vgl. Vorlage Nr. 298/2009) ergeben.

Die Mehrausgaben bei der Jagsttalschule Westhausen können daher durch die sehr guten Ausschreibungsergebnisse für das Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd innerhalb der 3 Investitionsprojekte des Ostalbkreises im Zukunftsinvestitionsprogramm ausgeglichen werden.

Anlagen

Anlage 1Preisspiegel

Sichtvermerke