Bürgerinformationssystem
Antrag der Verwaltung
Der Ostalbkreis tritt ab Juli 2009 dem noch zu gründenden Verein „Netzwerk Oberflächentechnologie Region Ostwürttemberg – NORO e.V.“ als institutionelles Mitglied bei.
Die Verwaltung wird beauftragt, die Gründungsinitiative zu unterstützen und ermächtigt, an den Beschlussfassungen zur Vereinsgründung mitzuwirken sowie die Erklärungen zur Vereinsmitgliedschaft des Ostalbkreises abzugeben.
Sachverhalt/Begründung
Im Rahmen der Zukunftsinitiative Ostwürttemberg I haben der Ostalbkreis und der Landkreis Heidenheim 1996 die Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Region Ostwürttemberg (WiRO) zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur gegründet. Mit einer Stammkapitaleinlage von 66 Prozent ist der Ostalbkreis Hauptgesellschafter und Landrat Klaus Pavel führt den Vorsitz im Aufsichtsrat der WiRO. Bei ihrer Aufgabenerfüllung kooperiert die WiRO eng mit den Landkreisen, den Kommunen, dem Regionalverband sowie den Wirtschaftsverbänden in der Region. Die WiRO stärkt und präsentiert Ostwürttemberg als attraktiven Wirtschaftsraum für Unternehmensansiedlungen und zur Expansion ansässiger Firmen. Neben der Bündelung und Optimierung regionaler Standortbedingungen initiiert die WiRO Netzwerke und Aktivitäten zur Verbesserung der Wirtschaftskraft, insbesondere im Bereich der unternehmensrelevanten weichen Standortfaktoren.
In Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsbeauftragten der Landkreise und der Großen Kreisstädte forciert die WiRO seit dem Jahr 2000 gezielt die Bildung von Clusterstrukturen in der Wirtschaftsregion Ostwürttemberg.
In folgenden Wirtschaftsbereichen und Technologiefeldern wurden von der WiRO und den Wirtschaftsförderern zwischenzeitlich Clusterstrukturen identifiziert und beschrieben, um Netzwerke zu etablieren und Ostwürttemberg im Standortmarketing zu positionieren:
- Photonik/Optische Technologien - Oberflächentechnologie - Automotive - Holz und Papier
Im Ostalbkreis und in Ostwürttemberg hat die Oberflächenbearbeitung eine jahrhundertelange Tradition. Ursprünglich kunsthandwerklich-traditionell an der Gold- und Silberwarenherstellung ausgerichtet, hat sie sich in den letzten 80 bis 100 Jahren mehr und mehr technologisch entwickelt. Heute ist Ostwürttemberg mit zahlreichen, teils weltweit tätigen und bekannten Forschungs- und Transfereinrichtungen, Aus- und Weiterbildungsinstitutionen, Verbänden und Unternehmen ein bedeutendes Kompetenzzentrum der Oberflächentechnologie. Die Zukunft dieser Querschnittstechnologie wird bestimmt durch wachsende Anforderungen an die technische und ästhetische Qualität von Oberflächen bei gleichzeitiger Reduzierung des Material- und Energieverbrauchs und damit der Prozesskosten, um dem zunehmenden Preisdruck in den verschiedenen Branchen und Produktionsbereichen gerecht zu werden. Hier ist der Wirtschaftsraum Ostwürttemberg durch sein hervorragendes Technologie-Cluster im Bereich Oberflächentechnologie bestens aufgestellt.
Unter Federführung der WiRO konnte die Region Ostwürttemberg eine Clusteranalyse und ein Konzept zur Entwicklung des „Netzwerkes Oberflächentechnologie Region Ostwürttemberg – NORO“ beim regionalen Cluster-Wettbewerb 2008 des Landes Baden-Württemberg einreichen. Das Wirtschaftsministerium bewertete den Wettbewerbsbeitrag als strategisch bedeutsames Vorhaben und zeichnete das Projekt mit einem Preis aus (Anlage 1). Dies eröffnet nun die Möglichkeit, EU-Fördermittel mit einer Förderquote von 50 Prozent und Landeszuschüsse mit einer Förderquote von 17,5 Prozent für den weiteren Netzwerkausbau sowie für ein leistungsfähiges und qualifiziertes Clustermanagement (Anlage 2) zu beantragen.
Die WiRO beabsichtigt, als weiteren Schritt die bisher sehr erfolgreichen Netzwerkaktivitäten im Rahmen einer Informations- und Gründungsveranstaltung am 13. Juli 2009 bei der Firma Umicore Galvanotechnik GmbH Schwäbisch Gmünd per Satzungsbeschluss als Verein zu organisieren. Der Verein soll den Namen „Netzwerk Oberflächentechnologie Region Ostwürttemberg“ führen. Er tritt auch unter der Kurzform „NORO e.V.“ auf. Der Verein soll im Vereinsregister eingetragen werden. Als Vereinssitz ist Schwäbisch Gmünd vorgesehen. Geschäftsjahr wird das Kalenderjahr sein. Vereinszweck soll es sein, Firmen und Institutionen im Bereich der Oberflächentechnologie zu vernetzen und zu stärken. Dadurch soll Ostwürttemberg seine Position als Zentrum dieser Querschnittstechnologie weiterentwickeln. Darüber hinaus fördert der Verein die Verbindung zwischen der Industrie, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen und den Forschungs-, Hochschul- und Ausbildungseinrichtungen zum Nutzen von Unternehmen und Institutionen der unterschiedlichsten Branchen.
Die Organe des Vereins sind der Vorstand, die Mitgliederversammlung und der Beirat. Der Landrat des Ostalbkreises soll Kraft Amtes in den Gremien vertreten sein.
Mitglied des Vereins kann jede natürliche und jede juristische Person des privaten und des öffentlichen Rechts und jede Personenvereinigung werden, deren Zweck, Tätigkeit oder fachliches Interesse im Zusammenhang mit der Oberflächentechnologie steht. Bislang liegen der WiRO rund 50 Interessensbekundungen von Unternehmen, renommierten Forschungsinstitutionen, Hochschulen, Verbänden und Bildungseinrichtungen, etc., für die beabsichtigte Vereinsgründung vor. Darunter sind beispielsweise das Zentrum für Oberflächentechnik und das Forschungsinstitut für Edelmetalle sowie die Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd oder die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Aalen.
Der Ostalbkreis beabsichtigt eine Mitgliedschaft in der Beitragskategorie: „Institutionen, sonstige Non-Profit-Unternehmen und natürliche Personen“ für 250,-- €/Jahr.
Finanzierung und Folgekosten
Der Mitgliedsbeitrag für das Jahr 2009 wird über die Haushaltsstelle 1.7910.5880 Maßnahmen zur Wirtschaftsförderung gedeckt. Für die Folgejahre wird der Mitgliedsbeitrag als gesonderter Haushaltsansatz bei der Wirtschaftsförderung ausgewiesen.
Anlagen
a) Preisträgerurkunde „Regionaler Cluster-Wettbewerb 2008“
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