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Vorlage - 284/09  

 
 
Betreff: Energieversorgung des Ostalbkreishauses - Vergabe der Arbeiten für den Einbau eines Blockheizkraftwerks und einer Pelletanlage
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Gebäudemanagement   
Beratungsfolge:
Verwaltungs- und Finanzausschuss Entscheidung
22.06.2009 
Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Der Verwaltungs- und Finanzausschuss beschließt:

 

Der Einbau eines Blockheizkraftwerks und einer Holzpelletanlage zur Energieversorgung des Gebäudes Stuttgarter Straße 41 in Aalen (Ostalbkreishaus) wird an den wirtschaftlichsten Bieter, die Firma Weidinger Haustechnik GmbH, Burgstädt, mit einer Angebotssumme von 450.113,86 € inkl. MwSt. vergeben.

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

Ausgangslage

 

In der Sitzung am 30.09.2008 hat der Verwaltungs- und Finanzausschuss beschlossen, für die Realisierung der künftigen Energieversorgung des Gebäudes Stuttgarter Straße 41 in Aalen (Ostalbkreishaus) eine Kombination aus Blockheizkraftwerk und Holzpelletheizung einzubauen.

 

Bei dieser Entscheidung standen 5 Varianten einer möglichen Energieversorgung zur Auswahl, welche unter Gesichtspunkten ihrer Wirtschaftlichkeit und ökologischen Bilanz verglichen wurden (vgl. Vorlage 058/2008). Das Kombinationsmodell aus gasbetriebenem Blockheizkraftwerk (BHKW) und Holzpelletheizung erwies sich dabei als wirtschaftlichste Lösung und konnte zudem bei der Emissionsbilanz auf Grund des Einsatzes von Holz als erneuerbarem Energieträger überzeugen. Die bisherige Lösung mit der Wärmeversorgung über 2 Gaskessel und dem Fremdbezug von Strom verursacht einen jährlichen CO2-Ausstoß von 962 Tonnen. Die neue Energieversorgung durch BHKW und Holzpelletheizung und die Effizienzverbesserung durch die BHKW-Stromerzeugung vor Ort führen hingegen zu 696 Jahrestonnen CO2. Es ergibt sich damit eine jährliche CO2-Einsparung von 266 Tonnen als Beitrag des Ostalbkreises für den Klimaschutz.

 

Anlagenbeschreibung und bauliche Maßnahmen

 

Das gasbetriebene BHKW verfügt über eine thermische Leistung von 100 kW und eine elektrische Leistung von 50 kW. Es sichert als Kraft-Wärme-Kopplungsanlage die Grundwärmeversorgung und wird gleichzeitig Strom zur Eigennutzung produzieren.

Den Großteil der Wärmeversorgung wird ein Holzpelletkessel mit einer thermischen Leistung von 360 kW übernehmen, der in der Heizperiode zusätzlich zum BHKW betrieben wird. Bei der Dimensionierung der Heizanlage ist eine mögliche bauliche Erweiterung des Landratsamtsgebäudes berücksichtigt worden.

 

Im Zuge der Installation der neuen Energieversorgung wird im Ostalbkreishaus auch die Sanierung der Heizungsverteilung und die Erneuerung der Regeltechnik vorgenommen, um eine energieeffizientere Steuerung der gesamten Anlage zu erreichen.

 

Für die Unterbringung der Holzpelletheizung und des dazugehörigen Lagerraums für die Holzpellets musste das alte BHKW demontiert und der Raum durch verschiedene bauliche Maßnahmen hergerichtet werden. Diese Arbeiten konnte das Gebäudemanagement selbstständig durchführen und beauftragen, so dass hierfür kein Umbauzuschlag und Ingenieurhonorar anfielen.

 

Vergabeverfahren

 

In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Schuler Energie- und Gebäudetechnik GmbH, Bietigheim-Bissingen, hat die Verwaltung das Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung vorbereitet und das Verfahren durchgeführt. Unter Berücksichtigung der im Rahmen des Konjunkturprogramms II zeitlich befristeten Lockerung des Vergaberechts wurde eine beschränkte Ausschreibung durchgeführt. Insgesamt wurden 7 Firmen zu einer Angebotsabgabe aufgefordert. Zur Submission am 14.05.2009 haben 4 Firmen ein Angebot eingereicht.


Die Prüfung und Wertung der Angebote vom 20.05.2009 durch das Ingenieurbüro Schuler ergaben die Firma Weidinger Haustechnik GmbH als wirtschaftlichsten Bieter (vgl. Anlage 1). Der Bieter ist vom Ingenieurbüro Schuler als zuverlässiges, leistungsfähiges und fachkundiges Unternehmen empfohlen und sein Angebot als auskömmlich bewertet worden.

 

Inbetriebnahme der neuen Energieversorgung des Ostalbkreishauses

 

Nach der Beschlussfassung über die Vergabe wird der Einbau des BHKWs und der Holzpelletanlage umgehend beauftragt, so dass die neue Energieversorgung im September 2009 in Betrieb genommen werden kann.

 

Zuschuss aus dem Landesprogramm Klimaschutz-Plus

 

Für die Realisierung der umweltfreundlichen Kombination aus Kraft-Wärme-Kopplung (Blockheizkraftwerk) und regenerativem Energieträger (Holz) erwartet die Verwaltung einen Zuschuss aus dem Förderprogramm Klimaschutz-Plus (Kommunales CO2-Minderungsprogramm) des Umweltministeriums Baden-Württemberg. Die Höhe des Zuschusses bemisst sich nach den jeweiligen Investitionskosten sowie nach der CO2-Minderung der neuen Energieversorgung gegenüber der bisherigen Lösung.

Bereits im Programmjahr 2008 hat die Verwaltung für das BHKW einen Förderantrag gestellt und 35.000 € als Einnahme im Vermögenshaushalt veranschlagt. Auf Grund der veränderten Anlagendimensionierung liegt mittlerweile für das BHKW ein Bewilligungsbescheid in Höhe von 28.152 € vor.

Für die Holzpelletanlage wurde im Programmjahr 2009 ein Zuschussantrag gestellt. Die Verwaltung erwartet hier eine Zuwendung von 71.698 €, die bisher nicht im Haushaltsplan als Einnahme veranschlagt wurde. Bei vollständiger Berücksichtigung der Holzpelletanlage würde sich ein Gesamtzuschuss von 99.850 € ergeben.

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

Im Vermögenshaushalt 2009 und Vorjahre stehen bei der Haushaltsstelle 2.0645.960701 insgesamt 517.650 € für die Erneuerung der Energieversorgung des Ostalbkreishauses und für die Optimierung der inneren Heizungsverteilung zur Verfügung. Abzüglich des veranschlagten Zuschusses von 35.000 € ergibt sich ein Kreisanteil von 482.650 €. Über diese Haushaltsstelle sind auch das Honorar für die Ingenieurleistungen in Höhe von rund 50.000 € und die Umbauarbeiten mit rund 35.000 € zu finanzieren.

Bei einer Vergabe an den wirtschaftlichsten Bieter (450.114 €) und der Berücksichtigung der weiteren Kosten (85.000 €) liegt der Gesamtaufwand bei 535.114 €.

Unter Berücksichtigung der genannten Zuschüsse aus dem Förderprogramm Klimaschutz-Plus in Höhe von 99.850 € ergibt sich für den Kreis ein Nettoaufwand von 435.264 € zur neuen Energieversorgung des Ostalbkreishauses.

 

 

Anlagen

Anlagen

 

Anlage 1Preisspiegel

Anlage 2Aufstellungsplan der Anlagen im Untergeschoss des Ostalbkreishauses

 

 

 


 

 

Sichtvermerke

 

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Langer


 

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Dezernat II

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Hubel

Landrat

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Pavel